Infos zum Elfenbein Thema von Andre Maiwald

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Besteht vielleicht die Gefahr, dass Elefanten heutzutage wegen des Elfenbeins getötet werden, damit daraus neue Tastenbelege an alten Klavieren hergestellt werden, sodass man die neuen Tastenbelege nicht von den alten unterscheiden kann? Das wäre die einzige sinnvolle Erklärung für die Regelung.

Die EU-Direktive verlangt einen lückenlosen und schlüssigen Nachweis über die Herkunft des Elfenbeins, inklusive Unterlagen bei einem möglichen Weiterverkauf. Wenn dieser nicht erbracht wird und Zweifel an den Angaben im Antrag zur wirtschaftlichen Verwertung bestehen, dann muss es im Rahmen einer Einzelfallprüfung eine Altersbestimmung geben, die wissenschaftlich anerkannt ist. Damit kommt also nur eine C14-Spektroskopie in Frage, deren Kosten weit über den eventuell zu erzielenden wirtschaftlichen Mehrwert hinausgeht.
 
Mein Blüthner 190, Aliquot, "Normal"-Mechanik, Jubiläumsplatte, BJ 1903, hat einteiliges Elfenbein. Gab es schon immer, war aber teuer.
 
Es gibt in Sibirien große Friedhöfe, wohin sich Mammuts vor >10.000a zurückzogen zum Sterben. (Wegen Putin vielleicht auch in Kanada am Nordmeer.) An manchen Stellen sind -zig Stoßzähne zu finden. Deren Elfenbein sollte für Klaviaturen brauchbar sein. Oder sieht Cites & Cons. das auch als Heroin, Kokain?
 
Lieber tote Überreste verwenden als extra töten.

Nach dem, was ich so gehört habe, darf zertifiziertes(!) Mammutelfenbein verwendet werden.
 
Es gibt in Sibirien große Friedhöfe, wohin sich Mammuts vor >10.000a zurückzogen zum Sterben. (Wegen Putin vielleicht auch in Kanada am Nordmeer.) An manchen Stellen sind -zig Stoßzähne zu finden. Deren Elfenbein sollte für Klaviaturen brauchbar sein. Oder sieht Cites & Cons. das auch als Heroin, Kokain?
Klar gibt's Cites-konform Mammutklaviaturen zu bestellen - aber halt ein Preis, dass die Augen tränen. V. a. was für russische Oligarchen wahrscheinlich - also vor den Sanktionen: Jetzt können sie die Mammutzähne alser Ganzer behalten und Chinaklaviere kaufen ... Vielleicht gibt's die optional mit Goldtasten ... Und Platin wegen des Farbunterschieds - so rum oder anders rum ...
 
Bei der Organspende muss auch die Einverständniserklärung des Verstorbenen vorliegen.

Ich hätte beim Kaufen von Mammut-Elfenbein ein ähnliches Gefühl wie wenn ich Zahngold von Leichen kaufen würde oder eben Organe ohne Einverständniserklärung des Verstorbenen. Es ist ekelhaft.

Aber Prestige und Profit gehen eben Hand in Hand.
 

Die Totenruhe zu stören halte ich für pietätlos
Die Totenruhe von Mammuts (Mammuten?, Mammuti?) zu stören, finde ich okay. Tiere sind keine Menschen und sollten auch nicht vermenschlicht werden. Und ich habe keine Probleme damit, dass meine Pianotasten vor 20000 Jahren einen Mammutbullen schmückten. Jetzt schmücken sie jedenfalls mein Klavier und das ist auch gut so.

Nur zur Information wüsste ich doch gerne, wieviel Elefantenzähne durchschnittlich für einen Steinway benötigt wurden. Reichte da ein großer, gut gewachsener Zahn aus oder musste die ganze Familie sterben?

Bei der Organspende muss auch die Einverständniserklärung des Verstorbenen vorliegen.
Ist natürlich 'ne steile These, die Verwendung von ausgebuddelten Mammutzähnen mit einer Organspende gleichzusetzen. Die Mammuts kann man jedenfalls jetzt nicht mehr fragen.

CW
 
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Es gibt in Sibirien große Friedhöfe, wohin sich Mammuts vor >10.000a zurückzogen zum Sterben. (Wegen Putin vielleicht auch in Kanada am Nordmeer.) An manchen Stellen sind -zig Stoßzähne zu finden. Deren Elfenbein sollte für Klaviaturen brauchbar sein. Oder sieht Cites & Cons. das auch als Heroin, Kokain?

Versuch mal, zum aktuellen Zeitpunkt eine Ausfuhrgenehmigung mit entsprechender Bescheinigung aus Russland zu bekommen, die dann auch entsprechend hier anerkannt wird. Steingräber hat wohl in der Tat eine zeitlang Klaviaturen von einem Dritthersteller mit Mammutelfenbein verbaut.

Mammutstoßzähne unterliegen generell nicht den Regeln des CITES-Abkommens, weil es sich eben nicht um Tiere handelt, denen der Artenschutz noch dienlich sein könnte. Die Beschaffung und der Preis sind eher das Problem, weil der Absatzmarkt China für Schnitzereien aus Mammutstoßzähnen wohl gerne viel Geld dafür bezahlt und Ausländer auch keine Genehmigung bekommen, das Material zu suchen und einzupacken.

Phoenix Pianos kann man auch heute noch mit Mammutelfenbein auf den Klaviaturen kaufen.
 
So allmählich fürchte ich um den Bestand von Walrössern in arktischen Gewässern.

CW
 
... Und die 🦄 🦄 🦄 sind eh schon so rar ...
 
Und die armen Narwale erst ...
 

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Oder sieht Cites & Cons. das auch als Heroin, Kokain?

Auch wenn es makaber klingt ... aber Tiere die ausgestorben sind, sind nicht mehr Teil des "Regelbereich" durch CITES ...

PRS Gitarren verbaut es ... 6 Tuner Knöpfe und ein wenig Einlegearbeiten sind dann schnell mal 2000 EUR. Verwendet auf dem Griffbrett und am Headstock - Materialmenge ein Bruchteil dessen, was für ein Klavier benötigt würde.

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Gruß
Martin
 
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