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Kitty4

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26. Sep. 2014
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Hallo ihr!

Ich bin neu hier und wollte euch mal etwas fragen, ob es euch auch so geht.

Kurz zu mir:
Ich nehme seit ein paar Wochen Klavierunterricht, bin also noch blutige Anfängerin. Es macht mir riesen Spaß und ich finde, dass ich mich nicht mal allzu doof anstelle bis jetzt.
Ich spiele von Anfang an beidhändig, was mir bis jetzt auch kaum Probleme bereitet.

Jedoch ist es so, dass sich die Stücke die ich daheim bis zur nächsten Stunde übe bislang immer total scheiße anhören in meinen Ohren. Irgendwie denke ich jedesmal, dass da kein Ton zusammenpasst, obwohl ich meiner Meinung nach oftmals fehlerfrei spiele.

Nun hab ich mein spielen mal mit dem Handy aufgenommen, und als ich es danach angehört habe, klang es wider erwarten total anhörlich, ich konnte erstmals das Lied selbst hören und ich war zufrieden!

Nun meine Frage:
Geht es euch auch so, dass ihr beim spielen selbst meint, es hört sich richtig sch... an, und wenn ihr euer spielen selbst mittels einer Aufnahme hört, dann nicht?
Ist das normal, bzw. wie kann das sein?

lg
 
Liebe Kitty4

Erstmal ein herzliches Willkommen hier auf clavio und Gratulation zur Entscheidung fürs Klavierspielen! :-)

Also ich erlebe es eher anders rum. Ich denke mir z.B. "jetzt habe ich wirklich deutlich phrasiert" und meine KL meint, ich hätte wieder mal ganz auf die Phrasierung vergessen ;-)

Wenn ich mich aufnehme und dann selbst abhöre, ist es auch häufiger so, dass es sich "schlechter" anhört, als ich's beim Spielen wahrgenommen habe. Der umgekehrte Fall, dass mir etwas beim Abhören "besser" vorkommt, ist seltener.

Ob das (oder das was Du schilderst) "normal" ist oder nicht, kann ich nicht sagen.

Was für mich - und wohl auch für viele andere - schwierig ist, ist das bewusste Hören des eigenen Spiels, sowohl das Voraushören (die Klangvorstellung, die das Spiel steuern soll) als auch das kritische Hören dessen, was ich produziere.

Zum Teil hat das sicher auch mit der "Harware" zu tun. Bei einem Flügel zum Beispiel hört sich mein Spiel aus meiner Position, insbesondere wenn auch das Notenpult hockgeklappt ist, schon rein akustisch betrachtet anders an. Zum größeren Teil hat es aber wohl damit zu tun, dass meine geistigen Kapazitäten nicht ausreichen, um sämtliche Eindrücke zu einem Gesamtbild zusammenzufassen. Ich bin beschäftigt mit Notentext, Stimmführung, Phrasierung, Bewegungsmustern, musikalischen Strukturen, Klangvorstellung, Verarbeitung akustischer und anderer Wahrnehumgen usw. Je weniger davon automatisiert ist, desto weniger Kapazitäten habe ich frei, um das Ganze zu hören. Je besser ich Stücke kann, desto eher klappt das dann auch.

Weiterhin viel Spaß beim Spielen und hoffentlich auch hier auf clavio!

Liebe Grüße
Gernot
 
H,

spiel auch erst seit nem Jahr und find eigentlich auch immer, ich höre mich scheusslich an.
Evtl. sollte ich mich einfach mal aufnehmen - also wenn das hilft *g*

Ich merk einfach an jeder Stelle was alles nicht wirklich klappt. Anspruch und Wirklichkeit liegen halt noch weit auseinander.

Viele Grüße,
André
 
Hast Du ein richtiges Klavier? Dann solltest Du die Ohrhörer rausnehmen, wenn Du spielst, das funktioniert nämlich ohne ...
 
Hello Kitty

herzlich willkommen auch von mir, hier!! :-)

Zu Deiner Frage: Ich denke, man kann folgendes sagen: Wenn wir ein Stück am Klavier spielen, ohne es aufzunehmen, dann haben wir eine einmalige Version kreiert, die wir gespielt haben, mit einem Teil unserer Sinne erfasst haben

( siehe Gernots Ausführungen bzgl. Aufmerksamkeit, denen ich mich anschließe, falls das Stück nicht bereits zuvor durch "stilles" Lesen bereits konzeptuell erfasst wurde, also im Kopf bereits vor dem ersten Spielen eine grobe "Aufnahme" existiert, die jederzeit abgerufen werden könnte ) ,

die aber dann beendet - und verflogen ist.

Nehmen wir etwas ( mehrfach ) auf, kann man das hingegen sehr oft anhören, und man kann nicht nur EINE Version anhören, sondern wenn man möchte, verschiedene Interpretations-Versionen miteinander vergleichen...

Beides könnte zum - subjektiv - negativen, als auch zum - subjektiv positiven - Eindruck ausschlagen. Ich finde also, dass es immer eine gute Idee ist, Aufnahmegeräte mitlaufen zu lassen, ganz besonders bei knubbelligeren, schwierigeren Werken, denn einerseits könnte man sich sonst ärgern, wenn eine tolle und individuelle Interpretation gelungen ist, die nun für immer weg ist, wenn man nicht aufgenommen hat; andererseits können hinwiederum nicht ganz so überzeugende Aufnahmen angehört und beim nächsten Spielen der Stücke fragwürdige bzw. nicht zum Konzept passende Ansätze im Stück oder auch kleine Verspieler ausgemerzt werden, da man sie habhaft machen kann.

Es KÖNNTE allerdings auch mal passieren, dass die Stücke BEIDE Male schlecht klingen: Beim Spielen OHNE Aufnahme, und auch, wenn man sie aufnimmt: Dann gibts 2 Möglichkeiten: a ) man müsste sich verbessern und hinterfragen, ob die Strukturen verstanden wurden, ODER aber, b ) die Stücke sind nix und klingen TATSÄCHLICH nicht gut. ;-)

Allgemein, liebe Kitty, wäre es für manche hier vielleicht spannend, zu erfahren, welche Stücke es sind, mit denen Du Dich beschäftigst! :-)

Meint, mit LG, Olli ( LMG )
 
Willkommen Kitty :-)
 
Hi Kitty, und willkommen. :-)

Es ist einfach so, dass es schwierig ist, sich selbst zuzuhören und gleichzeitig zu spielen. Ich kann mich auch nicht unterhalten, wenn ich spiele. Wenn ich spiele, bemerke ich vor allem die Stellen, dir mir nicht recht gelingen wollen, oder über die ich mal wieder nur "irgendwie" gekommen bin. Wenn ich dann mal eine Aufnahme mache und die später mit etwas Abstand höre, merke ich, dass es trotzdem ganz passabel klingt... und bemerke natürlich! jede Menge neuer Fehler, an denen ich arbeiten muss. :-D

Deshalb arbeite ich mit Lehrerin: die "Außenperspektive" ist komplett anders als die eigene, erst recht, wenn das "äußere" Paar Ohren mehr Erfahrung hat. Außerdem sind ja viele Menschen ihre eigenen stärksten Kritiker, und ich kenne kaum einen Musiker, der/die nicht ständig an sich arbeitet. Insofern ist das, was du beschreibst, wohl alles "ganz normal" und nicht so ungewöhnlich. ;-)
 
Nun hab ich mein spielen mal mit dem Handy aufgenommen, und als ich es danach angehört habe, klang es wider erwarten total anhörlich, ich konnte erstmals das Lied selbst hören und ich war zufrieden!
Hello, Kitty ;-)

Bei mir ist es genau andersrum und bei den meisten wohl ebenso. Deine Ohren sind ok? Ich frag das im Ernst!

Ohh, habe gerade Deinen Post nochmals gelesen: Erst ein paar Wochen - da könnte das noch "normal" sein. Ändert sich noch ;-)
 
Willkommen, ich kenne das eher so das wenn ich spiele es sich ganz ok anhört und wenn ich es aufgenommen habe denke ich: oh man. Problem ist ähnlich:cry2:
 
Also bei mir ist es auch andersrum. Wenn ich spiele denke ich: passt halbwegs. Nehme ich es auf und höre es... denke ich: du meine Güte! !!

Ist ähnlich wie die eigene Stimme auf dem Anrufbeantworter.
 
Hallo Kitty,
mir geht das auch so das ich beim spielen denke das es sich grässlich anhört, aber von jemand der neben mir sitz gesagt bekommen das es gut war. Und wenn ich mich aufnehme hört sich das auch besser an als ich es selbst beim spielen wahr genommen hab.
 

Bei mir ist es auch eher umgekehrt, bezieht sich allerdings auch auf Orgelspielen. Wenn ich mich tatsächlich mal aufnehmen (was auch nicht allzu selten der Fall ist, wegen Klangprobe für Pastoren o.ä.) dann brauche ich immer mehrere Anläufe. Dann denkt man "jetzt hab ichs" und dann hört man sich die Aufnahme an und denkt "oh Gott, oh Gott, das Pegal in Zeile drei war grottig". Also noch mal von vorn!

Auch wenn die Fragestellung jetzt schon etwas her ist:

Ist das mittlerweile immer noch der Fall?

Ist das nur am Anfang des Übens so, oder hält sich das, auch wenn du das Stück beherrscht?
 
Ein Hinweis. Es gibt Klaviere oder Umgebungen, in denen ein Klavier aufgestellt ist, bei denen der Pianist irgendwie derbe schlechte Karten hat, einen sauberen Sound zu hören. Einen halben Meter weiter ist das dann für einen Zuhörer schon wieder sehr anders... Ich erinnere mich an den "Honigmond", ein Café im Norden der Berliner Innenstadt, in dessen Hinterzimmer ein schönes altes hohes Duysen-Klavier von durchaus sehr brauchbarem Sound stand - für die Zuhörer abseits des Klavierstuhls.

...Nur leider nicht für den Pianisten, der hörte das Klavier irgendwie dumpf und infolge irgendwelcher Interferenzen, Raumrückstrahlungen und oder der Wandposition im Raum so, dass das Klavier auf dem Klavierhocker ziemlich dumpf klang. ...

Dabei empfiehlt sich dann, das Klavier mal versuchsweise paar Zentimeter schräg von der Wand wegzurücken. Das kann schon erheblich etwas verändern.
 

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