Gruppenunterricht: Vor(ur)teile

Privater Gruppenunterricht an einem anspruchsvollem Instrument ist vor allem Geldschneiderei. Generell im Gruppenunterricht wird immer besser verdient, da eben nicht der Stundenlohn der Unterrichtsperson zur Grundlage genommen wird, sondern der größtmögliche Obulus, zu dem Teilnehmer gefunden werden.

Dies ist zum Gegensatz an einer öffentlichen Schule (Grund, Sekundarstufen), wo Gruppenunterrichte der Bildung dienen und es nicht um Steigerung der persönlichen Leistung am Instrument (oder z. B. Sportsparte) geht, sondern um sinnvolle, befriedigende Tätigkeit im sozialen Gefüge und Kennenlernen der Möglichkeiten (an meiner Schule gab es das "Panikblasorchester", das ausschließlich Kindern ohne privaten Instrumentalunterricht vorbehalten war).

Das in Deutschland kaum staatlich geförderte Musikschulen mit anständig bezahlten Lehrern und kleinen Oboli für Kinder gibt, ist anzukreiden. Ich hab es selbst gelesen, selbst Musikunterricht an der VHS sah Ermäßigungen nur für Gruppenunterrichte vor, Einzelunterricht muss voll bezahlt werden. Und dies alles vor dem Hintergrund, wieviel staatliche Förderung für Kinder mit Defiziten bereit gestellt wird (Sonderpädagogik wird besser bezahlt, und der Betreuungsschlüssel hat nichts mit allgemeinbildenden Schulen zu tun.) (Der Trend geht längs schon wieder weg von der Inklusion von lernschwierigen und verhaltensgestörten Kindern in der allgemeinen Schule. Die finden nämlich keinen sozialen Anschluss (mitleidiges auch mal zum Geburtstag einladen oder gar zur Disco mitnehmen ist besonders diskriminierend) und werden eben nicht optimal gefördert (ein Rollstuhl dagegen, oder Blindheit ist integrierbar, )).(Das bedeutet nicht, dass im Berufsleben später nicht kollegial integrativ gearbeitet werden kann, da wird ja auch nicht die Grundlage für die technisierte Gesellschaft gelegt, sondern jeder arbeitet nach seinen Fähigkeiten, also z. B. Gartenarchitekt und Pflanzensetzer unter Anleitung....im Team)
 
Zuletzt bearbeitet:
Privater Gruppenunterricht an einem anspruchsvollem Instrument ist vor allem Geldschneiderei. Generell im Gruppenunterricht wird immer besser verdient, da eben nicht der Stundenlohn der Unterrichtsperson zur Grundlage genommen wird, sondern der größtmögliche Obulus, zu dem Teilnehmer gefunden werden.
Hast du dabei die vielfach bereits erwähnte Tatsache in Betracht gezogen, dass GU deutlich mehr Zeit in Vor- und Nachbereitung braucht?
 
Sind hier noch neue Erfahrungsberichte willkommen?
Auch negativer Art?

Ich hatte als Kind Jahre lang Gruppenunterricht in einer privaten Musikschule am Keyboard.
Ca. 5-6 Schüler in einem Raum mit ebenfalls 6 oder mehr Keyboards.
Nacheinander kam jeder dran, spielte das Geübte vor und bekam Tipps oder neue Stücke. Die anderen haben derweil mit Kopfhörer auf dem Ohr ihre Stücke nochmal geübt. Man kam ca. 2-3 mal in der Stunde dran.

Manchmal wurden auch Stücke von 2/3 Schülern gemeinsam gespielt, wenn sie auf gleichem Niveau waren und alle diese Stücke geübt hatten.

Ich hab dann auf Akkordeon gewechselt und dann Einzelunterricht/Zweierunterricht gehabt.
Die letzten Jahre auf der Kirchenorgel und am Klavier Einzelunterricht.


Als Resümee muss ich leider sagen, dass beim Gruppenunterricht gerade die Musiktheorie sehr auf der Strecke geblieben ist, weil die Zeit vermutlich garnicht da war, um hier detailliert zu erklären. Wobei es in meinen Augen auch am Musiklehrer lag - denn auch beim Akkordeoneinzelunterricht später war eher wenig Theorie an der Reihe.
Sehr schade und mühsam, jetzt als Erwachsener an der Orgel alles nachzulernen. Dafür ist mein jetziger Lehrer (Dipl.Kirchenmusiker) in meinen Augen umso besser und sehr bemüht, mir etwas auch noch zum 10. Mal zu erklären ;-)

Ich denke, man kann Gruppenunterricht so gestalten, dass die Schüler viel lernen und auch voneinander lernen.
Bei uns im Ort (ländlich) war das leider die einzige Möglichkeit ein Instrument zu lernen. Meine Eltern selbst sind nicht musikalisch und konnten daher die Qualität des Unterrichts auch nicht einschätzen. Und es war ja nicht so, dass wir garnix gelernt hätten.
 

Zurück
Top Bottom