Ist Orgelspielen eine Bereicherung für Pianisten?


Unsere Orgel wurd geweiht, die is dann wenigstens ein bisschen heilig :D
Rolf du erwartets doch nich etwa auf der Orgel das gleiche machen wie zu wollen wir auf dem Klavier, oder?
Beides große INstrumente, aber ich glaub, du bist halt Pianist und das bestimmt einverdammt guter, asber deswegen is man ja nich gleich ein guter Organist.
Und versuch sowas mal auf dem Klavier? http://www.youtube.com/watch?v=6y_FqZY1EIE&feature=related Das von einem Komponisten der wunderbare klavierwerke geschrieben hat!
 
Nee, Brahms hat einige hammer Orgelwerke darunter auch Choralvorspiele geschrieben. Das Stück was Tapir gelinkt hat ist aber mein Liebling:D
Zitat:
Zitat von Christoph
so infarmen Behauprungen

ach... wo finden sich denn diese???
nimm nicht alles so ernst rolf;) - ich bin ein ganz lieber Organist:p
 
Und versuch sowas mal auf dem Klavier? http://www.youtube.com/watch?v=6y_FqZY1EIE&feature=related Das von einem Komponisten der wunderbare klavierwerke geschrieben hat!
Meine Güte, fünf Manuale! Eine Krake müßte man sein.

Warum spielt eigentlich der Organist die Revolutionsetüde hauptsächlich mit den Füßen? Ich dachte, man könnte mit den wunderbar vielen Schaltern dafür sorgen, daß eins der Manuale genau denselben Klang erzeugt. Dann wäre die Angelegenheit zwar nicht halb so sportlich, aber man könnte danach vielleicht noch ein zweites Stück spielen.
 
Unsere Orgel wurd geweiht, die is dann wenigstens ein bisschen heilig :D
Rolf du erwartets doch nich etwa auf der Orgel das gleiche machen wie zu wollen wir auf dem Klavier, oder?
Beides große INstrumente, aber ich glaub, du bist halt Pianist und das bestimmt einverdammt guter, asber deswegen is man ja nich gleich ein guter Organist

auch wenn es Dir verwunderlich erscheint: nein, ich erwarte nicht, klaviertypische (Pedal - sorry: Dämpfung, Tonhaltepedal) Sachen auf einer Orgel veranstalten zu können (und habe dergleichen hier nirgends angedeutet!)
des weiteren habe ich hier auch nirgendwo behauptet, wer Klavier spielt sei automatisch ein guter Organist.
---tapirnase: warum schreibst Du dergleichen?

freilich werde ich angesichts einer Orgel auch nicht in Ehrfurcht erstarren oder in religiöse Verzückung ausbrechen (selbst dann nicht, wenn diese geweiht wurde)

wem Chopins Etüden auf einer Orgel gefallen, dem gefallen sie halt - mir nicht so sehr... umgekehrt gefällt mit, trotz Regers Vermittlung, auch die Bachsche Toccata & Fuge d-Moll auf dem Klavier nicht so sehr. in dieser privaten Geschmacksfrage sehe ich keinen Inquisitionsgrund... :)

Gruß, Rolf (das orgeln künftig meidend...) :)
 
Über die Bedeutung von Notenlängen und Pausenzeichen

Um wieder zurück zum Thema zukommen, ob und warum Orgelspiel eine Bereicherung für das Klavierspiel ist:

Beim Orgelspiel lernt man die Bedeutung der Notenlängen und Pausenzeichen viel stärker, als es ein Klavierspieler tut. Vor allem, wenn man als Klavierspieler (noch dazu ggfs. durch das Spiel romantischer Klaviermusik geprägt) gewohnt ist, kräftig und häufig mit dem rechten Fuß das Haltepedal zu bedienen, was die Notenlängen und Pausen entsprechend verwischt.

Für einen Orgelspieler ist ein Pausenzeichen praktisch eine Musiknote wie jede andere, und eine Nichtbeachtung der Notenlänge kann man als Fehler betrachten, was man beim Klavierspiel allenfalls als Kavaliersdelikt ansieht.

Dieser Fokus auf Beachtung der Notenlängen und Pausen beim Orgelspiel stellt für mich auch eine Bereicherung für das Klavierspiel dar, für alle Passagen, die man ohne Haltepedal spielt - man wird stärker dazu erzogen, auch beim Klavierspiel die Notenlängen und Pausenzeichen zu beachten.
 
hallo Mindenblues,

Deiner Bemerkung stimme ich zu! Zwar kann ich Deine ironische (?) Formulierung über das "kräftige" Betätigen des Tonhaltepedals am Klavier nicht so ganz teilen (wozu kräftig?), aber manche Laxheiten bzgl der Tonlängen schleichen sich gerne beim Klavierspiel ein und bedürfen dann der Korrektur (manches wird wohl auch gar nicht gehört).

Hier kann - wer diese Gelegenheit hat, für den ist es erfreulich - das üben an einer Orgel nützlich sein, freilich könnte man dieselbe Akkuratesse auch durch genaues Notenlesen erzielen. Ein Beispiel: Schumanns "Träumerei"! - wer diese NICHT auch ohne Pedal zu realisieren versucht, gerade um sich Klarheit über manche Ton- bzw. Klangdauern zu verschaffen, der hat den Notentext noch nicht verstanden und nimmt leider nicht wahr, wie Schumann den Klang gestaltet (es hat seinen klanglichen Grund, dass der Dezimengriff F-c-a länger weiterklingt, als die Quinte f-c1 !!!). Man sollte die Träumerei ohne Pedal probieren, um so einige Feinheiten zu erkennen - danach gilt es, das natürlich notwendige Pedal (Schumann will dort mit Pedal!) so einzusetzen, dass die entdeckten klanglichen Feinheiten nicht untergehen, sondern dennoch vorhanden sind (und das geht!).

Was die Tondauern betrifft, so dürfte am Klavier das "aufheben" (also kürzer als notiert machen) einer Note am Ende einer Phrase oft übertrieben werden (zu früh loslassen) oder gelegentlich im Pedal die Note weiterklingen (und die Finger bzw. der Spieler denkt sie als schon vorbei) - ich glaube aber, dass auch hier die Tugend des genauen Notenlesens vieles vermeiden könnte.

ansonsten gibt es natürlich klaviertypische Sachen, welche sich auf einer Orgel nicht sinnvoll üben oder testen lassen (die Lisztsche Tannhäuser-Ouvertüre z.B.). umgekehrt lässt sich einiges aus der Orgelliteratur (manche Fuge mit viel Pedal) schlichtweg auf dem Klavier nicht greifen, weil da nun wirklich die "dritte Hand" fehlt.

"Bereicherung" kann aber auch anders, als allein "technisch" verstanden werden: es schadet sicher nicht, wenn man sich mit der Orgelliteratur (auch der Spätromantik) befasst - die Welt der Tasteninstrumente besteht nicht allein aus Liszt und Chopin: Widor sei nur stellvertretend für viele als ein Beispiel genannt.

lieber Mindenblues,
...so ganz behagt es mir noch nicht, und darum wage ich ein zweites Mal nachzufragen, weil meine erste Frage keine Beachtung fand: wo findest Du in meinen Bemerkungen zu diesem Thema "einfach nur Sch..."? - - im Falle einer Antwort könnte ich lernen, sowas zu vermeiden :)

Gruß, Rolf
 
Warum spielt eigentlich der Organist die Revolutionsetüde hauptsächlich mit den Füßen? Ich dachte, man könnte mit den wunderbar vielen Schaltern dafür sorgen, daß eins der Manuale genau denselben Klang erzeugt. Dann wäre die Angelegenheit zwar nicht halb so sportlich, aber man könnte danach vielleicht noch ein zweites Stück spielen.

Man kann das Pedal mit dem Manual koppeln, aber nicht umgekehrt. Ausserdem, der kombiniert üben super sinnvoll mit sportlichem Workout, hat er umso mehr Zeit weitere schöne Schuhe einkaufen gehen zu können. :D

zu rolf:
hab wohl etwas viel hineininterpretiert...aber trotzdem

nein, ich erwarte nicht, klaviertypische (Pedal - sorry: Dämpfung, Tonhaltepedal) Sachen auf einer Orgel veranstalten zu können (und habe dergleichen hier nirgends angedeutet!)
sry da haste recht, so meinte ich das auch gar nich ;)
das zielte eher auf folgendes ab:
dein kommentar dazu
des weiteren habe ich hier auch nirgendwo behauptet, wer Klavier spielt sei automatisch ein guter Organist.

ich denke wenn man chopin auf einer orgel spielt, muss man schon VERDAMMT gut sein, um gute musik zu produzieren.
auf musikalischer ebene ist es nichts anderes wie man ein verdammt guter pianist sein muss, um liszt transscriptionen von bachs orgelwerken spielen zu können. man muss die orgel richtig gut kennen [damit is sowohl die spielerfahrung als auch die erfahrung an eben DIESER einen orgel gemeint].
deswegen ist es glaube ich schwer als pianist verstehen zu können, wie das funktionieren kann. deswegen ist es kein wunder, dass es vielliecht musikalisch nicht befrieigend für dich war chopin auf der orgel zu spielen. vielliecht jetz klarer wie ich das meinte.

freilich werde ich angesichts einer Orgel auch nicht in Ehrfurcht erstarren oder in religiöse Verzückung ausbrechen (selbst dann nicht, wenn diese geweiht wurde)

solche leute sind dann auch keine guten organisten glaube ich.
ausserdem, wärs schon dumm--- man ist grade am spielen und dann erstarrt man am ganzen körper :D



achja: zum schumann stück, mein lehrer meint, dass sei das schwerste stück, das er kenne. und er hat mir angeboten, dass ich egal wann es ihm vorspielen soll, und wenn ich den klang richtig verstanden habe er mir ne kiste bier ausgeben würde, wenn nicht ich ihm eine [sein kommentar: "ich trinke gerne weizen"] ;)
 
achja: zum schumann stück, mein lehrer meint, dass sei das schwerste stück, das er kenne. und er hat mir angeboten, dass ich egal wann es ihm vorspielen soll, und wenn ich den klang richtig verstanden habe er mir ne kiste bier ausgeben würde, wenn nicht ich ihm eine [sein kommentar: "ich trinke gerne weizen"] ;)

tapirnase,
versuchs mal mit ganz exakt hinhören in den ersten beiden Takten, und evtl spiel die mal ohne (!!!) Melodie - das zeigst Du dann deinem KL und die Chancen stehen gut, dass er einen ausgeben muss...
wie sich der begleitende Akkordklang lichtet, muss man hören und erleben - und da Dir das Orgelspiel ja geläufig ist, sollte diese kleine Anregung zum Notenlesen (Tondauern) bzgl der Träumerei Dir sofort auffallen können
Gruß, Rolf
 
Ich geb dann auch mal meinen Senf zum Thema Ton bzw. Pausen länge auf dem Klavier dazu.

Ich spiele schon länger Flöte. Da ist der Ton weg wenn keine Luft mehr kommt, deswegen ist es für mich am Klavier komisch, manchmal trotz Pause eine solche nicht zu hören. Also hatt alles seine Vor- und Nachteile. Wenn ich mal endlich an die Orgel darf, wirds vll. ein Vorteil sein, wer weis.

@ Hans (und das Problem mit dem Organisten):
Als ich vor ca. einem Jahr damit kam Orgelspielen zu wollen war die Reaktion in der Pfarrgemeinde: Endlich mal jemand ders macht. Ich hätte sofort einen Schlüssel für die Kirche bekommen und so weiter. Hab also offene Türen eingerannt. Beim Kantor wars das selbe, der ist froh endlich jemanden bei mir im Dorf gefunden zu haben, der Orgel spielen will. Deswegen finde ich`s für dich wirklich schade, dass du an so einem Kantor gekommen bist.
 

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