Grigori Sokolov

  • Ersteller des Themas schmickus
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Das kann man wohl sagen! Und dann noch die sechs Zugaben...

Die Besucher (aufverkaufte Philharmonie) sind zurecht in Begeisterungsstürme ausgebrochen. Auf dem Heimweg klangen und perlten die wundervollen Klänge noch immer in meinen Ohren. Ich freue mich schon auf sein nächstes Konzert.
 
Wobei ich mein Highlight in der Pause hatte... Die Verlobte von Herbert Schuch stellte mich einem Komilitonen vor, der dann meinte ich käme ihm bekannt vor, ob ich mich gerade auf die freie Professur beworben habe ;) Herbert meinte, noch nicht, das komme dann demnächst :)
 
Jeremias, hilf mir mal bitte weiter. Er hat sechs Zugaben gespielt, vier waren Schuberts Impromptus op. 90, D 899 und die beiden anderen kenne ich auch. Aber ich komme nicht drauf...
 
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Hi, er hat noch Schuberts Klavierstück in Es-Dur (D946) gespielt, und zumindest in Ludwigshafen hat er meines Erachtens nur 3 Schubert Improptus gespielt, und dafür noch 2 Mazurken. Welche weiß ich aber leider nicht mehr.

LG,

Daniel

P.S. Meine Angaben beziehen sich auf Ludwigshafen, aber mir wurde erzählt, er würde überall die gleichen Zugaben spielen.
 
Also, sie ersten drei waren D899 2-4, dann D946/2 ( habe ich November bei dir gespielt!), es folgte eine Mazurka und zuletzt, musste ich selber in Erfahrung bringen, ein Walzer in e-Moll eines Komponisten namens Alexander Griboedov... Er wiederholt in den Zugaben meist einen Teil seines Programms aus dem Vorjahr, hier Schubert
 
Bei so viel wundervoller Musik kann man ja schon mal den Überblick verlieren...

Danke Dir!
 
Ich habe volodos einmal erlebt mit 8 zugaben, Kissin mit 7 und die waren nicht so einfach zu merken! Da hast du bei Nummer vier schon vergessen was Nummer eins war...
 
Na, wenn das so einem "jungen Hüpfer" wie Dir passiert muss ich mir ja keine Sorgen um meine Hirnwindungen machen. ;-)
 
Ja, es war ein großer Abend!

Viele Musiker und/oder Russen im Publikum.

@ mick: die Mazurken haben mir tatsächlich erstmals in dieser Menge gefallen. Das will was heißen.

Und der Steinway D klang ausgezeichnet.
 
:bomb:

Sokolov habe ich in Köln bestimmt schon mehrmals gehört und war begeistert (auch von den Zugaben). Ich hab ihn auch einmal Basel gesehen und das Schweizer Publikum scheint Zugaben nicht zu mögen. Die allermeisten sind nach Abschluss des Programms einfach aufgestanden und gegangen...ein nüchternes Völkchen eben. Sokolov hat einfach weiter gespielt - und es war klasse.

Amber[/QUOTE]
das war schweizerischer Anstand, man hat nur für das offizielle Konzert bezahlt! :lol:
 
Destenay, das gab es bei uns gestern auch. Einige der Besucher sind anscheinend nach Ausklingen des letzten Tons des regulären Programms auf der Flucht (so erlebe ich das leider bei jedem Konzert). Sie wollen wohl zuerst nicht im Gewühl der Menschen stehen (schade, fördert dies doch die zwischenmenschlichen Beziehungen, man kommt leicht ins Gespräch), dann wollen sie nicht an der Garderobe oder im Parkhaus Schlange stehen am Kassenautomaten. Und später im Parkhaus die Auspuffgase der vor der Schranke wartenden Fahrzeuge einatmen. Oder sie müssen am nächsten Tag zur Arbeit.

Ich könnte müde sein bis zum Umfallen, aber ich würde niemals ein Konzert vorzeitig verlassen (es sei denn ich bekomme einen Hustenanfall). Ich finde es taktlos gegenüber den Künstlern.

Aber jene die geblieben sind schienen in einen stillen Dialog mit Herrn Sokolov getreten zu sein. Und zwar mit der Frage: "Grigory Lipmanowitch, wie viele Zugaben schenkst Du uns heute?". Und dann hat er wieder Platz genommen, mit dem für ihn typischen versteinerten Gesichtsausdruck, ein Raunen ging durch die Reihen, ein lächelndes Gesicht hier, Begeisterung dort. Und er hat wieder gespielt, und noch einmal, und noch einmal... Es war toll!
 

Die hektischen respektlosen Aufspringer und Nachhausegeher sind fast ausnahmslos im Rentenalter. Meine hübsche russische Sitznachbarin rätselte auch ob des Grundes ...
 
Darf eigentlich hier im Sokolov-Faden nicht fehlen, großartig, finde ich:





 
Auch meine bessere hälfte war müde aber wir sich geblieben bis zum Ende ;) auch ich gehe nie vor dem letzten Ton ;)
 
In Stuttgart letztes Jahr war es ganz grausam....die ganzen Ingenieure sofort rausgerannt, damit sie früh am Morgen wieder bei Daimler auflaufen können...Sokolov hat dann auch nach drei Zugaben aufgehört; gespielt hat er ungeachtet der nicht so tollen Atmosphäre wieder wunderbar.

Ganz anders im Jahr davor auf der badischen Seite, in Freiburg mit Bach und Schumann - großartige Akustik, einzigartige Atmosphäre, lange standing ovations, bei denen die meisten geblieben sind, ein wahres Klavierfest... und der Meister war auch so großzügig mit den Zugaben, wie man es von ihm kennt.

Ich würde niemals freiwillig vorzeitig gehen, nicht nur weil ich nichts verpassen möchte, sondern vor allem weil ich es den Künstlern gegenüber extrem unhöflich finde, wenn das Publikum nach einem tollen Konzert nicht ausgiebig seine Wertschätzung und Dankbarkeit ausdrückt, sondern schon halb an der Garderobe steht, fast wie wenn so ein Konzert nur eine andere Art von Kino wäre....

P.S. Jeremias, Du wolltest doch üben, statt Zeit auf clavio zur verplempern - so etwas würde mir ja niiie passieren.... ;-)
 
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Lieber pianovirus,
Ich würde niemals freiwillig vorzeitig gehen, nicht nur weil ich nichts verpassen möchte, sondern vor allem weil ich es den Künstlern gegenüber extrem unhöflich finde, wenn das Publikum nach einem tollen Konzert nicht ausgiebig seine Wertschätzung und Dankbarkeit ausdrückt, sondern schon halb an der Garderobe steht, fast wie wenn so ein Konzert nur eine andere Art von Kino wäre....
ich muß schmunzeln über den "Kino-Vergleich"... :-). Kino und Konzert sind beides künstlerische Darbietungen - nur beim Konzert ist der Unterschied, daß der Regisseur/Produzent selbst auf der Bühne steht, und die Reaktionen des Publikums hautnah miterlebt.
Insofern hast Du nicht ganz unrecht, bzgl. des "Ausdrückens von Wertschätzung und Dankbarkeit"... ;-)
 
Die hektischen respektlosen Aufspringer und Nachhausegeher sind fast ausnahmslos im Rentenalter ...

Es soll auch Menschen geben, die in der Tat am frühen Morgen wieder fit und hochleistungsfähig sein müssen. Aber für einen wahren Klavierenthusiasten ist es wahrscheinlich ein Vergnügen, von einem Chirurgen operiert zu werden, der zwar übermüdet ist, aber am Vorabend auch noch die letzte Sokolov-Zugabe miterlebt (und wohlmöglich ausdiskutiert) hat.

Zu den sogenannten "sieben Todsünden" gehört unter anderem die Völlerei. Kann es nicht sein, daß manch einer "genug" hatte? Daß die Ohren voll und gesättigt sind von erlesenen Klängen? Warum also dann mehr? Nur weil es "für ümmesönst" ist (wie der Kölner zu sagen pflegt)?

Warum der eine geht, der andere bleibt - die Gründe sind sicherlich vielfältig (und im Falle Sokolov wahrscheinlich nicht ehrenrührig). Aber Hauptsache: Erst einmal den Stab über andere brechen, ohne groß nachzudenken.

In diesem Sinne: Gute Nacht.
 
Ich weiß von einer Bekannten, die ihre Bahn bekommen musste und nach zugabe Nummer 4 weg war, kann ich verstehen. Wenn jemand früh raus muss dann kann ich es auch nachvollziehen, aber trifft dies auf all das ergraute Publikum zu? Selbst wenn ich am nächsten morgen um 9 bei Gericht antanzen muss, ich stelle mich darauf ein...

Zu dem Chirurgen: ein Verwandter von mir ist Chef der Neurochirurgie einer Klinik. Ich weiß nicht wie oft er nach Konzerten nur 5-6 stunden geschlafen hat...
 
Erst einmal den Stab über andere brechen, ohne groß nachzudenken.

Ui!!!

Mit dem schreiben klappt es ja zum Glück wie man bei diesem Zitat merkt. Mit dem denken möglicherweise auch. Aber mit dem richtigen lesen scheint es noch zu hapern. :konfus: :dizzy:

Meine KL hat mich überredet mit ihr das Konzert zu besuchen und man hat mich wohl für eine Muslimin gehalten weil ich ein Seidentuch um den Kopf geschlungen hab. Ich hätte auch zehn Zugaben hören können denn ich hab mich nicht übersättigt gefühlt. Es hat doch nichts mit Völlerei zu tun wenn man noch aufnahmefähig ist für die Musik. :konfus: Wohl eher mit der Einstellung.

Chrirurgen im OP: Ärzte sind eh immer müde bei deren Arbeitspensum mit Nacht- und Notdienst. Da kommt es auf eine halbe Stunde mehr im Konzert auch nicht an.

Nur weil es "für ümmesönst" ist (wie der Kölner zu sagen pflegt)

Meine Oma ist gebürtige Kölnerin. Es heißt „omesöns“! Wenn wir schon bei den Belehrungen sind. :konfus:
 

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