Klavier anstreichen

Man kann mit Massivholz (oder schönem Furnier) wirklich ästhetische Dinge machen. Die Pianos aus den 70ern in "Eiche Furniert, Modern" zählen nicht dazu. Jedenfalls nicht nach meinem ästhetischen Empfinden. Gutes Design wirkt nicht nach ein paar Jahren schon wieder fade und überholt.
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Das sollte wohl edel wirken, hat sich im Lauf der Jahre aber nicht als nachhaltig erwiesen. Auch wenn ich spieltechnisch und klanglich mit meinem Erbstück zufrieden bin, mein erster Gedanke war auch: unbedingt lackieren! :denken:

Ich hab es dann aber gelassen, weil ICH es garantiert nicht schön hin bekomme. Auch wenn ich mit dem Design hadere, das würde in Weiß oder Schwarz nicht schöner. So ist es wenigstens noch Holz.

Außerdem gibt es aus den 50ern und 60ern noch viel schlimmere Design Sünden.

Die dazu passende Lava Lampe habe ich natürlich oben drauf gestellt :-)

Design Sünden? darüber kann man diskutieren, mir gefällt auch nicht alles.
Nun, vor Jahren hatte man über den Jugendstil und Art déco genau so gesprochen, heute sehr gefragt! genau so die 50 ern und 60ern die Panton Ära, da gibt es interessantes zu entdecken, es gibt kaum was angenehmeres und bequemeres als Sofas aus dieser Zeit. Die Amis reisen sich um diese Möbel, zahlen horrende Summen dafür, ob dies für Möbel aus unserer Zeit auch mal der Fall sein wird, bezweifle ich, die aus der Massenfabrikation werden sich selber auflösen.:schweigen::lol:
 
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Ich muß gestehen, daß ich die ganze Diskussion nicht verstehe. Natürlich, wenn sich das Furnier ablösen sollte, muß man was tun. Aber sonst ist ein schwarzes Klavier für mich ebenso ein Fremdkörper im Raum wie ein Eiche-furniertes. Aber in beiden Fällen sagt man sich doch, "es ist eben ein Klavier" und akzeptiert es.

Ich finde, die viele Zeit, die eine Veränderung der Außenseiten kosten würde, sollte man lieber zum Üben aufwenden, da hat man mehr davon.

Manfred
 
Die Pianos aus den 70ern in "Eiche Furniert, Modern" zählen nicht dazu. Jedenfalls nicht nach meinem ästhetischen Empfinden.
Richtig, weil Du "instinktiv" erkennst, dass sie eigentlich "gesunkenes Kulturgut" darstellen. Das ist nix anderes als die Übernahme ehemals innovativen Design für den breiten Massengeschmack. In diesem Fall - bei Deinem Klavier - sieht man noch sehr schön die Stilelemente der 50er/60er (Nierentisch), die nun - halbherzig - adaptiert wurden, ohne dass die "Stimmigkeit" erhalten blieb, die die ersten (anfänglich revolutionären) Designs aus dieser Zeit auszeichneten.

Man muss Design auch immer als Abfolge von Aktion und Reaktion begreifen. Nach den schweren "Eiche brutal-Möbeln" der Blut&Boden-Aera war eine neue Leichtigkeit (Das Leben ist schön!) erwünscht, die sich in besonders zierlichen Möbeln mit noch zierlicheren Füsschen (die Möbel begannen quasi zu schweben - Beginn der Raumfahrt!) niederschlug. Auch die Oberflächen suchten den größtmöglichen Gegensatz zur alten, miefigen Zeit. Wo vorher matte, dunkelbraune Eiche dominierte, war plötzlich das hellstmögliche Holz: Ahorn. Und zwar im Idealfall in der nochmals "leichteren" Riegelvariante in Super-Hochglanz, oftmals mit glänzenden metallischen Intarsien oder Metallprofilen.

Es ist grundsätzlich das unreflektierte "Nachäffen" früherer Stile, das die Wertlosigkeit ausmacht.

Was kauft Lieschem Müller heute, WENN (!!) es sich von Mama & Papa distanzieren will?

a) Billige Nachbauten von Designklassikern der Moderne oder Pseudo-Design der Jetztzeit, wenn sich Lieschen zur intellektuellen Schicht zählt

b) Ethno-Style (Toskana, Afrika, USA) im Shabby Look als Abgrenzungsversuch zum uniformierten Industriemöbel

Was wird man in 20 Jahren dazu sagen ? ;-)
 
@40er bist du auf dem Elch-Trip?
 
@ Rastaman: Schwachsinn! Die Tatsache, dass irgendwas wie irgendwas aussieht, ist doch völlig unerheblich. Erinnert mich an die Kommentare der "Fußbroichs" im Museum: "Sieht aus wie das Gekritzel meiner Tochter". Da hast Du Dich jetzt hübsch eingeordnet ;-)
 
Das im Beitrag 23 abgebildete Klavier gefällt mir gar nicht schlecht. Es steht irgendwie für eine Art von Arbeitstier, für ein Instrument an das man sich gerne zum üben setzt, das auch in einem entsprechenden Überaum seinen Platz finden kann, aber keinesfalls in meinem Wohnzimmer seinen Platz finden würde. In den Klassenzimmern von meinen Kindern stehen auch solche Kisten rum.

Klavierspielen lernen kann man bestimmt damit und darum geht es eigentlich.
 

@Rastamann, ich versteh Dich ned. Was hat Deine Anmutung (sieht aus wie ein schlechtes Rendering?) damit zu tun?
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Hat es schonmal jemand mit Folieren versucht?

Mittlerweile gibt es ja ziemlich gute und relativ einfach zu verarbeitenden Folien mit denen man bis zu einem gewissen Maße auch 3 dimensionale Objekte nahtlos bekleben kann.
Für Möbel ähnlich wie bei Autos.
Und/oder man könnte sich bei Klavieren auf die größeren Flächen konzentrieren und Kanten / Umleimer als Kontrast mit sichtbarem Furnier belassen.

Wenn man im Bereich Oberflächenveredlung kein ausgebildeter Fachmann ist, oder zumindest grosse Erfahrung hat und auch nicht über die notwendigen Werkzeuge und Material verfügt, schaut doch das Ergebnis am Ende fast immer irgendwie gebastelt-scheisse aus.

Was habe ich in meiner Kindheit/Jugend nicht alles für Dinge bemalt, übermalt, mit weis der Geier was beklebt oder überzogen und nie sah das Resultat einwandfrei wie aus der Fabrik kommend aus.
 
Joeach, ich jhätte große Zweifel, ob bei Folien nicht doch nach Jahren der Untergrund (ist ja kein Autolack!) Schaden nimmt. Ansonsten halte ich es erst mal für eine tolle Idee, solange der Untergrund NICHT offenporig ist - also z.B. um aus einem schwarzen ein blaues Klavier zu machen.
 
Foliert hatte ich mal meine Küchenmöbel (granit) und fand das Ergebnis toll. Aber bei einem Klavier....hmmm, weiß nicht. Ich würd´s nicht probieren, egal wie geil die Folie aussieht. Aber Du hast Recht: Zum Probieren ist Folie natürlich gut geeignet. Hätte aber auch Bedenken, dass der Kleber in die Poren eindringt.
Gibt es "kleberlose" Folie, die nur durch Vakuum hält (wie bei Displayfolie)?
 
Habe auch rausgefunden, dass die sich Adhäsions- oder Haftfolien nennen (letztere sind nanobeschichtet). Und ja: Alle brauchen eine glatte Oberfläche.
 

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