Klavier selber stimmen?

thomasz

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Einige Tasten auf meinem Klavier haben sich in den letzten Wochen stark verstimmt (Ich hatte darüber schon mal in einem anderen Thread geschrieben). Genau gesagt sind es nach meiner Wahrnehmung drei Tasten.
Ihr wisst ja, ein professioneller Stimmer verlangt 80 Euro oder mehr. Viel Geld! Deshalb meine Frage: Wenn nur wenige Töne zu regulieren sind – kann man da nicht selbst Hand anlegen, auch wenn man Laie ist? Der Schlüssel für die Wirbel müsste ja leicht zu beschaffen sein.
Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht? Ist das machbar, was ist gegebenenfalls zu beachten, oder sollte man die Finger davon lassen?
Gruß, Thomas
 
Hallo Thomas,

schau doch mal hier unter Klavierbau > Praxis des Klavierstimmens nach. Überhaupt ist die Seite ob ihrer Überfülle an bestens aufbereiteten Informationen und dem reichlichen Notenmaterial nicht hoch genug zu loben.

Wu Wei
 
Danke, Wu Wei, für den Link. Habe mir den Text inzwischen runtergeladen. Ich stimme übrigens deinem Lob dieser Website voll zu.

Trotzdem würden mich Erfahrungen anderer interessieren. Also: Wer hat schon mal versucht, an seinem Klavier "herumzustimmen", und welche Erfahrungen hat er gemacht?
 
Vor Jahrzehnten habe ich einmal bei einem älteren Klavier (Neumann) mich getraut, die wenigen Töne, die immer wieder verrutschten zu stimmen.
Da lag es wohl an den ausgeleierten Wirbeln, die ich vorsichtig mit Hammerschlägen festklopfen mußte, weil alles etwas ausgetrocknet schien.
Auch das alte Tafelklavier in meinem Elternhaus, wurde oft selbst gestimmt, wenn sich nur wenig verzogen hatte.
Meist haben wir denn zu zweit Gehörproben gemacht.

Aber grundsätzlich möchte ich etwas warnen:

Man braucht schon ein sehr gutes Gehör, um nicht alles schräge zu stimmen. Lieber einmal im Jahr, wenn es denn erforderlich ist, einen Profi ranlassen.

Mein Klavierstimmer nimmt für nachstimmen nur den halben Preis, wenn es regelmäßig ist. Kann man sicher verhandeln.

Gruß Hartwig
 
ich würde ja mal tippen. dass du sicher bei einzelnen lockeren wirbeln was korrigierien kannst, aber damit's SCHÖN klingt wirst du wohl schon einen klavierstimmer brauchen.

du hast ja immer noch bis zu drei oder sogar vier seiten pro ton und ich glaube nicht, dass ein stimmgerät und einzelne exakte töne alleine da ausreichen. das gesamtergebnis ist eben auch in diesem fall mehr als nur die einzelteile.... :-D
 
Ich habe dieses Buch hier:
http://www.amazon.de/gp/product/187...152806?v=glance&n=52044011&s=gateway&v=glance

Da ist das Stimmen unter anderem schön beschrieben.
Aber der Autor schreibt selbst, man sollte erstmal an Schrott Instrumenten üben :) Aber vielleicht gehts bei einzelnen Tönen, du musst eben wissen, wie Du die drei Seiten stimmst, in welcher Reihenfolge und worauf du hören musst. Aber selbst die Technik, den Stimmhammer richtig zu bewegen (hier kommt es ja auf zigstel Millimeter an) ist nicht leicht. Zusätzlich brauchst Du noch einen Filz Stimmkeil um andere Seiten abzudämpfen.

Elio
 
Hallo alle,
kann darüber berichten, dass ich es inzwischen einfach mal versucht habe. Hätte es lieber sein lassen! Erstmal der Stimmschlüssel: sage und schreibe 28 Euro für das Teil ausgegeben. Die Filze zum Abdämpfen habe ich mir selbst gebastelt, das geht schon. Aber das große Problem ist in der Tat: Wie kriege ich die drei Seiten für einen Ton in exakt die gleiche Stimmung? Schon winzige Abweichungen führen dazu, dass der Ton anschließend schrecklich klingt, halt so wie bei alten Klavieren, bei denen man schon beim Anschlagen eines einzelnen Tons sofort feststellt, dass sie total verstimmt sind.
Na gut, das war sozusagen Lehrgeld, werde jetzt halt doch den Stimmer bestellen...
 
Tu das, die Klavierstimmer wollen schließlich auch leben. :lol:
Kleiner Scherz.
Aber wenn das Stimmen so einfach wäre, könnte es ja jeder selbst machen.
Muss man sicher genauso lange üben wie Klavier zu spielen. (Wenn man vernünftige Resultate sehen, bzw. hören will)
 
Wobei es sicherlich einfacher ist, einzelne Töne hinzubekommen.

Manchmal ist es ja sogar so, dass es bei einem Ton nur eine der drei Saiten ist, die Probleme macht, das sollte dann kein Problem sein mit ein bisschen Gefühl.

Aber meines Wissens nach, werden nicht alle 3 Saiten eines Tons gleich gestimmt, oder? Bin mir da aber nicht 100%ig sicher, nur ca 90%ig :) Möglicherweise brauchts da auch kleine Abweichungen um einen schönen Ton hinzubekommen.

Das Schwierige beim Stimmen ist wohl die Quinte richtig zu stimmen.
Ein erfahrener Klavierstimmer hat im Gefühl, wie sich die Schwebung (denn man stimmt ja nicht wie bei einer Geige reine Quinten) anhören muss.

Es gibt ja auch verschiedene Stimmtechniken, d.h. in welcher Reihenfolge man vorgeht.

Elio
 
Ich glaube über die Quinte ist mein Klavierstimmer gegangen. Klangreinheit kann man auch über die anregbaren Oberschwingungen merken, wenn dann bei dem Oberton z.B. die Dämfpung weggenommen wird, indem man ihn angeschlagen läßt, also hält, während man den zu stimmenden Ton/Saite anschlägt.

Aber wie schon gesagt wurde: Viel Übung und Feingefühl beim Stimmen ist erfordelich, sowie Ruhe und Geduld.

Richtig ist auch, daß manchmal nur eine Saite des Tones verstimmt ist und nachgestimmt werden kann, aber Vorsicht: nur die eine erforderliche Saite. Das macht es dann etwas leichter.

Klavierstimmer müssen auch leben!

Gruß Hartwig
 

Ja, ist schon recht, an meinem guten Klavier würde ich mich auch nicht vergreifen; aber wenn man dem Thread hier so folgt und dann noch das von Elio angepriesene Buch vor Augen hat, ist der Gedanke schon verführerisch, sich mal so ein abgehalftertes Teil zum Basteln in die Garage zu stellen. Vor allem: Mein Nachbar hat so eins rumstehen ... :twisted:
 
Hi

Hi,

Also Klavierstimmen ist eigentlich relativ einfach. Ich bin zwar erst 17 Jahre aber stimmen inzwischen immer den Flügel meines Klavierlehrers. Er ist mit meiner Art zu stimmen wesentlich besser zufrieden als mit der seines bisherigen Klavierstimmers.

Wichtig ist die Wirble zu setzen ich drehe die Wirbel nicht sondern drücke sie mehr schräg als immer so in einer kombination aus drücken und drehen aber nie drehen. Weil jeder der schonmal ein Klavier gestimmt hat, weiß das das auf dauer ganz schon in die Knochen geht^^.

Wenn man einen Ton sauber stimmen will muss man nur eine Saite stimmen. Dann steckt man den Keil zwischen dem Nebenton und dem Ton den man gerade stimmt. so erhält man 2 Saiten die gestimmt werden sollen, die stimmt man dann zueinander sauber ein. Dannach dann halt die letzte Saite zu den 2 anderen und schon klingt es wunderbar.

Aber halt wichtig ist, nicht zu drehen sondern mehr zu biegen, erst höher als der Ton wirklich sit und dann ruterbiegen bis er passt..

Hab diese Technik bei nem Klavierbauer gelernt.

Wenn ihr weitere Fragen habt, schreibt mir einfahc ne PM

Gruß
Patrick
 
Eine sehr ausführliche Anleitung findet man auch hier:

http://members.aol.com/chang8828/tuning.htm

Ich habe mich selbst ein wenig mit dem Thema beschäftigt und bei meiner Mutter steht auch ein potentielles Opfer. Ich glaube, es ist nicht sonderlich schwer, den einen oder anderen Ton nachzustimmen. Die große Problematik beginnt erst beim kompletten Neustimmen: Welche Stimmung soll es denn sein, und wie macht man das?
 
Ich lege immer eine Große Temperatur, Passt zur heutige Musik meiner Meinung nach am besten..
 
Die mittleren Oktaven klingen recht gut. Wenn Du aber das Thema rechts eine Oktave höher spielts, beißt es ein wenig.
 

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