Haltbarkeit eines Digitalpianos

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treymanu

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Guten Tag liebe Musikerfreunde.

Ich habe angefangen Klavier zu spielen und mir ein Korg Lp-350 gekauft.

Nun würde mich interessieren: wie lange ist ein solches Digitalpiano vollkommen funktionsfähig, wenn man ordentlich damit umgeht und es immer an dem gleichen Platz behält ?

Die frage ist denke ich schwer zu beantworten, aber ich habe leider überhaupt keine Ahnung davon, wie lange ein solches Digitalpiano ungefähr am leben bleibt.

Ich würde mich freuen wenn mir jemand seine Erfahrungen teilen würde und mir vielleicht auch sagen könnte ob speziell das Digitalpiano geeignet für Anfänger ist.

Lg Manuel
 
Consumerelektronik hat eine Auslegungslebensdauer von 5 Jahren, wobei als erstes die Elkos im Netzteil eintrocknen. Mechanikteile wie Schalter (unter den Tasten bspw.) gibt es mit Spezifikationen zwischen 50.000 und 50 Mio. Betätigungen. Da hängt es also davon ab, mit welcher Nutzung der Hersteller rechnet. Steckverbinder (wie Kopfhöreranschlüsse) sind auf 1.500 bis 5.000 Steckzyklen ausgelegt.

Alles in allem wird es also kein Vierteljahrhundert werden wie bei einem Klavier. ;-)
 
Mein erstes Digitalpiano, ein Korg SG 1D Baujahr 1987, hat 10 Jahre harten Bühneneinsatz hinter sich und funktioniert immer noch.
Das gleiche gilt für mein Kawai Mp 9000, das auch schon 17 Jahre auf dem Buckel hat.
 
Jup, in den 1980ern wußte man noch nichts über Lebensdauermanagement. Es gibt Zeug, das legendär dafür war, teilweise schon nach wenigen Monaten auseinanderzufallen und regelrechte Panzer, die gnadenlos überdimensioniert wurden, um ersteres zu verhindern. Was man konkret erwischte, war reiner Zufall. Teuer war der Spaß außerdem, kostenoptimierte Digis für den Low-Duty-Home-Einsatz kannte man nicht. Elektronik aus den späten 1970ern und frühen 1980ern verwendet man auch noch in der Raumfahrt, weil sie unempfindlicher gegen harte Strahlung ist. Kein Vergleich mit der heutigen SMD-Technik.

Fazit: Bei einem neuzeitlichen Digi auf das Korg SG-1D zu verweisen ist ungefähr so seriös, wie den Golf 6 anhand des Ur-Käfers zu beurteilen zu wollen.
 
Hallo Euch zusammen,

mich treibt die Frage der Lebensdauer von Digitalpianos auch gerade sehr um. Gerade von Modellen im High End Bereich... Ich spiele ein Kawai CS 9 und hatte für dieses Modell auch schon eine Lebenserwartungsnachfrage hier im Forum gestellt. NUn habe ich mich direkt an Kawai gewandt und auch mal nachgefragt wie lange den überhaupt Ersatzteile dafür vorgehalten werden. Diese Frage wurde mir mit ..grundsätzlich 5 Jahre nach Produkteinstellung... Mir erscheint dies aber für ein relativ kostpspieliges Produkt doch recht kurz.... Für eine Hifianlage oder ein Fernsehgerät von hoher Güte erwarte ich auch, dass ich nach mehr als 5 Jahren, zumindest aber für ca 10 Jahre Ersatzteile geliefert bekommen kann. Es geht doch nicht an, dass ich ein Digitalpiano zu einem Neupreis von knapp 4 000 Euro im schlimmsten Fall nach etwas über 5 Jahren als Elektronischrott entsorgen müsste, nur weil vielleicht ein Platine oder ein ähnliches Bauteil, entschuldigt meine unfachmännische Ausdrucksweise, nicht mehr lieferbar wäre.


Wie seht Ihr diese Problematik?

Liebe Grüsse

Wolfgang
 
Ich habe nen altes Roland HP 3000, Baujahr 86-87 und es funktioniert immer noch wie am ersten Tag :) Das war, als wir das gekauft haben, aber auch teuer und kostete 6000 DM.


Alles in allem wird es also kein Vierteljahrhundert werden wie bei einem Klavier. ;-)

Das hat 30 Jahre aufm Buckel...und ist nicht kaputt zu kriegen. Wir hams auch schon zweimal auseinander gebaut (das ist bei dem möglich).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe eine Tasse Tee auf meinem Clavinova ausgeleert. Die Flüssigkeit war zwischen den Tasten und lief aus den Knöpfen am Bedienteil heraus.
Habe alles geöffnet, die Platinen runtergeschraubt und mit einem Fön getrocknet. Die Räume zwischen den Tasten mit Küchenpapier leergesaugt.

Ich rechnete mit einem Totalschaden, aber nach dem Einschalten funktionierte alles wie gewohnt. :puh:

Die Kids halten sich an die Regel "keine Getränke in der Nähe von elektronischen Geräten"! Der Papa jetzt auch! :-|
 
. :puh:

Die Kids halten sich an die Regel "keine Getränke in der Nähe von elektronischen Geräten"! Der Papa jetzt auch! :-|

Mein ehem. Klavierlehrer jetzt auch. Während einer Klavierstunde meines Bruders hat er eine Tasse Tee in seinem (natürlich nicht elektrischen) Flügel gekippt. Alles nass. Der dachte schon, da muss das halbe Innenleben neu...ist dann aber doch alles gutgegangen.

Ps, ich weiß es ist OT, aber die Geschichte viel mir gerade spontan ein
 
Hi Wolfgang,
Diese Frage wurde mir mit ..grundsätzlich 5 Jahre nach Produkteinstellung... Mir erscheint dies aber für ein relativ kostpspieliges Produkt doch recht kurz....
Sorry, mir erscheint das relativ lang. ;-)
Wohlgemerkt, sie reden von 5 Jahre nach Produkteinstellung.
Ich denke, man kann das nicht sehr optimistisch sehen, natürlich auch bei anderen Dingen, wie zB Fernseher.
Elektronische Geräte sind heute extrem integriert. Da kann man nichts mehr reparieren, nur noch austauschen.
Und das Austauschen wird ziemlich bald nach Produkteinstellung auch nicht mehr gehen, da es die entsprechende Teile nicht mehr gibt. Da kann man den Hersteller auch (juristisch) nicht mehr in die Pflicht nehmen, da er die integrierten Teile nicht selber herstellen kann und wenn es sie nicht mehr gibt, dann ist Ende.


Für eine Hifianlage oder ein Fernsehgerät von hoher Güte erwarte ich auch, dass ich nach mehr als 5 Jahren, zumindest aber für ca 10 Jahre Ersatzteile geliefert bekommen kann.
Bei diesen Geräten wird (ist) es mMn genau so sein.
Außerdem kommt hier noch der ständige technologische "Fortschritt" dazu. Das alte Gerät ist irgendwann inkompatibel und kann gar nicht mehr betrieben werden.

Gruß

PS:
Die Geräte können natürlich bei pfleglicher Nutzung trotzdem lange halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nen altes Roland HP 3000, Baujahr 86-87 und es funktioniert immer noch wie am ersten Tag :) Das war, als wir das gekauft haben, aber auch teuer und kostete 6000 DM.




Das hat 30 Jahre aufm Buckel...und ist nicht kaputt zu kriegen. Wir hams auch schon zweimal auseinander gebaut (das ist bei dem möglich).
Da habe ich ähnliche Erfahrungen mit einem Alpha-Juno II, den hat inzwischen mein Ältester im Einsatz...
 

Hallo und Guten Morgen Euch Allen,

naja, ich finde das Problem wäre ganz einfach zu lösen: Früher war es einfach, insbesondere im KFZ-Bereich, so , dass zumdindest ein gewisser Bestand an Ersatzteilen, also MIndestmengen jedes Teils eines Produkts, vorgehalten wurden, auch nach Produktionseinstelllung. So einfach ist das und Basta.

Aber die Herstellen sind dazu nicht gewillt, sicherlich aus Kostengründen, ich bin Betriebwirt und arbeite im Rechnungswesen. Es werden dann also immer wieder Floskeln auf klare Fragen zurückgegeben, wie z. Bspl. in der Regel geht bei den Produkten nichts kaputt.... wenn sie einmal laufen, laufen die.... auch sehr lange....... wir haben bisher sehr gute Erfahrungen mit den Geräten.. .schauen sie mal wieviel hier auch in hohen Alter noch gehandelt werden...

ich stelle mir gerade vor, wenn ein Autohersteller nach etwas über 5 Jahren argumentieren würde , leider haben wir das Teil x nicht mehr für Ihren Fahrzeugtyp nicht mehr.... entsorgen sie ihr Fahrzeug und kaufen sie sich ein neues Produkt...... bei meinem alten Nissan bekomme ich auch nach 25 Jahren immer noch Teile, wenn keine Originalen so doch kompatible Ersatzteile, die dann auch ihren Dienst tun. ...... oder es wurden andere Teile angepasst.... meine Fragen gingen ja auch in die Richtung, ob man eventuell auch Teile eines Nachfolgermodells verbauen könnte oder doch zumindest anpassen..... ich bin ein Laie was die Elektronik betrifft...aber bei PC gibt es doch auch für sehr alte Modelle immer noch irgendwelche Teile, die man dann als Ersatz einbauen kann..... so ist meine Sicht der Dinge....

Ich bin und war nie ein Mensch der seine Dinge einfach entsorgt, wenn sie gerade einen Defekt haben..... aber das ist wohl die Mentalltät unserer Zeit.......

Wie wäre es z. Bspl. bei einem Silentklavier, der akustische Teil hält ja wohl sicher länger als 5 Jahre :-) ... angenommen die Elektronik der Silenteinrichtund geht defekt... muss ich dann wenn ich partout ein Silentklavier möchte, das ganze Klavier entsorgen..... ???

Eine lustige Geschichte zum Schluss..... als mein Nissan ca 4 Jahre alt war... hatte ich einen kleinen Defekt ich weiss nicht mehr was es genau war, irgendein Geräusch im Hinterachsbereich..... als der Meister bei Nissan, also eine Vetragswerkstätte den Fehler nicht gleich fand schlug er folgendes vor..... "sie haben ja auch bald TÜV und die Reifen müssten auch getauscht werden, hätten Sie kein Interesse an einem neuen Modell......:-).....das war vor ca 20 Jahren der Wagen läuft immer noch ... bisher ohne grössere Reparatur... lediglich Verschleissteile wurden immer wieder erneuert..... grins...

Liebe Grüsse Euch Allen und frohe und besinnliche Ostern

wünscht Euch Wolfgang
 
Hi Wolfgang,
danke, dir auch schöne Ostern.
...aber bei PC gibt es doch auch für sehr alte Modelle immer noch irgendwelche Teile, die man dann als Ersatz einbauen kann..... so ist meine Sicht der Dinge....
Gutes Beispiel. Bei einem PC bekommst du nach ca. 5 Jahre keine originalen Teile (RAM, CPU, etc.) mehr.
Die neuen Teile sind nicht mehr kompatibel. Du musst de facto ein neues Mainboard mit allen Teilen neu kaufen (mir gerade passiert).
Allerdings bekommst du auf Ebay oder bei spezialisierten Firmen noch neue, "gebrauchte" Alt-Teile.

Wie wäre es z. Bspl. bei einem Silentklavier, der akustische Teil hält ja wohl sicher länger als 5 Jahre :-) ... angenommen die Elektronik der Silenteinrichtund geht defekt... muss ich dann wenn ich partout ein Silentklavier möchte, das ganze Klavier entsorgen..... ???
Ich habe einen SIlent-Flügel und selbstverständlich darüber nachgedacht. Es ist jetzt schon die Vorgänger-Version verbaut. Ich gehe davon aus, daß die in einigen Jahren nicht mehr reparierbar sein wird.
Was bei Yamaha nach jetzigen Stand wohl gehen wird, ist, daß man es komplett gegen eine neuere Generation austauscht.

Der akustische Flügel an sich geht natürlich nicht kaputt. ;-)
Das ist für mich auch das wichtigste und ausserdem benutze ich eigentlich nur die rein mechanische Stummschaltung.
Da fällt mir gerade auf, daß das gegen die aktuelle Silent-Version spricht, da dort die Stummschaltung nicht mehr rein mechanisch ist und durch eine elektrisch/elektronisch geschaltete ersetzt wurde. (Ha, bin ich froh, daß ich die alte Version habe, die funktioniert auch ganz ohne Strom ;-) )

Gruß
 
... Es geht doch nicht an, dass ich ein Digitalpiano zu einem Neupreis von knapp 4 000 Euro im schlimmsten Fall nach etwas über 5 Jahren als Elektronischrott entsorgen müsste ...

Das könnte ein Grund sein, sich nicht Elektronikware für 4000€ zu kaufen, denn genau so ist es. In den meisten Fällen wird das Piano deutlich länger durchhalten, und kleinere Fehler kann ein findiger Bastler auch mit Improvisation beheben, wenn aber tatsächlich Bauteile ausfallen, die es am Markt nicht mehr gibt, wirds schwierig. Im Einzelfall kann man das noch durch langwierige Suche auf Ebay etc lösen, aber im allgemeinen ist man dann aufgeschmissen.

Es gibt ja auch immer noch Leute, die z.B. Fernseher von Loewe oder ähnlichen Traditionsbuden für Phantasiepreise kaufen, wegen der "guten Qualität". Die fluchen dann, wenn das Gerät nach wenigen Jahren völlig veraltet ist (keine neuen Schnittstellen, etc) und letztlich auch nicht länger lebt als die 5mal billigere Variante aus dem Discount-Markt.

Sicher ist es nicht schön, wenn man zu oft Geräte entsorgen muss. Ich habe derzeit noch einen Grundig-"Radiorekorder" in der Küche, der mehr als 40 Jahre auf dem Buckel hat und damals unverschämt teuer war (690DM in 1974 !). Ergebnis: Der Cassettenteil war nach ca 1 Jahr kaputt, denn damals gabs überhaupt noch keine gute bezahlbare und serienproduzierbare Mechanik und auch keine wirklich sinnvolle Qualitätskontrolle, und (denn !) die Garantiezeit war nur 6 Monate. Der Rundfunkteil hat bis heute durchgehalten trotz praktisch 40 Jahre täglich mehrstündigem Einsatz und steckt klanglich bis heute alle vergleichbaren Geräte in die Tasche. Die kosten aber auch nur 70€ und haben CD, Bluetooth, MP3, etc. Das Leben geht weiter.

Zum Schluß noch ein Rat von einem befreundeten Professor aus unseren alten WG-Zeiten, als er kurz nach seinem Einzug ungefragt unseren außen verkratzten Toaster entsorgt hatte: Wir leben schließlich in einer Wegwerfgesellschaft, da muß man halt auch mal was wegwerfen !
 

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