Haltebögen diverse

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Hi,

mal wieder eine Anfänger-Notenfrage.

Die grün markierte Stelle scheint mir klar. Die rot markierte mit der 1 hingegen, analoge Struktur, aber wie ist der Haltebogen hier zu verstehen?
Halte ich die Note zur Stakkato-Note hin oder spiele ich erneut an? Also 3 mal g oder nur 2 mal?

Die rot markierte 2 ist verstehe ich auch net.
3/4 Takt, davor kommen 2 mal 1/4 Noten (leider abgeschnitteen), dann eine punktierte 8tel. ...es fehlt also ein 16tel Wert zum wirklichen "Halten" des d zum nächsten Abschnitt?

Für Tipps wäre ich dankbar.
LG André
 

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Das ist kein Haltebogen, sondern ein Legatobogen. Du musst die Oberstimme binden, die Unterstimme könnte man zwar (auf einem gut regulierten Flügel) auch binden, aber das ist hier sicher nicht so gemeint.

LG, Mick

PS: Bei den übertriebenen Fingersatzangaben wird einem ja schwindlig beim Lesen ...
 
Die rot markierte mit der 1 hingegen, analoge Struktur, aber wie ist der Haltebogen hier zu verstehen?
Halte ich die Note zur Stakkato-Note hin oder spiele ich erneut an? Also 3 mal g oder nur 2 mal?

Die Stakkato-Anweisung bezieht sich auch auf die Notenlänge. Du wirst hier angewiesen, das erste g mit dem zweiten g zu binden, jedoch dann plötzlich abzustoppen. Das dritte g wird dann ganz normal als eigenständiges Stakkato gespielt.
 
Bei guten Notenausgaben hilft folgende folgende Stecherregel weiter: Legato- und Phrasierungsbögen setzen unterhalb bzw. oberhalb der Note an. Haltebögen beginnen neben dem Notenkopf
 
Du wirst hier angewiesen, das erste g mit dem zweiten g zu binden, jedoch dann plötzlich abzustoppen. Das dritte g wird dann ganz normal als eigenständiges Stakkato gespielt.

Das zweite g wird nicht ans erste angebunden. Das wäre musikalisch völlig sinnlos. Das h wird ans g angebunden, aber das zweite g wird dabei in jedem Fall neu angeschlagen, dazu muss man das erste g ein wenig kürzen.

LG, Mick
 
(die Phrasierungsbögen gelten der Melodie - eine Melodie kann nur einstimmig sein

Wenn Du den Bogen nicht als Haltebogen sondern als Phrasierungsbogen bezeichnest, fände ich es aber sinnvoller, den Bogen wegzulassen. Was sollte er da jetzt konkret für Erkenntnisse bringen? Die Melodie verläuft ohne den Bogen doch nicht anders...?
 
...also ich mach erstmal gar keine Bögen: die stehen in den Noten.

Man kann Phrasierungsbögen von Haltebögen eindeutig unterscheiden (siehe @koelnklavier )

Wie ein Komponist eine seiner Tonfolgen phrasiert haben will, das ist seine Entscheidung (und die zeigt er mit seiner Bogensetzung) - in deinem Notenbeispiel sind Phrasierungsbögen und Haltebögen eindeutig voneinander unterscheidbar. Dass hierbei in üblicher abkürzender Notation Doppelgriffe und Akkorde nicht in Haupt- und Nebenstimmen (bzw. Füllklänge) getrennt notiert sind muss man einfach nur wissen; die melodische Phrasierung bezieht sich einzig und allein auf die Melodielinie.

Da dich offenbar Takt 4 deines Notenbeispiels irritiert:
- der Phrasierungsbogen ist etwas unglücklich unter den Noten gedruckt
- die Melodie ist h-g-g (die beiden g sind stacc, das h wird an das zweite Viertel gebunden)
- das g auf der 1. Zählzeit ist nur ein Füllton, sollte - wie @mick es erklärt hat - kürzer als notiert gespielt werden (dann gibt´s auch keine Probleme mit dem binden in der Melodiestimme)
 
Danke an Euch.

@koelnklavier Das ist mir vorher noch nie aufgefallen, bei meinen einfachen Stücken kam das bisher wohl nicht vor, dass Legato-Bögen über gleiche Folgenoten liefen und deshalb war die Differenzierung bisher egal. Das ist echt nen super Tipp und damit ist das auch alles klar.

Danke auch @mick und @rolf für weitergehende Erklärungen ...jetzt muss ich es nur noch schaffen, Melodienoten von Nebennoten/Füllklängen zu unterscheiden ;)
 

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