Klavier - wie oft/schnell wieder stimmen lassen???

  • Ersteller des Themas Debbie digitalis
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Klavierstimmung überprüfen für Anfänger

Ich möchte einige Anregungen geben, wie man mit Software die Klavierstimmung eigenhändig überprüfen kann. Natürlich geht das am Besten durch Musizieren am Instrument. Aber auch das kann täuschen.

Mein altes Klavier erreichte mich in einem spielbaren Zustand. Als absoluter Klavierneuling hat man nicht wirklich das entwickelte Gehör, um die Stimmung eines Klavieres beurteilen zu können. Ich ließ das Instrument also stimmen, um "einmal", das "erstemal", vor einem professionell gestimmten Klavier zu sitzen und dieses Gefühl zu genießen.

Am Tag, wenn der Klavierstimmer gegangen ist, sollte man eine Tonaufnahme jedes einzelnen Tones des Klavieres anfertigen: Chromatisch sehr laut spielen. Nach einiger Zeit kann man dann die aktuelle Stimmung mit der Aufnahme Taste für Taste mit der Aufnahme vergleichen! Man kann die Aufnahme auch digital auswerten, wenn man sie in den PC hineinbekommt und passende Software hat :-)

Dies ist besonders für ALTE Klaviere interessant, die man nicht mehr auf 440 Hz stimmt. Meines ist z.B. auf 420 Hz gestimmt.

Die Stimmung kann man aber auch wie folgt überprüfen: Man tippt in ein Notationsprogramm mit der Maus eine chromatische Tonleiter. Diese wird kopiert und transponiert, so spart man viel Eingabearbeit. Damit die Töne schön laut klingen, setzt man das Stück auf "fff" und die Midilautstärke des Instrument setzt man auf 127 (=maximale Lautstärke).

Diese Musikstück ist zwar nervig langweilig, aber man kann es ganz langsam abspielen und hört ein digitales, perfekt gestimmtes Klavier. Dieses kann man mit dem eigenen Instrument vergleichen.

Ich nutze als Notationssoftware "Print Music" und da kann man sogar WAVE-Dateien aus dem Midistück ausgeben. Was ist der Vorteil? Eine Wavedatei kann z.B. mit Nero-Wave-Edit TRANSPONIERT werden. Ein Midiklaiver spielt ja auf 440 Hz. Ein Transpose von minus 1 Halbton, plus 19 Cent ergeben aber 420 Hz. So etwas kann man auch mit einem preiswerten chromatischen Stimmgerät überprüfen.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, immer mit den Ohren zu lauschen und dabei gleichzeitig auch auf ein Stimmgerät zu blicken.

Wenn man ab und zu solche Überprüfungen macht, wird man verwundert feststellen, wie STIMMSTABIL alte Klaviere sein können. Enjoy!
 
Meine Güte, meinst du das ernst oder ironisch??

Das geht doch viel einfacher: wenn es sich für deine Ohren verstimmt anhört, dann ruf einen Stimmer. Wenn nicht, dann spar dir das Geld. Wenn du deinen Ohren nicht traust, dann ruf ihn ganz pauschal alle 12 Monate, das verhindert ein Absinken der Tonhöhe.

Und noch was: vergleichen mit Digitalsound funktioniert nicht wegen der Inharmonizität. Die einzige Taste, die bei allen Klavieren gleich sein sollte, ist das eingestrichene A (=Kammerton A). Alle anderen Töne haben keine absolut richtige Höhe sondern sind immer nur auf jenes A bezogen richtig.
 
Das geht doch viel einfacher: wenn es sich für deine Ohren verstimmt anhört, dann ruf einen Stimmer.
Wenn nicht, dann spar dir das Geld. Wenn du deinen Ohren nicht traust, dann ruf ihn ganz pauschal alle 12 Monate, das verhindert ein Absinken der Tonhöhe.

Und noch was: vergleichen mit Digitalsound funktioniert nicht wegen der Inharmonizität. Die einzige Taste, die bei allen Klavieren gleich sein sollte, ist das eingestrichene A (=Kammerton A). Alle anderen Töne haben keine absolut richtige Höhe sondern sind immer nur auf jenes A bezogen richtig.
Wenn sich was für meine Ohren verstimmt anhört, dann nehme ich einen hochwertigen Stimmhammer in die Hand, schalte ein möglichst teures Stimmgerät ein und orientiere mich an Aufnahmen verschiedener Quellen, an Quinten, Quarten, Terzen und Oktaven und an mein Fingerspitzengefühl.

Die Theorie mit der Inharmonizität kenne ich, auch aus der Praxis. Eben deshalb habe ich empfohlen, das frisch gestimmte individuelle Klavier digital zu dokumentieren. Ist ein guter Anhaltspunkt, wenn der Profi gut gearbeitet hat! Gerade bei gealterten Saiten ist die Inharmonizität das ja ein echtes Thema. Das klingt sogar eine einzige Saite bereits leicht verstimmt, selbst wenn es nicht mehr "besser" geht. So ein Saitenklang aus Partialtöne ist eine interessante physikalische Erscheinung.

Entgegen aller Theorie darf jeder in der Praxis messen wie er mag und darf sich auch überraschen lassen... war nur eine Anregung für Neugierige, soll kein Glaubenskrieg draus entstehen und auch keine heilige Kuh geschlachtet werden...

Es heißt ja, keine zwei Klaviere, frisch gestimmt, klingen exakt gleich. Ja. Ja.
 

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