Girl from Ipanema - Bossa Nova Piano

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River Flowing

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Hier ist mein Arrangement von Tom Jobims Bossa-Nova-Klassiker "Girl From Ipanema".
Im zweiten Chorus habe ich auch etwas Improvisation und Reharmonisierung eingebaut.
Aufmerksame Zuhörer werden auch eine Anspielung auf einen anderen bekannten Song von Jobim raushören. :)

Ich hoffe es gefällt euch!

 
Mir gefällt dein Arrangement gut. Es hat die nötige Lässigkeit, die ein Bossa Nova braucht, ist interessant, d.h. abwechslungsreich gestaltet und in sich stimmig.

Ein kleines bisschen konstruktive Kritik: Versuche mal, mit dem rechten Pedal kreativer umzugehen. Vielleicht ist es so gewollt, dass das Pedal einen flächigen Teppich bildet, aber es besteht noch viel Potenzial für mehr Groove, indem du das Pedal etwas sparsamer verwendest.

Und sind die Breaks ab 1:12 wirklich so sinnvoll? Ist es nicht besser, wenn an diesen Stellen während der langgezogenen Melodietöne noch untergründig ein rhythmisches Pulsieren zu hören ist?
 
Mir gefällt dein Arrangement gut. Es hat die nötige Lässigkeit, die ein Bossa Nova braucht, ist interessant, d.h. abwechslungsreich gestaltet und in sich stimmig.

Dem schließe ich mich an! Die Breaks finde ich übrigens okay so, sie sind ja nur kurz, so dass der Hörer den Puls nicht "verliert".

Im zweiten Chorus zitierst du Desafinado, nicht wahr?
 
Ich finde, Du spielst es sehr konzentriert und, möchte sagen überlegt. Bei mir kommt deshalb nicht so recht das hüftschwingende Bossa nova Gefühl auf. Vielleicht liegt es an den Akkorden in der linken Hand, die leichter sein könnten.
Mir scheint das Timing auch nicht immer entspannt. Gerne machen Pianisten Dreiklangsbrechungen in der rechten Hand als Kommentare. Mir persönlich gefällt das nicht so gut, weil....ja weil man Dreiklänge ja nun schon zu Genüge kennt. Wenn Du nur einen fremden Ton in Deine aufsteigenden fills einbaust, wirst Du merken, dass das viel interessanter ist.
 
...Bei mir kommt deshalb nicht so recht das hüftschwingende Bossa nova Gefühl auf...

Da ist zwar was dran, aber man sollte auch nicht zu streng sein. Für dieses "hüftschwingende Gefühl", den Bossa-Groove, braucht man fast unabdingbar auch Drums (oder Percussion) und einen Bass. Bei der Interpretation mit dem Soloklavier muss man da einfach Abstriche in Kauf nehmen.
 
@thomasz , schau mal:

Man muß sich beim Spielen nur vom Rhythmus einfangen lassen, und das ist bei @River Flowing noch nicht so.
 
Meine Meinung als laienhafter Hörer: Nett arrangiert, schlecht gespielt.
 
Da ist zwar was dran, aber man sollte auch nicht zu streng sein. Für dieses "hüftschwingende Gefühl", den Bossa-Groove, braucht man fast unabdingbar auch Drums (oder Percussion) und einen Bass. Bei der Interpretation mit dem Soloklavier muss man da einfach Abstriche in Kauf nehmen.
Zuerst mal: Schön gespielt! Und VIEL gespielt... Etwas weniger Noten und mehr Rhythmus würde Deiner Version sicher nicht schaden. Versuche mal die Harmonik auszudünnen und auf das Wesentliche zu beschränken außerdem sparsameres Pedal.

Ich weiß nicht, ob Du wie die meistens von der E-Musik herkommst. Da denkt man sich dann gerne: "Na, aber ich will doch auch zeigen, dass ich vollgriffig und klangintensiv romantisch spielen kann. Stur die Rhythmik durchklopfen ist mir irgendwie zu primitiv."

Man will die Rhythmik dann lässig-verträumt klingen lassen, aber am Ende ist doch fast Rubato und der Groove oder Puls sind im Eimer. So funktioniert das dann nicht, bzw. das Ergebnis ist nicht Fisch nicht Fleisch. Und Ja! MAN KANN auch ohne Bass und Drums grooven. Weniger ist mehr! Hör mal noch hier rein, das wäre das andere Extrem:



LG

TJ (der sich auch jahrelang mit dem gleichen Problem herumgeschlagen hat)
 
Es ist wie immer, einfach alles genauso wie DIE MÄCHTIGEN KASSIERER machen:



Alles wird gut,

LG von Rheinkultur
 
Hallo River Flowing,

ich finde Deinen Ansatz in der linken Hand Grundton und Guidetones zu spielen sehr gut.
Warum spielst Du die Guidetone mit den Fingern 3 und 5? Aus diesem Grund musst Du springen und das wiederum ist für den Flow nicht gut. Du hast große Hände und könntest die Guide Tones mit 2 und 5 spielen. Vorteil dabei wäre, Du bräuchtest nicht so viel Pedal, da Du den Grundton mit dem kleinen Finger länger liegen lassen könntest.
Weiterhin könntest Du die Rhythmik in der Linken etwas ändern.
Nur die Basslinie in der Linken zu spielen wie in den zitierten Beispielen von Claudio Lanz und Sangah Noona finde ich im Thema noch OK, aber später dann in der Improvisation etwas "dünn".
Die Rhythmik könnte z.B. an den Bossa-Clave angelehnt sein.
In der folgenden Illustration findest Du in der Rechten den 2-3 Bossa Clave, der von der Linken unterstützt wird.

1610576260304.png

Im Thema könnte es dann so aussehen -->

1610576368125.png

Ich hab Dir mal ne Einspielung gemacht.
Aber Achtung! Die Bridge habe ich etwas reharmonisiert. ;-)

 

Zu Catarina Valtente kann man nur sagen, schade, dass sie in Deutschland vor allem durch ihre Schlager bekannt geworden ist, in anderen Ländern zeigte sie ihr wirkliches Können vor allem in den USA! Sie hat lange in Mannheim gelebt im selben Haus wie meine Schwiegereltern, meine Schwägerin war damals im Teeniealter und war oft zu Sessions in ihrer Wohnung, privat haben sie ganz andere Musik gemacht.
 
@tilo
Ich habe noch eine Frage zu der von dir notierten Begleitung in Beitrag Nr. 10 (die ich übrigens sehr gut finde):

Wonach entscheidet sich, ob man eine 2-3 oder 3-2-Clave in der Begleitung spielt? Und kann man im Bossa Nova auch "beliebig" synkopierte Rhythmen in der Akkordbegleitung spielen, oder sollte man sich immer an die 3-2 bzw. 2-3-Clave halten?
 
Hallo Demian,
in der afrocubanischen Musik ist der Clave allgegenwärtig und zwingend wogegen das in der brasilianischen Musik nicht unbedingt so ist. Trotzdem empfinde ich auch im Bossa einen direkten Bezug zum Clave. Ich bin eben ziemlich clave-geprägt, da ich schon sehr lange afrocubanische Musik spiele.
In der Regel bestimmen die aufeinanderfallenden Beats von Clave und Melodie die Wahl ob 2-3 oder 3-2. Und dabei spielen die Beats auf die 2 und die 2+ eine ganz besondere Rolle.
Im vorliegenden Beispiel würden von der Anzahl der aufeinanderfallenden Beats wohl eher der 3-2 passen.
Ich entschied mich aber für den 2-3 da er viel mehr Drive erzeugt. Probiers aus!

Schau mal die Intro von Triste:
1610994325576.png
oder Wave:
1610994387525.png

Beide sind eindeutig 2-3.
Wie gesagt, den Ausschlage gibt meistens die Beats auf 2 bzw. 2+.
 
Zuletzt bearbeitet:
@tilo
Danke für deine Antwort, ich habe das so weit verstanden. Allerdings wundert es mich, dass generell darauf geachtet wird, dass die Beats zusammenfallen sollen, denn es ist doch rhythmisch viel interessanter, wenn Melodie und Begleitung komplementär laufen (finde ich zumindest). Das ist vermutlich auch der Grund, dass du meintest, die 2-3-Clave in dem Beispiel erzeugt mehr Drive, richtig?
 
Nein, ich glaube es ist die 2+ im 2. Takt des Themas Girl from Ipanema das die Wahl des Claves ausmacht.
 
@tilo
Allerdings wundert es mich, dass generell darauf geachtet wird, dass die Beats zusammenfallen sollen, denn es ist doch rhythmisch viel interessanter, wenn Melodie und Begleitung komplementär laufen (finde ich zumindest).
Spiele mal dieses Beispiel mit beiden Claves. Bei welchem dreht sich der Magen um?

1610998883437.png
Das erzeugt dann nicht unbedingt mehr Drive. ;-)
 

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