Das ist zu mind. 50% ein Rosstäuschermarkt.
Nun fisherman, da sind Deine Erfahrungen ja noch wesentlich krasser, als ich sie
bei meinem immerhin 7-monatigen Rundgang über den Markt gemacht hab.
Ich verstehe gut, daß man als Klavierbauer sich dagegen sträubt, bei
einem Kollegen aufzutauchen, denn man kennt. Und als Kunde hätte man
wohl auch nichts davon, denn sinngemäß zu anderen Lebensbereichen
dürfte hier gelten, daß ein Klavierbauer dem andern keine Taste
ausschlägt (so er denn mit ihm bekannt ist). Und wenn ich persönlich auch
alle Klavierbauer (nicht: -händler), die ich besucht habe, als
vertrauenswürdig empfand, so kann ich als Laie doch prinzipiell nicht
beurteilen, ob das Niveau einer Überholung in die Kategorie Bundes-
oder Regionalliga gehört. Da haben wir ein offenkundiges Dilemma, für
das auch im Interesse des Klavierbauers Lösungen gefunden werden
müßten, denn ein unsicherer Käufer ist ein zögerlicher Käufer.
Den Vertrauensvorschuß gegenüber dem Pianohaus - am Anfang meiner Tour
war ich mehr als bereit, ihn uneingeschränkt zu gewähren: Inzwischen
würde ich das doch etwas differenzierter sehen: die Branche konnte
sich dem allgemeinen Trend zum Absinken der Fachkenntnisse (sprich:
zur Anstellung ungelernter Verkäufer) offenbar doch nicht ganz
entziehen, und ein gewisses Maß an Bereitschaft zur Denunziation der
Konkurrenz läßt sich leider hie und da auch nicht übersehen.
Friedrich