Klangfarbe eines Klaviertones

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Anton

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Mir ist nicht klar, ob es möglich ist die Klangfarbe eines Klaviertones durch die Art des Anschlags zu manipulieren. Oder habe ich nur die Möglichkeit leiser und lauter zu spielen sowie die Länge eines Tones zu bestimmen? Konkret: Kann ich z.B. bei einer bestimmten Dynamik beeinflussen wie lange der Kontakt zwischen Hammer und Seite ist (was die Entwicklung der Obertöne beeinflussen müsste)?
In der Fachliteratur finden sich verschiedene Auffassungen!
 
Der Hammer fällt zurück, wenn er die Saite angeschlagenen hat. Sonst würde er den Ton ja dämpfen.
Zu deiner ersten Aussage. Dazu gibt es hier im Forum unterschiedliche Meinungen. Stichwort Armgewicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Da gab es eine interessante Diskussion u.a. in
"Interessanter Artikel über Klang und weiteres"

Grüße
Häretiker
 
Der Hammer fällt zurück, wenn er die Seite angeschlagenen hat. Sonst würde er den Ton ja dämpfen.
Ja klar; ich meinte, ist die Dauer des Kontaktes zwischen Hammer und Seite beeinflussbar durch den Anschlag, unabhängig von der gespielten Dynamik.

Zu deiner ersten Aussage. Dazu gibt es hier im Forum unterschiedliche Meinungen. Stichwort Armgewicht.
Danke, ich werde bei 'Armgewicht' nachschauen.
 
Ich denke nicht. Der Hammer wird ja nicht bis an die Saite geführt, sondern fliegt das letzte Stück. Ich bin aber nur ein unwissender Digi-Spieler

Dachte ich eigentlich auch (bin Klavierlehrer), fand aber in der Fachliteratur gegenteilige Behauptungen und bin jetzt etwas verwirrt, weil von mir geschätzte Pianisten und Hochschullehrer ebenfalls der Meinung sind, dass die Art des Anschlags die Klangfarbe beeinflusst. Hätte in Physik in der Schule besser aufpassen sollen!
 
Vielleicht wurde das physikalische Modell aber auch unzulässig vereinfacht und ist deshalb fehlerbehaftet :denken:
 
Die spukhafte Fernwirkung sozusagen? :)
So geheimnisvoll und komplex ist eine Klavier-Mechanik jetzt auch nicht.
Die Einbildung hört mit.
 

Vielleicht wurde das physikalische Modell aber auch unzulässig vereinfacht und ist deshalb fehlerbehaftet :denken:

Die Wahrnehmung spielt uns da einen Streich. Physikalisch isses egal, es kommt nur auf die Initialgeschwindigkeit des Hammers an, wenn er losgelassen wird. Das und nix anderes ist entscheidend.

Alles andere ist Imagination, Vorstellung, bildhaftes Denken. Vielleicht hilft das Armgewicht dabei, Töne zu verbinden beim Anschlgsprozess mehrere Töne hintereinander.

Aber wenn der Hammer losfliegt, fliegt er los.

Ich habe auch keine Maske, in die ich hineinsinge. Aber so wird es bildhaft gelehrt beim Gesangsunterricht. Bilder als Beschreibung eines Körpergefühls für einen komplex Zustand unsere Bewegungs/Stimmaparates.

Grüße
Häretiker
 
Kennst du alle Geister in der Maschine? :-D
 
Es hätte jedenfalls Konsequenzen darauf wie ich Klaviertechnik unterrichte. In meinem Klavierstudium wurde allerdings niemals darüber gesprochen.
 
So geheimnisvoll und komplex ist eine Klavier-Mechanik jetzt auch nicht.
Die Einbildung hört mit.
Damit hast Du wohl Recht.

Aber was ist eigentlich mit dem Körper des Pianisten? Kaum jemand wird bestreiten, dass der Körper eines Sängers und seine (An-/Ver)Spannungen Auswirkungen auf den Ton haben. Ist es möglich, dass auch der Körper des Pianisten bei direktem Kontakt mit dem Instrument über die Tasten Teil des "Klangkörpers" wird und somit Einfluss auf den Klang hat?
 
Bei Glenn Gould war das definitiv der Fall ;-)
 
Ist es möglich, dass auch der Körper des Pianisten bei direktem Kontakt mit dem Instrument über die Tasten Teil des "Klangkörpers" wird und somit Einfluss auf den Klang hat?

Er kan nur steuern, wann und wie schnell der Hamer losgelassen wird und wie sanft und wie weit man die Dämpfer auflegt.

Alles andere würde ich unter Einbildung buchen. :-)

Grüße
Häretiker
 
Damit hast Du wohl Recht.

Aber was ist eigentlich mit dem Körper des Pianisten? Kaum jemand wird bestreiten, dass der Körper eines Sängers und seine (An-/Ver)Spannungen Auswirkungen auf den Ton haben. Ist es möglich, dass auch der Körper des Pianisten bei direktem Kontakt mit dem Instrument über die Tasten Teil des "Klangkörpers" wird und somit Einfluss auf den Klang hat?

Die Eigenfrequenz von Wasser liegt bei mehrerer GHz, die von menschlichen Organen allenfalls bis ins Megaherzband runter - bei gleichzeitig riesiger Dämpfung. Du selbst wirst also nicht anfangen, resonant mitzuschwingen ;)
Auf der anderen Seite ist die Dämpfungswirkung des Spielers über Tastengrund viel zu weit weg vom Resonanzboden - da hat jede Blumenvase auf der Fensterbank mehr Einfluss auf den Klang.
 
was mich im Zusammenhang interessiert:
wie ist es möglich, dass man gleichzeitig schnell und leise spielt?
Man kann ja sehr schnell und dabei trotzdem leise spielen.
Wenn aber die Geschwindigkeit, mit der der Hammer auf die Saiten schlägt, das einzige Kriterium ist, wie funktioniert dann dies?
Eine Tonleiter bspw., kann ich ja in einem bestimmten hohen Tempo sehr laut spielen, im selben Tempo aber auch in einer moderaten oder leisen Lautstärke. Trotzdem spiele ich die Tonleiter beide Male gleich schnell...:konfus:
 
Du selbst wirst also nicht anfangen, resonant mitzuschwingen ;)
Was schwingt denn beim Sänger?

Auf der anderen Seite ist die Dämpfungswirkung des Spielers über Tastengrund viel zu weit weg vom Resonanzboden
Ist das so? Ich kann die Vibrationen sehr deutlich spüren. Und über die Beine wird der Schall eines Flügels ohne Dampfung auch ziemlich gut auf den Fußboden und die Nachbarn unten drunter übertragen. Warum geht das dann nicht auf den menschlichen Körper?

wie ist es möglich, dass man gleichzeitig schnell und leise spielt?
Laut = Hammer schnell
Schnell = Hämmer schlagen jeweils in sehr kurzem zeitlichen Abstand auf die Saiten

Beides hat erst mal nichts miteinander zu tun.
 

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