Klavier behalten oder auf Digitalpiano umsteigen???

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Piano78

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Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor einer schwierigen Entscheidung und würde mir gerne einige Meinungen, Vorschläge einholen.

Ich spiele noch nicht so lange Klavier, ca. 1 1/2 Jahre und habe mir vergangenes Jahr ein Hoffmann Klavier mit Silentfunktion als Mietkauf zugelegt. Soweit bin ich sehr zufrieden mit dem Klavier. Der Klang ist sehr angenehm und es macht einfach nur spaß, darauf zu spielen.

Mein Problem ist jedoch, dass ich den eigentlichen Klavierklang nur sehr selten genießen kann :( Ich spiele zu 90 % nur mit Kopfhörer weil ich wegen meines Schichtdienstes überwiegend nur abends zum Spielen komme. Hinzu kommt, dass wir ein kleines Kind (2 Jahre) haben und da ist Tagsüber einfach zu wenig Zeit und zu stressig um zu lernen. Der kleine will lieber mit Papa spielen :) Klavierspielen ohne Kopfhörer kann ich eigentlich nur, wenn ich Tagsüber daheim bin und meine Frau mit dem kleinen unterwegs ist.... also sehr selten.

Jetzt weiß ich nicht ob das Klavier eine richtige Entscheidung war, und ob ich das Klavier nach Ablauf der Mietzeit behalten soll??? oder evtl. doch auf ein Digitalpiano umsteigen soll ???
Ich habe mal einwenig nachgeschaut... evtl. Yamaha CLP370 oder Roland HP307.

Zum anderen ist es ja auch ne Kostenfrage, ob es unter den Bedingungen Sinn macht, nochmal ca. 6500 Euro für das Klavier zu bezahlen oder ob man dann doch lieber auf ein schickes Digitalpiano umsteigt wenn man ja eh überwiegend mit Kopfhörer spielt.

Wie würdet Ihr euch entscheiden???
 
Hi!

Abgesehen davon das ein Klavier auch schön anzusehen ist würde ich an Deiner Stelle überlegen ob sich an der derzeitigen Situation mittelfristig was ändern wird. Wenn nicht dann ist ein sehr gutes Digitales sicher ein Alternative wobei, wenn Du echtes Klavierfeeling haben möchtest hier A. kein Platz gespart hast und B. das nur unwesentlich billiger wird.

Wenns Dir nicht sooo sehr darauf ankommt (auf echtes Klavierfeeling) würd ich das Klavier dann doch zurückgehen lassen. Die Frage die ich mir stellen würde ist dann aber "Würde ich mich genauso am Abend an das Digi setzen wie ich es bisher mit dem Klavier gemacht habe?"

Gruß, Peter
 
Probier mal ein Kawai- oder Yamaha-Klavier mit original Silent-System, würde mich wundern wenn Du dann das Hoffmann noch behalten möchtest.
 
Das Klavier hat ja schon eine Silent-Funktion, du kannst es also genauso gut nutzen, wie ein Digitalpiano.

Von den Möglichkeiten her ist ein Digitalpiano ein deutlicher Rückschritt, dabei geht es auch nicht darum, ob es dir "reicht", Pedalwirkung, Resonanzverhalten und die üblichen Macken und Zicken eines akkustischen Klaviers fehlen völlig, und all das sind wichtige Bestandteile von Musik. "Schön" ist langweilig, wenn es ohne Gegensätze auftritt - ein großes Manko von Digitalpianos, und diese Möglichkeit wird am Klavier intensiv genutzt, auch wenn es einem selbst oft nicht mal bewußt ist. 1-1/2 Jahre sind zwar nicht die Welt, aber ich bin sicher, daß dir das Klavier in den Momenten, wo du ohne Kopfhörer spielst (sonst merkt man den Unterschied ja nicht) bald fehlen wird, wenn du es durch ein Digitalpiano ersetzt.

Den finanziellen Aspekt kann ich nachvollziehen, ich hätte kein akkustisches Klavier, wenn es nicht schon in der Familie gewesen wäre und bis zur Erfüllung meines Flügelwunsches brauche ich noch einige Zeit.

Ein Argument, warum du das Klavier behalten solltest, will ich noch anführen: Vielleicht findet dein Sohn auch Gefallen am Klavierspielen und dann wäre es doch wirklich schade, wenn für ihn nur ein Digitalpiano da wäre.

Und noch ein Tip: Schichtarbeit kenne ich aus eigener Erfahrung. Spätschichten scheinen das Klavierspielen unmöglich zu machen, aber man kann auch den Tag umdrehen, und vormittags spielen, nach der Schicht dann gleich ins Bett. Das ist zwar ernährungstechnich etwas heikel, aber vielleicht kannst du schon auf der Arbeit oder auf dem Weg nach hause essen. Die Zeiten, wo ich mal Früh- und mal Spätschicht hatte, habe ich meine Schlafzeiten kaum geändert.

Es gab übrigens schon mal eine Diskussion über die Problematik "Kind und klavierspielende Eltern" in diesem Forum, leider nicht unter einem ähnlichen Titel. Anscheinend ist das besser zu managen, als man sich vorstellen kann.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

viele wichtige Aspekte wurden ja schon genannt....nur noch eines von meiner Seite:

Ich würde an deiner Stelle mir eher ein Digital-Piano kaufen, allerdings kommt es im Endeffekt darauf an, wie sehr du "Klavier" und nicht "Tasteninstrument" spielen möchtest. Sowohl vom Sound her betrachtet als auch vom ganzen Drumherum.

Ich beispielsweise möchte jetzt unbedingt mal ausprobieren, einen guten Upright-Piano-Sound über eine Röhrenvorstufe anzuzerren. Dabei rollen sich den Klassikfreunden wahrscheinlich die Fußnägel hoch - ich find's cool. 8-) Wenn du auch solche Klangexperimente machen möchtest bietet es sich an, doch eher ein adäquates Tasteninstrument statt des Klavieres zu nehmen (damit lassen sich solche Versuchsaufbauten leichter realisieren). Wenn du lieber keine Experimente machst dann würde ich auf jeden Fall bei deinem echten, realen Klavier bleiben.

Viele Grüße
Frankie
 
Bei dem digitalen Klavier ist es sinnvoll, nicht an der Tastatur zu sparen. Den Fehler habe ich gemacht und dieses Geräusch beim Spielen nervt mich ganz schön- zumindest beim leisen Spielen. Ich habe immer leichte Umstellungsprobleme, wenn ich dann mal auf einem richtigen Klavier spiele, und meine Tochter sowiso. Gruß:)
 
Ich würde Dir nicht empfehlen, ein digi zu kaufen und das akkustische Instrumnt ganz zu verwerfen. Es wird Dir irgendetwas fehlen, auch wenn Du dieses Instrument derzeit nur in etwa 10% der Fälle nutzt. Wenn diese 10% für Dich besonders schön sind, dann wäre es ein großer Fehler, auf ein digi umzusteigen.
 

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