Klang-Gedaechtnis und Spielen nach Klangvorstellung

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Normalo

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Ich habe heute beim Ueben eine neue Entdeckung gemacht. Und zwar uebe ich seit Tagen ein neues Stueck, das eigentlich nur aus Akkorden bzw. Arpeggios besteht, die ich mir um's Verrecken nicht merken kann. Heute ist mir aufgefallen, dass ich teilweise allein durch den Klang (die Erinnerung) weiss, was als naechstes kommt, was mich Teile fluessiger spielen laesst. Ich hab mich daraufhin dann aktiv auf den Klang konzentriert statt auf die Noten/Tasten.

Hier wird ja immer von Spielen nach Klangvorstellung gesprochen. Ist das damit gemeint?

Dann muesste man ja vor dem Einueben eines neuen unbekannten Stuecks sich dieses Stueck vorher intensiv anhoeren, damit man es nach Klangvorstellung spielen kann (da ich vom Notenblatt keine genaue Klangvorstellung bekomme). Mir wurde aber frueher von einer KL gesagt, dass man genau dies nicht tun soll, da man andere Spieler nicht nachahmen soll. Was ist da dran?
 
Bei Akkorden hilft dir die Harmonielehre. Finde die Akkorde raus und schreibe sie dir drüber. Das kannst du dir dann besser merken (geht zumindest mir so).

Wenn du ein Stück auswendig lernen willst, musst du es natürlich auch auswendig im Kopf haben - den Klang und nicht nur die Fingerbewegungen.
Klangvorstellung ist etwas anderes.

Zum Nachahmen: ja, man muss selbst lernen, Musik zu verstehen. Nicht wie ein Papagei gehörtes kopieren. Wenn dir das bewusst ist, darfst du dir so viele Interpretationen von anderen anhören, wie du willst.
 
Die Idee mit der Musiktheorie hatte ich auch, aber meine KL meinte, es reicht erstmal, die Bewegung auswendig zu lernen. Finde ich komisch, ist aber wohl bei Kindern so die Vorgehensweise in China, weil man denen keine Musiktheorie erklaeren kann.

Also das genannte Stueck muss ich auswendig lernen, weil durch die vielen Spruenge meine Augen sehr auf die Klaviatur fixiert sind. Ich find's aber wenig hilfreich, die Tasten auswendig zu lernen, weil ich glaube, dass mich das musikalisch nicht weiter bringt, deshalb wollte ich nach dem Klang gehen.
 
Lern Theorie! Das andere ist Quatsch. Du solltest soweit sein, die Tonart des Stückes zu erkennen. Tonartwechsel erkennen. Einfache Akkorde bestimmen können: Tonika, Dominante, Subdominante
 
(da ich vom Notenblatt keine genaue Klangvorstellung bekomme).
Das Gegenteil hast Du gerade bewiesen. ;-) Die Klangvorstellung muss sich bei einem neuen Stück natürlich erst ausbilden (ausgenommen bereits erlernte und memorisierte Phrasen). Genau das ist bei Dir passiert und gehört zum Üben dazu (Lesen, Spielen, Hören, Analysieren, Verstehen...).
Die Bewegung auswendig zu lernen halte ich für totalen Bullshit (zumindest, es so zu kommunizieren; gemeint war es sicher anders).
Ansatz muss immer audiomotorisch sein (also mit welcher Bewegung erzeuge/höre ich welchen Klang).
 
Frage: Willst du Musik machen oder dir reindressierte Bewegungsabläufe abspulen?
Ich glaube beides ;-) Geht ja Hand in Hand. Aber klar, ich will verstehen, was ich da tue.

Ich kann mir gut vorstellen, das Kleinkinder keine Musiktheorie lernen (koennen) und deshalb erstmal nur Bewegungsablaeufe dressiert kriegen, was ja auch die Hoerbildung unterstuetzt. Und die KL sieht mich halt als Kleinkind :-D
 
Ist dein Stück in Dur? Falls ja: jedes zusätzliche Vorzeichen und Auflösungszeichen dient als Hinweis.
 
Ist C-Dur, ich schau nachher mal, ob ich Noten von dem Stueck posten kann.

Was ich nicht verstehe: Wenn ein Stueck in C-Dur geschrieben ist, aber dann verschiedene Nicht-C-Dur-Akkorde vorkommen und auch Moll, ist es dann immernoch C-Dur? Also wo ist die Beziehung von einem vorkommenden G-Dur-Akkord zu C-Dur? Sagt man dann, das ist der Dominante-Akkord?

Schreibt man ein Stueck in einer bestimmten Tonart, weil man dann weniger zusaetzliche Vorzeichen schreiben muss oder hat das einen tieferen Sinn? Mein Stueck koennte man ja einfach als G-Dur ausweisen und dann halt mit Vorzeichen wieder ausgleichen. Klingen tut es genauso.

Es gibt ja theoretisch 12 verschiedene Akkorde (Dur, Moll) pro Tonart, oder? Haben die dann ausgehend von einer bestimmten Tonart alle einen eigenen Namen (Tonika, Dominante, Subdominante etc.)? Haben die in der Musiktheorie alle eine bestimmte Funktion? Ich dachte immer, Musik ist Kunst, voellig frei, nichts darin kann kategorisiert werden, es gibt zu grosse Vielfalt, als dass man da Regeln oder Regelmaessigkeiten aufstellen koennte.

Ich finde das sehr spannend und wuerde gerne mehr darueber lernen.
 
@Normalo Wenn dieser Post echt ist, vielleicht KL wechseln.
Auf YouTube findest du viele Infos zu Harmonielehre. Für eine einfache Antwort in diesem Forum ist es zu komplex.
 

@susa Was heisst, wenn dieser Post echt ist?:konfus:Was genau laesst dich daran zweifeln? Ich tipp mir hier die Hand ab, um zu trollen?

YT ist ja nicht interaktiv, deshalb frag ich hier. Videos hab ich schon einige gesehen, aber es wird mir nie ganz klar. Und hier in China jemanden zu finden, der Harmonielehre auf Deutsch unterrichten kann, ist unmoeglich ;-)
 
@Normalo Hier wundert mich nix mehr… Es sind nur solche Basics der Musik, dass es mich wundert, dass man da blank sein kann.
Was genau ist dir nicht klar? Wenn du den Effekt von Modulationen hören willst, suche auf YouTube nach Disney Modulation.
Warum bleibt man nicht komplett in einer Tonart? Weil es langweilig ist.
 
Es gibt ja theoretisch 12 verschiedene Akkorde (Dur, Moll)

und

Musik ist Kunst, voellig frei, nichts darin kann kategorisiert werden, es gibt zu grosse Vielfalt, als dass man da Regeln oder Regelmaessigkeiten aufstellen koennte.

Finde den Widerspruch. ;-)

Tipp: Warum gerade diese Akkorde, Dur und Moll?
Wieso 12 Töne pro Oktave?
Das sind ja Regeln! Nachher haben wir auch noch einen 4/4-Takt oder so!

Grüße
Häretiker
 
Musik ist Kunst, voellig frei, nichts darin kann kategorisiert werden, es gibt zu grosse Vielfalt, als dass man da Regeln oder Regelmaessigkeiten aufstellen koennte.
IRRTUM! Genau das Gegenteil ist der Fall. Natur ist Chaos. Die Kunst erst strukturiert das Chaos und gibt ihm eine ästhetische Qualität. Formlose Kunst ist ein Widerspruch in sich selbst - bloße Willkür. (NB: Der Beuys‘sche Irrglaube, daß jeder Mensch ein Künstler sei, hat der Kunst nicht gutgetan. Seitdem herrscht zuviel Stümperei, die allerdings durch wohlgedrechselte Wortkaskaden kaschiert wird.)
 
@Normalo

dir fehlen offensichtlich wirklich wichtige Grundlagen, was den Aufbau von Tonleitern, tonleitereigenen Dreiklängen u.s.w. anbelangt.
Auf dieser Homepage sind viele Grundlagen ganz gut erklärt und ich rate dir dringend, dich damit zu beschäftigen und lass dich von deiner KL nicht abspeisen.

Wie eine Dur Tonleiter aufgebaut ist, wie die Akkorde auf den einzelnen Tönen der Tonleiter gebildet werden und welche Bedeutung bzw. Einfluss sie auf den Klang haben vor allem die 3 Dur Akkorde ( Tonika, Subdominante, Dominante) gehören m.M.n. von Beginn zum Unterricht dazu.
 
Was ich nicht verstehe: Wenn ein Stueck in C-Dur geschrieben ist, aber dann verschiedene Nicht-C-Dur-Akkorde vorkommen und auch Moll, ist es dann immernoch C-Dur? Also wo ist die Beziehung von einem vorkommenden G-Dur-Akkord zu C-Dur? Sagt man dann, das ist der Dominante-Akkord?

Schreibt man ein Stueck in einer bestimmten Tonart, weil man dann weniger zusaetzliche Vorzeichen schreiben muss oder hat das einen tieferen Sinn? Mein Stueck koennte man ja einfach als G-Dur ausweisen und dann halt mit Vorzeichen wieder ausgleichen. Klingen tut es genauso.

Es gibt ja theoretisch 12 verschiedene Akkorde (Dur, Moll) pro Tonart, oder? Haben die dann ausgehend von einer bestimmten Tonart alle einen eigenen Namen (Tonika, Dominante, Subdominante etc.)? Haben die in der Musiktheorie alle eine bestimmte Funktion?
Jeder Akkord steht in Relation zu einem bestimmten Zentral-Akkord, der Tonika. Deshalb spricht man in diesem Fall auch nicht von (absoluten) Akkorden, sondern von (relativen) Funktionen. G-Dur stellt im Verhältnis zu C-Dur die Funktion der Dominante dar, z.B. im Verhältnis zu F-Dur ist es jedoch selbst eine Dominante.

Jede Tonart hat einen bestimmten (individuell mehr oder weniger stark empfundenen) Charakter. Das ist ein sehr weites Feld. Stichwort: Tonartencharakteristik.
 
Es gibt in China viele in Amerika und Europa ausgebildete Klavierlehrer, außerdem wird nach meiner Kenntnis in China selbst inzwischen besser unterrichtet. Ich denke, man müsste mit etwas Energie einen/eine Kl/in finden, der/die einem die Grundlagen der Musik erklären kann.
Nur aus online Medien lässt sich dieser Bereich individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse des Schülers nur schwer erlernen!
 
Allein anhand der Diktion der Posts scheint mir ein Wiedergänger wieder da zu sein. Aber halbwegs unterhaltsam. Bis irgendein Claviot die Geduld verliert und anfängt, die Farben zu erklären.
 

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