Handschmerzen beim Wiedereinstieg

A

Almandine

Dabei seit
24. Apr. 2012
Beiträge
5
Reaktionen
0
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und suche gleich Hilfe bei folgendem Problem:
ich habe sehr lange gar nicht gespielt (mangels Klavier). Jetzt habe ich das Problem, daß ich bei jedem Einstiegsversuch Sehnenscheidenentzündungen und Handgelenkschmerzen bekomme.

Offenbar neige ich dazu... ich bekomme sie ebenso, wenn ich zu lange am Computer arbeiten muß.

Was muß ich tun, um das Problem in den Griff zu bekommen?
Wenn etwas auch nur ein bißchen wehtut - sofort aufhören?

Wie gehe ich am besten vor?

Erst mal eine ergonomische Maus, habe ich mir gedacht.
Leider gibt es zig verschiedene und teuer sind sie auch noch.
Hat jemand eine Tip, was bei meinem Problem die Richtige sein könnte?

Und wie sieht es mit der Computer-Tatstatur aus? Ich versuche inzwischen mit ähnlicher Handhaltung zu tippen, wie ich Klavier spiele. Das hilft, behebt das Problem aber auch nicht ganz.

A propos Haltung: ich denke, da weiß ich grundsätzlich Bescheid. Habe zur Sicherheit auch noch mal das Wiki gelesen. Ich habe allerdings gelernt, die Unterarme möglichst horizontal zu halten, nicht leicht zum Klavier hin geneigt.

Ein Fehler, den ich am Klavier immer wieder mache, ist der, daß ich alte Stücke spiele, die ich zwar prima hinbekomme, die mich von der Kraft her aber offenbar überfordern...

Also hier meine Stücke:

Ich übe gern Hanon... ja, ich weiß, viele verabscheuen das.
Ich liebe es, weil ich da Gelegenheit habe, mich vor dem Spielen erst einmal zu entspannen, das Hirn abzuschalten und mich in Ruhe auf meine Haltung zu konzentrieren. Dennoch: ist es richtig, daß es aktuell meine Probleme verstärken könnte? Gäbe es einen Tip, was ich anderes spielen könnte? - Am liebsten ähnlich simpel.
Musik, die mir nicht gefällt, als Etüde zu benutzen, finde ich Folter.
Sind Tonleitern genauso "böse"?

Dann Bach, einfache Dinge, das ist kein Problem.

Naja, und als Bonbon habe ich dazu gern etwas, das richtig kracht. Gerade spiele ich einen kleinen Schumann mit fetten Akkorden und so. Das ist natürlich Gift. Also suche ich händeringend wilde Musik, die anspruchsvoll zu hören und doch nicht soo anstrengend für die Finger ist. Vermutlich die Quadratur des Kreises. Aber vielleicht hat ja jemand eine Idee. (Meine Vorlieben in dieser Richtung, nur zur Orientierung: Schumann, Chopin, Proki, auch Albeniz würde ich gern probieren.)

Viele Fragen... ich bin gespannt.
 
Wenn etwas auch nur ein bißchen wehtut - sofort aufhören?
Ja.

Außerdem: Entzündungsursachen zunächst bei anderen Tätigkeiten ausschalten (Computer etc). Dann: Schwachstelle unterärztlicher Beratung/Aufsicht trainieren. Und beim Klavierspiel kommst Du mir sehr "angestrengt/konzentriert" und somit vielleicht auch "verspannt" vor - Du denkst über viel Dinge nach. Wäre es vielleicht nicht besser, einfach mal "lazy" zu spielen, nebst entsprechender Stückauswahl? Und auch die Geisteshaltung überprüfen! Sind Dir Fehler halbwegs wurscht? Muss es das richtige Tempo sein? Unbedingt?

Hatte die gleichen Probleme als Anfänger. Seit der "Kopf innen locker" ist, sind alle Probleme im Handbereich verschwunden!
 
Nachtrag

zum Thema Literatur:
Doppelgriffe und Akkorde links gehen, solange ich nicht lange an einer Stelle herumübe.
Die rechte Hand ist die empfindlichere.
 
Auf jeden Fall sofort mit der Schmerzen-bereitenden Tätigkeit aufhören.

Ich hab das auch wenn ich sehr viel ein bestimmtes STück mit vielen 7-Akkorden übe.

Mir hilft ein leichtes Tape um die Handgelenke zur Stabilisierung, dann bleiben die auch im Alltag ruhig.

Langfristig sollte das Problem aber gelöst werden (Arzt fragen...).

LG
 
@ fisherman:

Danke!!
Sofort aufhören ist natürlich verdammt schwierig, aber ich werde mein bestes tun, mich zusammenzureißen.

OK, erst Maus, dann Arzt.
Tip, wie ich einen geeignteten Arzt finde? Raum Köln. Könnte zur Musikhochschule gehen, aber wen frage ich da?

Zu langsam spiele ich fast immer, das ist kein Problem. Nur am Ende 1-2 Mal schneller.

Aber Fehler einzutrainieren, kann es doch nicht sein???
Ich spiele ja absichtlich die leichten Bäche. 2-stimmige Inventionen.
Auch habe ich ursprünglich mit unmöglicher Technik spielen gelernt und habe danach furchtbar kämpfen müssen, das umzulernen. Mir graust davor, meine mühsam erworbene Technik durch Rumschludern wider zu vermurksen.

Bei Fingerübungen und meinem Bach schaffe ich es meist, darauf zu achten, daß ich halbwegs entspannt bleibe.
Konzentriert bin ich trotzdem fast immer. Nur so rumklimpern ist es nach meiner Erfahrung nicht. Danach bin ich total frustriert.

Was für Stücke meinst du mit lazy? Verrat mal.
Das Problem ist nur: Wenn mich die Musik nach dem zweiten oder dritten Spielen langweilt, dann spiele ich sie nicht mehr. :???: (Beim Hören bin ich weniger Anspruchsvoll, aber beim selber Spielen...)
Hm. Und Bonbon habe ich geschrieben, weil es das ist, was mich tatsächlich mit Abstand am stärksten motiviert. Darum fahnde ich ja nach einfachen Bonbons. Natürlich müssen sie mir schmecken.

Bei meinem Bonbon-Schumann verspanne ich mich allerdings tatsächlich - ich denke, weil die Kraft nicht reicht. Und ja, wenn ich ein Stück sehr toll finde, achte ich nur noch auf die Musik - nicht mehr darauf, ob ich dabei entspannt bin. Ich übe dann schon ein wenig besessen ... aber das ist ja grade, was so großen Spaß macht.

Aber vielleicht verstehe ich noch nicht richtig.
 
Hallo,

ich würde an deiner Stelle Klavierunterricht nehmen bei jemandem, wer sich auskennt mit solchen Problemen.
Vermeiden, was die Schmerzen verursacht, aber merken, was für Bewegungen das sind und wo genau die Schmerzen auftreten.
Das hilft, wenn man nach der Ursache sucht.
Wenn Du möchtest, kann ich dir Adressen per PN schicken.

LG
VP
 
Du, ich bin weder Medizinmann noch Klavierlehrer... aber ich habe das Gefühl, dass bei Dir einfach zuviel Anspannung, zu viel Wollen da ist.

Auch habe ich ursprünglich mit unmöglicher Technik spielen gelernt und habe danach furchtbar kämpfen müssen, das umzulernen. Mir graust davor, meine mühsam erworbene Technik durch Rumschludern wider zu vermurksen.
Nur so rumklimpern ist es nach meiner Erfahrung nicht. Danach bin ich total frustriert.

Selbst die Entspannung machst Du mit Konzentration!!!
Bei Fingerübungen und meinem Bach schaffe ich es meist, darauf zu achten, daß ich halbwegs entspannt bleibe.

Bei meinem Bonbon-Schumann verspanne ich mich allerdings tatsächlich - ich denke, weil die Kraft nicht reicht.
Wie ich schon sagte, ich habe eigentlich keine Ahnung, aber wenn Klavierspiel von der Leichtigkeit zum Kraftakt mutiert, dann läuft da doch was falsch. Wir reden hier ja nicht über ein 60-min-Konzert!
 
Ich würde dazu tendieren zu sagen, dass du falsch entspannst/gar nicht entspannst, angespannst spielst.
Daher mein Rat: Suche lieber einen Klavierlehrer auf, der dir dabei weiterhilft.
Für das Computerproblem: Es gibt Handballen stützen für Tastatur und Maus, so dass du deinen Unterarme in eine günstige Position positionieren kannst. Einfach mal bei Amazon eingeben, kosten ~15 Euro, und ich als Tester bin sehr zufrieden.
Ansonsten natürlich noch Arzt aufsuchen (Sehnscheidenentzüdung sollte behandelt werden)
mfg
 
Ist es denn sicher eine Sehnenscheidenentzündung?
Ich würde auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und eine Diagnose stellen lassen. Dann heißt es erst einmal Therapie - welche auch immer - und erst danach würde ich das "Klavierproblem" angehen.
Ein guter Klavierlehrer ist auf jeden Fall Gold wert. Wenn Du Glück hast entdeckt er ungünstige Bewegungen oder auch kleinste unnötige Muskelanspannungen schon lange bevor Du überhaupt ahnst, dass Du so etwas haben könntest. ;)
 
Nachtrag: Kabellose Maus!!!!
 
Dank an alle für die Tips!
Sorry, konnte nicht früher.

@violapiano:
Oh ja, wäre sehr dankbar für die PN!!
Mein Problem bezüglich Lehrer ist, daß ich auf Dauer nicht jede Woche Unterricht brauche, weil ich in den nächsten 1-2 Jahren vermutlich nicht immer zum üben kommen werde. Aber jetzt brauche ich vermutlich schon eine Weile kontinuierlich Hilfe und vielleicht ist ja jemand einverstanden danach nur hin und wieder eine Stunde zu geben.

Freu mich auf die PN.

@nispi:
Beruhigend zu hören, daß auch andere das Problem kennen! Puh.
Leider hab ich eine leichte Pflasterallergie. Vom Tapen nach verknackstem Fußknöchel... Dann gibts ja noch diese langen Handstützen, die ich früher einmal ausprobiert habe. Ich bin da allerdings unsicher, weil ich da das Gefühl hatte, daß durch die Benutzung zugleich bestimmte Muskeln schwächer werden, was das Problem ja auch nicht besser macht.
Und tatsächlich wird es im Alltag ohne Computer und Klavier mit etwas Vorsicht auch besser. Also ist das vielleicht nicht notwendig.

@Sushi:
Handballenstützen hab ich mir schon aus kleinen Handtüchern gerollt. Aber so einfach ist es leider nicht.

@Chrissi:
Ja, nein, natürlich nicht sicher, bin ja kein Arzt.
Danke, motiviert mich nochmal, schnell nach einem Lehrer zu suchen. Das hört sich ja cool an - Zauberei.

@fisherman:
naja, ist vielleicht manchmal etwas schwierig, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Ich denke ich bin immer schon eher der angespannte Typ Arbeiter und habe dazu eben über sehr viele Jahre mit völlig falscher und verspannter Haltung spielen gelernt. Auch meine späteren Lehrer waren zwar prima und haben die Haltung korrigiert, aber nicht konsequent darauf geachtet, daß ich auch den Schultergürtel und die Oberarme entspanne. Wenn ich nicht aufpasse wie ein Luchs, falle ich sofort wieder in diese Gewohnheiten zurück. So einfach ist das. Also muß ich mich für Entspannung konzentrieren. Ich müßte sehr fundamental Umlernen, und das ist in der Tat Arbeit.

Im übrigen bin ich wirklich nicht sicher, ob das die Ursache ist. Wenn Du mit genug Kraft für geschätzt Schwierigkeitstufe 3 halt einfach 7 spielst..... ;) flöt

Daher die Frage nach leichteren Stücken, die trotzdem voll klingen und krachen.

Dank nochmal an alle. :)
 

Hallo Almandine,

In Bezug auf das Klavier würde ich es mit Feuchtwanger probieren. Du kannst es ja mal allein mit den Übungen versuchen, oder dir auch einen Lehrer suchen, der damit arbeitet - oder du machst gleich direkt einen Kurs.

LG, PP
 
@PianoPuppy
das ist ja verrückt. Habe mir Feuchtwanger und seine Prinzipien gerade grob angesehen. Tatsächlich habe ich einige seiner Prinzipien tatsächlich erlernt. Aber leider nur alles, was grob unter das Stichwort ökonomische Bewegungen fällt. Wie schade!
Vorsichtige Vorfrage: Bei meinem zweiten Lehrer, der sehr entsetzt über meine Technik war, mußte ich ein ganzes Jahr lang fast nur Fingerübungen spielen. Alles andere war zu Beginn absolut verboten. Ich glaube nicht, daß ich so was noch einmal mitmache - aber so streng ist die Schule nicht, oder?
 
Ich hatte noch nie Probleme mit den Fingern. Na ja, vielleicht manchmal - die Hände waren es nicht gewöhnt klaviertechnisch beansprucht zu werden, eben Neuland.
Ansonsten - FEUCHTWANGER ÜBUNGEN! Anfangs war ich skeptisch wegen dem "esoterischen" Buch. Aber wenn man davon wegliest und sich mit der Sache beschäftigt, fließen die Bewegungen, die man natürlich üben muß. Inzwischen ist mir das Buch eine hilfreiche Gedächtnisstütze und ich kann differenzieren zwischen den Zeilen.

Angangs ist man manchmal zu forsch, man möchte schnell was erreichen - man ü b e r fo r d e r t sich. Darauf reagieren die Hände ;) Sie kenne die Bewegungen nicht oder haben sie verlernt. Es sind neue Bewegungsmuster für die Hände.
Einen Lehrer finden, der den Druck rausnimmt und Lösungen findet, ist eine gute Motivation.

lg
Kulimanauke
 

Zurück
Top Bottom