Klavier im Fluss

Dabei seit
5. März 2012
Beiträge
8.065
Reaktionen
9.879
Hallo Leute,

zur Einstimmung erstmal ein Lied:


Und nun zum Thema: Mein (als vertrauenswürdig einzuschätzendes) Hygrometer zeigt 78% rLF! Alles hier klebt. Schuld sind natürlich das Regenwetter in Verbindung mit der Hitze, und - der Klavierstimmer wies mich drauf hin - der Rasen direkt vor dem (im Erdgeschoss liegenden) Musikzimmer.

Man soll sich ja von Messgeräten nicht kirre machen lassen, aber mein schöner Flügel klingt grässlich. Diesmal schiebe ich es auf die Luftfeuchtigkeit. Der Stimmer ist ja noch nicht mal 3 Wochen weg, damals war die rLF bei ca. 70%.

Was mach ich nur? Hab gestern schon freiwillig am Digi geübt. Muss ich jetzt wirklich 'nen Damp Chaser einbauen (lassen)?

Hilflos
- Karsten

P.S.: Ich hab nun endlich auch ein Zoom und wollt mal ne Aufnahme einstellen. Aber ... nee ...
 
Was mach ich nur? Hab gestern schon freiwillig am Digi geübt. Muss ich jetzt wirklich 'nen Damp Chaser einbauen (lassen)?
Gefährlicher sind Wechsel zwischen niedriger und hoher Luftfeuchtigkeit, vor allem, wenn diese schnell erfolgen. Dann könnte man wirklich zu einem solchen Einbau raten.

Bis es soweit ist, könnte man dieses Stück einüben und spielen:



LG von Rheinkultur
 
Danke für die ernsten und weniger ernsten Tipps!

@Rheinkultur: Nee, das würde gerade jetzt ziemlich schlecht klingen.

@joeach: Danke für Deine Warnung hinsichtlich der Leistungsgrenzen des DC. Außerdem bin ich ja froh, dass es in unserer Wohnung bisher immer unter 25 Grad bleibt - da jetzt mit 'nem Heizstab gegenzuhalten ist ja irgendwie doof.

@pianovirus: Danke für den Gerätetipp.

Vermutlich am sinnvollsten wird es ja sein, erstmal ein ganzes Jahr abzuwarten. Um auch zu wissen, wie sich die Luftfeuchtigkeit im Winter verhält. Und auch das weitere Verstimmen durch die neuen Saiten auszuschließen. Oder sich an den Saloon-Sound zu gewöhnen. Aber das bedeutet eben auch noch ein halbes Jahr mit ständig verstimmtem Flügel zu leben, hm.

Dass es so 'ne Unterschiede zwischen Erdgeschoss und "weiter oben" geben kann, erscheint mir mittlerweile logisch, aber ich hätte damit nicht gerechnet. Peter behauptet ja, bei sich (Innenstadt, weiter oben) immer 50% zu haben ... Ich hab seit Mai zwischen 40% und 80% alles gehabt.

Ciao
- Karsten
 
Naja, bei dem derzeitigen Wetter hat´s bei mir auch um die 65%.
Klingt denn Deiner wirklich grässlich oder "nur" verstimmt?
 
Fallen schon die Tautropfen von den Saiten, wenn du "Es regnet" spielst? Wäre ja ne interessante Klangerweiterung, dieses Aufklatschen der Tropfen auf das Parkett.

Mal ernst, was soll bei einem Klavier/Flügel die Luftfeuchtigkeit mit der Stimmung machen? Da ist kein Holz zugänglich, das aufquellen/austrocknen könnte wie bei Gitarre oder Geige - es ist ja dicker Klavierlack drauf. Die metallenen Saiten quellen nicht im Gegensatz zu Darmsaiten (falls sie überhaupt noch eingesetzt werden).

Daß Temperatur einen Einfluß hat, kann ich mir gut vorstellen: sobald sich unterschiedliche Saiten verschieden schnell ausdehnen, gibt's Mißklänge.
 
Seit wann hat denn die Luftfeuchtigkeit so einen Einfluss auf die Stimmung?
Ich weiß ja nicht, wie lang du solche hohen LF-Werte hast, aber entscheidend ist doch die Holzfeuchte, die langsamer schwankt als die schnell ausgetauschte Luft. Dann sollte sich doch eher der Klang verändern als die Stimmung,oder? :konfus:
 
Hi nochmal,

kann ja sein, dass ich mit meinem Hygrometer höre statt mit meinen Ohren, soll heißen, dass ich mir die Verstimmung nach Ablesen des Hygrometers vielleicht auch einbilde. Außerdem verstimmt der Flügel sich ja sowieso noch recht schnell wegen der neuen Saiten.

Auf der anderen Seite habe ich verstanden, dass der Resonanzboden durchaus aufquillt, was natürlich die Wölbung vergrößert. Das erhöht dann über den Steg die Saitenspannung. Dieser Effekt tritt in Bass und Diskant unterschiedlich stark auf Grund der unterschiedlichen Ausdehnung des Reso in diesen Bereichen. Der Effekt tritt vermutlich bei einem intakten Resonanzboden (mit korrektem Stegdruck) stärker auf als bei einem durchhängenden. Ich unterstelle meinem Flügel nach der Restaurierung mal einen korrekten Stegdruck ...

Der Stimmer meinte zudem, dass dieser Effekt bei kleinen Flügeln besonders stark auftritt. Diese Aussage stelle ich hier gerne zur Diskussion.

Damp-Chaser-Besitzer haben ja hier schon über deutlich verbesserte Stimmhaltung nach Einbau des DC berichtet, was letztlich auf die obigen Effekte zurückzuführen sein soll.

Müsste man übrigens einen Kondens- oder einen Adsorptionsentfeuchter kaufen? Welche machen weniger Abwärme und weniger Geräusch?

Alles hier klebt. Grrrrr.
- Karsten
 
Seit wann hat denn die Luftfeuchtigkeit so einen Einfluss auf die Stimmung?
Ich stell das ja hier erstmal zur Diskussion. Ich finde, der Flügel hat sich verstimmt. Die rLF ist sehr hoch, und das könnte ja eine Ursache sein.

Ich weiß ja nicht, wie lang du solche hohen LF-Werte hast
Über 70% ist es schon seit mindestens einer Woche, um die 70% schon länger. Allerdings waren es, als der Stimmer vor knapp 3 Wochen hier war, auch so um die 70%

aber entscheidend ist doch die Holzfeuchte, die langsamer schwankt als die schnell ausgetauschte Luft.
Tja, was ist "schnell" und was "langsam"?
 
Natürlich hat die Luftfeuchtigkeit einen Einfluß auf die Stimmung. Bei mir schwankt sie zwischen 45% (Winter mit Venta) und max. 60% im Sommer. Gerade heute habe ich gedacht, ich müsste mal wieder nachstimmen, ist aber nicht so, dass ich nicht mehr spielen mag. Die Anderen hören das gar nicht.
Irgendwie scheinst Du leider nie lange Freude an der Stimmung zu haben. Ob das aber nur an der Luftfeuchtigkeit liegt...
 
Bei mir kämpfen im Winter Ventas gegen die trockene Luft an aber beim derzeitigen Regenwaldklima habe ich maximal 55-57 %.

Karsten, wenn Du jetzt um die 78% rLF hast vermute ich, dass Du im Winter keinen oder nur einen kleinen Luftbefeuchter brauchst.

Dass sich das Raumklima (LF und Temperatur) auf die Stimmung auswirkt wurde im Forum schon mehrmals geschrieben.
 

Irgendwie scheinst Du leider nie lange Freude an der Stimmung zu haben. Ob das aber nur an der Luftfeuchtigkeit liegt...
Tja, das wüsste ich nun auch gerne. Aber wie krieg ich das raus?

Immerhin scheinen ja 78% schon ein extremer Wert zu sein, und ich hab definitiv seit längerem über 70%. Könnte also eine mögliche Erklärung sein.

Meine Freude über den Flügel ist in der Tat grade etwas gebremst. Ich hoffe mal, das mit der Stimmung beruhigt sich noch. Oder kann es sein, dass mein Blüthi so 'ne Diva ist, was die Umgebungsbedingungen angeht?
 
Tja, das wüsste ich nun auch gerne. Aber wie krieg ich das raus?

Immerhin scheinen ja 78% schon ein extremer Wert zu sein, und ich hab definitiv seit längerem über 70%. Könnte also eine mögliche Erklärung sein.

Meine Freude über den Flügel ist in der Tat grade etwas gebremst. Ich hoffe mal, das mit der Stimmung beruhigt sich noch. Oder kann es sein, dass mein Blüthi so 'ne Diva ist, was die Umgebungsbedingungen angeht?
Sind denn die einzelnen Chöre in sich stark verstimmt?
Luftfeuchtigkeitsschwankungen äussern sich ja eher in einem generellen Anstieg/Absinken der Tonhöhe. Natürlich niemals völlig gleichmässig über die gesamte Skala, aber innerhalb eines Tons doch nicht so, dass er zu jaulen anfängt. Bei Akkorden merkt man es eher mal während des Spiels.
 
@xentis: Ich versuche zum Wochenende mal, was aufzunehmen. Eigentlich wegen der Musik, aber dann kann das geneigte Fachpublikum sich ja auch mal zur Stimmung äußern. Ich meine, die Chöre sind in sich verstimmt.
 
@xentis: Ich versuche zum Wochenende mal, was aufzunehmen. Eigentlich wegen der Musik, aber dann kann das geneigte Fachpublikum sich ja auch mal zur Stimmung äußern. Ich meine, die Chöre sind in sich verstimmt.
Du musst auch nicht unbedingt Musik aufnehmen damit man die Stimmung beurteilen kann. Einfach die Töne mal langsam chromatisch hochspielen, so daß man die einzelnen Töne (Chorreinheit) beurteilen kann, dann mal Quinten chromatisch hochspielen, Sexten, Oktaven.
 

Zurück
Top Bottom