Hi,
Tipp von mir ist der folgende (dieser Tipp bezieht sich nicht nur auf Mimik, sondern auf viele Teilaspekte des Klavierspiels):
Wenn ich Stücke habe, in denen mehrere Probleme unterschiedlicher Natur während des gesamten Stückes immer wieder auftauchen, dann übe ich sequenzell, indem ich hintereinander alle Probleme abarbeite, und mich dabei jeweils auf ein Problem verstärkt konzentriere, während ich die anderen Probleme in den Hintergrund treten lasse, und mich nicht an ihnen störe.
Beispiel: Mein leidiges Thema Chopin op. 10 no. 10 .
Meine Probleme waren/sind: Schöne abwechslungsreiche Dynamik, gute abwechslungsreiche Akzentuierungen, passendes Pedal. Was ich nun getan habe ist, ich übe das Stück einmal langsam durch, mit besonderem Augenmerk auf die Dynamik, hierbei ist es mir recht egal, ob die Akzentuierungen gut klappen, oder ob das Pedal mal danebehaut. Anschließend konzentriere ich mich auf die Akzentuierungen, wobei es hier recht egal ist, was die Dynamik macht und was das Pedal. Usw. Natürlich meine ich hier mit "recht egal" nicht, dass man es absichtlich schludern lässt. Man gibt sein bestes, aber hat halt seinen hauptsächlichen Fokus woanders. Bei dir könnte es so aussehen: Ich spiele das Stück langsam durch, und achte verstärkt darauf, nicht mein Gesicht zu verbiegen.
Ich habe mit dieser Übemethode a'la Achtsamkeitsmeditation sehr gute Erfahrungen gemacht, und wende sie sehr oft an. Merke ich, dass ich verkrampft bin spiele ich das Stück langsam durch, und achte sehr fokussiert auf meine Körperhaltung, merke ich das was anderes nicht stimmt...blablabla
Ich hoffe geholfen zu haben.
Liebe Grüße,
Daniel