Klavier zu niedrig: kann man es höherstellen? Pedal verlängern?

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Heidemarie

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Meine Tochter will unser Zweitklavier (Erbstück meiner Großtante) in ihr Studentenzimmer mitnehmen. Bei uns hat sie vorrangig auf unserem Flügel gespielt, nachdem sie immer größer geworden war und das Klavier größenmäßig für meine kleine Großtante passend war. Für mich stellt sich die Frage, ob man das Klavier durch Unterlegen von Kanthölzern erhöhen könnte. Allerdings entsteht dadurch dann natürlich das Problem, daß die Pedale zu hoch sind. Gibt es für so etwas eine Lösung? Wenn ja: mit welchen Kosten muß man rechnen?
Ich wünsche allen ein gutes, gesundes, glückliches Jahr 2021 und bedanke mich schon jetzt recht herzlich für Eure Antworten.
 
Nein, warum soll das ein Witz sein?
Meine Großtante kaufte sich dieses Klavier zirka zehn Jahre vor ihrem Tod als sie vielleicht nur noch 1,50 m groß war. Meine Tochter ist knapp 1,80 m und hat auch viel längere Beine. Ich habe mir zwar darüber noch nie Gedanken gemacht, aber für mich war/ist eigentlich irgendwie klar gewesen, daß sich Klaviere in der Bauhöhe für die verschiedenen Körpergrößen unterscheiden müssen...
Ich habe nachgemessen beim Flügel (steht auf Rollen) ist es vom Boden bis zur Unterkante 64 cm bis zur Tastenoberkante 74 und bis Oberkante Pedal 6 cm. Beim Klavier stattdessen bis Unterkante 59 cm, Tasten 66 cm und Pedal 5 cm.
Wenn ich theoretisch zwei Dreischichtplatten mit gesamt 4,4 cm (also 130 cm x 28 cm x 4,4 cm) unterlegen würde, käme ich mit der Unterkante auf 63,4, Tasten auf 70,4 aber beim Pedal auf 9,4 cm.
Ich wäre also wirklich um Rat-/Vorschläge diesbezüglich froh.
 

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Also es sollte auf keinen Fall nur auf den beiden Seiten höher gestellt werden.

Man kann es aber durchaus auf entsprechende Bohlen stellen, welche die Umrisse der Unterseite des Klavieres einnehmen.

Das Pedal ist dann natürlich logischerweise höher, aber auch hier kann man dann unter den Pedalen entsprechende Bohlen oder Bretter legen.
 
Das Pedal bekommt man bei aufgebocktem Klavier wohl nicht tiefer.
Man könnte dann höchstens ein Brett in der entsprechenden Höhe als Aufsatz für die Füße vor die Pedale legen.
Dadurch würden die Knie aber ebenfalls wieder näher an der Unterkante des Spieltischs sein.
Vielleicht ein Kompromiss finden: Klavier um 4,4 cm höher und den Fußaufsatz um 2,2 cm?
 
Das Pedal bekommt man bei aufgebocktem Klavier wohl nicht tiefer.
Wenn Du einen guten Schlosser kennst, kann der aus Flacheisen was zurechtbiegen. (Abgewinkeltes Pedal)
Es reicht, wenn das Klavier im Bereich der Gleiter mit Kanthölzern rechts und links unterlegt wird,
eventuell eine Sackbohrung für die Gleiter anbringen, damit die Klötze nicht so leicht verrutschen.
 
Guten Abend und vielen Dank für Eure guten Antworten!

Beim Nachmessen heute Abend hat sich das Klavier noch einmal "verkleinert". Der Abstand vom Boden bis Klaviertischunterkante beträgt nur 57,5 cm (ist also um 6,5 cm niedriger als beim Flügel!).
Ich persönlich würde eigentlich gerne dem Vorschlag von Mangore nachkommen wollen und das Klavier auf eine Dreischichtplatte mit 27 mm stellen wollen, unter der eine Armaflexlage mit 19 mm geklebt ist. Als Fußablage hätte ich dann eine 22 mm starke Dreischichtplatte nehmen wollen (mit zirka 45 cm x 30 cm).
Allerdings hat unsere andere Tochter (gleiche Größe wie ihre Schwester) für ihren Vater heute einmal Probe gesessen: Nun meint mein Mann, daß wir zwei Dreischichtplatten mit je 27 mm unterlegen sollen zuzüglich 19 mm Armaflex...

Wie Mangore schon schrieb, würde aber bei so einer hohen Aufbockung auch eine sehr hohe Fußunterlage von Nöten sein, welche die Knie wieder so nah an den Untertisch pressen würde. Meines Erachtens ist diese extreme Erhöhung, die mein Mann ins Auge gefaßt hat, nicht durchführbar, außer wenn der Vorschlag von Agraffentoni mit dem gebogenen Flacheisen funktionieren würde. Allerdings kann ich mir momentan aber auch nicht vorstellen, wie das mit dem Flacheisen funktionieren könnte bzw. umgesetzt werden könnte. Auch meinte unsere Klavierstimmerin (Klavierbaumeisterin), die ich heute diesbezüglich gefragt habe, ebenso wie Henry, daß man am Pedal nichts machen könne.

Ich denke, daß man wirklich bezüglich der Höhe einen Kompromiß machen sollte...

Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße aus Oberbayern!

Heidi
 
Auch meinte unsere Klavierstimmerin (Klavierbaumeisterin), die ich heute diesbezüglich gefragt habe, ebenso wie Henry, daß man am Pedal nichts machen könne.
Man kann da schon was machen. Wenn @agraffentoni als Orgelbaumeister es vorschlägt, ist es machbar. Klavierstimmer denken da engstirnig. Ein Orgelbauer fertigt Unikate und lenkt Mechanik in entfernteste Ecken um. Oder so. Allerdings würde ich da nicht irgendeinen Schlosser oder Hufschmied mit der Aufgabe betrauen.
Wenn du möchtest, kann ich dir was anfertigen, womit du die Pedale auch vom WC aus bedienen kannst. Oder so.
Gauf! :017:
 
Aus eigener Erfahrung: 1-2 cm kann man auch an Beinfreiheit gewinnen, wenn man auf Schuhwerk mit dünnen Sohlen achtet, oder beim Spielen auf (Haus-)Schuhe verzichtet. Wird gerne vergessen, und vielleicht reicht dann bei euch auch eine einzelne Dreischichtplatte...
 
An WillNurSpielen: Da alle meine Mädels eigentlich noch nie Hausschuhe oder Schuhe im Haus getragen haben, wird sich dadurch wohl kaum etwas gewinnen lassen.... Allerdings habe ich heute mit meiner Tochter telefoniert, die ohnehin nicht wollte, daß ich irgendetwas verändere und die schon gar kein Brett vorm Klavier liegen haben will. Nachdem das so aber kein Zustand ist, werde ich eine Dreischichtplatte genau in der Klavierunterteilgröße besorgen auf die ich Armaflex aufklebe und die Kanten schwarz lackieren. Wenn ich ihr dann noch ihre Abiballschuhe mit dem Klavier mitschicke, kann sie ja mit diesen versuchen die Pedale zu erreichen :001:.... Oder sie besorgt sich selbst ein Brett...
An Altermann: Das habe ich nicht gewußt, daß Agraffentoni ein Orgelbaumeister ist. Mit welchen Kosten müßte man für so eine Pedalverlängerung rechnen? Wobei ich sagen muß, daß meine Tochter ohnehin einen Rückzieher machen wollte, als ich ihr sagte, daß ich das Klavier durch einen Klaviertransporteur nach Hessen bringen lassen würde (weil sie das alles zu aufwendig/teuer fand). Ich hatte ihr zu Weihnachten einen Gutschein für einen Besuch von mir inklusive Klaviertransport geschenkt. Allerdings denke ich, daß es besser ist, wenn ich das Klavier im Winter nicht in unserem alten ungedämmten Transporter durch die Gegend fahre.
Ich hatte auch schon überlegt, ob man ihr nicht in der Nähe ihres Studienortes ein gebrauchtes, passenderes Klavier besorgen könnte, um sich den weiten Umzug zu ersparen. Allerdings ist unser Klavier nur 130 cm breit, wodurch es noch genau in ihr Zimmer passen würde. Zudem hat es auch noch einen Modulator, was für ihr Zimmer in ihrem Mietshaus auch sehr vorteilhaft ist.
Nun ja: Es wird schon alles werden! Ich bedanke mich nochmals für die vielen guten Tips und Anregungen und freue mich, daß ich dadurch zu einer ziemlich großen Klarheit gekommen bin, was zu tun ist.
An Altermann: Ich komme auf Dich zurück, wenn mich die Lust packt von unserer Toilette die Klavierpedale betätigen zu wollen :004::004::004:.
 
Bei 6,5 oder mehr cm könnte man, wenn des Klavier auf Klötzen steht, an die Unterseite ein zusätzliches Pedal montieren und mit dem vorhandenen Pedal mechanisch verbinden.
 

Man kann auch was ganz anderes machen - Transportrollen drunter schrauben - sieht zwar nicht so toll aus, kost auch ne Kleinigkeit, aber das Instrument ist dann definitiv höher.
 
Agraffentoni: Das hört sich sehr plausibel an. Auf diese Art würde die Höhe erreicht werden, die mein Mann als richtig befunden hat. Aber wie teuer kommt denn das in etwa?
 
Henry: Das mit den Rollen würde bei unserem Klavier wirklich nicht sehr schön ausschauen. Also wird es beim Plan bleiben, den ja eigentlich auch Joerch und Mangore vorschlagen: Ein durchgehendes Brett mit Schalldämmung auf der Unterseite. Das Brett muß ja noch nicht einmal festgeschraubt werden, oder?
 
Man kann auch was ganz anderes machen - Transportrollen drunter schrauben - sieht zwar nicht so toll aus, kost auch ne Kleinigkeit, aber das Instrument ist dann definitiv höher.
In einer der von mir mit Orgeldiensten bespielten Krankenhauskapellen gibt es zusätzlich ein Digitalpiano, das normalerweise in der Sakristei steht und auch schon mal außerhalb der Kapelle benutzt wird. Unter den vier Ecken des Gestells wurden nachträglich vier Transportrollen montiert, von denen die zum Spieler gerichteten beiden Rollen mit einem Fußschalter feststellbar sind, damit das Instrument nicht während des Spielens ins Rollen gerät. Für den Spieler gibt es eine höhenverstellbare Sitzbank und zusätzlich einen flachen rechteckigen Holzkasten mit vier Stoppern an den Ecken. Dieser wird unter die Pedale gelegt mit ausreichend Stellfläche für die Füße des Spielers, die ohne den Kasten sonst in der Luft hängen müssten. Am Sonntag habe ich dort wieder Orgeldienst und könnte mich bei dieser Gelegenheit erkundigen, ob diese Vorrichtungen im Handel erhältlich sind oder ob sie eigens angefertigt werden mussten und was das kosten dürfte.

LG von Rheinkultur
 
Es geht auch um den Abstand zwischen Klaviatur und Pedal. Ich würde in dem Fall die beiden Pedale soweit nach unten abwinkeln, dass sie nach Erhöhung des Klaviers wieder den normalen Abstand zum Boden haben.
 
In einer der von mir mit Orgeldiensten bespielten Krankenhauskapellen gibt es zusätzlich ein Digitalpiano, das normalerweise in der Sakristei steht und auch schon mal außerhalb der Kapelle benutzt wird. Unter den vier Ecken des Gestells wurden nachträglich vier Transportrollen montiert, von denen die zum Spieler gerichteten beiden Rollen mit einem Fußschalter feststellbar sind, damit das Instrument nicht während des Spielens ins Rollen gerät. Für den Spieler gibt es eine höhenverstellbare Sitzbank und zusätzlich einen flachen rechteckigen Holzkasten mit vier Stoppern an den Ecken. Dieser wird unter die Pedale gelegt mit ausreichend Stellfläche für die Füße des Spielers, die ohne den Kasten sonst in der Luft hängen müssten. Am Sonntag habe ich dort wieder Orgeldienst und könnte mich bei dieser Gelegenheit erkundigen, ob diese Vorrichtungen im Handel erhältlich sind oder ob sie eigens angefertigt werden mussten und was das kosten dürfte.

LG von Rheinkultur

In diesem Fall geht es darum das Piano durch die Rollen beweglich zu machen, die Erhöhung ist Nebensache und wird durch den Holzklotz wieder egalisiert.
 
Gibt es ein Foto?
 

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