Klavierspielen und morph(ogenet)ische Felder

S

Schuberto

Guest
"Der englische Biochemiker und Zellbiologe Prof. Dr. Rupert Sheldrake ist davon überzeugt, dass alle Formen in der Natur durch „morphogenetische Felder“ bestimmt werden. Mit dieser gewagten Theorie wurde er zu einem herausragendem Vertreter der „neuen Biologie“. Seine Ideen sind in wissenschaftlichen Kreisen umstritten, viele Wissenschaftler lehnen seine Theorie kategorisch ab, dennoch gibt es auch Befürworter.
...
Unter anderem gibt er an, dass der „Memory-Effekt“ in der Natur ein Beweis für die „morphische Resonanz“ sei. Experimente in der Humanpsychologie belegen, dass Dinge leichter zu erlernen sind, wenn sie zuvor von anderen Menschen schon erlernt wurden. In dem stetig ansteigenden IQ der Menschen in den letzten Jahrzehnten sieht der Wissenschaftler ebenfalls einen Beweis für die Existenz dieser Felder. "


Was glaubt ihr, lernen wir heute leichter Klavierspielen als die Menschen früher aufgrund des Memory-Effekts? Werden Insbesondere die bekanntestes, am häufigsten erlernten und gespielten Werke dadurch leichter/schneller erlernbar? Wenn ihr eine schweres unbekanntes Werk erlernt erscheint es euch schwerer als eines der bekannten Werke gleicher Schwierigkeit?

Memory-Effekt: Schwachsinn oder Realität? Was meint ihr?
 
Der stetig ansteigende IQ der Menschen ist der sogenannte Flynn-Effekt und er ist schlicht dadurch zu erklären, dass in vielen (nicht allen) Ländern immer mehr Menschen Zugang zu immer mehr Bildung finden. Der IQ wird auch (!) bestimmt durch die Dinge, die wir täglich und von Kindesbeinen an tun. Daneben ist der IQ auch erblich bestimmt. Über den prozentualen Anteil wird nach wie vor (heftig) gestritten.

Natürlich tun sich Kinder und Jugendliche, deren Eltern ihnen früh die Musik nahebringen (Singen, Kniereiter, Rhythmusspiele ...), im Schnitt leichter mit einem Instrument - ganz gleich, ob Klavier oder ein anderes.

Berücksichtigt man die in den letzten Jahrzehnten verbesserte Bildung, so ist es durchaus möglich, dass mehr Kinder/Jugendliche/Erwachsene heute mehr Klavierstücke beherrschen als früher. Das hat eben mit den Möglichkeiten der (musikalischen) Bildung und dem Üben zu tun.

Der hier präsentierte "Memory-Effekt" scheint mir hingegen reichlich abstrus zu sein.

Woher stammt eigentlich das Zitat?
 
Naja, aus persönlicher Erfahrung war ich überrascht, dass ich Mozarts Alla Turca leichter erlernt habe als Le Coucou von D'Aquin. Könnte eventuell ein Hinweis auf den Memory-Effekt sein, da Alla Turca wesentlich häufiger erlernt und gespielt wird. :denken:
 
Ein schlagender Gegenbeweis: das pianistische Niveau der klavierspielenden Bevölkerung ebenso wie die miserablen Fähigkeiten in Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung, nicht zu vegessen der Umgang mit Messer und Gabel. Wenn es den Memory-Effekt wirklich gäbe, sollten wir diese Dinge ja langsam halbwegs beherrschen
 
. In dem stetig ansteigenden IQ der Menschen in den letzten Jahrzehnten
Das halte ich für ein Gerücht. Ich habe vielmehr den Eindruck, der Durchschnitts-IQ sinkt ständig. Und wenn ich mir das Fernsehprogramm als Spiegel des Intelligenzstandards des Publikums anschaue, bin ich sicher, der IQ befindet sich schon im freien Fall.

CW
 
Der stetig ansteigende IQ der Menschen ist der sogenannte Flynn-Effekt und er ist schlicht dadurch zu erklären, dass in vielen (nicht allen) Ländern immer mehr Menschen Zugang zu immer mehr Bildung finden. Der IQ wird auch (!) bestimmt durch die Dinge, die wir täglich und von Kindesbeinen an tun. Daneben ist der IQ auch erblich bestimmt. Über den prozentualen Anteil wird nach wie vor (heftig) gestritten.
Allerdings ist die Menschheit keine homogene Masse, in der sich jede ihr zugehörige Person in vergleichbarer Weise intellektuell weiterentwickelt. Für die jeweiligen Einzelpersonen gilt eher: Wer intellektuell ansprechbar und interessiert ist, kann auf immer mehr Wissen zugreifen und möglicherweise besser Zusammenhänge erkennen. Desinteressierte Naturen beschäftigen sich aber selbst dann nicht mit der Entwicklung zuträglichen Bildungsangeboten, wenn diese kostenlos zur Verfügung stehen. So mancher IQ mag durch das Lösen von Kreuzworträtseln positiv beeinflussbar sein - aber wer bereits zu träge ist, dazu den Bleistift zu spitzen, wird auch dieses Potenzial nicht nützen können. Es ist nun mal bequemer, auf ein ungerechtes System zu schimpfen als sich aus einer durchaus selbst verschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Denn dazu müsste man ja Interesse und Lernbereitschaft an den Tag legen, aber da ja Wissensvermittlung gefälligst Spaß zu machen hat...!
:schweigen::schweigen::schweigen::schweigen:
LG von Rheinkultur
 
CW: Könnte es nicht auch umgedreht sein? Dass es früher halt NOCH schlimmer und die Leut noch dömmer waren.... oder geht das gar nicht?
 
Das halte ich für ein Gerücht. Ich habe vielmehr den Eindruck, der Durchschnitts-IQ sinkt ständig. Und wenn ich mir das Fernsehprogramm als Spiegel des Intelligenzstandards des Publikums anschaue, bin ich sicher, der IQ befindet sich schon im freien Fall.

CW

Ich habe ironischerweise Samstag an einem IQ-Test teilgenommen und glaub mir, der IQ hat offensichtlich nicht wirklich was mit Niveau oder Benehmen zu tun ^^
 

Tut er seit den 90ern ja tatsächlich. Der Eindruck, daß die Leute immer dümmer werden, täuscht also nicht...

Sicher? Ich habe bisher von Studien die dafür und auch welchen die dagegen sprechen gehört. Scheint (mir) also eher ungeklärt.

Aber naja, ich bin immer noch der Meinung, dass die Iq Tests nicht die wirkliche Intelligenz, wie die meisten sie verstehen, ermitteln.
 
Sicher? Ich habe bisher von Studien die dafür und auch welchen die dagegen sprechen gehört. Scheint (mir) also eher ungeklärt.

Aber naja, ich bin immer noch der Meinung, dass die Iq Tests nicht die wirkliche Intelligenz, wie die meisten sie verstehen, ermitteln.
IQ-Tests messen in erster Linie die Fähigkeit, gut in IQ-Tests abzuschneiden. ;)
 
IQ-Tests messen in erster Linie die Fähigkeit, gut in IQ-Tests abzuschneiden. ;)
Eben. Und deshalb müssen die Tests regelmäßig angepasst werden, damit der Durchschnitt immer +/- 100 ist (sonst könnte man sich das nämlich auch sparen).

Das, was wir abseits vom IQ unter "Intelligenz" verstehen (das also, was niemand wirklich verbalisieren kann) ändert sich innerhalb der Spezies Homo sapiens aller Wahrscheinlichkeit nach überhaupt nicht. Erhebliche Veränderungen gibt es allerdings in der konkreten Ausreizung der individuellen Plastizität innerhalb einer Alterskohorte.
 

Zurück
Top Bottom