Grigori Sokolov

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schmickus

Guest
Ich muss ja gestehen, dass ich Herrn Sokolov aus unerfindlichen Gründen nicht auf dem Schirm gehabt habe.

Das hat sich soeben schlagartig geändert. Deswegen:

Sokolov - Chopin Etudes op.25.wmv - YouTube

Das ist GROSSES KLAVIERSPIEL! Ich habe Op. 25 noch nie so gehört!

Sollte ich jetzt Eulen nach Athen getragen haben, seht mir bitte meinen Überschwang nach!
 
Hier spielt er eine Mazurka. Das ist so berührend, dass man es kaum aushält:



LG, Mick
 
Hallo Schmickus,

ich kann dir wärmstens empfehlen, ihn live zu hören. In München dauert es nicht mehr allzu lange :-)

LG, Sesam
 
Zuletzt bearbeitet:
Was man auf YouTube so von Sokolov hören kann, ist oft sehr schön, z.B. die verlinkten Chopin-Etüden.

Aber sein Wiener Konzert vor ein oder zwei Jahren fand ich nicht überragend. Auch die hundert Zugaben ließen eher den Eindruck von etwas Selbstverliebtheit entstehen. Aber gut, ich lasse mich bei nächster Gelegenheit gerne eines besseren belehren.

Grüße von
Fips
 
Oh Fips, das ist aber schade! Was für ein Programm war es denn? Vor 2 Jahren hier in München gab es viel Brahms. Unter anderem die Händel Variationen und Fuge.

Letztes Jahr habe ich ihn in Regensburg im Audimax der Uni gehört. Das war akustisch für ein Solokonzert ne Katastrophe, schlimmer als der Gasteig hier. Hat aber meiner Begeisterung trotzdem keinen Abbruch getan.

Was die Zugaben betrifft, hatte ich das Gefühl, dass der Mann einfach Spass dran hat und sich gemeinsam mit dem Publikum dran erfreuen kann. Im Januar habe ich Kissin gehört, das traf alles in allem überhaupt nicht meinen Geschmack, ich fands sogar ziemlich schlecht. Aber am schlechtesten war die letzte von 4 Zugaben: nach einem Schubert/Skrjabin Programm spielte er zum Abschied die Heroen Polonaise von Chopin in völlig überzogenem Tempo. Zuerst dachte ich: ein Scherz! Aber leider war es keiner. Da lob ich mir doch das Konzert nach dem Konzert von Sokolov.

LG, Sesam
 
G. Sokolov habe ich im November '12 im Leipziger Gewandhaus gehört - schon eine lohnenswerte Erfahrung.
Insbesondere seinen Vortrag von Rameaus D-Dur-Suite (hier ein Mitschnitt aus Zürich: Grigory Sokolov plays Jean-Philippe Rameau, Suite D-major from Pièces de Clavecin - YouTube)
fand ich exzeptionell.
Im Folgenden spielte er Mozarts a-Moll-Sonate sowie die Hammerklaviersonate.
Bis auf Rameau hätte mich das Programm nicht gelockt, weil Wiener Klassik hier in penetranter Regelmäßigkeit
auf dem Programm sämtlicher Konzertstätten steht.
Aber da mir Sokolov bereits bekannt gewesen war und ich besonders seine Chopin-Interpretationen schätze,
ging ich hin, und allein für seine Triller (da habe ich wirklich einen technischen Detail-Fetisch herausgebildet) würde ich
die Gelegenheit jederzeit wieder ergreifen.
 
Was die Zugaben betrifft, hatte ich das Gefühl, dass der Mann einfach Spass dran hat und sich gemeinsam mit dem Publikum dran erfreuen kann.

Ich habe ihn mehrmals auf der Bühne erlebt und nach András Schiff ist er mein zweitliebster Pianist. Aber Freude habe ich in seinem Gesicht bei keinem Auftritt gesehen. Er kommt auf die Bühne, verneigt sich roboterhaft, setzt sich an den Flügel und sieht aus, als habe man ihn gezwungen dort Platz zu nehmen. Das gleiche bei den Zugaben. Seine Mimik ist immer neutral, ich habe in seinem Gesicht noch keine Gefühlsregung oder Veränderung gesehen. Vielleicht braucht er das um sich ganz auf die Musik zu konzentrieren.

In Bezug auf die zahlreichen Zugaben (die beim Publikum verständlicherweise Begeisterung auslösen) hat mal jemand gesagt, dass er sie möglicherweise spielt, weil ihm das mehr behagt und sinnvoller erscheint, als im Hotelzimmer in den Fernseher zu starren. Man sieht ihm nicht an, dass er sich über die Begeisterung der Besucher freut. Ich kann mir allerdings nicht denken, dass jemandem Anerkennung egal ist.

Mir ist seine verhaltene Mimik aber allemal lieber als die eines potenziellen Preisträgers, von dem hier die Rede ist:

Lang Lang wiederum bekommt einen Bambi, mit dem seine schauspielerische
Leistung gewürdigt wird ("glaubwürdige Darstellung eines Berufspianisten").

Wie dem auch sei: Grigory Sokolov spielt wundervoll und ich freue mich auf den 7. April wo er Chopin spielen wird.
 
Er hat bei den Konzerten die ich erlebt habe fünf bis sieben Zugaben gegeben welche das Verweilen im Konzertsaal verlängert haben. :) :p

Nachtrag: Voriges Jahr - ich kann mich daran erinnern, weil ich in der Philharmonie eine Clavionistin getroffen habe - hat das Konzert mit den Zugaben bis 23:10 h gedauert. :p
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Na, dann sind ja schon einmal mindestens 2 Claviolaner am 07.04. in Köln :D Vielleicht sehen wir uns...

Sokolov habe ich in Köln bestimmt schon mehrmals gehört und war begeistert (auch von den Zugaben). Ich hab ihn auch einmal Basel gesehen und das Schweizer Publikum scheint Zugaben nicht zu mögen. Die allermeisten sind nach Abschluss des Programms einfach aufgestanden und gegangen...ein nüchternes Völkchen eben. Sokolov hat einfach weiter gespielt - und es war klasse.

Amber
 
Wir sind auch in Köln mit dabei! Ich habe ihn sicher mindestens 12 mal gesehen, es ist jedes mal ein Erlebnis! Er ist ein scheuer Mensch, der nur für die Musik lebt.... Erfreuen wir uns an zwei stunden Klavierkunst vom feinsten!!
 
Meine Eltern sind mit dabei :) aber schön dass du sie meine Frau nennst, dauert aber noch paar Monate ☺️☺️
 
Datum steht schon ;) ansonsten alles der Reihe nach, zumal ich vorher noch ein dunkles Kapitel meines Lebens abschließen muss ;)
 
Viel schlimmer ;) aber das gehört nicht in das Thema Sokolov ;)
 
Was war das für ein grandioser Abend gestern in Köln...!!!
 

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