Klavier und Kaminofen im gleichen Raum

Bei einem Klavier gibt es die Teile noch nach 100 Jahren, beim Digi nimmer - gut, ich hab mit meinem CVP 203 Glück, es funktioniert und spielt noch, jedoch kenne ich auch Musiker welche ein Digi baugleichen Alters haben, da geht nix mehr, und Reparatur lohnt ned.
Kommt immer drauf an, was defekt ist. Elektronische Standardbauelemente bekommste auch in 100 Jahren noch, das ist keine Hexerei, nur weil's mit Strom läuft. Die Mechanikteile mußte aus einem baugleichen Instrument nehmen, aber die Stückzahlen sind bei DPs höher, so daß diese immerhin aufzutreiben sind (aus zwei mach eins).

Es endet dann bei der Frage, ob das wirtschaftlich sinnvoll ist, da Arbeitsaufwand reinzustecken. Das hängt letztlich vom Verkaufspreis des Neugerätes ab. Bei Flügeln, die fünf und sechsstellig kosten, lohnt es sich eben, eine ganze Menge Arbeitsstunden reinzubuttern. Wären das Massenprodukte ab 500 Euro, würde man diese bei Defekten auch eher mal in den Kaminofen stecken und sich was Neues hinstellen. ;-)
 
Irgendwas mache ich falsch. Das sind... Löhne? :angst: Oder doch wohl eher der Stundensatz, der dem Kunden berechnet wird.
 
...und der ist, verglichen mit anderen Handwerkern noch günstig.
Das bezweifle ich nicht, im Gegenteil. Meine Eltern sind selbst Handwerker, und jeder der mal ein Auto in der Werkstatt hatte... :-D Aber der Stundensatz ist eben etwas anderes als das, was z.B. der Geselle eines Handwerksbetriebs als Lohn (i.e. Gehalt) erhält, und oben erschien das Wort Lohn... und bei tatsächlichen 45 Euro Stundenlohn hätte ich ernsthaft über einen Karrierewechsel nachgedacht. ;-)
 
Lustig...meiner bei 45 Euro.....bei mir rechnet sich das aber....lol....wir sollten mal unsere Kalkulationen bei einem Glas Wein oder Bier vergleichen :-)

Ja gerne, kommst auf ne Tasse Bier mal schnell nach München vorbei :-)

Das man selbst von den 44 oder 45 € nicht mehr viel sieht, ist ne andere Sache - entweder kassierts der Chef oder bei Selbständigen das Finanzamt :-D

Viele Grüße

Styx
 
Ja gerne, kommst auf ne Tasse Bier mal schnell nach München vorbei :-)

Das man selbst von den 44 oder 45 € nicht mehr viel sieht, ist ne andere Sache - entweder kassierts der Chef oder bei Selbständigen das Finanzamt :-D

Viele Grüße

Styx
Seit wann trinkst Du Bier aus Tassen? Alle Biergläser kaputt geschlagen? :-D

Um den 1 Euro Unterschied bekommt man schon einen Job!
:-)

LG
Michael
 

Werde Jurist. Da sind Stundensätze von mehreren Hundert Euro nicht sooo selten. Und es gibt sogar welche, die noch ne Null anhängen...:angst:
Das meinte ich gar nicht. Im Gegenteil ist das auch für einen Handwerker-Stundensatz in der Tat eher niedrig. Ich war nur zwischenzeitlich kurz verwirrt, weil von einem Gesellenlohn die Rede war. Und den Handwerksgesellen müsste ich erst noch treffen, der 45 Euro in der Stunde bekommt... bzw. wenn es ihn wirklich gäbe, würde ich in der Branche sofort eine Lehre anfangen. Immerhin entspräche das einem Jahresgehalt von annähernd 100k pro Jahr.:-D

(Aber wie gesagt, der Unterschied ist mir durchaus wohlbekannt, auch zwischen Umsatz und Gewinn, und bei so einem Stundensatz kann der besagte Geselle fast eher froh sein, wenn sein Stundenlohn zweistellig ist...)
 
Ein guter Freund ist Zahnarzt. Ich kann Euch versichern - wer als (Zahn)arzt (so wie mein Freund) ehrlich abrechnet und im Sinne des Patienten handelt - der wird nicht reich, nicht mal wohlhabend.

Die "unehrliche" Abrechnung hat sich jedoch längst eingebürgert: Keine tel. Beratung, keine Untersuchung, die nicht einen Erschwerniszuschlag obendrauf bekommt... von unnötigen Diagnosemethoden ganz zu schweigen.
 
Es gibt große Unterschiede. Mein Ex-Zahnarzt, der sich darüber beschwerte, wenn sein aktueller Porsche mal 2 Jahre alt werden musste, hat z.B. niemals NEM-Brücken oder ähnliches Teufelswerk angefasst, und Amalgam-Füllungen natürlich auch nie. Generell so "billige" oder gar zuzahlungsfreie Sachen halt... :-) Mein aktueller Doc ist ungefähr so alt wie ich (eher 1-2 Jahre jünger), hat Sprechzeiten von morgens um 7 bis abends um 19:00, ist freundlich und kompetent und versucht vor allem nicht, stets die teuerste Behandlung zu verkaufen. Der fährt auch definitiv keinen Porsche glaube ich...
 
Ein guter Freund ist Zahnarzt. Ich kann Euch versichern - wer als (Zahn)arzt (so wie mein Freund) ehrlich abrechnet und im Sinne des Patienten handelt - der wird nicht reich, nicht mal wohlhabend.

Die "unehrliche" Abrechnung hat sich jedoch längst eingebürgert: Keine tel. Beratung, keine Untersuchung, die nicht einen Erschwerniszuschlag obendrauf bekommt... von unnötigen Diagnosemethoden ganz zu schweigen.
Als jemand, der die Abrechnung im Gesundheitswesen aus eigener Erfahrung kennt, kann ich zumindest den ersten Teil bestätigen. Der zweite Teil ist stark individuell vom einzelnen Arzt abhangig.

ABER: Wo steht denn eigentlich geschrieben, dass man als Zahnarzt, oder Arzt, reich werden muss oder dass es darauf ein Anrecht gibt, oder deshalb besondere Abrechnungsmethoden tolerierbar sind ? Das ist ein anspruchsvoller Job mit langer Ausbildung, und der sollte ein gutes bis sehr gutes Auskommen sichern. Mehr nicht. Das aber schon. Und: Das Geld kommt von den Versicherten und soll eine gute Behandlung bei angemessener Entlohnung sicherstellen.

Grus
Rubato
 
Was ist angemessen? Ich kann mir schon vorstellen, dass es manchem Arzt, der sich hochintelligent und fleißig durch jahrzehntelange Ausbildung quält, sauer aufstößt, wenn Vertriebsleute, Immo-Makler oder gar Broker ein Vielfaches, ja gar Zigfaches "verdienen".

Die schlimmsten Auswüchse sind gottseidank gestoppt worden: Ich war auch im Bereich der Medizintechnik beratend tätig. In den 80/90ern wurde bei meinem Kunden den Geräten, die nicht in Forschung oder an KH, sondern an niedergelassene Fachärzte gingen, eine leicht modifizierte Software aufgespielt. Die meldete dann: " Guten Tag, Herr Dr. XYZ, ich habe mich soben amortisiert", über "... ich habe bis jetzt eine Reihenhaus verdient" bis zu "...mit mir haben Sie mittlerweile den Gegenwert einer Villa verdient"...

Und mir wurden Fälle geschildert, wo Ärzte nach dieser Meldung sauer waren, wenn dann ein neues Gerät fällig war. Das reichte denen nicht - es musste die zweite Villa "verdient" werden. Klar, dass die JEDEN Patienten vor der Untersuchung durch das "Gerät" schleussten... (war zumindest nicht schädlich - im Gegensatz zu Röntgen und Co.)
 
Im Gesundheitswesen gibt es die besondere Situation, dass
1. Jemand einen dringenden, oder zumindest so empfundenen, Bedarf an etwas hat, und
2. Ein anderer diesen Bedarf befriedigen kann und dies auch möchte, und
3. Ein Dritter, namlich die KV, das Ganze bezahlen soll.
Diese Konstellation war schon immer problematisch und hat letztlich zu den ganzen verworrenen Abrechnungsmethoden und Fehlanreizen geführt. Wer eine gute Lösung für dieses Problem hat, sollte einen schönen Preis bekommen.

Grus
Rubato
 

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