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Nachdem zu dem Namen kein einziges Suchergebnis auftaucht, möchte ich einfach mal eine Herzensangelegenheit loswerden.
Als Pianist habe ich ihn zum ersten Mal 1986 gehört, als er vor einem Studiopublikum im belgischen Fernsehen Beethovens Hammerklaviersonate spielte, und zwar so, dass es mir wirklich nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.
Dass er auch ein Komponist der Extraklasse ist, habe ich erst viel später gemerkt und in den letzten paar Wochen habe ich mich intensiv mit seinen Werken auseinandergesetzt, insbesondere mit seinen 1975 geschriebenen Variationen über "The People United Will Never Be Defeated".
Ein Werk, dessen Aufführungsdauer bei über einer Stunde liegt und in dem ad libitum dem Interpreten erhebliche Improvisationselemente anempfohlen werden. Als Ausgangsmaterial dient eine komponierte Hymne des chilenischen Pianisten und Komponisten Sergio Ortega, die im Original so klingt:
View: https://www.youtube.com/watch?v=7F_9FEx7ymg
Daraus hat Frederic Rzewski eine Klavierbearbeitung gemacht, die dann als thematisches Ur-Element zu seinem Variationenwerk dient:
View: https://www.youtube.com/watch?v=5-UGSjBUusI
Rzewski selbst hat dieses Werk mehrfach eingespielt und gottseidank sind mehrere Versionen davon als Video auf Youtube verfügbar:
1. USA (Miami Piano Festival) NY Steinway D von 2006:
View: https://www.youtube.com/watch?v=q_mQiL19XmI
2. Hamburg Steinway C Dublin 2016
View: https://www.youtube.com/watch?v=st8QlF2LKrU&t=253s
3. Hamburg Steinway D, Mailand 2016, grausamer Sound der Aufnahmetechnik:
View: https://www.youtube.com/watch?v=-UPHiYoP0CY
Rzewskis Pianistik ist atemberaubend, wirklich. Ihn zeichnet aus, komplette Kontrolle über seine Physiognomie am Klavier zu haben, so dass er praktisch ermüdungsfrei die virtuosesten Passagen meistert und einen Klang erzeugt, der einerseits unglaublich massiv, andererseits aber auch geradezu wunderbar schillernde Farben im Pianissimo hat. Als pianistisches Anschauungsmaterial sei jedem Pädagogen die erste Aufnahme empfohlen.
Nehmt Euch ein schönes Glas Rotwein oder zwei und lasst Euch einfach mal gefangennehmen von unglaublich komplexer Neuer Klaviermusik, die einen mitreißen kann.
Und wer dann noch mehr hören möchte, dem sei die Aufnahme von Igor Levit empfohlen, der das Variationenwerk als Gesamtkunstwerk zusammen mit den Goldberg- und den Diabelli-Variationen veröffentlich hat. Und zwar auf einem Flügel in einem Saal, bei dem sich klanglich einem die Schuhe ausziehen: Konzertsaal des ehemaligen ostdeutschen Rundfunks in der Nalepastraße in Berlin auf einem wirklich Hübsch präparierten Steinway D.
Würde mich freuen, wenn der eine oder andere von Euch sich inspiriert sieht, einfach mal den Links zu folgen und einen neuen Komponisten und Pianisten zu entdecken.
Als Pianist habe ich ihn zum ersten Mal 1986 gehört, als er vor einem Studiopublikum im belgischen Fernsehen Beethovens Hammerklaviersonate spielte, und zwar so, dass es mir wirklich nachhaltig in Erinnerung geblieben ist.
Dass er auch ein Komponist der Extraklasse ist, habe ich erst viel später gemerkt und in den letzten paar Wochen habe ich mich intensiv mit seinen Werken auseinandergesetzt, insbesondere mit seinen 1975 geschriebenen Variationen über "The People United Will Never Be Defeated".
Ein Werk, dessen Aufführungsdauer bei über einer Stunde liegt und in dem ad libitum dem Interpreten erhebliche Improvisationselemente anempfohlen werden. Als Ausgangsmaterial dient eine komponierte Hymne des chilenischen Pianisten und Komponisten Sergio Ortega, die im Original so klingt:
View: https://www.youtube.com/watch?v=7F_9FEx7ymg
Daraus hat Frederic Rzewski eine Klavierbearbeitung gemacht, die dann als thematisches Ur-Element zu seinem Variationenwerk dient:
View: https://www.youtube.com/watch?v=5-UGSjBUusI
Rzewski selbst hat dieses Werk mehrfach eingespielt und gottseidank sind mehrere Versionen davon als Video auf Youtube verfügbar:
1. USA (Miami Piano Festival) NY Steinway D von 2006:
View: https://www.youtube.com/watch?v=q_mQiL19XmI
2. Hamburg Steinway C Dublin 2016
View: https://www.youtube.com/watch?v=st8QlF2LKrU&t=253s
3. Hamburg Steinway D, Mailand 2016, grausamer Sound der Aufnahmetechnik:
View: https://www.youtube.com/watch?v=-UPHiYoP0CY
Rzewskis Pianistik ist atemberaubend, wirklich. Ihn zeichnet aus, komplette Kontrolle über seine Physiognomie am Klavier zu haben, so dass er praktisch ermüdungsfrei die virtuosesten Passagen meistert und einen Klang erzeugt, der einerseits unglaublich massiv, andererseits aber auch geradezu wunderbar schillernde Farben im Pianissimo hat. Als pianistisches Anschauungsmaterial sei jedem Pädagogen die erste Aufnahme empfohlen.
Nehmt Euch ein schönes Glas Rotwein oder zwei und lasst Euch einfach mal gefangennehmen von unglaublich komplexer Neuer Klaviermusik, die einen mitreißen kann.
Und wer dann noch mehr hören möchte, dem sei die Aufnahme von Igor Levit empfohlen, der das Variationenwerk als Gesamtkunstwerk zusammen mit den Goldberg- und den Diabelli-Variationen veröffentlich hat. Und zwar auf einem Flügel in einem Saal, bei dem sich klanglich einem die Schuhe ausziehen: Konzertsaal des ehemaligen ostdeutschen Rundfunks in der Nalepastraße in Berlin auf einem wirklich Hübsch präparierten Steinway D.
Würde mich freuen, wenn der eine oder andere von Euch sich inspiriert sieht, einfach mal den Links zu folgen und einen neuen Komponisten und Pianisten zu entdecken.
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