Flügel / Notenpult

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mberghoefer

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30. März 2018
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Hallo zusammen, hoffentlich rollt ihr nicht zu arg mit den Augen ob meiner naiven Anfängerfrage, aber mir fehlt sowohl Erfahrung als auch die richtige Terminologie. Will trotzdem mal fragen:
Ein professioneller Pianist sagte mir vor einer Weile, dass es auch deshalb schon etwas völlig anderes sei, an einem Flügel statt an einem Klavier zu sitzen, weil man bei letzterem entweder gegen die Front des (hohen) Klaviers oder die meist direkt dahinter befindliche Wand blicke, während man beim Flügel über das Instrument hinweg in den Raum und ggfs darüber hinaus schaue (also in die Welt, mit weitem Horizont) und wenn man wolle, dabei auch die physische Erzeugung des Klangs optisch erlebe, weil man Hämmer, Dämpfer, Saiten usw sehen könne.

Das leuchtete mir eigentlich ein, aber nun habe ich mal an diversen Flügeln gesessen und darauf geachtet - und bemerkt, dass ich bislang tatsächlich nur bei einem einzigen Instrument (ein 90jähriger Grotrian-Steinweg, siehe Bild aus Essen) die Dämpfer usw während des Spiels in Aktion sah, bei allen anderen war die "Notenpult-Einheit" (oder wie immer das richtig heißt) viel näher an den Tasten und verdeckte praktisch alles. Ich hab mir dieses Bauteil dann hier und da mal angesehen, die schienen immer verschiebbar - aber bloß noch weiter zur Klaviatur hin, wo sie dann noch mehr verdeckt hätten.

Ist es also eher gar nicht normal, dass man das Spielwerk (so wie bei dem Instrument im Foto) tatsächlich in Aktion sieht? Oder baut man gewöhnlich das gesamte Notenpult aus, wenn man das sehen will?

Screenshot_2018-11-04-19-30-56.jpg
 
Im Konzert, wenn auswendig gespielt wird, nimmt man das Pult raus. Das hat auch eine bessere Klangabstrahlung zum Pianisten hin zur Folge.
 
Ausbauen ist dafür aber nicht der richtige Begriff. Man zieht es zu sich hin, bis man es in den Händen hält^^ wie sich der Klang dadurch verändert, habe ich aber noch nicht versucht. Hab zu selten Flügel unter den Händen.
Beim aufrechten Klavier kann man die Frontplatte aber auch abnehmen und sieht dann die Hämmer etc beim Spiel. Gästen, die sonst nichts mit Klavieren zutun haben, zeig ich das gerne, um von meinem Spiel abzulenken :P
 
Wobei man bei vielen, wenn nicht sogar allen Klavieren mit wenigen Handgriffen die obere und nach Wunsch auch untere Frontplatte abnehmen kann und dann viel mehr von der Mechanik sieht, als bei einem Flügel. Nur in die Weite schauen wird in der Tat schwierig.

Edit: Tarchen war schneller ;-)
 
Ein professioneller Pianist sagte mir vor einer Weile, dass es auch deshalb schon etwas völlig anderes sei, an einem Flügel statt an einem Klavier zu sitzen, weil man bei letzterem entweder gegen die Front des (hohen) Klaviers oder die meist direkt dahinter befindliche Wand blicke, während man beim Flügel über das Instrument hinweg in den Raum und ggfs darüber hinaus schaue (also in die Welt, mit weitem Horizont) und wenn man wolle, dabei auch die physische Erzeugung des Klangs optisch erlebe, weil man Hämmer, Dämpfer, Saiten usw sehen könne.
:lol:
Der erste Teil ist ja völlig richtig aber die Begründung dafür ist eher lustig. :-)
Die Klangabstrahlung Klavier/Flügel könnte unterschiedlicher nicht sein, aber mit dem Blick auf die Mechanik und dem "optischem Erlebnis" hat das relativ wenig zu tun.

Ist es also eher gar nicht normal, dass man das Spielwerk (so wie bei dem Instrument im Foto) tatsächlich in Aktion sieht?
Normal ist, dass man das nicht sieht, schon gar nicht am Flügel (ein Klavierbauer steht extra auf und schaut von oben rein oder zieht die komplette Mechnaik raus, um wirklich was zu sehen). Wenn überhaupt, dann am Klavier bei abgenommener Platte.
 
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