Flügeltransport mit normaler Möbelspedition?

  • Ersteller des Themas Wiedereinsteiger123
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Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Wenn ich einen Flügel für womöglich mehrere 10k Euro hätte, bekäme ich ziemliche Bauchschmerzen, wenn ich den Transport einer herkömmlichen Spedition überlassen müsste. Klar, dass die freundlichen Damen und Herren dieser Spedition sagen, dass sie damit Erfahrung haben und sich auskennen - die wollen schliesslich ihre Dienstleistung verkaufen.
Aber das Risiko wollte ich nicht eingehen.
 
ich habe von Bekannten (einer Juristin, die das am Rande bei Gericht mitbekommen hat) einen kuriosen Vorfall geschildert bekommen:
Bei einer Übersiedlung wurde der Möbelspedition ohne weitere Anweisungen gesagt, sie sollten, den Flügel (einen Steinway) auch gleich mitnehmen. Die Firma hatte offensichtlich keinerlei Erfahrungen mit Flügeln und die beiden Möbelpacker noch weniger.
Da ihnen das gute Stück zu schwer war, begannen sie das Teil zu zerlegen, bis die Gussplatte ausgebaut war. Die Versuche der Möbelpacker das Teil vor Ort wieder zusammenzusetzen scheiterten.
Man sah sich vor Gericht, ich weis aber nicht, wie das ganze ausgegangen ist.
Also ich bin in meiner Vorliebe für spezialisierte Klaviertransporteure dadurch bestärkt.

Ich habe mal von einem versierten, renomierten, bekannten, authorisierten usw... Klaviergeschäft ein neues Klavier gekauft. Da dies den beiden zu schwer war, wurde es ebenfalls vor den Treppen zerlegt.
Ende vom Lied war, einige Tasten waren angebrochen, die Lackierung hatte Kratzer.
Ende vom Lied war, daß ich persönlich bei Yamaha im Zentrallager war und mir ein neues Instrument ausgesucht habe. Ob es den Händler noch gibt? Ich hoffe nicht.

Was ich damit sagen möchte: Auch "richtige" Transporteure machen Murks. Bei wirklich wertvollen Instrumenten würde ich mich umhören und nach erfahrenen Leuten suchen.
 
Ich wollte mal nachsehen, ob bei Clavio darüber berichtet wurde, was ich erst seit Tagen weiß:

Bei einem Klaviertransport oder der Arbeit des Autokrans (wie in meinem Fall) ist jedes Kilo Rohgewicht gemäß gesetzlicher Haftung nur mit EUR 10,00 versichert. Egal, ob man den besten Klavierspediteur beauftragt oder eine Möbelspedition. Fällt der Flügel aus den Hebegurten oder gerät der LKW auf der Autobahn in einen Unfall mit der Folge eines Totalschadens, dann schaut man in die Röhre (es sei denn man schließt eine Transportversicherung ab).
 
Seriöse Klaviertransporteure haben eine Transportversicherung bzw. kalkulieren die gleich mit ein oder bieten die gesondert an. Vertrag lesen, nachfragen!

Wenn ich Waren transportiere, sind die grundsätzlich mit ihrem Warenwert versichert, auch gegen Diebstahl, bei Unfall usw.. Das deckt meine "Handwerksmeisterpolice" mit ab.
 
Apropos Piano Express: Ich habe dort angerufen und gesagt, die Flügel stünden im 2. Stock und müssen von der Terrasse mittels Autokran runtergehoben werden. Unfreundliche Rückfrage am anderen Ende: Wozu brauchen Sie denn einen Autokran?
:dizzy::konfus:
 
Hamver ja noch nie jehabt!
Vielleicht solltest Du es drauf ankommen lassen und die Mannschaft bestellen. :lol::lol:


Andere Firma:
Ich hab mal einen Flügel transportfertig gemacht.
Der stand eingepackt und mit Schlitten hochkant zum Abholen bereit.
Die wollten den Flügel doch tatsächlich nochmal aufstellen und ihren eigenen Schlitten montieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
:lol:

@Marlene : Verabrede einfach einen Besichtigungstermin, fertig. Habe ich mit Pianoexpress auch so gemacht.
Die telefonische Rückfrage ist ja berechtigt: Zu 95% werden die Dinger halt über die Treppen transportiert.
 
Die telefonische Rückfrage ist ja berechtigt: Zu 95% werden die Dinger halt über die Treppen transportiert.

Nein, sie ist nicht berechtigt in Anbetracht dessen, was ich dem Mitarbeiter verkündet habe.

Wenn ich sage,

die Flügel stünden im 2. Stock und müssen von der Terrasse mittels Autokran runtergehoben werden

dann weiß ich doch am besten, wie sie dort hochgekommen sind und dass es übers Treppenhaus nicht geht.

Verabrede einfach einen Besichtigungstermin, fertig.

Er hat am Montag stattgefunden, aber am Zielort. Bei mir in Köln reicht Google Maps, da muss keiner schauen. Die Kranfirma hat es genauso gehandhabt.

Mit dem Klavierspediteur ist alles vereinbart, den Autokran fürs neue Haus werde ich am Montag bestellen.
 

Nein, sie ist nicht berechtigt in Anbetracht dessen, was ich dem Mitarbeiter verkündet habe.
Nix für ungut, aber das siehst Du falsch.
Jeder normale Mensch würde auf Deine Aussage hin spontan nach dem Grund für den Kran fragen, erst Recht ein Spediteur, um die Situation überhaupt beurteilen zu können.

Zähle mal Deine "Warums" zusammen, die Du irgend welche Handwerker gefragt hast. :-)
 
erst Recht ein Spediteur, um die Situation überhaupt beurteilen zu können.
Wenn ich als sorgenfreier und glücklicher Besitzer eines 54kg Digitalpianos dazu auch mal etwas sagen darf :-D:

Wenn mir als professioneller Klaviertransporteur ein Kunde sagen würde, dass ich bei ihm einen Kran bräuchte, würde ich ihm mitteilen, dass ich das total dufte finde, dass er mir das sagt, aber ich schon gerne vor Ort mir ein eigenes Bild von machen würde.

Im Ernst:
Und wenn mir der Kunde 10x sagt, dass ich einen Kran bräuchte, würde ich trotzdem immer erst selbst schauen, was ich an Werkzeug einpacke.
 
sondern nur, dass es die gesetzlich vorgeschriebene Haftung ist..
Das sind praktisch die Mindestanforderungen.
Jede Firma darf natürlich in den eigenen AGB reinschreiben, dass sie auch mehr zahlen.
Bei der Post ist jedes Paket z. B. bis 500€ versichert, auch wenn es eine nur 6kg schwere Fotokamera ist.

Dann würde ja kein Mensch seinen Steinway mehr von einer Firma transportieren lassen, wenn er bei einem Unfall immer auf dem Schaden sitzenbleiben würde.
 

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