Hand überanstrengt sich

Dabei seit
6. Jan. 2007
Beiträge
1.950
Reaktionen
4
*** Gelöscht ***
 

Anhänge

  • rondo.jpg
    rondo.jpg
    146,7 KB · Aufrufe: 64
Hallo ubik,

das Problem hatte ich auch schon, speziell bei weiten Griffen, also z.B. Oktaven. Wenn die Finger sowieso Mühe haben, die richtigen Tasten zu treffen, kommt es bei hoher Geschwindigkeit zu diesen leichten Schmerz-Zuständen.

Ich kann Dich trösten, mit der Zeit wird es besser. Natürlich mußt Du aufpassen, daß Du Deine Hände nicht zu sehr strapazierst, sonst könntest Du Dich außer Gefecht setzen. Das heißt, wenn sich die Überanstrengung andeutet, darfst Du dieses Stück nicht in gleicher Weise weiterüben.

Ich kann Dir folgende Vorschläge machen:
- spiele zum Auflockern zwischendurch ein anderes Stück oder einen leichteren Abschnitt, da bleiben die Finger warm und Du entspannst wieder
- spiele die rechte und linke Hand von Deinem anstrengenden Stück abwechselnd einzeln
- nimm das Tempo zurück, Du kannst wirklich seeeehr langsam spielen. Dann kannst Du das Tempo allmählich wieder steigern. Du gewinnst durch das langsame Spiel mehr Sicherheit und bleibst dann auch beim höheren Tempo mit der Zeit lockerer.

Das sind meine Erfahrungen, die Experten hier im Forum wissen ganz sicher noch mehr.

LG Klavieroma
 

ja - aber einen ganz krassen: mach weiter!

Das legt sich!

Wenn ich Dich richtig verstehe, machst Du gerade Deine Erfahrungen damit, die Belastungsgrenze zu erweitern (ähnlich wie im Sport) oder mit anderen Worten: die Ausdauer zu erweitern. Und das geht halt nur mit viel Praxis.

Ich kenne das - anfangs ermüdet man rasch, aber wenn man dran bleibt, legt sich das (((3 Klammern auf: das ist der stumpfsinnige Anteil beim Klavierspiel: das Ausdauertraining & 3 Klammern wieder zu)))

Gruß, Rolf
 

Grundsätzlich wird das stimmen ...und ähnlich wie beim Sport sollte man vielleicht Ruhephasen und Aufbautraining - richtige Ernährung etc. etc. beachten. Das fehlt irgendwie...

Lieber Rolf - wie kommt es, dass man sich eine Sehnenscheidenentzündung zuzieht? Viele Klavierspieler leiden doch darunter. Ist es nicht eine Überanstrengung oder falsches Bewegungsmuster mit einer Art negieren des Schmerzes?

LG
Michael
 
Hi ubik,

ich seh das so:
wenn man sich neue Sachen aneignet, muss man erstmal nach einer Kraft sparenden und effektiven Methode suchen.
Für mich halte ich es grundsätzlich so, dass ich nach der Ursache des Anstrengungsgefühls suche.
Was wehtut oder/und zu sehr anstrengt ist nicht gut und richtig für die Hand.

Ich halte nichts von der "Augen-zu-und-durch-Methode". Du stresst damit deinen Körper, und fügst ihm möglicherweise Schaden zu. Und wirst möglicherweise noch nicht einmal dein Ziel, dieses Stück angessen zu spielen, erreichen können.

Selbst wenn vieles Trainingssache ist, so muss man doch ein Training angemessen und wohldosiert aufbauen. Von Sportlern kennt man die Übersäuerung der Muskulatur als Zeichen einer Überforderung. Der Körper braucht Zeit zur Regeneration.

Schmerz, oder auch Müdigkeit, ist immer ein Zeichen des Körpers, das man ernst nehmen und respektieren sollte. So würde ich das als Fachfrau im therapeutischen Bereich sehen.

Wende Dich doch mal an einen Pianisten/Pianistin, der/die sich damit speiziell beschäftigt. Das könnte hier zum Beispiel PianoAktiv sein.

LG
violapiano
 
Ich denke, das ist eine gewisse Gratwanderung zwischen dem "sportlichen" Training, um die Ausdauer zu verbessern und einer Überanstrengung, die möglicherweise ernsthafte Folgen haben kann. Das traue ich mir weder aus der Ferne noch aus der Nähe zu beurteilen. Daher finde ich, dass ist ein Thema, dass intensiv mit dem Lehrer diskutiert werden muss.
Beim Betrachten des Notenspiels ist mir aufgefallen, dass es sich im wesentlichen um gebrochene Oktaven handelt. Bei mir beobachte ich da ebenfalls ziemliche Probleme, bei denen ich nicht beurteilen kann, ob es ein Konditionsmangel oder eine schlechte Technik ist. Ich vermute eher zweites, da ich wohl im kleinen Finger zu schnell fest werde.
 
Lieber Rolf - wie kommt es, dass man sich eine Sehnenscheidenentzündung zuzieht? Viele Klavierspieler leiden doch darunter. Ist es nicht eine Überanstrengung oder falsches Bewegungsmuster mit einer Art negieren des Schmerzes?

hallo Michael,

wie das kommt, ist mir ehrlich gesagt auch ein Rätsel, weil ich meine, dass man solche gravierenden Probleme nicht plötzlich hat, sondern da gibt es lange Zeit genügend Warnsignale.

Mir selber hat es noch nie geschadet, von Morgens bis tief Nachts zu üben, zu spielen, zu probieren (klar, irgendwann ist man ermüdet - das ist ganz normal, dann macht man halt am nächsten Tag weiter) - - aber sicher wird es an falschen Bewegungsweisen liegen, wenn sich tatsächlich hartnäckige und ernst zu nehmende körperliche Beschwerden (bis hin zur Sehenscheidenentzündung) einstellen. Aber das kann man ja aus der Ferne nicht beurteilen - und ich neige eher dazu, zu empfehlen, durch Gewöhnung die Belastungsgrenze zu verschieben.

Gruß, Rolf
 
Lieber Rolf - wie kommt es, dass man sich eine Sehnenscheidenentzündung zuzieht? Viele Klavierspieler leiden doch darunter. Ist es nicht eine Überanstrengung oder falsches Bewegungsmuster mit einer Art negieren des Schmerzes?

Einerseits aufgrund von Veranlagung andererseits aufgrund von FALSCHER Belastung.

Es ist wichtig, zu differenzieren, was das für Schmerzen sind, die Du verspürst. Wenn es heiß wird oder brennt, dann würde ich sofort aufhören zu spielen und die Hand schonen --> solche Beschwerden sprechen für eine Entzündung, die in diesem Fall durch mechanische Reizung ausgelöst wäre. Weiterüben würde die Situation also verschlimmern.
Wenn Du ein Gefühl von Müdigkeit verspürst, dann sind die Muskeln einfach ausgepowert und es ist schon sinnvoll, LOCKER weiterzuüben, denn das ist es ja im Endeffekt, was den Trainingseffekt auslöst.

Mach Lockerungsübungen zwischendurch und achte darauf, Dich nicht zu verkrampfen. Oft werden die Muskeln deswegen müde weil man unbewusst den ganzen Arm anspannt, um das hohe Tempo halten zu können.
Das wird weniger, je besser man spielt. Irgendwann geht Dir das Stück dann ganz locker von der Hand.


Beste Grüße, Chris
 
Ja, durch die langandauernde Beanspruchung übersäuern die Muskeln mit Lactat.
Dadurch fühlen sie sich müde und angespannt an. Ganz anders als bei einem Muskelkrampf, der plötzlich und aus ganz anderen Gründen entsteht.
Die Übersäuerung kommt daher, dass durch die permanente Beanspruchung der Sauerstoffbedarf erhöht ist. Irgendwann ist der Sauerstoff quasi alle und die Muskeln schalten um auf Energiegewinnung ohne Sauerstoff. Dabei entsteht das Lactat (Milchsäure) und nach einer Weile werden die Muskeln müde.
Je weniger stark Du die Muskeln anspannst desto länger kannst Du problemfrei spielen.

LG Chris
 
Ja, Du musst vllt 4 Minuten fürs ganze Stück durchhalten, aber man läuft doch auch nicht gleich am Stück einen Marothon oder Ironman.....:)

Trainiere es doch stückweise und gönne Deiner Hand Ruhe zwischendurch.

LG
violapiano
 

Wenn was weh tut an der Hand, dann macht man irgendwas falsch: so hab ich es jedenfalls gelernt.
Man denke nur an gewisse Etüden (Clementi, Czerny, Chopin), die rein oder vor allem den Zweck haben, eine gewisse Technik zu erlernen, und wenn man nicht weiß, wie das geht, klappt es nicht, und man kommt nicht ans Ende eines Stückes dieser Art, während es mit der richtigen Technik mühelos geht.
grüße Michael
 

Zurück
Top Bottom