Klavier zu niedrig: kann man es höherstellen? Pedal verlängern?

Wie Agraffentoni schon mit seiner Frage: "Wo bleiben die Knie" ausdrückte, geht es ja auch um die Sitzposition und Haltung. Als mein Mann gestern am praktischen Beispiel überlegt hat, wie hoch das Klavier sein müsse, war für ihn auch der Winkel der Unterarme zur Tastatur wichtig. Nachdem er meinte, daß eine Erhöhung um 7 cm optimal sei, würde das Erreichen dieses Optimums dazu führen, daß die Oberkante der Pedale bei 12 cm liegen würde. Wenn man diesen Höhenunterschied bei den Füßen mittels Unterlage wieder ausgleichen würde, würde der Klavierspieler zum Schluß mit seiner Haltung wahrscheinlich an den "Affen am Schleifstein" erinnern...
Insofern würden wahrscheinlich nur die Vorschläge, die die Pedale nach unten bringen, keine billigen Kompromisse darstellen.

Ich wundere mich eigentlich, daß dieses Thema kaum jemals erörtert wurde: Es ist doch eigentlich ganz klar, daß dieses Problem gar nicht so wenig oft auftreten dürfte (Das ergibt sich ja schon daraus, daß man normalerweise als Grundschulkind mit dem Klavierspielen beginnt und nach 20 Jahren normalerweise immer noch am selben Instrument sitzt. Und noch dazu wird der Nachwuchs ja immer größer bzw. höher...).

Henry: Widerspricht das mit den beiden Transportrollen links und rechts nicht Deiner gestrigen Aussage, daß es nicht nur "auf den beiden Seiten höher gestellt werden" sollte? Übrigens habe ich gerade geschaut: Wir haben ein Transportbrett, welches mit 29 cm die optimale Breite hätte, aber mit 13 cm wesentlich zu hoch wäre. Ganz abgesehen davon würde meine Tochter so etwas ohnehin nicht akzeptieren. Allerdings wäre das für solche Einrichtungen, wie eine Krankenhauskapelle, die so ein Instrument häufig verstellen muß, gar keine so schlechte Lösung, links und rechts unter dem Klavier Transportbretter zu montieren (natürlich nicht so hohe). Das Klavier wäre mit solchen Brettern bestimmt viel "leichtgängiger" als mit den normalen Rollen.

Klaros: "Von was ein Foto?"
Agraffentoni hat mir ein Bild geschickt, welches veranschaulicht, wie das mit dem zusätzlichen Pedal gemeint ist. Er hat mir erlaubt, daß ich es im Forum teilen darf.

Liebe Grüße
Heidi
 

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Ich wundere mich eigentlich, daß dieses Thema kaum jemals erörtert wurde: Es ist doch eigentlich ganz klar, daß dieses Problem gar nicht so wenig oft auftreten dürfte (Das ergibt sich ja schon daraus, daß man normalerweise als Grundschulkind mit dem Klavierspielen beginnt und nach 20 Jahren normalerweise immer noch am selben Instrument sitzt. Und noch dazu wird der Nachwuchs ja immer größer bzw. höher...).
Das ist ja auch der umgekehrte Fall. Für zu kleine Kinder gibt es Pedalverlängerungen, die man einfach drüberschiebt.
 
Das ist ja auch der umgekehrte Fall. Für zu kleine Kinder gibt es Pedalverlängerungen, die man einfach drüberschiebt.
Oder aber im Grundschulalter werden eher die Kleinklaviere für den Nachwuchs angeschafft, die dann nach Abschluss der Pubertät gegen ein Klavier mit mehr Beinfreiheit getauscht werden.

Es ist ja nicht zwingend notwendig, das erste Kleinklavier, auf dem man Spielen gelernt hat, bis an sein Lebensende behalten zu müssen. ;-)
 
Es ist ja nicht zwingend notwendig, das erste Kleinklavier, auf dem man Spielen gelernt hat, bis an sein Lebensende behalten zu müssen. ;-)
In den meisten Familien ist es aber wohl eher so, daß die Immobilie ausgetauscht wird und/oder Ehepartner/in/Lebensgefährt/e/in, aber das „Einsteigerklavier“ bleibt an seinem angestammten Platz.

So erlebt es zumindest
cb
 
Allerdings wäre das für solche Einrichtungen, wie eine Krankenhauskapelle, die so ein Instrument häufig verstellen muß, gar keine so schlechte Lösung, links und rechts unter dem Klavier Transportbretter zu montieren (natürlich nicht so hohe).
Im Falle der Krankenhauskapelle, in der ich am Sonntagmorgen den Orgeldienst spiele, befindet sich unter dem Digitalpiano ein Satz dieser relativ großen Rollen, die man an der Unterseite von Möbelhunden findet, mit denen man sonst Sideboards, Kleiderschränke und dergleichen verschiebt. Meines Wissens nach kann man solche Rollen als Satz in Baumärkten oder im Fachhandel erwerben, um sie selbst an der Unterseite von Werkstattmobiliar etc. anzubringen. Auf jeden Fall wird dadurch das Instrument um mindestens sieben oder acht Zentimeter erhöht und die fest angebrachten Pedale auch. Damit die Füße nicht in der Luft hängen, wird der erwähnte Kasten als Stützmöglichkeit vor die Pedale geschoben.

Nur ist das Problem in Eurem Fall ein doppeltes: das Instrument soll aufgebockt und gleichzeitig der Abstand zum Pedal vergrößert werden, so dass man ein tiefergelegtes Pedal an einem höhergelegten Klavier bräuchte. Leider ist mir nicht bekannt, ob es dieses Zubehör auch in umgekehrter Form gibt, um den Abstand zum Pedal nicht zu verkleinern, sondern zu vergrößern: https://www.pianelli.de/pedalverlaengerung-fuer-kinder-klavier-pedalerhoehung.html

An Musikschulen sind solche Hilfen im Einsatz und auch bei Schülervorspielen unseres Berufsverbands gibt es das, da teilweise manche Frühbegabungen im Einschulungsalter bereits podiumstauglich spielen können.

Insofern müsste man entweder die abgebildete Doppelpedalkonstruktion vertikal umkehren oder an den Klavierpedalen selbst jeweils einen einzeln anzufertigenden Tiefpedalhebel fest anbringen. Ob ein Schlossereifachbetrieb so etwas machen kann und was eine solche bauliche Veränderung kostet - keine Ahnung! In mehreren Jahrzehnten Musizierpraxis an Tasteninstrumenten ist mir eine solche Konstellation noch nicht untergekommen, zumal ausgesprochene Kleinklaviere recht selten am Markt vertreten sind.

LG von Rheinkultur
 
In den meisten Familien ist es aber wohl eher so, daß die Immobilie ausgetauscht wird und/oder Ehepartner/in/Lebensgefährt/e/in, aber das „Einsteigerklavier“ bleibt an seinem angestammten Platz.
Du meinst also, es gibt nicht nur Lebensabschnitts-Wohnsitze und Lebensabschnitts-Partner, sondern auch Lebensabschnitts-Klaviere? So wie viertel und halbe Streichinstrumente?

Ich befürchte nur, beim "Einsteigerklavier" im hier geschilderten Beispiel haben wir eine Situation wie mit einem Erwachsenen, der unbedingt auf ein Kinderfahrrad steigen will und sich erkundigt, wie man das Kinderfahrrad erwachsenengerecht umbauen kann. Schlimmstenfalls geht es entweder nicht oder der Umbau wäre so aufwändig, dass ein Neukauf kaum teurer ausfallen würde.

LG von Rheinkultur
 
Und einfach weiter weg sitzen, so dass die Knie nicht am Spieltisch anstoßen? Solange die Knie nicht auf Höhe der Unterarme sind, wäre das die billigste Lösung. Das schont ganz nebenbei auch die Handgelenke^^
 

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