Klaviermarke identifizieren: 'D' im Rahmen

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Sulphurides

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Hallo liebes Forum,
ich habe mich angemeldet, da hier vielleicht jemand weiter weiß: Ich habe ein Klavier geschenkt bekommen, dass ich jedoch Mangels Platz und Bedarf verkaufen muss. Meine Recherchen, wie viel (wenn überhaupt noch etwas) das Instrument wohl wert sein dürfte, waren allerdings schnell vorbei: Das Klavier hat keinen gut sichtbaren Markennamen, einzig ein großes 'D' im Rahmen könnte ein Hinweis sein.
Ein Foto habe ich angehängt, hat jemand eine Spur oder einen Hinweis? Darüber würde ich mich sehr freuen - herzlichen Dank!
 

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Kannst du noch ein Foto vom ganzen Instrument schicken? Findest du irgendwo eine Seriennummer?
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich habe noch diese Foto des ganzen Klaviers, mehr leider nicht (kenne aber jemanden, der am Wochenende in der Nähe ist und könnte dann ggf. noch etwas nachreichen). Eine Seriennr. gibt es, die kann ich dann ebenfalls ergänzen, wenn das behilflich ist.
 

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Liebes Forum, das Klavier hat am Wochenende nun seinen Besitzer gewechselt, bevor wir hier herausfinden konnten, wer es gebaut hat – lieben Dank nochmals für die Überlegungen! Sollte ich herausfinden, welcher Hersteller es war, dann trage ich es an dieser Stelle nach.
 
Hallo Forum,

ich hole das mal wieder hoch. Gleiches Klavier, gleiches Problem. Der Klavierstimmer war gerade da und hat auch nichts gefunden als dem D. Er tippte auf Dietmann, weil ihm nichts anderes mit D einfiel. Vielleicht hat noch jemand eine Idee oder weiß sogar wer der Hersteller sein könnte?

Viele Grüße
 
Hat es eine Renner Mechanik? Dann könnte man die Mechanik mal heraus nehmen (oder nach vorne kippen) und hinten rechts auf dem Mechanikbalken das Herstellungsdatum ablesen. Ich tippe auf Siebziger Jahre. Und aufgrund der Optik und da es sogar ein Schloss hat, eher ein deutsches Klavier. Das D könnte auch das Modell sein, nicht der Hersteller.
 

Zu lesen gibt es da leider nicht viel. Hier noch einige Fotos.

Bei Gleegenheit, bzw. falls sinnvoll, kann ich auch nochmal von hinten schauen.
 

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Off topic ...

...habe nun, ach, versucht, meine Daten zu Herstellern mit einem "D" zu checken. Bin da in drei Büchern auf mehr als 1.000 Namen gestoßen.
(...Grund, warum ich die hier nicht liefere. Zuviel furchtbare Leserei und Tipperei.)

Weiteres Recherchieren erbrachte, dass Dr. Jens-Uwe Witter (der mit dem gelben Band, "Klavier-Lexikon", 18.122 Namen, ca. 600 Seiten) in Vail, Colorado, USA, seine damals schon riesige Datensammlung nun in eine "World Piano Bible" von 2.000 Seiten goss - die er um nur 973 USD verkauft.

Hat das dicke Werk jemand erworben? Würde da mal gerne - so als Bibliophiler - reingucken, reines Interesse, ohne aktuellen Anlass oder Not.
 
zu "Dengler Hockenheim" gab es, warum auch immer, leider keine Resonanz.
Weil die anscheinend niemand kennt.Die gab es auch nur von 1946 bis 1972. Und das Logo sieht auch anders aus:

images
 
Vielleicht hat noch jemand eine Idee oder weiß sogar wer der Hersteller sein könnte?

Ich hatte die wahrscheinich abwegige Idee, hier alle Hersteller, die mit "D" anfangen und die vermutete Seriennummer 26083 einzugeben. Da kamen gleich mehrere Ergebnisse: Dietmann 1972, Dalibor 1950, Friedrich Dörner 1945, Duck, Son & Pinker 1930, Danemann 1909.

Aber das Klavier hat anscheinend drei Pedale, da fallen die letztgenannten wohl eh weg.

Seit wann gibt es eigentlich Pianinos und Flügel mit drei Pedalen? Und warum sind bei der Eingabe der vermuteten SN gleich mehrere Treffen erschienen?
 
Seit wann gibt es eigentlich Pianinos und Flügel mit drei Pedalen?
In geringer Menge gab es Klaviere und insbesondere Flügel mit drei oder gar bis zu sieben (!!!) Pedalen schon vor 1800. Das waren die alten Dinger mit Sonderfunktionen wie Pergamentrascheln, oder Klingel-Läuten, die Fagott-Züge und "Janitscharen"-Musik. Womit man eben abends so Fürstens in den Boudoirs unterhalten konnte ... ...

Wenn es um die konkrete Funktion des mittleren Pedals heutiger Flügel als Sostenuto, Halten der gerade gedrückten Töne - bei Nicht-Beeinflussung folgender Töne... geht, ist es die Erfindung von Boisselot, Marseille, aus den 1840er Jahren - Lieferant von Franz Liszts Lieblingsflügel, auf dem die meisten seiner Kompositionen der Weimarer Zeit entstanden..

Die Boisselot'sche Urversion des Sostenuto aber wurde nochmal im Detail nachgebessert. Der junge Albert Steinway kümmerte sich in den Anfangsjahren der 1870er darum - und ließ es sich 1874/75 in New York für die USA patentieren.

Die großen Flügel (C und D) bekamen es - mit Ausnahme der Lieferungen für Frankreich und Deutschland, da dorten wohl befürchtet worden war, dass Boisselot oder seine Händler justitiär Terror würden machen können, hingegen die nach Großbritannien gelieferten Flügel (wie meiner von 1877) hatten es durchaus. Und seit Anfang an die A- und B-Flügel ab 1878.

Daher findet man gelegentlich auch Konzertflügel von Steinway aus jenen interessantesten Jahren mit nur zwei Pedalen... Interessanterweise wieder hat der Flügel, den William Steinway 1876 an Richard Wagner nach Bayreuth verschenkte, (heute) das dritte Pedal - ich möchte mal mit aller gebotenen Vorsicht jedoch bezweifeln, dass der Flügel das mittlere Pedal von Anfang an hatte. ... Könnte sein, dass bei einer Gelegenheit nachgerüstet wurde.

Nach und nach verloren die europäischen Klavierfabrikanten die Scheu vor Patentumgehungen und -verletzungen - und bauten das Sostenuto in ihre Flügel ein.

Den alten Strategen Theo Steinweg hatte das Gehassele um Patente und die Allüren von Brüderchen William zum Markenschutz eh kaum interessiert. Er wusste, dass die Steinway-Technik zu großen Teilen auf Abkupfere all dessen, was auch schon woanders gut war, basierte - und er war mit zwei Dritteln der Klavierbauerwelt des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts dicke befreundet. Eventuelle Streitereien erledigte Theo wohl gerne beim "Einarmigen Reißen in der Halbliterklasse" in der Klause des Klosters Riddagshausen, Umkehrpunkt der munteren Wanderungen mit den "Ehrlichen Kleidersellern zu Braunschweig", ein Honoratiorenverein hauptsächlich damals zur Gründung eines feinen Stadtmuseums, das dann auch Theos riesige Instrumentensammlung nahm.... Der Theo hatte eben seinen eigenen Kopp, da konnte Brüderchen William ihm noch und nöcher geflüstert haben, dass die Partner in BS etc. alle nix taugten, er war trotzdem gut Freund mit dem Sohn seines verstorbenen Partners und mit vielen anderen. Dass sie ihn beklauten, hatte ihn genauso wenig gejuckt, wie sein Wissen um das, was die New Yorker Bande bei anderen geklaut hatte - wo er doch bis 1865 alle guten Infos in Europa absaugte und nach New York briefte und kabelte... , also er selber die fröhlich verräucherte Quelle vielen schlauen Geklaues war. (Eine unglaublich interessante Figur macht da der komplette Dolge-Kreis in den USA, und insbesondere der Meister Friedrich Matuschek, der wohl noch einiges mehr erfunden hat als Onkel Theo., Matuschek war an offiziöser Anerkennerei noch weniger interessiert als Theo Steinweg, der wollte wirklich nur spielen, herumerfinden, und alles, was gut war, ließ er sich oft gar nicht patentieren, weil er die Kohle zum Patent-Anmelden mal wieder gar nicht hatte, und weil es ihn echt nicht die Bohne interessierte, weil sein unglaublich kreativer Kopf schon beim nächsten Projekt dran war, oder beim über-über-nächsten, um es dann mit Theo und Alfred Dolge zu disputieren...

Bei Steinway ist das Sos m.W. in allen Flügel ab 19xx drin. (Jetzt wollte ich das in der "Genealogie der Steinway-Flügel" festnageln, meine mich auch zu erinnern, dieses Detail wann wie wo gelesen zu haben, aber es ist in dem Wikingerartikel gar nicht drinne... Um das nun auszugraben, muss ich wohl wieder so siebzehn der Bücher lesen ...

Also, die A-, B-, C- und D-Flügel ab 1875-1878 haben es alle, und die kleenen Dinger (O ab 1900, M ab 1915, S ab 1935 etc., "miniature design" von Henry Ziegler) bekamen es alle dann irgendwann in den 1950ern - WIMNRE.

Heute gibt es teils auch ein viertes Pedal, sei es ein zusätzliches Halbgang-Pedal wie bei Klavieren und bei nunmehr Fazioli, dessen Flügel teils nicht nur Verschiebung können, sondern auch die Hämmer schon mal den halben Weg hin zu den Saiten..., und dann gibt es noch das Feurich-Pedal Hamonique irgendwas. Weiß der Kuckuck, was das kann und macht.

Google is our friend, behaupten sie - und was Google nicht kennt, existiert ja bekanntermaßen gar nicht, hm? Sagt einer, der nicht weniges erst in Google wiederfindet, seit er es einst selber mal in die Wikipedia schob ...
 
Ich hatte die wahrscheinich abwegige Idee, hier alle Hersteller, die mit "D" anfangen und die vermutete Seriennummer 26083 einzugeben. Da kamen gleich mehrere Ergebnisse: Dietmann 1972, Dalibor 1950, Friedrich Dörner 1945, Duck, Son & Pinker 1930, Danemann 1909.

Aber das Klavier hat anscheinend drei Pedale, da fallen die letztgenannten wohl eh weg.

Seit wann gibt es eigentlich Pianinos und Flügel mit drei Pedalen? Und warum sind bei der Eingabe der vermuteten SN gleich mehrere Treffen erschienen?
Schonmal vielen Dank an alle für die Mühe!

Das Klavier mit dem D hat übrigens zwei Pedale.

Wegen der Anmerkung bzgl. des Schlosses und der handschriftlichen "7" beim notierten Datum, liegt Deutschland vielleicht wirklich nicht fern. Was man von dem Datum "17.1.80" halten soll, kann ich natürlich auch nicht einschätzen, aber der Zustand des Holzes kann schon zu einem Datum in den 80ern passen.
 
Ein Klavierstimmer hat das Klavier am 17.01.1980 gestimmt. Das bedeutet nichts bezüglich des Baujahres. Und ich bleibe dabei, dass es sich bei dem D um das Modell handelt. Das D sieht aufgeklebt und billig aus. Wenn es ein Firmenlogo wäre, wäre es wahrscheinlich mitgegossen worden. Es sei denn, es handelt sich um eine Auftragsarbeit. Also dass eine Fabrik für einen anderen Hersteller im Auftrag produziert hat. In so einem Fall wird gerne mal ein Logo aufgeklebt oder geschraubt.

Hat es denn jetzt eine Renner Mechanik?
 

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