Hauptdreiklänge

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Shadow

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Morsche,

aktuell sind wir im Unterricht bei der C-Dur-Tonleiter bzw. haben diese vor den Ferien angefangen. Ich habe zum Spass mal eine Seite weiter geblättert und da kommen bereits Tonika, Dominante und Subdominante vor bzw. erste, vierte und fünfte Stufe.

1) Wie gehe ich denn generell bei der 5ten Stufe vor, wenn ich diesen Dominantseptakkord spielen will? Das wären dann G, H, D, F oder nicht? (abgesehen von G7)

2) Weshalb werden ausgerechnet die 4te und 5te Stufe zu der Tonleiter gezählt und nicht die 2te und 3te Stufe (welche ja auch mit d bzw e beginnen)?
 
Also zu deiner ersten Frage. Einen Dominantseptakkors bildet man aus dem Dreiklang der Dominante+der kleinen Septime dazu. Für C-Dur wäre das dann wirklich GHDF.

Zu Frage 2: du kannst das ja auf dem Klavier mal ausprobieren. Erst spielst du eine ganz normale Kadenz TSDT und dann versuchst du es meinentwegen nochmal mit T, 2.Stufe, 3. Stufe,T. Wirst schnell merken warum die 5. Stufe die Dominante und ist und nicht die zweite oder dritte;-):-D
 
Bei solchen Fragen empfehle ich gerne Klaus Kauker:



 
1) Wie gehe ich denn generell bei der 5ten Stufe vor, wenn ich diesen Dominantseptakkord spielen will? Das wären dann G, H, D, F oder nicht? (abgesehen von G7)
Korrekt: g h d f ist der Dominantseptakkord zu C-Dur. Dominantseptakkord, weil er über der fünften Stufe (eben der Dominante) gebildet wird, und Septakkord, weil zum Dreiklang über dieser fünften Stufe noch die Septime hinzugenommen wird. Wenn eine Septime über der fünften Stufe der Ausgangstonart bildet, ist das automatisch eine kleine Septime ist, weshalb der Dominantseptakkord immer die kleine Septime enthält.

G7 ist eine andere Schreibweise für denselben Akkord. Zur Herleitung dieser Schreibweise: Das G bezeichnet den Grundton des Akkords, die Großschreibung steht für Dur, also kommen zum Grundton die große Terz (das h) und die Quinte (das d) hinzu. Die 7 meint, dass man zusätzlich eine Septime hinzugenommen wird. Per Konvention meint man hier immer die kleine Septime, weil man diese Konstellation am häufigsten braucht.

C-Dur als Tonvorrat wird bei der Schreibweis G7 nicht ausdrücklich erwähnt, aber ein solcher Akkord (Grundton, große Terz, Quinte, kleine Septime) lässt sich über dem Grundton g nur aus dem Tonvorrat von C-Dur bilden bzw. allgemein erhält man nur dann einen solchen Akkord, wenn man ihn über der fünften Stufe einer Ausgangs-(Dur-)Tonart bildet.

2) Weshalb werden ausgerechnet die 4te und 5te Stufe zu der Tonleiter gezählt und nicht die 2te und 3te Stufe (welche ja auch mit d bzw e beginnen)?
Zur Tonleiter bzw. Tonart gehören alle Stufen von der ersten bis zur siebenten. Man kann auch über jeder Stufe Dreiklänge oder Mehrklänge bilden, die alle einen eigenen Charakter haben. Die über der ersten, vierten und fünften Stufe sind nur die gebräuchlichsten beim Harmonisieren. Die anderen gehören aber auch dazu und man kann sie beim Harmonisieren benutzen.

Ab jetzt wird es Halbwissen, das ich hier zur Diskussion stelle:
Tonika, Dominante, Subdominante bezeichnen eher "Klangeindrücke" (Kauker: Zu Hause, Unterwegs, Umkehr) oder fachsprachlich korrekt "Funktionen". Die Funktion Dominante wird typischerweise durch den (Sept-)Akkord über der fünften Stufe wahrgenommen, weshalb dieser auch so heißt. Es gibt aber auch Stellvertreter für die Dominantfunktion, nämlich Parallele und Gegenklang zur Dominante. In C-Dur wären das h vermindert und d-Moll, das sind die Akkorde auf der zweiten und der siebenten Stufe von C-Dur. Man möge mich verbessern, wenn das nicht korrekt ist. Ich lerne hier auch noch :-)
 
Rein vom Klangeindruck gibt es auf jeden Fall noch F-Moll, welches die "Dominantfunktion" bei C-Dur haben kann (musiktheoretisch sind es sicher keine Dominantakkorde). Zu dem noch die Sus2 und Sus4-Akkorde, die sich in sich selbst auflösen.
 

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