Jazz Basics

Zumindest vom Timing und rhythmisch bin ich deutlich sicherer geworden
Das Timing gefällt mir auch.
Am besten hat mir Fly me to the moon gefallen.

Da ich keine Ahnung habe kann ich schlecht beschreiben was mir nicht so gefällt. Die Bass"linie" z.B. klingt mir zu eintönig, langweilig. Da fehlt mir die "Linie", Abwechslung, Phrasierung...(ganz selten wie z.B. bei 1:13 in Fly me... kommt was), ... aber wie gesagt, keine Ahnung.
 
Swingphrasierte Achtel-Linien korrekt zu spielen solltest Du auf jeden üben. Da hat Hasenbein absolut Recht.
Auf gar keinen Fall solltest Du diese Linien pedalieren sondern absolut legato spielen. Wenn Du ein Medium Tempo (ca. 120) nimmst, sind diese Achtel ternär aufzufassen (Triolen Viertel - Triolen Achtel) , wobei eine leichte Betonung auf die "und" (Triolen Achtel) kommt.
Am bestens nimmst Du irgendwelche Linien aus dem Omnibook oder schreib Dir ein paar Bud Powell Solos runter.

Wenn Du Bass-Linien in der Linken spielst, machst Du das in der falschen Oktave. Setze alles eine Oktave tiefer. Wenn Du Halftime spielst - also Bass spielt Halbe - könntest Du mal versuchen hi und da einen Achtel Vorschlag zu machen. Dazu nimmt man entweder die darüberliegende Quinte oder Oktave. Die Phrasierung ist dabei natürlich ternär und der Vorschlag wird leicht betont.
 
Danke für die Tipps!

irgendwelche Linien aus dem Omnibook oder schreib Dir ein paar Bud Powell Solos runter.

Was ist das Omnibook? Ich find da viele Sachen darunter, kannst du da konkrete Literatur/ Noten empfehlen?
Das mit dem ternär spielen weiß ich in der Theorie schon bzw. hab auch in der Praxis versucht dass 1:1 umzusetzen mit Betonung auf der dritten "Triole". Klingt aber dann immer noch teils etwas unswingig, letztlich sind es ja doch nicht immer genau Triolen, sondern es verschiebt sich je nach Stück immer etwas. Evlt. geht das dann wirklich besser übers Hören und Nachspielen.
 
Danke für die Tipps!



Was ist das Omnibook? Ich find da viele Sachen darunter, kannst du da konkrete Literatur/ Noten empfehlen?
Das mit dem ternär spielen weiß ich in der Theorie schon bzw. hab auch in der Praxis versucht dass 1:1 umzusetzen mit Betonung auf der dritten "Triole". Klingt aber dann immer noch teils etwas unswingig, letztlich sind es ja doch nicht immer genau Triolen, sondern es verschiebt sich je nach Stück immer etwas. Evlt. geht das dann wirklich besser übers Hören und Nachspielen.
Wenn man bei Google Omnibook eingibt, kommt als aller erster Eintrag das hier -->
https://www.amazon.de/Parker-Charlie-Omnibook-Instruments-Treble/dp/0769260535#reader_0769260535

Wenn Du ternär spielst sind das immer genau Triolen. Da verschiebt sich überhaupt nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du ternär spielst sind das immer genau Triolen. Da verschiebt sich überhaupt nichts.

Hm da hab ich von Jazzern auch schon anderes gehört...

Bei Wikipedia steht z.B.
Zitat von https://de.wikipedia.org/wiki/Swing_(Musikrichtung):
Metrisch sind diese swing-eights dann ungefähr identisch mit einer Achteltriole, weswegen man das Phänomen des Swing auch als „Triolen-Feeling“ bezeichnet. Allerdings wird man kaum eine Swingaufnahme finden, auf der sie tatsächlich mit den Triolen identisch sind, da sich die ternären Achtel auch durchaus in Richtung punktierte Achtel-Sechzehntel verschieben können (je nach Stück).

Ich hab auch selbst mal eine Aufnahme gemacht wo ich (mit Metronom auf jeden Triolen-Schlag) exakt auf eins und drei der Triole spiele und die drei betone...das klang sehr künstlich. Lag sicher auch an der mangelhaften Phrasierung, aber ich meine auch dass man mit diesem exakten Triolen-Spiel das Feeling nicht unbedingt hinbekommt.
 
Ich hab auch selbst mal eine Aufnahme gemacht wo ich (mit Metronom auf jeden Triolen-Schlag) exakt auf eins und drei der Triole spiele und die drei betone...das klang sehr künstlich. Lag sicher auch an der mangelhaften Phrasierung, aber ich meine auch dass man mit diesem exakten Triolen-Spiel das Feeling nicht unbedingt hinbekommt.

Hast du schon was von Microtiming gehört?
Das geht als erstes mit Metronom kaputt.

Wenn man sehr laid back Viertel spielt, wird das ja auch nicht plötzlich anders bezeichnet und notiert, sondern es sind immer noch Viertel.
Aber eben sehr laid back.
Dazu kommt noch: je langsamer der Grundschlag, desto breiter wird ein Beat (also mehr platz für Verschiebungen). Je schneller, desto weniger Auswahl hat man, um seinen Ton zu platzieren, um noch "on" zu sein.

Shuffle-feel (ich rede ungern von Swing, wenn nicht wirklich swingender Swing-Jazz gemeint ist) halte ich mit Triolen schon für korrekt ausgedrückt. Hilft auch erstmal beim Verstehen, was gemeint ist, oder um das auszudrücken, was man da hört.

Es geht aber nichts an Hören, Hören, Spielen, Hören, Klatschen, Tanzen, ||: Hören, Hören, Spielen :|| vorbei ;-)
 
Ich hab auch selbst mal eine Aufnahme gemacht wo ich (mit Metronom auf jeden Triolen-Schlag) exakt auf eins und drei der Triole spiele und die drei betone...das klang sehr künstlich. Lag sicher auch an der mangelhaften Phrasierung, aber ich meine auch dass man mit diesem exakten Triolen-Spiel das Feeling nicht unbedingt hinbekommt.
Die Phrasierung swing-phrasierter Achtel ist Tempo abhängig. Am Anfang solltest Du Dir zum Üben ein medium Tempo aussuchen, da dort die Achtel wirklich ternär phrasiert werden. Dabei sollten die Achtel-Linien zunächst immer streng legato und etwas auf die Und betont gespielt werden.

Einfach gut zuhören hören und nachspielen ist nach wie vor das A & O. Ich glaube Du gehst viel zu verkopft ran.
Wieso hast Du Deine Aufnahme im Eingangspost gelöscht? Das wäre hilfreich um Dir gezieltere Tips zu geben zu können.
 
Einfach gut zuhören hören und nachspielen ist nach wie vor das A & O. Ich glaube Du gehst viel zu verkopft ran.

Ja sicher...ich bin halt immer etwas frustriert wenns noch nicht so klingt, und dann will ich wissen worans liegt. Hilfreich sind eben immer konkrete Übungen die ich praktizieren kann, ein paar Dinge weiß ich da jetzt schon.

Wieso hast Du Deine Aufnahme im Eingangspost gelöscht? Das wäre hilfreich um Dir gezieltere Tips zu geben zu können

Der Link müsste noch gehen: https://soundcloud.com/user-124082276/sets/jazz-basics
 
Hilfreich sind eben immer konkrete Übungen die ich praktizieren kann, ein paar Dinge weiß ich da jetzt schon.

Ganz ohne Scherz: Nimm dir Bass-Drum, Snare und Hi-Hat (bzw. Fußboden, Oberschenkel und Tischkante) und versuche dich in Swing-Grooves.

Oder mit dem Mundschlagzeug (Beat-Box) oder sonstigen Mitteln abseits des Klaviers (Singen passt nicht wirklich, aber man kann auch Grooves sprechen), um Groove zu erzeugen und zu erfahren.

Wenn es auf diesem Weg klappt, dann ist das Klavier nur ein anderes Mittel zur Umsetzung.
Aber es muss erst in dein Gemüt, damit du es auf ein Instrument bringen kannst.
 
OK, was Sven sagt ist hilfreich, aber um konkret am Piano etwas zu machen:
Versuch nicht in der linken Hand eine Gegenstimme zu machen. Erstens bist Du dabei glatt rhythmisch rausgeflogen und zweitens ist das viel zu schwer.
Wie Du das Thema in der Rechten in den ersten 8 Takten vorstellst ist OK. Versuche nun dazu eine Basslinie im Halftime Feel zu spielen. D.h. du spielst in Halben. Auf die Eins spielst Du immer den Grundton und auf die Drei die Quinte. So wiederholst Du immer die ersten 8 Takte.
Dabei versuche das Thema immer etwas rhythmisch zu variieren.
Wenn Du sicherer wirst kannst Du in der Basslinie immer einen Achtel Vorschlag vor dem Grundton einbauen. Dabei spielst Du denselben Ton den Du kurz zuvor auf der 3 gespielt hast.
Und denk dran: der Bass gehört in die Kontra-Oktave.
upload_2019-5-2_9-55-38.png


Wenn Du das drauf hast kannst Du bitte eine Einspielung hier rein stellen. Dann gibt's mehr Tips.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich Deinen ersten Versuch nicht mehr ganz im Ohr habe - das hier klingt schon wesentlich besser. Bleib dran. Es ist ein langer, aber sich lohnender Weg.
Denk an die Achtelphrasierung. Wichtig sind die Achtel die auf die "Und" kommen. Die machen den Swing. Mit Viertel alleine geht da nichts.
Versuch's auch mal mit Tonrepetition oder ausgespielten Triolenachtel.
Hier hab' ich Dir mal ein Beispiel eingespielt -->

https://soundcloud.com/user-968193710-382614964/flymetothemoon
https://soundcloud.com/user-968193710-382614964/flymetothemoon2
 
Zuletzt bearbeitet:
@tilo: Jo das klingt sehr cool :)
Vielleicht probier ichs auch mal noch etwas schneller...
Du ziehst im Bass ab und zu den Grundton vor und machst auch auf 3 Vorschläge, wenn ich das richtig höre?
Wenn ich mal Stücke mit Walking-Bass probieren will...gibts da auch ein typisches Schema, etwa Grundton, Terz, Quinte, nochwas? Bisher bastel ich mir den halt immer irgenwie zusammen dass es passt.

@Peter: super video! Konnts direkt umsetzen und groovt gut :)
Als Anfänger ists doch recht schwer in der rechten Hand Melodie+Voicings (und das noch als Impro!) zu spielen. Da ist so ne Art Stride mit der linken wesentlich einfacher...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht probier ichs auch mal noch etwas schneller...
Das würde ich Dir nicht empfehlen.
Du ziehst im Bass ab und zu den Grundton vor und machst auch auf 3 Vorschläge, wenn ich das richtig höre?
Das passiert aus dem Spielfluss raus. Übe das Halftime time zunächst langsam, konzentriert und bewusst.
Um ein gutes ternäres Feeling zu bekommen ist es hilfreich sich mit 12/8 zu beschäftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso? Ist doch schon zu schnell. Wichtiger ist, daß du dich geschmackvoll anziehst

Hehe ;)
Wenn mir die Könner was vorspielen "wies klingen kann/ soll", spielen sies fast immer viel schneller als ich und es groovt tierisch (was natürlich nicht nur am Tempo liegt). Ich finde es aber oft schwieriger Stücke grooven zu lassen bei langsamem Tempo. Aber klar, meine Fehlerrate würde mit dem Tempo steigen...
 
Nach längerer Zeit bin ich mal wieder dazu gekommen einen neuen Jazz-Standard zu spielen:
On The Sunny Sidy of th Street.
Nachdem ich zuletzt ja halftime+melodie geübt habe bei fly me to the moon, versuche ich nun walkingbass und voicings einzubauen.

Hier mein erster Versuch: https://soundcloud.com/user-124082276/on-the-sunny-side-of-the-stree/s-oxksYtkOz9O

Ich freue mich wieder über Kritik und Übetipps...z.B. die von @tilo haben mir letztes Mal sehr geholfen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom