Interpretation jeux d'eau

Welche Interpretation sagt euch am ehesten zu?


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    8

Stilblüte

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Aus gegebenem Anlass habe ich mir viele Interpretationen von Jeux d'eau von Ravel angehört, natürlich vor allem in YouTube. Da das Stück doch recht bekannt und beliebt ist, gibt es zig Aufnahmen davon, auch von vielen namhaften Pianisten.
Mir fallen extreme Unterschiede in der Interpretation auf.
Sie betreffen das gewählte absolute Tempo, die gleichmäßigkeit im Tempo, außerdem die grundsätzliche Auffassung des Charakters des Stückes, das bedeutet die Dynamik, die Qualität des Anschlages und die Vorstellung, was ein "jeux d'eau" (ein Spiel des Wassers) überhaupt ist.
Genauer möchte ich darauf zunächst nicht eingehen, da weitere Ausführungen bereits eine Wertung enthalten.

Ich habe in der Umfrage einige sehr unterschiedliche Interpretationen ausgewählt (leider ist mein Lieblingsinterpret nicht auf YouTube vertreten) und mich würde interessieren, wem welche warum am besten gefällt.
Das braucht natürlich eine Weile, den man muss sich alle Versionen anhören.

Ich habe eine Art der Interpretation in meiner Vorstellung, die für mich (mit allen dort möglichen, sehr weit dehnbaren Varianten!) die einzig sinnvolle ist, wenn man alles beachtet, was in den Noten steht, und mich interessiert, inwieweit andere das ähnlich sehen oder mir vielleicht erklären können, warum manche Pianisten komplett andere Ideen verwirklichen.

(Reihenfolge ist völlig Willkürlich, wie ichs grad erwischt habe)

1. Werner Haas
2. Richter
3. Argerich
4. Samson Francois
5. Cortot
5. Cziffra
7. Gieseking


Übrigens: Jeux d'eau auf der Harfe! *klick*


Ich weiß, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Interpretation am schönsten, gelungensten, oder am besten zum Stück / Komponisten passend findet, aber da zu differenzieren, wäre jetzt zu aufwendig.
 
Aus gegebenem Anlass habe ich mir viele Interpretationen von Jeux d'eau von Ravel angehört, natürlich vor allem in YouTube. Da das Stück doch recht bekannt und beliebt ist, gibt es zig Aufnahmen davon, auch von vielen namhaften Pianisten.

http://www.youtube.com/watch?v=_s--Aa0BEZI

http://www.youtube.com/watch?v=lqYZKzRna7w&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=J_36x1_LKgg&feature=related

die haben mir in Deiner Liste gefehlt,

herzliche Grüße, Rolf
 
Ravel spielt Jeux d'eau:
http://www.youtube.com/watch?v=4S5_87CnhE4

Hilfe... was soll ich davon jetzt halten???!

Meine Klavierlehrerin hat mir heute noch erzählt, was sie von ihrer Lehrerin über Ravel gehört hat, und die kannte den persönlich -- Ravel wollte nicht so arge Temposchwankungen und Verzerrungen ("sans ralentir", "don't interpret my music, just play it"...) und jetzt hör ich sowas komisches :confused:
das ist doch nicht "doux" oder?
 
Ich hab mir alle angehört, als Vergleich fiel mir Richter ein.
Ich hoffe inständig, dass die Rolle kaputt ist, denn die Musik ist doch so sensitiv und behutsam, die kann doch so nicht gemeint gewesen sein! Wenn ich mir da eine barque sur l'océan vorstelle, in diesem Stile gespielt, da rollen sich ja die Zehennägel ein...:confused:
 
Wenn dir diese Einspielung gefällt, wie auch mir, dann spricht ja immer mehr dafür, dass diese Piano roll kaputt sein muss.

für das, was Perlemutter macht, ist mir die Vokabel "Einspielung" nun wahrlich zu gering - mit Verlaub: das, was der macht, schaffen nur die Besten (und von denen auch nicht alle!)
...mir wird nie einleuchten, warum man Perlemutter bei uns im preussischen Deutschland kaum kennt...
 
Moin!

Wenn "Piano roll nicht kaputt" und wir mit dieser Einspielung
tatsächlich Ravels Interpretation seiner "Jeux d'eau" hören sollten,
so erschüttert mich das nicht im Geringsten.

Es wäre wieder nur ein Beleg dafür, daß Komponisten nicht unbedingt
die besten Interpreten ihrer Werke sind und wir uns davor hüten sollten,
ihren Einspielungen Referenzcharakter zuzusprechen.

Man höre nur Strawinskys Dirigate seiner eigenen Musik - und das bei einem Komponisten,
der nichts als die akribische Realisierung des Notentextes verlangte und Interpreten
dafür schalt, daß sie "interpretierten" statt zu spielen! Man könnte vermutlich
auch bei Bartok, dem in puncto Genauigkeit der Notation akribischsten aller Musiker
(der die sekundengenaue Spieldauer eines Stücks/eines Satzes anzugeben pflegt),
mit der Stoppuhr in der Hand Abweichungen vom Notentext nachweisen.

Und was wäre damit bewiesen? Wenn sich der Komponist als Interpret seiner Werke
Abweichungen erlaubt und die eigenen Vortragsbezeichnungen ignoriert,
korrigiert er dann seinen Notentext oder ist er ihm bloß nicht gewachsen?

Gruß, Gomez
 

Moin!

Wenn "Piano roll nicht kaputt" und wir mit dieser Einspielung
tatsächlich Ravels Interpretation seiner "Jeux d'eau" hören sollten,
so erschüttert mich das nicht im Geringsten.

Es wäre wieder nur ein Beleg dafür, daß Komponisten nicht unbedingt
die besten Interpreten ihrer Werke sind und wir uns davor hüten sollten,
ihren Einspielungen Referenzcharakter zuzusprechen.

Man höre nur Strawinskys Dirigate seiner eigenen Musik - und das bei einem Komponisten,
der nichts als die akribische Realisierung des Notentextes verlangte und Interpreten
dafür schalt, daß sie "interpretierten" statt zu spielen! Man könnte vermutlich
auch bei Bartok, dem in puncto Genauigkeit der Notation akribischsten aller Musiker
(der die sekundengenaue Spieldauer eines Stücks/eines Satzes anzugeben pflegt),
mit der Stoppuhr in der Hand Abweichungen vom Notentext nachweisen.

Und was wäre damit bewiesen? Wenn sich der Komponist als Interpret seiner Werke
Abweichungen erlaubt und die eigenen Vortragsbezeichnungen ignoriert,
korrigiert er dann seinen Notentext oder ist er ihm bloß nicht gewachsen?


Gruß, Gomez

Dieser Beitrag zeigt recht deutlich, dass das Forum einen Gomez braucht.

Auch wenn ich sonst mit Fleiss und häufig andere Ansichten vertrete, und sei es deshalb, um die Diskussion auf den Punkt zu bringen. Gomez wird ja immer dann besonders lesenswert, wenn man ihm widerspricht.

Hier aber kann ich nur zustimmen.
 

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