Interessantes Phänomen beim Üben

ganz naive Frage:
wieso sollte eigentlich die normale Nachtruhe als Pause nicht ausreichen?
 
ganz naive Frage:
wieso sollte eigentlich die normale Nachtruhe als Pause nicht ausreichen?

Hallo rolf,

falls du meine Beitrag meinst, fühle ich mich geehrt:p:

Die normale Nachtruhe als Pause ist sicher ein sinnvoller Schritt.
Ich habe nur die Befürchtung, dass ich "wirr im Kopf" einschlafe.

Ich persönlich versuche dann, wenn ich mich konfus gearbeitet habe, (nicht nur beim Klavier) erst eine Pause zu machen und die Essenz auf keinem Niveau und anderem Blickwinkel noch mal zu revidieren.
Ich sage mir dann einfach: "Das war mir wichtig, und alles andere war Ballast, das kommt später."

Ich will niemanden missionieren.:p
Ich bin eben in modellhaften Denken, und analytisch synthetischer Betrachtung (nicht im philosophischen Sinn) verwachsen.

Das ist mein mechanistisches Rezept. Mehr nicht.
Und ich bin experimentierfreudig und probiere alles andere gerne aus.

Gruß, NewOldie
 
Danke & Gruß nach HH!
Bitte nicht lachen. Ich habe Mini- Karteikarten, darauf Stichwort: Titel, MM-Zahl, wann angefangen ..
Jeden Tag ziehe ich 1-2 Karten und übe die Stücke. Wie beim Vokabellernen gehen die dann in den Kasten: Baustelle, Unsicher, Sitzt. ( identisch mit: Kurzzeit / Mittel / Langgedächtnis)
ICH lach da bestimmt nicht! Habe selbst ein Listensystem, das festlegt, wann welches Stück wieder "ran" muss. Klappt es gut, wird der Abstand um einen Tag verlängert, falls nicht - je nach Problemstärke - um einen bis mehrere Tage verkürzt. Funktioniert wegen Tagesform natürlich nicht perfekt - ist aber unverzichtbar, weil sonst gerne mal was komplett vergessen wird.
 
scherzando!! Planauswertung :) :) :) :)

das musst du einen neurologen fragen.

aber meine these ist: weil 1 nachtruhe nicht 2 sind ;)

scharfsinnig geschlossen - und was macht man zwischen den 2 Nachtruhen? Eine Runde Selbstfindungsbuhuhu? :D

Tag 1
Schule gehen, Hausaufgaben, 1 h Klavier, Nachtruhe
Tag 2
Schule schwänzen, Selbstfindungsbuhuhu, Nachtruhe
Tag 3
Schule gehen, Rüffel kriegen, 1 h Klavier, Nachtruhe
Tag 4
Schule schwänzen, Selbstfindungsbuhuhu, Nachtruhe
Tag 5
nicht in die Schule hereingelassen werden... Mutti zückt die Rute... Selbstfindungsbuhuhu
Tag 6
andere Schule
usw
usw
 
ganz toll^^

aber das steckt schon mehr hinter als "selbstfindungsbuhuhu" , ob das nun scherzando war oder nicht :)
 
ganz naive Frage:
wieso sollte eigentlich die normale Nachtruhe als Pause nicht ausreichen?

Naja, in der Regel übt man doch nicht im Block durch, oder?

Bei mir lässt die Konzentration oft schon nach 45-60 Minuten nach, dann gibt's ne kurze oder lange Pause, in der ich anderes mache, und irgendwann geht's weiter. Manchmal kommt's vor, dass ich 6-7 30-minütige Übeabschnitte habe.

Außerdem fällt bei mir die Nachtruhe im Schnitt wöchentlich einmal weg, ich kann mich nicht so ganz auf sie verlassen. :D

Alles Liebe
 
man sollte nicht alles was auf dem "bann" des übens fußt automatisch abblocken.
 
Naja, in der Regel übt man doch nicht im Block durch, oder?

na ja, hier ging es um die vermeintliche Wundererfahrung, dass irgendwas besser ginge, nachdem man es einen oder mehrer Tage gar nicht praktiziert hat (weil angeblich das Gehirn, ohne dass man es bemerkt, daran weiter arbeiten und verfeinern würde) - Wunder sind ja immer was sehr schönes und auch spektakuläres, nur fürchte ich, dass man sich im Alltag nicht auf ihr Erscheinen verlassen kann.

Und gerade beim Klavierspielen sollen sich die Wunder der Leistungssteigerung ausgerechnet abseits der Praxis an der Klaviatur abspielen - - das weckt doch ein wenig Misstrauen ;)

am Block üben, also pausenlos? Individuell verschieden - der eine braucht alle 30min eine Verschnaufpause, der andere trinkt erst nach drei Stunden einen Kaffee zwischendurch (wobei ich mich frage, welchen Sinn es macht, sowas bei sich selber zu beobachten - hat man beim üben nicht genug zu tun?)

Gruß, Rolf
 
Ich persönlich mache beim Klavierspielen die größten Fortschritte wenn ich regelmäßig übe. Wenn ich eine Woche nicht gespielt habe und mich dann ans Klavier setze habe ich auch das Gefühl, dass die Lernfortschritte schneller als gewöhnlich sind. Objektiv betrachtet habe ich allerdings in der Woche ohne Klavier vieles verlernt, was ich dann im Schnellverfahren wieder lerne. Besser wäre es allerdings das Gelernte erst gar nicht zu verlernen...
Ich finde die Nachtruhe auch ausreichend. Wichtig beim Üben ist für mich auch eine gewisse Abwechslung. Wenn ein Stück mal "läuft" dann muss ich auch nicht mehr täglich daran arbeiten. In den "Pausen" übe ich dann halt ein neues Werk.
Am regelmäßigen und zeitaufwendigen Üben führt für mich halt noch kein Weg vorbei.
 

na ja, hier ging es um die vermeintliche Wundererfahrung, dass irgendwas besser ginge, nachdem man es einen oder mehrer Tage gar nicht praktiziert hat (weil angeblich das Gehirn, ohne dass man es bemerkt, daran weiter arbeiten und verfeinern würde) - Wunder sind ja immer was sehr schönes und auch spektakuläres, nur fürchte ich, dass man sich im Alltag nicht auf ihr Erscheinen verlassen kann.

Und gerade beim Klavierspielen sollen sich die Wunder der Leistungssteigerung ausgerechnet abseits der Praxis an der Klaviatur abspielen - - das weckt doch ein wenig Misstrauen ;)

Ich kann der Erkenntnis des "nach ein oder zwei Tagen geht es besser, wenn ich dazwischen nicht gespielt habe" nur zustimmen. Mein KL erlebt das auch so. Irgendwo hat jemand im Forum dazu etwas wissenschaftliches gepostet, aber keine Ahnung wo das hin ist...

(wobei ich mich frage, welchen Sinn es macht, sowas bei sich selber zu beobachten - hat man beim üben nicht genug zu tun?)
Es ist immer wichtig seine Handlung zu reflektieren, egal ob es das Lernen/Üben für die Schule oder für das Klavierspielen ist. Nur so findest du, da es, wie du richtig sagtest, vom Individuum abhängt, die beste Methode. Genau die Methode, die auf dich passt. Genau das Lernen, dass dein Gehirn anspricht. Dabei muss man natürlich auch den Mut und den Willen haben, verschiedene Sachen auszuprobieren, damit du aussortieren kannst.

Auch jetzt in meinem Studium habe ich mehrere Sachen ausprobiert und habe etwas (für mich!) hilfreiches entdeckt:
Wenn ich für eine Klausur lerne (egal ob Mathe oder Powi oder Biwi), nach einem Block (dh. ca 1h-1,5h, je nach passendem Abschluss), lege ich mich 10-20min hin und döse auf der Couch. Mache nichts: Augen zu und Ruhe.
Ich lerne so 3-7h/Tag, 1-3 Wochen lang, je nach dem wie viel Stoff die Klausur eben umfasst. Ich fahre damit verdammt gut und bin zufrieden mit den Resultaten.

Ob ich so nun beim Klavierspielen vorgehen würde, ist fraglich. Das Interesse ist dafür nicht so vorhanden und außerdem habe ich ja schon diese Belastung durch das Studium.
 
dösen ist sinnlos da man dadurch nicht in den REM-schlaf kommt.
 
hauptsache eine Wurst und etwas Kartoffelsalat in den Raum geworfen, gratulation!
 
Auch jetzt in meinem Studium habe ich mehrere Sachen ausprobiert und habe etwas (für mich!) hilfreiches entdeckt:
Wenn ich für eine Klausur lerne (egal ob Mathe oder Powi oder Biwi), nach einem Block (dh. ca 1h-1,5h, je nach passendem Abschluss), lege ich mich 10-20min hin und döse auf der Couch. Mache nichts: Augen zu und Ruhe.
Ich lerne so 3-7h/Tag, 1-3 Wochen lang, je nach dem wie viel Stoff die Klausur eben umfasst. Ich fahre damit verdammt gut und bin zufrieden mit den Resultaten.

ein paar Unterschiede aber gibt es: für den zu beherrschenden Lernstoff in Mathe, Powi oder Biwi braucht man weder eine durchtrainierte und belastbare Motorik, noch braucht man dazu blitzschnelles feinstes motorisches reagieren auf Klänge.

das Klavierspielen hat eine banal körperliche Seite - und da hilft nur permanentes Training. Und diesem helfen längere Pausen von mehreren Tagen nicht - und das hat mit Kurz-, Mittel- oder Langzeitgedächtnis erst mal gar nichts zu tun. Gedächtnis etc. ist für das rasche Verstehen nötig - das reale Tun geschieht körperlich.

pointiert gesagt: durch bloßes Denken wird man nie befähigt, eine Felswand hochzuklettern, selbst wenn man jeden Handgriff 100%ig richtig denkt.
 
Das hat aber eher was mit innerem Motivationsaufbau zu tun als mit konkretem, inneren Durchdenken jeder einzelnen Handbewegung.

Schau Dir einfach mal ein paar Interviews von Reinhold Messner an.
 
oh doch! mentales üben ist bei sportlern essentieller bestandteil des trainings!!

Wenn es nur ein Bestandteil des Trainings ist, dann muss es da logischerweise noch was anderes geben, oder? ;)
Statt "durch bloßes denken" kann man auch deutlicher "allein oder einzig durch denken" nehmen: und in der Tat wird allein durch Konzentration auf dem Sofa kein einziges schmächtiges Bürschlein dieser Welt zu einem muskelbepackten Gewichtheber.
Das Klavierspielen hat einen sehr realen körperlichen Bereich - gibt man diesem nicht, was er braucht, wird man nicht das erreichen, was man gerne haben möchte.
 
ja, ich denke rolf hat da einen wichtigen aspekt genannt. ich finde beide gleichwertig.
 
Hat dieses "Phänomen" nicht auch mit Erwartungshaltung zu tun?
Übe ich fünf Tage hintereinander, so setze ich an Tag 6 darauf, dass ich nun auf die fünf vorhergegangenen Tage AUFBAUE. Das führt schon mal zu einer Anspannung.

Übe ich hingegen einen oder mehrere Tage nicht, ist die Erwartungshaltung viel tiefer "ach, heute beginne ich wohl wieder von vorne" und schon spielt man völlig unverkrampft und mit neuer Spielfreude. Und dies ist - jedenfalls für mich - schon mal eine gute Voraussetzung für neue persönliche Höchstleistungen, die einen selber überraschen!
 

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