Haydn, Variationen f-moll; Skrjabin, Fantasie Op. 28 h-moll


Michael Ponti ist einer der großartigsten Pianisten seiner Zeit und darf in einem Atemzug mit allen Größen des vergangenen Jahrhunderts genannt werden. Leider kann er seit 2000 nach einem Schlaganfall die rechte Hand nicht mehr benutzen. Es ist erstaunlich, dass seine Aufnahmen so unbekannt sind, da er neben ein paar absoluten Referenzaufnahmen einiger Klavierkonzerte (Moszkowski, Henselt, Skrjabin (!)) auch ein paar wundervolle Solo-Aufnahmen vorgelegt hat. Dazu gehört die Aufnahme des Gesamtwerkes Skrjabins mit fantastisch gespielten Sonaten (besonders die 5. Sonate ist hervorzuheben, die nur selten so gut gespielt wurde) und u.a. einer toll gespielten h-Moll-Fantasie.

Viele Grüße!
 
Danke für die Anregungen! Sobald ich kann, seh' ich's mir an, Elli.
 
Na was denn? Das ist doch n Reim. ^^
Ich meinte das auch nicht scherzhaft oder so. Mir passiert sowas auch manchmal.
 
Die f-moll Variationen von Haydn kannte ich nicht, bevor mein Lehrer mir die Noten in die Hand drückte und mir vorschlug, sie zu lernen. Ich habe mir das Video nochmals angesehen und habe drei Fragen an Euch:
1. Wie findet Ihr den ersten F-Dur-Teil (bei 1:11)?
2. Wie findet Ihr den anschließenden Tempowechsel zur ersten Variation des f-moll-Teils (die mit den portato-Synkopen)(bei 1:59)? Organisch, zu wenig, zu viel?
3. Beim erneuten Anhören fiel mir doch eine gewisse Unruhe im Spiel auf, vor allem ab der Trillervariation in F-Dur (bei 3:00). Ich bin im Zweifel darüber, ob es zum inneren Geschehen der Musik passt und zur Interpretation gehört, oder einfach meiner eigenen Nervosität geschuldet ist? Man kann sicher "glatter" spielen. Irgendwie wollte ich den zweiten F-Dur-Teil frecher spielen. Wirkt es auf Euch aufgesetzt?

Ich bin an Eurer ehrlichen und kritischen Meinung interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Herzton,

ich kann deine Fragen momentan (noch) nicht detailliert beantworten. Hab mir das Video nur einmal angesehen bzw. angehört und kann nur deinen Eindruck insofern bestätigen, dass auch ich eine gewisse Unruhe in den f-Moll-Variationen gespürt habe. So, als ob du eben noch Stress hast beim Spielen. Aber vielleicht ist der Stress erst dadurch entstanden, dass dir manche Stellen nicht so gelungen sind, wie du es dir gewünscht hättest?
Ich will mir das Video demnächst noch einmal anschauen (hab nur momentan keine Ruhe dafür), dann kann ich dir vielleicht mehr sagen.

Viele Grüße von
Fips
 
Danke, Du schaust, wie's zeitlich geht.
(Ich habe dieses Jahr hier fast keine Aufnahmen angehört, weil ich's einfach auch zeitlich nicht hinkriege)
 

(bissel o-t, aber weil Ponti erwähnt wird)
Michael Ponti (...) Klavierkonzert Skrjabin (!)) (...) besonders die 5. Sonate
bzgl. der 5. Skrjabinsonate ist Ponti in einem Atemzug mit Feinberg zu nennen: phänomenal!!!
das fis-Moll Konzert kenne ich nicht schöner, als in Pontis Aufnahme (wo allerdings das Orchester schöner spielen könnte...)
Skrjabins Poeme satanique hält musikalisch nicht, was der Titel verspricht - aber Ponti macht aus diesem undankbaren geschwätzigen Klavierstück richtige Musik --- und Skrjabins flirrender virtuoser As-Dur Walzer wird bei Ponti zu einer Art Chopin-Apotheose.
Wunderbar sensibel und fein ausgehört ist auch seine Aufnahme von Skrjabins Prelude und Nocturne für die linke Hand.
 
Skrjabins Poeme satanique hält musikalisch nicht, was der Titel verspricht

„Mein Poème satanique ist kein wirklich böses Stück. Es ist eher eine Verherrlichung des Unaufrichtigen. Alles in ihm ist heuchlerisch und falsch. Satan ist nicht wirklich gegenwärtig, er ist nur ein kleines Teufelchen, nicht der ernsthafte Satan. Fein und nett ist er, sagen wir, wie ein Gast zu Hause.“

Unter diesen Gesichtspunkten finde ich das Stück durchaus charmant. Ansonsten kann man wenigstens positiv festhalten, dass das Stück einen Landsmann zur Komposition eines teuflischen Virtuosenstückes par excellence motivierte. :teufel:
 

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