Hilfe bei der Pathetique...

bin konzertpianist, kenne das problem von früher: auch wenn du es zunächst nicht glauben magst, probiere es aus:
- gerade sitzen, kopf leicht nach vorn hängen lassen
- mund auf!! (unterkiefer hängen lassen)
das sorgt für unverkrampfte hals- & nackenmuskeln - unbedingt nötig!!!
- sitz so, dass deine ellenbogen etwas tiefer als das tastenniveau sind
- die hände/finger formen eine art flach gedrückte halbe apfelsine (also nicht zu gekrümmte finger, das bringt nichts: so, als lässt du deine hand schlapp auf eine tischplatte fallen)
- IMMER DARAUF ACHTEN DASS DIE SCHULTERN ENTSPANNT SIND, wie hängende schultern bei geradem rücken
Diese Haltung musst du dir - dauert lange - angewöhnen: dann ist die körperliche voraussetzung für unverkrampfte bewegungen am klavier hergestellt.
------ zum üben: immer jede taste, jeden griff erst anfassen und berühren, dann erst spielen: als merksatz "blitzschnell greifen, lange berühren, langsam spielen"
gruß und viel glück
 
ich denke nicht, dass man sich zusehr auf die Oktavtremoli der linken Hand konzentrieren darf, es bringt sicher nichts, stundenlang diese Bewegung zu üben -> führt zu Verkrampfung und Frustration, vielmehr sollte man, glaube ich, die Sache mit völliger Ruhe und Entspannung angehen.
ich bin zwar erst 15 und kein Klavierlehrer, aber so hat mir meiner das erklärt

P.S.: ich denke auch, dass technisches Können bei weitem nicht alles ist, was man braucht, um zu versuchen die Pathetique zu spielen
 
Danke, Rolf,

das mit den Schultern runter und Mund auf - das iss es.

Immer wieder erwisch ich mich mit hochgezogenen Schultern und hab dann jeweils bald auch Nackenschmerzen. Und kaum hab ich mich bewusst entspannt - schon sind sie wieder angezogen.

Erinnert mich ans in die Augen gucken, wenn ich mit jemand sprech', ums versehen hab ich wieder weg geguckt und dann erinner ich mich und dann wieder das ganze da capo. Aber beides wird besser, wenn man nicht locker lässt, find' ich auch.

Gegen Nackenschmerzen hat mir aber auch geholfen, den Notenständer im Flügel soweit möglich weg, nach hinten zu schieben. Am liebsten hätte ich die Noten überhaupt noch tiefer - aber da sind ja die Stimmwirbel...

Reinhold
 
Hallo! Ich bräuchte auch ein paar Tipps, Tricks, (Finger) Übungen zur oben genannten Sonate. Aber weniger zu den Oktavtremoli, sondern mehr zu den Trillern im Seitenthema (1 Satz). Bei erhöhter Geschwindigkeit verkrampfen die Hände und die Triller wollen gar nicht mehr gelingen, bzw klingen schludrig. Zur Ausführung: ich habe meine Hand locker und kompakt über den betreffenden Tasten und Trillere mit 3/4 und selten, an manchen Stellen mit 3/5.
 
Einer der pianistischen Altmeister (Backhaus, Fischer, Kempff - so genau weiß ich es nicht mehr) hat mal empfohlen, aus den Prallern einfach Vorschläge zu machen: "Im schnellen Tempo fällt das bei dem Lärm gar nicht auf!" - Aber ich will ja hier um Gottes Willen nicht zum schludrigen Arbeiten animieren ... ;)
 
Ha! Wenns nur so einfach wäre :p Naja, wird dann wohl darauf hinauslaufen, dass ich akribisch und penibel Triller in ihrer praktischen Anwendung übe bis zum Umfallen :o
 
Meine Ideen dazu

Manchmal ist das Leben ganz einfach...:)


wird dann wohl darauf hinauslaufen, dass ich akribisch und penibel Triller in ihrer praktischen Anwendung übe bis zum Umfallen :o
"Bis zum Umfallen" üben halte ich für keine gute Lösung.

Bei erhöhter Geschwindigkeit verkrampfen die Hände und die Triller wollen gar nicht mehr gelingen, bzw klingen schludrig.
Verkrampfung = Angst

Hanon ausgedruckt. Nr. 10 als Trillervorübung, und ich finde, sie bringt schon was. (...) Und bei Nr. 10 zum Beispiel, denkt man nicht ans Trillern, kommt aber irgendwie mit dem Tempo von alleine dahin, ohne es zu merken.
Was man damit überwinden kann ist meiner Meinung nach die Angst vor Trillern. Wenn man nicht dran denkt, geht es eben einfach entspannter und deshalb besser.

Mal ausprobieren ? :cool:
 
Mathieu Alou: Vielleicht konzentrierst du dich zu sehr auf die Ausführung der Triller!? Mit der Zeit baut sich ja auch eine gewissene "negative Erwartungshaltung" auf.

Hast du es schonmal ausprobiert, dich ganz bewusst auf die Musik zu konzentrieren? Also: Wie geht es hier jetzt weiter? Welche Harmonien? Was könnte das bedeuten? Wie soll sich die nächste Note anhören?
Und dabei gar nicht mehr an die Technik denken (ich gehe jetzt mal davon aus, dass du das "Grundwerkzeug" im Prinzip beherrschst).

Versuch das ruhig mal ernsthaft!

Zu Dimos Hanon:

Da gibt es hinten weiter im Buch wesentlich effizientere Trillerübungen/ Trillervorübungen. :cool:
 
Mh, da habe ich mich wohl ein bisschen missverständlich ausgedrückt, bin natürlich auch kein Freund des sturen Repetierens bis zur Erschöpfung (ergo nur eine Floskel meinerseits). :p

Das das Problem mit einer Gewissen "Angst" zusammenhängt der Triller könnte nicht klappen kann ich mir irgendwie gut vorstellen (zumindest auf unterbewusster Ebene).


Da gibt es hinten weiter im Buch wesentlich effizientere Trillerübungen/ Trillervorübungen. :cool:


... und welche? :p

Ich werde mir dann mal die entsprechende(n) Übung(en) anschauen! :cool:
 
Hanon Nr. 10 ist meiner Meinung nach für die Pathétique-Triller gut, da sie eine Vorübung für den 3-4 Triller ist.
Dann gibt's noch die Nr. 29: Triller-Vorübung für alle Finger.
(Die Nr. 46 ist wohl eher für längere Triller gedacht - ich mag sie nicht so);)
 

Hallo! Ich bräuchte auch ein paar Tipps, Tricks, (Finger) Übungen zur oben genannten Sonate. Aber weniger zu den Oktavtremoli, sondern mehr zu den Trillern im Seitenthema (1 Satz). Bei erhöhter Geschwindigkeit verkrampfen die Hände und die Triller wollen gar nicht mehr gelingen, bzw klingen schludrig. Zur Ausführung: ich habe meine Hand locker und kompakt über den betreffenden Tasten und Trillere mit 3/4 und selten, an manchen Stellen mit 3/5.

1. Das Seitenthema langsam und gesanglich denken. Konzentrier dich auf den Ausdruck. Es wird leider oft nur motorisch runtergerattert. Ich hätte keine Skrupel, das Tempo etwas zu verlangsamen und freier zu gestalten, dafür sorgfältig artikulieren. Die zweite Note der Zweierbindungen bewußt leichter nehmen, nach oben denken. Ich finde das Thema sollte etwas klagend klingen (auf hohem Niveau ;)).

2. Deine Fingersätze 3/4, 3/5 finde ich sehr schwer. Ich spiele alle Pralltriller mit 2/3, egal ob der Daumen auf schwarze Tasten kommt.

3. Als Vorübung für Pralltriller (232, 343, ...) lasse ich meine Schüler zuerst nur die Repititionen üben (22, 33, ...) Wichtig: Beide Noten werden in einem Impuls gespielt, der zweite Anschlag erfolgt durch Nachfedern. Also nicht zwei aktive Anschläge! Dieses Nachfedern macht am Anfang oft Probleme, es funktioniert nur bei großer Lockerheit. Nach der 2. Note bleibt der Finger locker auf der gespielten Taste liegen, die Hand liegt völlig entspannt (flach) auf der Tastatur. @ Sabri: Waschlappengefühl ;)

Wenn die Repititionen funktionieren, kommen die Wechselnoten dazu (232) Auch hier bewußt auf der letzten Note entspannen.

Diese Stelle ist, wie fast alles von Beethoven, sehr anspruchsvoll, braucht also viel Zeit und Geduld.
 
Nach der 2. Note bleibt der Finger locker auf der gespielten Taste liegen, die Hand liegt völlig entspannt (flach) auf der Tastatur. @ Sabri: Waschlappengefühl ;)

Das habe ich bis heute nicht verstanden :cool: - vielleicht holt mich die Weisheit mit dem Alter noch ein ;)

Besagte Stelle spiele ich übrigens auch mit 3/4! Das braucht nur ein bisschen Übung (ich spiele gerne Sachen wie: ce,d,f,e,g mit 3,4 oder das ganze in quarten mit 3,5 - das bringt etwas).
 
Das habe ich bis heute nicht verstanden :cool: ).

"Waschlappengefühl" und "flache Hand" bezieht sich natürlich nur auf die Übung - ganz konkret auf den letzten Ton, den Entspannungspunkt.

Durch diese Entspannungspunkte entsteht nach und nach ein natürliches Gefühl für Lockerheit beim ganzen Stück.

Kontraproduktiv bis gefährlich sind Übungen, die auf solche Entspannungspunkte verzichten und nur auf "Kraft" und Ausdauer abzielen.

Hattest Du nicht über Schmerzen geklagt und wolltest deshalb deine Technik ändern?
 
Durch diese Entspannungspunkte entsteht nach und nach ein natürliches Gefühl für Lockerheit beim ganzen Stück.

Kontraproduktiv bis gefährlich sind Übungen, die auf solche Entspannungspunkte verzichten und nur auf "Kraft" und Ausdauer abzielen.

Hattest Du nicht über Schmerzen geklagt und wolltest deshalb deine Technik ändern?

Ich habe mit meiner Klavierlehrerin darüber gesprochen und sie glaubt, dass es sich noch "verwächst". Also erstmal abwarten.
Solange ich mit meiner Technik ein für mich einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis erzielen kann ;)

Es ist aber schon viel besser geworden (im Vergleich zu dem, was du kennst) :)
 

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