
David
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Ich habe ein Frage bezüglich der Modulation nach A Dur. Kann mir jemand erläutern, wie ich den Akkord vor A-Dur funktional deuten kann? Ich wäre sehr dankbar.

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Das ist der s56 von D-dur (g-moll6 mit Terz im Baß), auf den folgerichtig die Dominante von D-dur folgt (A-dur).
Das ist der s56 von D-dur (g-moll6 mit Terz im Baß), auf den folgerichtig die Dominante von D-dur folgt (A-dur). Da die Grundtonart am Beginn verschleiert ist, muß man sich erst einmal die Schlußkadenz anschauen, um festzustellen, daß das Stück in e-moll steht. In e-moll ist D-dur die dP, der g-moll6 ist also die s56 zur dP. Einfacher und übersichtlicher ist, man gibt die Tonarten an, schreibt also "D-dur: s56".
Das ist eigentlich recht unproblematisch. Problematischer ist, wie man den auf die A-dur-Dominante folgenden C-dur-Akkord deutet. Man könnte ihn als tG von e-moll sehen genauso gut wie als sP von e-moll. Aber wie kommt Grieg von A-dur als Dominante von D-dur auf den tG oder die sP von e-moll? Danach folgen übrigens DD und D und t von e-moll, und die liebe Seele hat ihre Ruh und ihre Schlußkadenz.
Nein, kann man nicht. Was Jazzer "Tritonus-Substitut" nennen, ist ein verkürzter Dominant-Sept-Non mit tief-alterierter Quinte im Baß, also b-d-f-as (B7) statt b-d-f-gis (E7 mit 9- und 5-).
Der Dur Akkord wird doch ersetzt durch den Mollakkord der Subdominante mit großer Sexte. Ist doch eine normale diatonische Modulation?! Man deutet einen Akkord um, und wechselt in die andere Tonart.
Aber jetzt, wo du's sagst, Haydnspaß: ein simpler Non+Quart-Vorhalt zum A-Dur Akkord scheint mir auch logischer :D
@Haydnspaß:
Seit wann muß, wenn der Komponist in den Tonarten umherschweift, zu einer Dominante auch zwingend immer eine Tonika erscheinen?
Kleines Beispiel: In der Waldsteinsonate findet man in der Introduktion zum zweiten Satz ab Takt 17 die Akkordfolge F-dur, H-dur-Sept mit tiefalterierter Quinte (im Jazz: Tritonus-Substitut F7) und E-dur. Hier ist E-dur eindeutig die Dominante von a-moll. Aber weit und breit ist keine a-moll-Tonika zu finden.
Die Frage ist vielleicht weniger, welche Deutung man sich aus den Fingern saugt, sondern wie man's hört, und A-dur hört man bei Griegs Beispiel sicherlich eher als Dominante.