Interessen der ruhigen Nachbarn

@Flieger:
Kopfhörer gehen immer ... wenn man das passende Equipment besitzt.
Nicht jeder Verstärker verfügt über einen Kopfhörerausgang (bei älteren Modellen suchst du den meist vergeblich) und nicht jeder Musiker verfügt über das nötige Kleingeld für einen aktuellen Verstärker mit KH-Ausgang.

Und fang jetzt nicht mit diesen 10w-Übungsmöhren an ... die taugen nichtmal für E-Gitarre.
Am besten noch einen mit Piezzo-Tweeter drin, den man nicht abwürgen kann und der dafür sorgt, dass alles "irgendwie nach Plastiktüte" klingt (ich finde die Dinger grausam).

Leider besitzt offensichtlich auch nicht jeder Musiker den Anstand, nächtens Ruhe zu bewahren.
 
Wirklich? Ich habe noch nie einen Verstärker ohne Ausgang gesehen. Aber das ist zugegebenermaßen auch nicht mein Spezialgebiet.

Wieso braucht ein Verstärker viel Leistung, wenn er letztendlich nur die Kopfhörer betreiben soll? Für lautes / normales Spielen kann er ja weiterhin seinen derzeitigen Verstärker verwenden.
Was wäre an diesem hier um 80 Euro so falsch?
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hb_20b.htm

80 Euro sind meiner Meinung nach eine zumutbare finanzielle Belastung. Für meine Flügeluntersetzer habe ich mehr gezahlt...
 
Es gibt spezielle Kopfhörerverstärker, die eher in der Mittelklasse oder im High-End-Bereich angesiedelt sind, die bessere Ergebnisse liefern. Diese haben keine Ausgänge für Boxen.
 
Schon mal mit ihm darüber gesprochen? Vielleicht übt er ja gar nicht besonders laut und ist sich überhaupt nicht bewusst dass er Leute stören könnte?

Also @Kritischer Kritiker : Einfach mal bescheid sagen ... die Wahrscheinlichkeit, dass der Basser nichts von deinem "Glück" weiß, ist recht hoch.

Das Problem ist, ich kann ihn nicht lokalisieren - nicht mal, ob er im selben Gebäudeflügel sitzt oder der Ton über den Hof kommt. Liegt wohl an den tiefen Frequenzen, kennt man ja vom Subwoofer. Besonders laut ist er wirklich nicht, aber sein Bass pflanzt sich durch das Gebäude fort, so dass man ihn überall spürt und hört. Naja, ich habe das jetzt seit vier Jahren und kann damit leben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du denn keine Möglichkeit, wenn er übt, mal durch das Haus zu gehen und zu lauschen, aus welcher Wohnung es kommen könnte?
Oder mal nen Aushang an die Eingangstür zu machen?
 
Aushang habe ich schon gemacht. Keine Reaktion. Und das Haus ist halt ein klassischer Gründerzeitblock mit fünf Aufgängen á fünf Etagen mit je zwei Wohnungen rund um den Hof. In die meisten Treppenhäuser komme ich gar nicht rein.

Wie gesagt: Es nervt zwar, aber es treibt mich nicht zum Wahnsinn. Kann damit leben. Gibt hier sicher Leute, die unter lauten Nachbarn mehr zu leiden haben als ich.
 
Schönes Thema

Ich hatte überlegt anzufangen so als wir sind so viele Menschen auf der Erde, da sitzen wir zwangsweise zu dicht aufeinander, da gibts irgendwann keine Ruhe mehr. Die Schilderung aus China ist da ein schönes (für Deutsche ein extremes) Beispiel.

Dann fiel mir meine Freundin ein. Die wohnt mitten in Hamburg, Zimmer zur Straße, Krankenhaus um die Ecke. Da ist auch nachts ständig Lärm, bei dem ich schlecht schlafe - sie nicht. Ich selber wohne in einem Einfamilienhaus in ruhiger Lage am Rande der Stadt. Dort schläft sie zwar gut, beschwert sich aber morgens über den Lärm, die die Vögel hier machen.... Lärmempfinden ist subjektiv.

Ich habe ein Digitalpiano zu Hause, das ich als Hobbymusiker als ausreichend empfinde. Mit dem konnte ich früher mit Kopfhörer auch dann üben, als die Kinder schon im Bett waren. Mittlerweile gehen die teils nach mir schlafen, bestehen aber auf den Kopfhörern, wenn ich zu schlimm übe. Das Klavier ist hier also kein Problem. Dafür muss man hier damit leben, dass öfter mal Rasenmäher laufen. Einzelne Kinderstimmen draußen gehen hier nicht im Verkehrslärm unter, aber ich mag das, Leben zu hören. Rasenmäher sind nerviger. Insgesamt eine Akustik, die viel nerviger sein kann als wie die damals im Mietshaus mitten in der Stadt, wo immer Krach war. Dort haben wir z.B. pubertierende Jugendliche ertragen, die alle paar Tage schräg über uns Party hatten, wir haben dann ab und an im Wohnzimmer geschlafen. Verkehrslärm, Polizeisirenen, Hund über uns, krachende Haustür im Treppenhaus...

Will sagen, der Anspruch auf eine komplett lärmfreie Umgebung lässt sich kaum irgendwo erfüllen. Ich glaube, man muss sich seine persönlichen Lebensumstände ein bisschen passend zurecht suchen und zurecht biegen. Sich vielleicht mit dem Nachbarn absprechen, wann es am besten passt, ist sicher die einfachste Variante.
 
Dort schläft sie zwar gut, beschwert sich aber morgens über den Lärm, die die Vögel hier machen.... Lärmempfinden ist subjektiv.
An unserem Hinterhof ist vor einigen Jahren eine kleine Familie eingezogen ... 2 Kinder in einem alter, in dem "leise Spielen" doch eher die Seltenheit ist.
Mich störts nicht ... ich habe mich sogar an einem Detail dieser Familie sehr erfreut ... die haben zwei Hühner mit gebracht. Und wenn ich hier morgens mein Fenster aufreiße, höre ich sie oft gackern ... ein Hahn ist (zum Glück) nicht dabei.

Das Hühnergegacker ist aber wohl das einzige, was ich an der Geräuschkulisse wirklich vermissen werde.
Ich finde es toll, dass es demnächst kleine Kinder oder Vögel sein werden, die ich zu hören bekomme ... denn was diese Geräusche angeht, gibts in der Innenstadt einfach nicht viel zu hören.

Mich stören Vögel allerdings auch nicht beim Einschlafen ... ich finde das meist eher beruhigend.
Ich höre lieber Natur als immer nur "brummbrumm", "Tatütata" oder die Dinge, die Menschen so im Brast zueinander sagen.
 
Für mich sind Geräusche problematisch, die nicht atmen. Ein Bagger kann stundenlang einen quälenden Brummton von sich geben und wie eine Folter wirken, ebenso auch Freischneider und Laubbläser.
Wenn jemand hämmert, oder den Schlagbohrer benutzt, habe ich damit weniger Probleme, weil ich weiß, der Lärm wird bald beendet.
Wenn Menschen in meiner Umgebung ein Instrument üben, stört mich das überhaupt nicht. Es ist geradezu so, dass es mir ein angenehmes Gefühl gibt. Jemand, der übt, tut etwas sehr Gesundes. Und das überträgt sich auf mich.
Natürlich hängt es ein wenig von der Art des Übens ab. Manche Erwachsene üben zu hektisch, das ist dann auch etwas schwierig, aber grundsätzlich ist es wunderbar, den Nachbarn dabei zuzuhören, wie ein Stück von Woche zu Woche wächst. :001:
 
Das erkennt man auch schon daran, wie souverän Du auf Schläge unter der Gürtellinie reagierst, die hier bei kontroversen Themen halt doch nie ganz ausbleiben. Eigentlich müsste man DIr vorschlagen, schleunigst selbst ein Tasteninstrument zu erlernen und DIch hier dann öfter mal in diesem Forum einzubringen, Leute wie Du sind ja doch immer gern gesehen.
 

Danke Felix, sehr wertschätzend! :-)
 
Ich überlege auch, mir für laute Konzerte eine Otoplastik mit passivem Gehörschutz zu besorgen, da haben die der Marke ACS einen sehr guten Ruf. Die Einsätze mit -17db haben einen sehr linearen Dämpfungsverlauf.
Sag mal, virtualcai, hast du hier von ACS einen bestimmtes Produkt im Sinn, das du mir empfehlen kannst? War auf der Seite, habe leider noch nicht die richtige Orientierung gefunden. Danke!
 
Meine Tochter stellte neulich bei einem Konzert die treffende Frage: "Warum kann man die Augen zu machen, aber die Ohren nicht?"
Zum Schutz. Da sich Licht nur geradlinig ausbreitet (wenn wir mal physikalische Spitzfindigkeiten ausser Acht lassen), sind tief in Körperhöhlen verborgene Augen und ein breites Sichtfeld nicht kompatibel. Umgekehrt ist es jedoch zur Warnung sinnvoll, Sinnesorgane auch im Schlaf möglichst aktiv zu halten (nur die bewusste Wahrnehmung wird im Schlaf abgeschaltet). Daher gibt es keine Ohrenklappen und auch die Augenlider sind nicht dicker als für die Schuzfunktion unbedingt benötigt.
 
Ich habe mich dazu selber nur eingelesen, noch keine eigene Erfahrung, würde aber das unten verlinkte nehmen.
Warum? Weil die Einfärbung des Klangs relativ gering ist, jedenfalls besser als mit den anderen Produkten (auch anderer Marken)
 
Bei mir ist es unterschiedlich, was mich aufregt oder nicht. Nach einer schlechten Nacht, wenn ich morgens endlich eindöse, nervt mich das Gezwitscher. Aber ich wache sehr gerne dazu auf. Manchmal stört es mich, wenn der Nachbar seinen Laubbläser anwirft, manchmal nicht.
Manchmal nervt mich sogar mein eigenes Klavierspiel, wenn ich den Tinnitus nicht ausblenden kann.
Es hängt also sehr viel von eigenen hmmm "Zustand" ab, ob man genervt ist. Und manchmal will man genervt sein weil man eh schon gefrustet ist, und da ist es gut, wenn man das erkennt, dann nervt einen die bestimmte Sache nämlich viel weniger.
Und manchmal hilft es, einfach durchzuatmen und den Ist-Zustand (der ja wieder aufhört, s. Gehämmer, Laubsauger oder ähnliches) zu akzeptieren.

Wenn es um Nachbarschaftslärm geht, sollte am Anfang immer das Gespräch stehen. Viele Probleme lassen sich lösen, indem man freundlich, zeitnah und zugewandt miteinander redet. Es bringt nichts, wenn man den Nachbarn irgendwann total genervt anranzt, der weiß nämlich womöglich überhaupt nichts von dem Problem, das er für den anderen ist. Das ist dann die beste Basis für zukünftige Streitigkeiten...
 
Laubbläser sind die schlimmste Erfindung überhaupt. Was ist verkehrt am guten alten Laubrechen? Leiser, lässt Boden und Insekten da, wo sie sind und ist mindestens genau so schnell.
 
Das besondere am Fegen ist, dass das Gehirn anfängt, spazieren zu gehen. Die stereotype Bewegung, das Sein in der Natur und nichts Wollen ist eine sehr angenehme Erfahrung. Der Lärm der Laubbläser lässt das nicht zu. Lärm bricht alle Gedanken.
Ich fege echt gerne!
 

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