Einfach mal ein paar Beispiele, die Ebay so auf die Schnelle ausspuckt:
http://cgi.ebay.de/Klavier-KAWAI_W0QQitemZ150353246327QQcmdZViewItemQQptZTasteninstrumente?hash=item2301c07877&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=65%3A12|66%3A2|39%3A1|72%3A1229|240%3A1318|301%3A0|293%3A1|294%3A50
Sieht gehäusemäßig nicht ganz so attraktiv aus (nach meinem Geschmack), aber das Klavier ist vielleicht maximal 30 bis 40 Jahre alt. Auch die Höhe von 111cm verspricht einen gewissen "Mindestklang". Hände weg von winzigen Instrumenten. Das ist nur eine absolute Notlösung.
http://cgi.ebay.de/Schoenes-kleines-Klavier-Marke-Rameau-Baujahr-1975-Nuss_W0QQitemZ280359215162QQcmdZViewItemQQptZAntike_Musikinstrumente?hash=item4146b6203a&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=65%3A12|66%3A2|39%3A1|72%3A1229|240%3A1318|301%3A0|293%3A1|294%3A50
Würde es mal anschauen, evtl. kann man am Preis noch ein bischen was drehen. Wenn die Überarbeitung nachvollziehbar ist, und das Klavier gut spielt, könnte man vielleicht viel Freude daran haben.
http://cgi.ebay.de/Klavier-Piano-von-Alexander-Herrmann_W0QQitemZ250448493069QQcmdZViewItemQQptZTasteninstrumente?hash=item3a4fe4ba0d&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=65%3A12|66%3A2|39%3A1|72%3A1229|240%3A1318|301%3A0|293%3A2|294%3A50
Hier ein Ost-Klavier für wenig Geld. Das sind keine sehr guten Instrumente, aber für Anfänger allemal besser als ein Digital-Klavier. Diese VEB-Piano Union-Klaviere gibt es unter diversen Namen ständig im Überfluss bei Ebay. Ordentlich gewartet durchaus brauchbar. Mehr als ein paar hundert Euro würde ich dafür nicht ausgeben. Dennoch ein echtes Klavier.
http://cgi.ebay.de/Klavier-der-Marke-Rippen-Eiche-Wundervoller-Klang_W0QQitemZ180371572961QQcmdZViewItemQQptZTasteninstrumente?hash=item29fefbc8e1&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=65%3A12|66%3A2|39%3A1|72%3A1229|240%3A1318|301%3A0|293%3A2|294%3A50
Auch dieses Klavier dürfte aufgrund des Furniers schwer verkäuflich sein. Einfach mal anschauen. Wenn die Stimmhaltung wirklich gut ist, ist das immer ein gutes Zeichen. Generell sind Stimmhaltungsprobleme bei relativ jungen Instrumenten (30/40 Jahre) nicht verbreitet. Wenn solche Aussagen, wie, "wurde ein Jahr nicht gestimmt und klingt noch gut" verifizierbar sind, dann spricht das für einen guten Standort und ein gesundes Instrument. Es geht dabei natürlich darum, ob man der Aussage vertrauen kann. Als Klavierstimmer wird man zwar dennoch das Instrument mit einer Stimmung deutlich verbessern können, aber wenn es keine sofort auffälligen Verstimmungen zu beklagen gibt, so ist das ein gutes Zeichen.
http://cgi.ebay.de/Sehr-gutes-Klavier-BERDUX_W0QQitemZ170347259061QQcmdZViewItemQQptZAntike_Musikinstrumente?hash=item27a97ce4b5&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=65%3A12|66%3A2|39%3A1|72%3A1229|240%3A1318|301%3A1|293%3A3|294%3A50
Dieses Klavier könnte schon ein bischen älter sein (vielleicht so 40-50 Jahre). Aber wenn es im guten Zustand ist, so hätte man doch noch viele Jahrzehnte Freude daran und manchmal müssen nur ein paar kleine Dinge gerichtet werden. Das ist ein schönes großes Klavier mit 120cm Bauhöhe, was eine entsprechende Klangfülle verspricht. Für dieses Berdux Klavier würde ich 800€ hinlegen, ohne mit der Wimper zu zucken, wenn es keine größeren Schäden aufweist.
Hinweis:
keines dieser Klaviere habe ich näher begutachtet. Ich habe nur mal eine etwas willkürliche und schnelle Recherche bei Ebay betrieben, um ein paar Instrumente zu finden, die man sich anschauen könnte, wenn man für geringes Budget ein Klavier kaufen möchte. Man muss Kompromisse machen (schwarz hochglanz ist nicht drin, wobei die Frage ist, ob dies überhaupt erstrebenswert ist). Einige der Instrumente finde ich aber vom Furnier her durchaus ansprechend. Und nicht zu vergessen: Das Spielgefühl: Selbst das Alexander Herrmann - Ost- Klavier wird noch mehr Spaß machen, als ein Digitalpiano. Ein Klavierhändler kann im Preissegment 1.500€ im Grunde nichts (oder kaum) an einem Klavier verdienen. Hier sollte man sich einfach aufschwingen und die Sache selbst in die Hand nehmen.
Ich würde es so machen. Auktionen mit einem Startpreis im Bereich von einigen Hundert Euro finden oft keine Bieter. Also wartet man das Ende der Auktion ab. Dann fragt man, ob das Klavier noch zum Verkauf steht. Erfolgt der Verkauf nicht über Ebay, so hat der Verkäufer grundsätzlich einen gewissen Verhandlungsspielraum, da er keine Verkaufsprovision an Ebay zahlen muss. Darüber hinaus gibt es immer (einen gewissen) Verhandlungsspielraum.
Dann würde ich einige Klavierstimmer bzw. -bauer vor Ort anrufen und fragen, ob sie ggfs. kurzfristig eine Besichtigung vor Ort durchführen könnten. Ich würde hinfahren und das Klavier anschauen und dann vor Ort entscheiden, ob es mir gefällt. Falls das der Fall ist, könnte man den Klavierstimmer bitten, das Instrument anzuschauen. Findet dies am selben Tag statt, so wäre es möglich, den Deal perfekt zu machen (Vertrag und ggfs. Anzahlung), wenn der Klavierstimmer sein OK gibt. Möglich ist auch, den Klavierbauer nachträglich zu rufen, nachdem man das Klavier angeschaut hat (unabhängiger Termin). Wenn einem das Klavier gefällt, so sollte man die geringen zusätzlichen Kosten für eine Begutachtung ausgeben. Das ist eine Art Versicherung.
Ich würde nur Instrumente auswählen, die mir persönlich gefallen (rede nicht von der Optik, sondern vom Klang und Bespielbarkeit). So vermeidet man hohe Kosten für die Beurteilung durch einen Fachmann. Am Ende lässt man vielleicht ein Klavier beurteilen, welches man dann auch nimmt.
Wenn Klaviere nicht in einer Auktion zum Festpreis (bzw. Mindestpreis) verkauft werden, so bedeutet das oft, dass es keine Interessenten gibt. Klaviere sind nicht so schnell zu verkaufen wie Brot und Butter. Oft müssen die Leute Wohnungen auflösen oder ziehen um, so dass man durchaus einen Nachlass aushandeln kann, weil das Klavier irgendwie weg muss. Wenn dieses Handeln respektvoll geschieht, muss sich niemand dabei schlecht fühlen.
Den Transport kann man als Beiladung manchmal mit etwas Geduld günstig organisieren.
Es gibt so viele schöne Klaviere ("schön" vor allem: klanglich interessant und mit guter Spielart), dass ich schon ein paar Kilometer auf mich nehmen würde. Dies insbesondere, wenn man ein begrenztes Budget hat. Man kann einfach nicht erwarten, dass einem die gebratenen Tauben vor Ort in den Mund fliegen. Fährt man mit dem Auto, so kann man z.B. immer bei der Mitfahrzentrale die Route eingeben. Bei zwei bis drei Mitfahrern fährt man relativ günstig, zumindest kann man damit die Fahrt etwas subventionieren.
Ein paar Dinge, die man selbst anschauen kann, bevor man den Klavierstimmer ruft: Rost auf den Blanksaiten ---> Klavier stand zu feucht (nicht gut). Auf Mottenfraß achten. Auf hängende Tasten achten. Fragen, wann das Klavier zuletzt gestimmt wurde. Vorsicht bei starken Verstimmungen (man drückt eine Taste, hört aber deutlich mehrere Töne, oder zwei nebeneinander liegende Tasten haben annähernd dieselbe Tonhöhe ---> dies deutet auf Stimmhaltungsprobleme). Ein Blick auf die Hammerköpfe zeigt, ob sich dort tiefe Rillen befinden. Wenn die Hammerköpfe nur ganz geringe Rillen haben, so wurde das Klavier wenig benutzt, oder die Hammerköpfe wurden abgezogen. Diese wenigen Punkte ersetzen nicht die Begutachtung durch einen Fachmann, aber man kann evtl. bestimmte Widersprüche aufdecken. "Klavier wurde kaum gespielt", aber tiefe Rillen in den Hammerköpfen = Widerspruch in sich ----> Vorsicht, hier muss man die Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers genau hinterfragen. Tiefe Rillen sind ansich kein Problem, das kann man alles in Ordnung bringen. Aber ein stark genutztes Klavier muss natürlich intensiver reguliert und intoniert werden, als ein nur geringfügig genutztes.