Gesundheitliche Probleme durchs Klavierspielen

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EMoll

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Mich würde mal interessieren, wer von den Amateuren oder auch Profis hier schon gesundheitliche Probleme durchs Klavierspielen hatte. Bei mir war es ein Tennisarm, der mich in der Anfangszeit ereilt hat, eine Bekannte, die auch noch Anfängerin ist, hat jetzt einen Golfarm. Kommt das häufiger vor? Sind besonders Anfänger gefährdet, weil sie u.U. zu verkrampft spielen? Oder ist das ein Problem von Späteinsteigern, weil das Klavierspiel eine ungewohnte Belastung ist und sich die Sehnen nicht mehr so schnell regenerieren? Fragen über Fragen, was sind Eure Erfahrungen?

Edit: Vielleicht gehört der Beitrag auch eher ins Forum "Klavierspiel und Klavierüben".
 
Das wird ja individuell sehr verschieden sein, was heißt denn "spät"? Ab 20? Ab 40?
Viele ab 40 fangen sowieso an, alle möglichen muskulären Probleme zu haben, schon ganz ohne Klavier ;)
Deshalb wird es da ggf. schwer, eine allgemeine Aussage zu finden.

Ich z.B. hatte jahrelang Schulterprobleme und die sind nun durch Klavier weg, es geht also auch anders herum.

Wenn ich es übertreibe mit Triller üben oder so, dann merke ich das in den Fingern und musste dann auch schon mal eine Woche sicherheitshalber pausieren.
Mehr als eine Stunde übe ich auch nicht, wenn ich mal 2 Stunden mache merke ich das in den Schultern. Ich bin sicher, mit 20 wäre mir das nicht passiert :) Man wird einfach auch anfälliger für Überlastungen.

LG André
 
Bei mir ist es so, dass meine Beschwerden in der LWS durch zu langes sitzen am Klavier verstärkt werden. Eine Krankheit bekommen habe ich noch nicht am Klavier, mal abgesehen von Wutausbrüchen. Für Tennisarm und so, bin ich anscheinend zu faul (natürlicher Schutzmechanismus).

Andreas
 
Ich hatte schon einige Male eine Sehnenscheidenentzündung am Daumen, die durch eine zu große Spreizung verursacht wurde. Da half nur pausieren.
 
In den ersten Wochen hatte ich schmerzen im Handgelenk, wenn ich länger als eine Stunde am Stück geübt hatte. Anscheinend war das bei mir ein Haltungsproblem. Meine KL hatte anfangs immer meine Handhaltung bemängelt und korrigiert. Danach trat das nicht wieder auf, auch nach über 2 Stunden am Stück nicht.
 
seit ich regelmäßig an der Orgel sitze, bin ich meine Rückenschmerzen los... Vorher war ich abends immer joggen, jetzt fällt das weg und mir gehts besser... Sport ist eben Mord! :lol:
 
Es ist egal, was Du so treibst: Sobald Du verkrampfst und angestrengt bist, wirds negativ. Bleibst Du locker und freudvoll, ist es Wellness. Gilt für fast alles.
 
Es ist egal, was Du so treibst: Sobald Du verkrampfst und angestrengt bist, wirds negativ. Bleibst Du locker und freudvoll, ist es Wellness. Gilt für fast alles.

Naja. "Verkrampfen" sollte man nie, das würde ich unterschreiben.
Sich anzustrengen jedoch darf man keinesfalls negativ assoziieren!! Daran krankt unsere Gesellschaft meiner Meinung nach extrem. Falsche Erwartungshaltungen resp. Enttäuschungen (und Werbeversprechen à la "Klavierspielen lernen in nur 1 Woche") sind das Resultat.

Nicht jeder ist auf puren "Wellness - Genuss" aus.
Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Anstrengung bei den meisten Tätigkeiten eine unverzichtbare Voraussetzung dafür ist, daran langfristig Freude empfinden zu können.
Erstens, um sich überhaupt (betreffs Fähigkeiten) in die Lage zu versetzen, diese Tätigkeit entsprechend der eigenen Erwartungen auszuüben; zweitens, weil Belohnung ohne vorherige Anstrengung in der Regel ihren Reiz verliert und keinen Effekt mehr hervorruft.

Kommt aber vielleicht auch darauf an, wie man das Klavierspielen für sich definiert..
 
Missverständnis, @Chopinne. Mein Fehler! Mit angestrengt meinte ich: Verbissen, ohne Freude - im Sinne von "etwas erzwingen wollen".
 
Ich denke, dass auch ein Portion falscher Bewegungsweisen dazugehört. Ich finde, dass viele Leute sehr starr ihre Hände halten, wie als ob sie die Hand-parallel-zur-Tastatur - und Finger-immer-gewölbt - Regeln befolgen würden :-(

Wirkliche Probleme hatte ich eigentlich nie. Durch die Alltagsbelastung meiner Hände (sehr viel tippen, früher auch klettern), hat da aber durchaus mal was gezogen oder geziept, aber nichts, was dramatisch gewesen wäre.
 
Zu meiner Musikschulzeit lag es wohl an meiner so lockeren Haltung in Bezug auf das Üben, dass es gar nicht zu gesundheitlichen Problemen durch das Klavierspiel kommen konnte... ;-)

Nun beim Wiedereinstieg ist mir aufgefallen, dass ich manchmal mit der Zeit leichtes Kopfweh bekomme, wenn ich mit Kopfhörern übe. Da hab ich die Individuallösung gefunden, die Hörer nach Außen zu drehen und etwas vor den Ohren zu positionieren, das ist so, als hätte man Boxen ganz nah an den Ohren. Dann hört man zwar die Töne im Raum, aber nicht besonders laut. Manchmal experimentiere ich auch mit den verschiedenen Klangeinstellungen herum. (Nehme zum Beispiel den Orgelton und stelle die Kopfhörer leiser ein. Da fehlen dann allerdings die Lautstärkenunterschiede.)
 

Sich anzustrengen jedoch darf man keinesfalls negativ assoziieren!! [...]
Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Anstrengung bei den meisten Tätigkeiten eine unverzichtbare Voraussetzung dafür ist, daran langfristig Freude empfinden zu können.

Hach wie schön, ich habe schon wieder einen Dualismus gefunden! :super: Mentale Anstrengung vs. physische Anstrengung. Das eine strapaziert den Willen (A), das andere Muskulatur, Gewebestrukturen, Gelenke (B).

Gerade bei Anfängern i.w.S. ist A halt mitunter stärker als B. Es ist keine Schande, das Trainingsprogramm auf ein Maß anzupassen, das der Organismus bewältigen kann, sondern vernünftig.

Eine routinemäßige medizinische Massagesession pro Woche ist generell empfehlenswert. :super:
 
Zu meiner Musikschulzeit lag es wohl an meiner so lockeren Haltung in Bezug auf das Üben, dass es gar nicht zu gesundheitlichen Problemen durch das Klavierspiel kommen konnte... ;-)

Nun beim Wiedereinstieg ist mir aufgefallen, dass ich manchmal mit der Zeit leichtes Kopfweh bekomme, wenn ich mit Kopfhörern übe. Da hab ich die Individuallösung gefunden, die Hörer nach Außen zu drehen und etwas vor den Ohren zu positionieren, das ist so, als hätte man Boxen ganz nah an den Ohren. Dann hört man zwar die Töne im Raum, aber nicht besonders laut. Manchmal experimentiere ich auch mit den verschiedenen Klangeinstellungen herum. (Nehme zum Beispiel den Orgelton und stelle die Kopfhörer leiser ein. Da fehlen dann allerdings die Lautstärkenunterschiede.)

Ein Problem mit Kopfhörern hatte ich auch schon. Seinerzeit hatte ich In-Ears verwendet, aber durch die Hifi-typische Hervorhebung einiger Frequenzbereiche fand ich das Üben nach einiger Zeit immer anstrengend. Irgendwann hatte ich mir dann Studiokopfhörer gekauft, die relativ neutral klingen. Seitdem habe ich keine Probleme mehr. Neben dem Klang muss man natürlich auf die Bequemlichkeit achten. Wenn es an den Ohren oder am Kopf drückt, ist es das falsche Modell.
 
Hach wie schön, ich habe schon wieder einen Dualismus gefunden! :super: Mentale Anstrengung vs. physische Anstrengung. Das eine strapaziert den Willen (A), das andere Muskulatur, Gewebestrukturen, Gelenke (B).

Gerade bei Anfängern i.w.S. ist A halt mitunter stärker als B. Es ist keine Schande, das Trainingsprogramm auf ein Maß anzupassen, das der Organismus bewältigen kann, sondern vernünftig.
Ich würde sogar sagen, dass das der einzige Weg ist, um langfristig erfolgreich zu trainieren. Dauerhafte Überlastungen führen zu Verletzungen, die wiederum zu langen Ausfallzeiten führen.

Eine routinemäßige medizinische Massagesession pro Woche ist generell empfehlenswert.
:super:
Massage ist immer gut. :)
 
Ich war am Anfang auch immer verkrampft, konnte keine 5 Minuten spielen ohne das ich die Finger ausschütteln, lockern musste. Dachte das hört nie auf. Wo ich allerdings immer noch Probleme habe ist, wenn ich mit beiden Händen nahe beieinander spiele. Z.B. bei Bach Präludium 846 das ich derzeit übe sind die Hände nahe zusammen. Dort bekomme ich immer einen Krampf weil ich das Hangelenk so biegen muss.
 
Ich war am Anfang auch immer verkrampft, konnte keine 5 Minuten spielen ohne das ich die Finger ausschütteln, lockern musste. Dachte das hört nie auf. Wo ich allerdings immer noch Probleme habe ist, wenn ich mit beiden Händen nahe beieinander spiele. Z.B. bei Bach Präludium 846 das ich derzeit übe sind die Hände nahe zusammen. Dort bekomme ich immer einen Krampf weil ich das Hangelenk so biegen muss.
kann es sein, dass Du zu nahe am Klavier sitzt?
 
Sitze so am Klavier das die Oberarme nicht 90 Grand nach unten hängen sondern leicht nach vorne zum Klavier. Hab auch schon versucht weiter weg zu sitzen.

Komisch stelle gerade fest, wenn ich am Tisch sitze und die Arme beinander sind und ich auf dem Tisch Luftklavier spiele hab ich keine Probleme. Ich vermute ich bin vom Kopf her noch zu sehr blokiert und verkrampft.
 
Nein leider noch nicht. Hab 1. bei uns noch keinen gefunden und 2. ist es derzeit schlecht da meine Kinder Nachhilfe für Gymi bekommen.
 

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