Klavier leiser stellen

Also ich hab ne dicke Decke zwischen der Wand un dem Klavier befestigt, das hat bei mir am meisten Schall geschluckt. Dann noch einen Teppich unter dem Klavier. Dass diese Klavieruntersetzer viel bringen, kann ich mir nicht so richtig vorstellen, würde deswegen lieber einen Teppich nehmen.

Ich hab auch mal versucht Schaumgummi hinter die Klaviersaiten zu klemmen. Davon kann ich jedoch nur abraten, da mein Klavier danach absolut grässlich klang und nicht wirklich leiser wurde.
 
Meinst du die Decke/Teppich? Würde mal sagen, dass die Lautstärke um ca. 20-30% verringert wurde, ohne Qualitätseinbußungen in Kauf zu nehmen.

EDIT: 30% war vielleicht etwas übertrieben, aber so 20% müssten es schon gewesen sein.
 
Hallo Ubik,
uie - die lieben Nachbarn...

Die einfachste Lösung ist Moosgummi (Zellkautschuk) ca. 10 mm stark zwischen Rollen und Fussboden. Wenn schon Untersetzer vorhanden sind, dann reicht 5mm Moosgummi unter die Untersetzer. (Keine Angst - das Material drückt sich zusammen und das Klavier steht nicht um 10mm höher)

Moosgummi verhindert die Schallübertragung zwischen übertragenden Gegenständen, wie bsw. Klavier und Fussboden und wird häufig zur Schall-Isolierung (auch im Automobil-Bereich) verwendet.

Man erhält solchen Moosgummi in einem Gummigeschäft.
Im Prinzip sind die optisch hübschen Schallschutzuntersetzer auch so aufgebaut - nur ein wenig teurer.

Die Schallübertragung durch Luft ist wesentlich geringer (Klavier-Luft-Wand oder Klavier-Luft-Decke - als auch Klavier-Luft-Fussboden) wobei da auch Schall übertragen wird. Gegebenfalls wären die Schaumstoff-Platten wie Du sie gepostet hast sinnvoll. Allerdings müsste man damit den ganzen Raum verkleiden, wenn es einen Nutzen bringen soll.

Ich hoffe meine info hilft Dir weiter...

Off topic: Wie gehts Deinen kleinen Motten im Klavier? Sind sie schon erwachsen? ;)

LG
Klaviermacher
 
*** Gelöscht ***
 

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Hallo Ubik,
es ist eben nicht nur die unmittelbare Nachbarswand die überträgt.
Materialien wie Beton etc übertragen den Schall wie ein Telefonkabel. Das heißt es darf die Luft nicht die Wand anregen zum mitschwingen.

....und nur die Nachbarn unter Dir haben etwas von der Untersetzergeschichte. Wenn Du im Raum Schaumgummi verteilst, dann klingt das Klavier im Raum natürlich auch leiser und trägt was zur Nachbarschaftsfreundschaft mit bei. Da helfen auch verschiedene Teppiche ein klein wenig.

Für die Nachbarn ober Dir (falls es die überhaupt stört) musst Du die Decke isolieren. (Platten aufkleben) sehr aufwendig!

Zum Stiegenhaus die Türe mit Matten verkleben.
Rohre sind leider auch ein guter Leiter. Eventuell Heizrohre isolieren mit Schaumgummi - gibts fertig zum kaufen.

Einen Raum gut zu isolieren ist wirklich nicht einfach. Wenn er Schalldicht sein soll, dann gibt das jede Menge Kosten. Es entsteht dann ein Raum im Raum - und Du könntest rund um die Uhr Klavier spielen. Aber in Deinem Fall würde ich mal Moosgummi unter den Rädern verwenden (für die unteren Nachbarn) und vielleicht noch die Zimmerdecke mit Deckenplatten verkleben für die oberen Nachbarn. Ein paar Teppiche auflegen. Fertig!

LG
Klaviermacher
 
Das Thema "Schallisolierung" hatten wir schon diverse Male. Deshalb hier nur kurz einige Hinweise:

Für die Nachbarräume und -wohnungen ist entscheidend, daß der Körperschall (also die Schwingungen, die das Instrument vor allem auf den Fußboden überträgt) abgefangen wird. Ich habe seinerzeit sehr erfolgreich mit schweren Elastomer-Dämpfern aus der Industrie gearbeitet (die auch zur Schwingungsabsorption von schweren Druckmaschinen u.ä. verwendet werden). Aber Vorsicht: Lege unter das Elastomer eine dünne Lage Filz, weil das Material Ruß enthält, der sich evtl. im Boden abdrückt.

Elastomer-Dämpfer (auch speziell für Klaviere und Flügel findest Du hier:
Schaumstoff- oder Filzmatten an den Wänden, Decken etc. verändern die Akustik innerhalb des Raumes (meist zum Negativen), lösen aber nicht Dein Problem. Spätestens mit den Heizungsrohren hast Du einen "hervorragenden" Schall-Leiter, der alle Deine Bemühungen zunichte macht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Wann durftest Du denn diese Erfahrung machen? (nur so zur eigenen Sicherheit) ;)
LG
Geli
 
Es hilft tatsächlich das Klavier mit Bettdecken, Kissen, usw. auszupolstern. Ist dann ungefähr um 40 % leiser. Dafür geht der schöne Klang verloren.
 
Ich wage ja zu bezweifeln, daß du deine Nachbarn mit irgendwelchen bezahlbaren Schallschluckmaßnahmen besänftigen kannst. Sicherlich hilft es, wenn du Initiative zeigst und etwas dafür tust, die Lautstärke zu verringern aber das Entscheidende für friedliche Nachbarschaft ist vermutlich das Gespräch.

Vermutlich gibt es ein paar Menschen auf der Welt, die Klavierspiel hassen, manche haben vielleicht auch traumatische Erlebnisse, die zu heftigen Ausbrüchen führen, wenn sie Klaviermusik hören. Aber das Gros der Menschheit fühlt sich vermutlich in erster Linie deswegen gestört, weil die Klaviermusik unkontrollierbar und zu unbestimmten Zeiten ertönt, oder weil sie eben nicht richtig hörbar ist und deswegen mehr als Lärm denn als Musik wahrgenommen wird.

Vielleicht hilft es, wenn du einen schönen Wandteppich in dein Klavierzimmer hängst und deinen Nachbarn erklärst, daß du sehr ernsthaft Klavier lernst weil es dir so viel bedeutet. Und natürlich, daß es dir leid tut, daß sie sich dadurch gestört fühlen und du hoffst, mit abgesprochenen Übungszeiten einen Kompromiss finden zu können. In diesem Zusammenhang erwähnst du auch, daß du dich informiert und deswegen den Wandteppich aufgehängt hast, weil leider alle anderen Maßnahmen die finanziellen Möglichkeiten von dir und deiner Familie sprengen würden (sie sind tatsächlich nicht ganz billig, auch wenn sie manchen sehr recht wären). Laß dich bei dem Kompromiss aber auf nichts ein, was du nicht einhalten kannst oder willst. Solange der Mietvertrag nicht ausdrücklich Hausmusik verbietet (ist das heute noch erlaubt?), hast du ein Recht darauf zu spielen und als Mensch hast du andererseits die Pflicht, mit deinen Nachbarn möglichst in Frieden zu leben. Mit deinen Eltern mußt du dich natürlich auch besprechen, denn dein Nachbar wird möglicherweise versuchen, die als Meinungsverstärker einzusetzen.

Noch was zum Thema Schallschutz: Der Schall geht zwar auch durch die Luft aber viel wichtiger sind in Häusern die sogenannten Schallbrücken, wie z.B. Betonfußböden mit Eisenträgern, Rohre und gemeinsame Wände. Wenn ihr also Betonfußböden oder Ähnliches habt, machen Untersetzer durchaus Sinn. Im Grunde genommen ist alles, was starr und elastisch ist - z.B. Stahl, Holz und Fensterscheiben - ein guter Schallleiter (Deswegen werden auch Bohrmaschinen erst dann richtig laut, wenn man anfängt, in die Wand zu bohren, und nicht bereits dann, wenn man sie anschaltet). Du könntest also im Prinzip auch solche Schallbrücken durchsägen aber das würde dir vermutlich der Vermieter übel nehmen... Der Luftschall ist nur solange interessant, bis die Luft auf eine Grenze stößt. Geschlossene Türen, Fenster und Lüftungsklappen machen schon viel aus. Aber diese wiederum können zum Teil mitschwingen und übertragen dann den Schall auf die Luft im nächsten Raum - deswegen der Wandteppich an der Wand zum Nachbarn. Dann noch Balkon- und Küchentür schließen und der Nachbar wird deutlich weniger hören als gewohnt.

PS: Schau dir mal an, wie ein professioneller Studioraum isoliert wird. Solche Maßnahmen können die Nachbarn auf keinen Fall von dir erwarten!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn die Nachbarn wirklich Alkoholiker sind, wäre es ein Gedanke, sich beim Vermieter zu beschweren, denn Alkoholiker stört oft schon die Fliege an der Wand und man hat praktisch keine Chance, sie zufrieden zu stellen. Denn die Unzufriedenheit kommt ja nicht wirklich von außen sondern vom Suff und dessen Begleitumständen. Sowas muß man nicht akzeptieren, Alkoholismus ist zwar eine Krankheit aber die Betroffenen können etwas dagegen machen. Genauso, wie ein gesunder Mensch sich von Klavierübungen gestört fühlen kann, wenn er abgespannt von der Arbeit nach hause kommt, darfst du dich gestört fühlen, wenn jemand Remmidemmi macht, weil er sein Leben nicht im Griff hat! Aber die Situation ist natürlich nicht einfach, viel Glück beim Umgang damit!
 
Stummschaltung

Hallo,
ich hatte auch Probleme mit den Nachbarn und habe daraufhin eine Stummschaltung in mein Klavier einbauen lassen.
Jetzt übe ich nur noch 1 Stunde täglich "laut" und was mehr ist, mit Kopfhörern. Gerade das für die Nachbarn lautlose Einüben neuer Stücke ist ein echter Gewinn - und natürlich auch die Möglichkeit spät abends noch spielen zu können.
Vielleicht ist das für Dich auch eine Möglichkeit.
Gruß
Meckie
 

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