Klavierlehrer für einen Tag

P

Pflaume

Guest
Hallo,

ich wollte mal nachfragen ob es sowas gibt, wie einen Klavierlehrer, den man mal für 2 oder 3 Std. buchen kann, der dann mit mir wichtige technische Aspekte durchgeht, meine Hand- und Körperhaltung prüft, Tips zur Art und Weise des Spiels gibt, also alles in konzentrierter Form und ohne jetzt ne halbe Stunde oder Stunde sich nur an einem Stück festzuhängen (denn das kann ich alleine auch ohne den bezahlten Lehrer :D).

Da ich mir leider keinen dauerhaften persönlichen Klavierunterricht leisten kann, dachte ich, macht so etwas vielleicht mal Sinn, alle halbe Jahr oder so?

Hat das vielleicht schonmal jemand gemacht? Wie waren die Erfahrungen?
Nimmt man da in den 3 Std Intensivkurs etwas mit, gibt es überhaupt Lehrer für die sich so etwas lohnt?

Freu mich auf eure Antworten.

Gruß
Pflaume
 
Nun ja, es gibt diverse Workshops und Spezialkurse, aber die, die ich kenne, sind alle so teuer, daß Du Dir dafür auch locker ein Jahr Unterricht leisten kannst.
 
Ich glaube nicht, dass man 2 oder 3 Stunden wirklich guten Unterrichts aushalten kann. Nach meinem 45-minuten Klavierunterricht fühle ich mich immer wie "ausgewrungen". Man muss sich ja die ganze Zeit konzentrieren, sehr schnell Anweisungen umsetzen, hochkonzentriert sein. Die ganze Zeit muss man Acht geben auf Artikulation, Akzentuierung, Dynamik, Tempo, Rhythmus,... Ich denke, es ist klar, was ich meine. ;)

Grundsätzlich finde ich die Idee aber nicht schlecht. Man müsste ausprobieren, wie weit man in einer Stunde Unterricht kommt oder ob du auch mehr als eine Stunde Unterricht aushälst.

Mich würde mal interessieren, was die Klavierlehrer dazu sagen

marcus
 
hey pflaume, mach doch einmal im Monat 1h oder alle zwei Wochen 30-45 Minuten. Für letzteres findest Du bestimmt einen KL und sinnvoll erscheint mir das auch. Auf jeden Fall besser als 3 h am Stück.

Kennste doch noch aus der Kindheit: Wenn die Knete nur für eine Flasche Cola reicht, trinkt man am besten aus Schnapsgläschen :D
 
Ich glaube nicht, dass man 2 oder 3 Stunden wirklich guten Unterrichts aushalten kann.

Ich glaub schon, daß man 2 oder 3 Stunden Unterricht "aushalten" kann - aber ich glaub nicht, daß man die Zeit von der einen Mammutstunde bis zur nächsten Mammutstunde (ein paar Monate später) als Schüler wirklich sinnvoll überbrücken kann, außer man hat noch einen anderen Lehrer oder man ist so ein Genie oder so fortgeschritten, daß man eigentlich gar keinen Lehrer braucht.

Der Lehrer ist ja auch dazu da, Fehlentwicklungen und Mißverständnisse zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Das erfordert aber, daß er den Schüler auch mindestens alle zwei Wochen sieht.

Klavierlehrer für einen Tag klingt für mich wie "Tanzunterricht für einen Tag" oder "Architekturstudent für einen Tag".
 
Eine einzelne Klavierstunde

Hallo Pflaume,

da hast Du ein wichtiges Thema angesprochen. Das betrifft bestimmt auch viele Spieler, die in einem Beruf stehen.

Bei meinem sehr eng gestrickten Zeitplan die Woche über könnte ich keinen wöchentlichen Unterricht brauchen, obwohl ich täglich übe. Meine gefächerte Lernstrategie, die ich über die Jahre entwickelt habe ist auch nicht gut geeignet, einen Wochenrhytmus zu "bedienen".

Ich habe einen sehr guten Klavierlehrer mit eigener Spielpraxis gefragt, er ist grundsätzlich bereit, einzelne Stunden zu geben.

Ich habe dann mal eine Stunde genommen, es wurden dann ca. 80 Minuten daraus. Im Gepäck hatte ich das Finale der Waldsteinsonate wegen den Oktavenläufen am Ende - er legte aber sein Hauptaugenmerk auf die Introduzione vor dem Schlusssatz. Es war sehr gut für mich, wieder einmal alle, aber auch alle Zeichen im Text zu beachten, gerade bei Beethoven. Wir verglichen auch verschiedene Ausgaben. Zu meinen Oktavenläufen bin ich dann auch gekommen. ;)

Ich habe davon so viel mitgenommen, dass ich immer noch davon "zehre". Mein Spiel ist seither besser und meine Ausarbeitungen sind präziser.

Probiere es doch einfach - fragen kostet im Allgemeinen noch nichts!

Viel Erfolg

Walter
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Momentan bekomme ich 14-tägigen Unterricht von poglu übers Internet, welcher wirklich toll ist (der Unterricht und poglu :D) und superviel Spaß macht.

Poglu kann zwar beurteilen was er hört, aber nicht meine technischen Aspekte berücksichtigen, weil er sie ja nicht sieht.
Aus diesem Grund wollte ich diese Aspekte eben nochmal mit jmd. durchgehen, der persönlich neben mir sitzt und das Ganze beobachtet.

@Walter: Das Du von Deinem letzten Unterricht noch zehrst ist eine tolle Sache und bestärkt mich darin, das auch mal so zu versuchen :D.

Eine andere Idee von mir wäre (kam mir während des Frühstücks in den Sinn), eine "Klavierwoche" einzulegen während der Semesterferien, in der ich täglich vll. 1 Std. Unterricht bei dem Lehrer nehme und mich dann nochmal zuhause für einige Stunden mit dem Stoff auseinandersetze, um am nächsten Tag für Neues bereit zu sein.

Klavierspielen intensiv sozusagen :D.

Wäre das vielleicht sogar noch die bessere Variante?

Was würde mich so ein Spaß kosten?
Ein selbst gebackenes Brot würde der Lehrer sicher nicht nehmen (auch wenn es außer Frage steht, das es handgeknetet auch einmalig schmeckt) - mit selbstgebackenem bin ich jetzt eh vorsichtig geworden ... das ging schon beim Letzten Versuch (nicht bei nem KL :P) in die Hose.

Die Variante mit 1x pers. Unterricht pro Monat kann ich mir auch mal überlegen ... wobei ich eher denke das daß nix für mich ist.

Liebe Grüße
Pflaume
 

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