Klavierkauf für eine 5-jährige

K

kai18700

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10. Aug. 2010
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Hallo,

da dies mein erster Eintrag ins Forum ist, möchte ich euch zunächst einmal freundlich Grüßen.

Jetzt zu meiner Frage / meinem Problem.
Es geht um den Kauf eines Klaviers für meine Tochter. Sie ist im Mai fünf Jahre alt geworden und nimmt seit Januar einmal pro Woche Klavierunterricht. Bisher übt sie Zuhause an einem Keyboard mit der Bezeichnung Yamaha Portable Grand DGX-305 (76 Tasten).
Die Klavierlehrerin lobt die Auffassungsgabe und das Spiel meiner Tochter bezogen auf ihr Alter.
Spätestens zum Jahresende möchten wir ihr ein Klavier kaufen. Unser Problem ist, dass meine Frau und ich kein Musikinstrument spielen und, obwohl wir nun schon einiges zum Thema gelesen haben, nicht wissen welches das richtige Instrument für unsere Tochter sein könnte.

Uns bekannte Hersteller und Marken sind:
C. Bechstein: 1) C. Bechstein, 2)Bechstein Academy, 3)Zimmermann, 4)W. Hoffmann.
Steinway & Sons: 1)Steinway & Sons, 2)Boston, 3)Essex.
Schimmel: 1)Schimmel Konzert, 2)Schimmel Classic, 3)Vogel by Schimmel, 4)May Berlin selected by Schimmel.
Sowie Grotrian-Steinweg, Seiler, Sauter, Bösendorfer.

Wie kann man die Hersteller und Marken zueinander einordnen? Kann man sagen, dass z.B. Klaviere der Marken C. Bechstein, Steinway & Sons und Schimmel Konzert oder auch Bechstein Academy, Boston und Schimmel Classic jeweils zueinander qualitativ gleichwertig sind?

Meine Frau tendiert eher zu einem Klavier, welches in Deutschland hergestellt wird. Nun lässt z.B. Steinway & Sons die Marke Essex jedoch in China bei Pearl River Piano herstellen. Sind in Asien oder Osteuropa hergestellte Klaviere 'trotzdem' zu empfehlen? Steinway & Sons und andere werden doch auch hier auf Qualität achten, oder?

Welchen Rat würdet ihr uns bezüglich der Wahl nach Hersteller und Marke geben? Welches Klavier sollten wir in die engere Wahl nehmen? Lieber jetzt auf gehobene Qualität setzen oder doch erst klein anfangen. Ich möchte die Frage nicht an dem Preis fest machen, sondern daran was sinnvoll ist. - In der Hoffnung das ihr nicht eines der Topmodelle nennt, denn die wären dann doch zu teuer.

An anderer Stelle hier im Forum wurde geschrieben, dass selbst jedes Klavier gleichen Typs unterschiedliche Klangqualität hat. Bedeutet dies, man sollte ausschließlich ein Klavier kaufen, welches im Geschäft vorhanden ist? Dies hätte zur Folge, dass wir sehr eingeschränkt wären, da uns hierfür die Klavierlehrerin zum Probespielen begleiten müsste. Das hat sie uns zwar angeboten, doch wie oft können wir sie darum bitten.

Ergänzen möchte ich noch, dass wir ein Klavier mit Stummschaltung bevorzugen.

Zu guter Letzt, welches Fachgeschäft könnt ihr uns in der Umgebung von Dortmund empfehlen?


Viele Grüße und Danke für jede Antwort.

Kai
 
Um die Sache zu vereinfachen:
Wieviel wollt Ihr ausgeben bzw. wie teuer darf das Klavier wirklich maximal werden?

Die von Dir aufgezählten Instrumente liegen in einem Preisbereich mit Silent zwischen etwa 5000 bis über 30.000,- Euro.

Zu vielen Marken findest Du hier im Forum schon viele oft sehr subjektive Einschätzungen.
 
Um die Sache zu vereinfachen:
Wieviel wollt Ihr ausgeben bzw. wie teuer darf das Klavier wirklich maximal werden?

==> begrenzen wir es auf bis 10.000 Euro.

Zu vielen Marken findest Du hier im Forum schon viele oft sehr subjektive Einschätzungen.

==> Genau das macht die Wahl, für jemanden der sich nicht auskennt, so schwer.
 
Ergänzen möchte ich noch, dass wir ein Klavier mit Stummschaltung bevorzugen.
Na prima, dann wißt Ihr doch schon, was Ihr wollt.
Wieviel wollt/könnt Ihr ausgeben?
Wollt Ihr ein neues Klavier? Kommt auch ein Gebrauchtes in Frage? Einfach bitte blättern.

Hier ist schon alles gesagt:
https://www.clavio.de/forum/klavier...eren/9238-suche-schoenes-familienklavier.html

https://www.clavio.de/forum/klavier...en/10293-sind-nun-wirklich-gute-klaviere.html

https://www.clavio.de/forum/klavier...rstes-klavier-hilfe-muessen-wir-beachten.html

Zu guter Letzt, welches Fachgeschäft könnt ihr uns in der Umgebung von Dortmund empfehlen?
Losgehen und Erfahrungen sammeln: http://www.klavierladen-kirchhoerde.de/kontakt.html

http://search.babylon.com/web/klaviere+kaufen+um+dortmund?babsrc=browsersearch&ai=13054

Auch wenn man keine Erfahrungen im Anspielen hat, spürt man auch als Laie, welches Klavier wohlklingend ist für das eigene Ohr und welches nicht. Und wenn dann 2 oder 3 zur Auswahl kommen, kann man die Klavierlehrerin bitten für einen Nachmittag, bei der Auswahl behilflich zu sein.

Die Fragen, die dann noch offen sind, werden Dir hier bestimmt beantwortet werden.
 
Hallo Kai,

wie Klavierbaumeister schon sagte: Durch die Festlegung auf ein Klavier mit Silent-System ("Stummschaltung") beschränkst Du Dich sehr stark in der Auswahl. Sollte es tatsächlich unbedingt notwendig sein, wegen problematischer Wohnverhältnisse (dünne Wände & empfindsame Nachbarn) auf ein Silent-System zu setzen, empfiehlt es sich, auch die Marken Yamaha und Kawai in Betracht zu ziehen. Denn diese Hersteller sind bei Silent-Systemen führend.

Überlege aber noch einmal, ob ein Silent-System wirklich notwendig ist. Als Regel gilt, dass Nachbarn 2 Stunden Klavierspiel täglich zuzumuten ist. Ist denn zu erwarten, dass Deine Tochter häufiger spielt?
Außerdem gibt es bei den meisten "normalen" Klavieren (ohne "Stummschaltung") ohnehin ein zusätzliches Pedal, mit dem man beim Üben eine Filz-Leiste zwischen die Hämmer schalten kann. Dadurch wird die Lautstärke deutlich verringert - falls sich tatsächlich mal jemand gestört fühlt.
(Aus meiner Sicht sind Silent-Systeme nur ein Notbehelf, etwa für Klavierspieler, die aufgrund ungünstiger Arbeitszeiten nur nachts zum Üben kommen. Für die Entwicklung eines Kindes wird es besser sein, auf einem akustischen Instrument zu üben und nicht mit Kopfhörer und eingebauter digitaler Klangerzeugung. Und auch beim Spiel mit Silent-System können störende Geräusche entstehen. Dazu gab es hier im Forum mal einen Beitrag.)

Zuletzt das Wichtigste: Ja, jedes Klavier ist individuell und es gibt auch bei ein und derselben Marke eines Premium-Herstellers eine große Streuung hinsichtlich Qualität und Klangeigenschaften. Deshalb ist dringend zu empfehlen, jedes Klavier anzuspielen, und zwar GEMEINSAM MIT DER KLAVIERLEHRERIN UND DEINER TOCHTER.

Dass ich das so betone, hat mit persönlichen Erfahrungen zu tun: Mein erstes Klavier wurde von meinen Eltern ausgesucht. Um nichts falsch zu machen, gingen sie in ein bekanntes Fachgeschäft und wählten eine deutsche Marke.
Nachdem ich einige Jahre darauf geübt hatte, stellte sich irgendwann heraus, dass die Tastatur viel zu schwergängig war - und auch klanglich war dieses Klavier unterdurchschnittlich. Das ist nun fast 30 Jahre her, aber dieses ungeliebte Klavier steht immer noch bei meinen Eltern - und wurde auch durch fachmännische Bearbeitung nicht zu einem guten Instrument.

Kurz gesagt: Es ist dringend zu empfehlen, in ein größeres Fachgeschäft zu gehen und mehrere Klaviere im Vergleich (sowohl von der Klavierlehrerin als auch von Deiner Tochter) ohne Zeitdruck ausprobieren zu lassen.
Auch Kinder besitzen bereits Vorlieben und Abneigungen im Hinblick auf Klang und Spieleigenschaften. Außerdem erhält Deine Tochter so einen Bezug zu dem Klavier, mit dem sie unter Umständen Jahre oder Jahrzehnte Zeit verbringt. - Und: Ja, es ist empfehlenswert, gerade auch für Anfänger ein möglichst gutes Instrument zu wählen.

Mit besten Grüßen
Clavifilius
 
Danke für eure bisherigen Antworten.

Ich habe mir eure Anmerkungen zur Stummschaltung durch den Kopf gehen lassen und mich nun gegen diese entschieden. Das gesparte Geld soll lieber in das 'mechanische' Klavier investiert werden.
 
Hallo,

damit beim Auswahl- und Entscheidungsprozess weder Druck noch Hektik aufkommen ("wie oft kann man die Klavierlehrerin bitten ...") empfiehlt es sich, die Lehrerin für ihre aufgewendete Zeit zu bezahlen. Sie kommt nämlich beim Beraten und Probespielen ihrem Beruf nach, von dem sie lebt.

Viel Freude bei der Suche!
 
Ich muss gestehen, es so noch gar nicht gesehen zu haben. Du hast natürlich vollkommen recht damit.
Manchmal braucht man selbst für Selbstverständlichkeiten einen Denkanstoss.

Gruß

Kai

Hallo,

damit beim Auswahl- und Entscheidungsprozess weder Druck noch Hektik aufkommen ("wie oft kann man die Klavierlehrerin bitten ...") empfiehlt es sich, die Lehrerin für ihre aufgewendete Zeit zu bezahlen. Sie kommt nämlich beim Beraten und Probespielen ihrem Beruf nach, von dem sie lebt.

Viel Freude bei der Suche!
 
Hallo,

wir waren in den ersten Geschäften und konnten dort Klaviere von Steinway & Sons, Boston, Essex und verschiedene Schimmel anspielen bzw. haben anspielen lassen. Wir suchen jetzt ein Klavier in der Preisklasse um 10.000 Euro mit einer Höhe von mindestens 120 cm.

Vom Klangbild her bevorzugt meine Frau momentan die Klaviere von Schimmel.

Innerhalb der nächsten Woche werden wir in weiteren Geschäften nochmals oben genannte Klaviere und die von Bechstein anspielen können. Geschäfte die Klaviere weiterer Hersteller tatsächlich zum Anspielen vorrätig haben, muss ich noch ermitteln. Für Marken wie Feurich und Seiler konnte ich ein Geschäft in Bonn (Rumler) ermitteln.

Gestern hatte ich die Hoffnung ein August Förster 125 G von 2007 anspielen zu können. Leider war es jedoch bereits verkauft und ausgeliefert worden.

Von der Preisklasse her habe ich die folgenden Klaviere ermittelt. Wobei die weiter unten stehenden Klaviere eigentlich die Preisklasse nach oben verlassen.
Würdet ihr die aufgeführten Klaviere in ihrer Wertigkeit ähnlich einstufen oder seht ihr in diesem Aspekt unterschiede? Anders ausgedrückt, können wir uns bei dieser Auswahl ganz auf unser Gefühl verlassen?

Bechstein Academy A.124
Zimmermann Z.1
Schimmel Classic C 120 Tradition
Schimmel Classic C 124 Tradition
Seiler 122 Primus
Seiler 122 Konsole

Seiler 126 Primus
Seiler 126 Konsole
Boston UP-126E PE
Schimmel Konzert K 122 Elegance
August Förster 125 G
Feurich F 123 mit Fandrich-Renner Mechanik

Eine kleine Anmerkung. In einem Geschäft (Steinway und Schimmel-Vertretung) sprachen wir zunächst mit einem älteren und dann mit einem jüngeren Verkäufer. Zufall oder nicht, aber man merkte sehr stark, dass der ältere Verkäufer eine Vorliebe für 'deutsche' Instrumente - in unserem Fall also Schimmel -, der jüngere Verkäufer auch offen für Klaviere der Marken Boston und Essex war. Er meinte auch, die Qualität der Klaviere von Boston wäre etwas höher als die von Schimmel.

Gruß

Kai
 
Hallo Kai,

verstehe ich Dich richtig, dass Du nun doch gemeinsam mit Deiner Frau, aber ohne Begleitung der Klavierlehrerin und Deiner Tochter, ein Instrument für Deine Tochter auswählst?

Wie Du schon richtig bemerkt hast, reichen Empfehlungen von Verkäufern nicht aus, um sich für ein Klavier zu entscheiden, zumal wenn Deine Frau und Du gar nicht Klavier spielt.
Ich halte wenig davon, sich hauptsächlich an formalen Merkmalen (Markenname, deutsche Produktion) zu orientieren. Es ist keineswegs so, dass beispielsweise ein "Schimmel" automatisch einem "Yamaha" überlegen wäre, weder im Hinblick auf den Klang noch auf die Mechanik.

Eine kleine Anregung: Um die eigenen Klang-Vorlieben herauszufinden, kann man sich Klaviere unterschiedlicher Hersteller sozusagen im Blindversuch vorspielen lassen, d.h. ohne zu sehen, welche Marke gerade gespielt wird.
(Ansonsten wird die Beurteilung des Klangs üblicherweise von bestimmten (Vor-)Urteilen beeinflusst, die man sich über eine bestimmte Marke gemacht hat, gerade wenn noch wenig Erfahrung mit Klaviermusik vorhanden ist.)


Mit besten Grüßen
Clavifilius
 

Überlege aber noch einmal, ob ein Silent-System wirklich notwendig ist. Als Regel gilt, dass Nachbarn 2 Stunden Klavierspiel täglich zuzumuten ist. Ist denn zu erwarten, dass Deine Tochter häufiger spielt?
Außerdem gibt es bei den meisten "normalen" Klavieren (ohne "Stummschaltung") ohnehin ein zusätzliches Pedal, mit dem man beim Üben eine Filz-Leiste zwischen die Hämmer schalten kann. Dadurch wird die Lautstärke deutlich verringert - falls sich tatsächlich mal jemand gestört fühlt.
(Aus meiner Sicht sind Silent-Systeme nur ein Notbehelf, etwa für Klavierspieler, die aufgrund ungünstiger Arbeitszeiten nur nachts zum Üben kommen. Für die Entwicklung eines Kindes wird es besser sein, auf einem akustischen Instrument zu üben und nicht mit Kopfhörer und eingebauter digitaler Klangerzeugung. Und auch beim Spiel mit Silent-System können störende Geräusche entstehen.)

Völlig richtiger Beitrag, wie ich finde.
Kinder wollen selten nur für sich spielen, das habe ich früher auch nicht getan, als ich mit 7 Jahren zu spielen anfing. Dabei hatten wir ein E-Piano, das man auch mit Kopfhörern spielen konnte.
Gerade Kinder wollen ja bei allem wahrgenommen werden, was sie tun.

Falls die Überlegung mit dem Silent-System allerdings stark Zukunftsbezogen war, bleibt ja immer noch die Möglichkeit, es nachträglich einbauen zu lassen.


Einen lieben Gruß,
Annette
 
Alle erwähnten Klaviere mit Ausnahme Essex (Preis - Leistung stimmt nicht) wären ok.
Ich möchte noch Yamaha U1 und U3 erwähnen.
Und gebetsmühlenartig gebrauchte Klaviere von Pfeiffer.

Befreit euch mittelfristig aber bitte von der Markenfixiertheit und entscheidet nach Klang (souverän, konzertant, von ganz leise bis ganz laut ist alles möglich), und flüssiger, knackiger Spielart und SYMPATHIE!
Wenn ihr schon nach Bonn fahren wollt um bei Rumler einzukehren, vergesst nicht Klavierhaus Klavins (auch in Bonn - Beuel). Empfehlenswert.
Für Köln empfehle ich noch Klaviere Then.

Und irgendwann muss die Probiererei dann auch ein Ende haben ...

Viel Freude wünsche ich.
 
Hallo,

meine Frau, Tochter und ich besuchen momentan verschieden Geschäfte um zunächst einmal selbst ein Gefühl für den Kauf zu bekommen. Wir lassen uns Klaviere verschiedener in Frage kommender Hersteller/Marken vorspielen (allerdings bisher nicht 'blind'), aber auch meine Tochter und meine Frau spielen sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten an.
So hoffen wir schon einmal eine gewisse Vorauswahl treffen zu können und uns ein Bild über verschieden Geschäfte machen zu können.

Später werden wir uns dann von der Klavierlehrerin begleiten und beraten lassen.

Um möglichst viele verschiedene Hersteller/Marken anspielen/hören zu können sehe ich momentan nur die Möglichkeit nach Bonn, Düsseldorf und Köln zu fahren, da ich dort die entsprechenden Geschäfte gefunden habe (Klavins, Rumler, Rehbock, Schoke, Then).

Die Filzleiste ist uns vorgeführt worden und ich sehe sie sehr positiv. Für mich ist es so eigentlich angenehmer, als nur das Geräusch der Klavieratur zu hören.
Eine Meinung zu Silentsystem und Kindern, die ich kürzlich gehört habe war auch, dass Kinder hierdurch Hemmungen aufbauen können vor Publikum zu spielen.

Gruß

Kai
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Düsseldorf: Klavierhaus Schröder, Immermannstraße. Sehr freundliche, kompetente Inhaber. Kleine, aber feine Auswahl.
 
Hallo,

Schmickus hat es richtig gesagt. Eigentlich ist die Marke innerhalb der Gruppe der hochwertigen Klaviere fast egal. Die sog. "Top-Modelle" namhafter Hersteller, wie Steinway, Bechstein, Steingräber, Blüthner, Schiedmayer, Feurich, Pfeiffer und viele mehr sind eigentlich alle als Gebrauchte bezahlbar und verfügen über ein hohes klangliches Potential und eine angemessene Qualität. Sie konkurrieren gewissermaßen ewig ohne Sieger um den Titel des besten Klaviers der Welt ;) Eurer Tochter und Euch müssen also in erster Linie Klang und Spielart gefallen, vielleicht am besten in Abstimmung mit der Fachfrau. Und: man kann Klang und Einrichtung in gewissen Grenzen auch verändern lassen.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Kai,

ich sehe, dass Ihr den Klavierkauf sehr ernsthaft betreibt - und es ist für die Tochter sicherlich spannend & erfreulich, einbezogen zu werden. Soweit ich sehe, möchtet Ihr einen möglichst umfangreichen Marktüberblick.

Was den Klang betrifft, kann man grundsätzlich unterscheiden zwischen Klavieren/Flügeln, die brillant & "dominant" klingen und Klavieren mit "weicherem" Klang. (Hier ist darauf zu achten, dass brillante Klaviere im Diskant-Bereich - also in den oberen Oktaven - nicht allzu "schrill" wirken sollten. Andererseits können Klaviere mit eher weicher Klangcharakteristik auch dumpf und matt wirken. Zum Teil ist die Beurteilung Geschmackssache, zum Teil aber auch Frage der Qualität, etwa im Hinblick auf die Hochwertigkeit des Holzes, aus dem der Resonanzboden besteht oder der Qualität von Hammerköpfen & Filzen.)

Man kann zwar hinterher die Klangeigenschaften des Instruments durch Intonieren der Hammerfilze noch verändern (was man nur durch einen ausgewiesen kompetenten Klavierbauer durchführen lassen sollte), aber eine Grundtendenz ist durch das Instrument vorgegeben. (Weiterhin wichtig ist der Raum, in dem das Klavier steht. Befinden sich dort z.B. viele Teppiche, ist der Klang automatisch weicher. Nebenbei empfiehlt es sich, das Klavier etwas schräg und mit Abstand zur Wand aufzustellen, keineswegs direkt davor.)

Sofern von Euch ein eher brillanter Klang gewünscht ist und weiterhin deutsche Produktion eine Rolle spielt, ist die Firma Wilh. Steinberg ebenfalls in Betracht zu ziehen. Die Firma ist weniger bekannt und hatte daher - zumindest bis vor einigen Jahren - ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. (Wobei man, wie gesagt, bei jeder Marke und jedem Modell ein mehr oder weniger gutes Exemplar erwischen kann.)

Worauf man weiterhin achten kann beim Klavierkauf, ist die sogenannte Renner-Mechanik, die einen hohen Qualitätsstandard setzt. Leider sind einige Hersteller mittlerweile dazu übergegangen, aus Kostengründen keine Renner-Mechanik mehr einzubauen, auch von Wilh. Steinberg wird nur noch in höherpreisigen Klavieren Renner-Mechanik verwendet, nicht mehr in den "Einsteiger-Modellen". Meines Wissens ist auch Schimmel dazu übergegangen, z.T. andere Mechaniken zu benutzen, jedenfalls war das mal in der Diskussion.

Mit besten Grüßen
Clavifilius
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Kurze Zwischenfrage: Verwendet Schimmel nicht ausschließlich Renner-Mechaniken? Siehe folgender Link:

http://www.louisrenner.com/Deutsch/geschichte-der-mechanik.asp

Ausnahme könnten dann nur Vogel oder May Berlin von Schimmel sein, oder?

Gemäß den Angaben des von Dir geposteten Links müsste dann aber auch
Wilh. Steinberg "ausschließlich" Renner-Mechanik verwenden, was definitiv falsch ist: Auf der Website von Wilh. Steinberg wird ganz deutlich gesagt, dass Level-II-Klaviere, die auch unter dem Markennamen "Wilh. Steinberg" laufen, keine Renner-Mechanik verwenden.
(EDIT: Vermutlich ist die Tabelle, in der die Firmen aufgeführt sind, die ausschließlich Renner-Mechaniken verwenden, schon etwas älter.)
Wie es aktuell bei Schimmel steht, kann ich nicht definitiv sagen. Wenn jemand Genaueres weiß, würde mich das ebenfalls interessieren.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
SCHIMMEL verwendet nur Renner-Mechaniken, Wilh.Steinberg in der IQ-Serie ebenfalls.
Das bürgt aber nicht automatisch für hohe Qualität, da es dem Klavierhersteller überlassen ist was er aus den Renner-Bestandteilen macht.
Gibt auch chinesische Klaviere mit Renner-Mechanik, die sind aber deswegen auch nicht besser.
 

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