H
Hoagy
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- 5. Nov. 2013
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Erfahrungen mit Premium Händler
Ich will hier meine unerwarteten Erfahrungen mit einem Musikhaus schildern, das die Niederlassung eines Premium-Klavierherstellers beherbergt
Ich hatte mich zum Kauf eines Premium - Neuklavieres dieses Premium - Herstellers entschlossen. (Premium in Potenz, sozusagen)
Habe mit dann im Internet einen Händler ausgesucht, hammermäßige Internetpräsenz, Werksniederlassung, allerbester Service.
Habe mir telefonisch dort vom Chef ein individuelles Angebot incl. Lieferung und 1. Stimmung machen lassen. Für das Angebot mußte ich die räumlichen Verhältnisse genauestens beschreiben (ohne Treppe, ebenerdiger Zugang über befestigten Weg vom Garten her möglich, allerdings muß das Instrument die letzten 2 Meter über unbefestigten Weg getragen und dann einen halben Meter hoch zur Terrassentür der noch nicht vorhanden Terrasse gehoben werden.)
Das Komplettangebot lautete dann auf 12600 Euro incl. Klavierbank und Lieferung.
Wegen des im Internet angegeben hochklassigen Services (u.a. "wir liefern immer mit einer renommierten Klavierspedition") habe ich dann zugesagt.
Nach 3 Wochen die Lieferung nach Voranmeldung, ich hatte mir dafür von der Arbeit extra frei genommen.
Es erschien ein schon recht verbeulter firmeneigener Lieferwagen des Musikhauses mit 2 jungen, schmächtigen Leuten besetzt, wie sich herausstellte, Lehrlinge des Klavierhauses. Die beiden hätten niemals ein Klavier auch nur einen Zentimeter anheben können.
Nach Ortsbesichtigung große Ratlosigkeit (immerhin 140 km Anfahrtsweg).
Die beiden erzählten: "wir haben uns auch gewundert und gefragt, ob der Transport denn wirklich nicht per Spedition erfolgen solle. Der Chef hätte aber gesagt: Das ist nicht nötig, ist schließlich parterre, da müßt ihr nur schnell mit dem Rollwagen reinfahren, mehr ist da nicht nötig."
Die beiden sind daraufhin mit dem Klavier wieder nach Hause gefahren.
Am nächsten Tag meldete sich telefonisch ein Klein- Klaviertransportbetrieb um eine Anlieferung 2 Tage später zu vereinbaren, kündigte eine Zahlungsnachforderung wegen sehr stark erschwerter Transportbedingungen an und wollte Bilder des Zuweges zugemailt haben. Der Auftraggeber hätte nämlich wissen lassen, das es sich bei mir vor Ort um äußerst schwierige räumliche Verhältnisse handele.
Anhand der Bilder wollten sie entscheiden, ob eine Auslieferung überhaupt möglich sei, das wäre ja sehr zweifelhaft.
2 Tage später dann die Lieferung. 2 sehr kompetent wirkende Klavierträger, die wiederum sehr überrascht waren.
"Das sind ja mal wirklich sehr gute Verhältnisse hier" und einszweidrei stand das Klavier im Eßzimmer, keine 10 Minuten vom Transporter bis dorthin.
Kein Wort mehr von Erschwernis, schönen Abend und weg. Allerdings waren ihnen die mitgeorderten Untersetzer für den Parkettboden nicht mitgegeben worden.
Am nächsten Tag meldete ich mich dann beim Chef des Klavierhauses, um die Untersetzer nachgeschickt zu bekommen, reine Formsache, die werden sicher schnellstmöglich zur Post gehen - dachte ich.
Antwort: - Die Untersetzer werde ich Ihnen nicht zusenden. Ich werde sie dem Klavierstimmer mitgeben, der in 6 Wochen die miterworbene 1. Stimmung durchführt. -
So.
Dennoch habe ich den Kaufpreis sofort überwiesen.
Vorletztes Kapitel:
Nach 2 Wochen kam ein Schreiben des Klavierhauses, folgenden Wortlautes:
Transporterschwernis.
53 Euro
Zahlbar sofort!
Meine Antwort habe ich noch nicht abgeschickt, daher hier vorläufiges Ende.
Es ist etwas lang geworden, ich habe mich allerdings auch tierisch aufgeregt, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Für einige ist es vielleicht doch unterhaltsam, vor allem aber für potentielle Käufer gedacht:
Vorsicht auch bei "bekannten Marken" und möglichst wirklich alles schriftlich im Vertrag fixieren.
Leider reißt im Wirtschaftsleben immer mehr die Unsitte ein, vor allem bei Jungmanagern oder -chefs, daß man für die Ermittlung der Kosten, die man dem Kunden in Rechnung stellt, minutiös jede Kleinigkeit abfragt und auf die Rechnung setzt, bei der Ausführung aber, bei der Beauftragung der eigenen Leistung dann - uupsi - alles vergessen hat und die billigste Ausführungsvariante wählt.
Ich will hier meine unerwarteten Erfahrungen mit einem Musikhaus schildern, das die Niederlassung eines Premium-Klavierherstellers beherbergt
Ich hatte mich zum Kauf eines Premium - Neuklavieres dieses Premium - Herstellers entschlossen. (Premium in Potenz, sozusagen)
Habe mit dann im Internet einen Händler ausgesucht, hammermäßige Internetpräsenz, Werksniederlassung, allerbester Service.
Habe mir telefonisch dort vom Chef ein individuelles Angebot incl. Lieferung und 1. Stimmung machen lassen. Für das Angebot mußte ich die räumlichen Verhältnisse genauestens beschreiben (ohne Treppe, ebenerdiger Zugang über befestigten Weg vom Garten her möglich, allerdings muß das Instrument die letzten 2 Meter über unbefestigten Weg getragen und dann einen halben Meter hoch zur Terrassentür der noch nicht vorhanden Terrasse gehoben werden.)
Das Komplettangebot lautete dann auf 12600 Euro incl. Klavierbank und Lieferung.
Wegen des im Internet angegeben hochklassigen Services (u.a. "wir liefern immer mit einer renommierten Klavierspedition") habe ich dann zugesagt.
Nach 3 Wochen die Lieferung nach Voranmeldung, ich hatte mir dafür von der Arbeit extra frei genommen.
Es erschien ein schon recht verbeulter firmeneigener Lieferwagen des Musikhauses mit 2 jungen, schmächtigen Leuten besetzt, wie sich herausstellte, Lehrlinge des Klavierhauses. Die beiden hätten niemals ein Klavier auch nur einen Zentimeter anheben können.
Nach Ortsbesichtigung große Ratlosigkeit (immerhin 140 km Anfahrtsweg).
Die beiden erzählten: "wir haben uns auch gewundert und gefragt, ob der Transport denn wirklich nicht per Spedition erfolgen solle. Der Chef hätte aber gesagt: Das ist nicht nötig, ist schließlich parterre, da müßt ihr nur schnell mit dem Rollwagen reinfahren, mehr ist da nicht nötig."
Die beiden sind daraufhin mit dem Klavier wieder nach Hause gefahren.
Am nächsten Tag meldete sich telefonisch ein Klein- Klaviertransportbetrieb um eine Anlieferung 2 Tage später zu vereinbaren, kündigte eine Zahlungsnachforderung wegen sehr stark erschwerter Transportbedingungen an und wollte Bilder des Zuweges zugemailt haben. Der Auftraggeber hätte nämlich wissen lassen, das es sich bei mir vor Ort um äußerst schwierige räumliche Verhältnisse handele.
Anhand der Bilder wollten sie entscheiden, ob eine Auslieferung überhaupt möglich sei, das wäre ja sehr zweifelhaft.
2 Tage später dann die Lieferung. 2 sehr kompetent wirkende Klavierträger, die wiederum sehr überrascht waren.
"Das sind ja mal wirklich sehr gute Verhältnisse hier" und einszweidrei stand das Klavier im Eßzimmer, keine 10 Minuten vom Transporter bis dorthin.
Kein Wort mehr von Erschwernis, schönen Abend und weg. Allerdings waren ihnen die mitgeorderten Untersetzer für den Parkettboden nicht mitgegeben worden.
Am nächsten Tag meldete ich mich dann beim Chef des Klavierhauses, um die Untersetzer nachgeschickt zu bekommen, reine Formsache, die werden sicher schnellstmöglich zur Post gehen - dachte ich.
Antwort: - Die Untersetzer werde ich Ihnen nicht zusenden. Ich werde sie dem Klavierstimmer mitgeben, der in 6 Wochen die miterworbene 1. Stimmung durchführt. -
So.
Dennoch habe ich den Kaufpreis sofort überwiesen.
Vorletztes Kapitel:
Nach 2 Wochen kam ein Schreiben des Klavierhauses, folgenden Wortlautes:
Transporterschwernis.
53 Euro
Zahlbar sofort!
Meine Antwort habe ich noch nicht abgeschickt, daher hier vorläufiges Ende.
Es ist etwas lang geworden, ich habe mich allerdings auch tierisch aufgeregt, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Für einige ist es vielleicht doch unterhaltsam, vor allem aber für potentielle Käufer gedacht:
Vorsicht auch bei "bekannten Marken" und möglichst wirklich alles schriftlich im Vertrag fixieren.
Leider reißt im Wirtschaftsleben immer mehr die Unsitte ein, vor allem bei Jungmanagern oder -chefs, daß man für die Ermittlung der Kosten, die man dem Kunden in Rechnung stellt, minutiös jede Kleinigkeit abfragt und auf die Rechnung setzt, bei der Ausführung aber, bei der Beauftragung der eigenen Leistung dann - uupsi - alles vergessen hat und die billigste Ausführungsvariante wählt.