Flügel ist angekommen und klingt nach einer Woche komisch?

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Prelude3210

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Hi,

ich hatte hier mal ein Thema aufgemacht zur Statik der Wohnung, weil ich meinen Flügel in meine (Gründerzeit-Altbau-)Wohnung kommen lassen wollte. Die super Nachricht: Er ist da, und ich bin unendlich glücklich! Wie ich es mir auch schon erhofft hatte, waren die Sorgen unbegründet, zumindest gab es bisher keine Anzeichen, dass der Boden der Wohnung ihn nicht aushalten könnte. Danke nochmal für die Bestärkung hier.

Als er ankam, klang er auch echt toll, klar, nicht ganz perfekt, da er schon älter ist (Erbstück, ca. 75 Jahre) und gestimmt werden musste, aber doch wirklich gut und vor allem nicht ungewohnt. Ein sehr guter Freund, der Pianist ist, kam und hat darauf gespielt, er meinte auch, dass er eigentlich echt gut klingt, obwohl er mal gestimmt werden müsste. Er kennt den Flügel auch von anderen Standorten her. Jetzt ist ca. eine Woche rum und irgendwie klingt er im Bass teilweise metallisch/unrein oder sogar scheppernd.

Ich habe mal genau geschaut und gehört: Es betrifft vor allem die große Oktave, ab dem C, und geht noch etwas in die kleine Bass-Oktave hinein (bis ca. g). Bei einigen Tönen, vor allem C und c, aber auch ein paar dazwischen, kommt hinzu, dass beim Loslassen ein metallischer und leicht klirrender Klang ertönt, der sehr unsauber und unschön ist. Also nicht beim Anschlagen und Klingen lassen, sondern beim Loslassen der Taste (wenn also der Hammer wieder drauf fällt, korrekt?).

Woran kann das liegen? Und wann sollte ich das Instrument am besten stimmen lassen? Ich muss sagen, es hat sicher keine perfekten Bedingungen bei mir von der Temperatur her, und ein Hygrometer muss ich mir erst kaufen. Aber es ist doch unwahrscheinlich, dass innerhalb von 1 Woche größere Schäden aufgetreten sind wie ein Reso-Riss, oder ist das möglich? Vielleicht mache ich mich auch verrückt.

Danke und schönen Abend :musik064:
 

Aber es ist doch unwahrscheinlich, dass innerhalb von 1 Woche größere Schäden aufgetreten sind
Schäden sind unwahrscheinlich, Verstimmungen können durchaus sein. Aber was genau heißt
obwohl er mal gestimmt werden müsste.
?
Wie stark verstimmt ist er?
wann sollte ich das Instrument am besten stimmen lassen?
Wenn er stark verstimmt ist, kannst du ihn jetzt auch schon einmal stimmen lassen (bzw. Termin ausmachen - wer weiß, wann der Stimmer Zeit hat) und dann in ein paar Wochen noch einmal, denn bei langer Zeit ohne Stimmung sind wahrscheinlich zwei Stimmungen nötig.

wenn also der Hammer wieder drauf fällt, korrekt?
Der Dämpfer fällt auf die Saite.

Jetzt ist ca. eine Woche rum und irgendwie klingt er im Bass teilweise metallisch/unrein oder sogar scheppernd.
Hast du eine Aufnahme vom ersten Tag?
Nur so kannst du objektiv vergleichen. Manchmal ändert sich die Wahrnehmung, bzw. man bemerkt immer mehr Details.

Du kannst auch deinen befreundeten Pianisten fragen, ob er dich noch einmal besucht, und ob er einen Unterschied bemerkt.
 
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Vielleicht mache ich mich auch verrückt.
Vermutlich.
Erst mal abwarten, bis er sich akklimatisiert hat. Das dauert schon mal 4-6 Wochen. Dann final Stimmen (bei grober Verstimmung kannste auch jetzt schon mal stimmen lassen).
Und wie @Flieger schon schrieb, verarscht einen mitunter die eigene Wahrnehmung. Mein Flügel klingt auch jeden Tag irgendwie anders.
 
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Vielleicht mache ich mich auch verrückt.
Wie schon gesagt, akklimatisieren lassen, stimmen und immer daran denken, dass sich das Gehör, Klangempfinden auch sehr schnell ändern kann, zumindest bei mir. Vor zirka zwei Wochen saß ich am Klavier und dachte Gott wie klingt das schön. Dann ging ich in die Küche um einen Schluck zu trinken, setzte mich wieder ans Klavier, habe drei Töne gespielt und mich ob des grausigen Klanges vom Instrument angewendet. 🤷
 
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Mehrere Möglichkeiten, woher das Scheppern kommt:

1) Durch die Akklimatisierung arbeiten Holz und Metall, vielleicht hat sich da eine Lockerung o.ä. ergeben. Das kann jeder gute Klavierstimmer oder Klavierbauer wieder hinkriegen.

2) Etwas "Externes" scheppert, z.B. ein Bleistift auf dem Notenpult, ein Schlüssel im Schrankschloss, zwei Gläser im Regal, die sich berühren etc. - da gibt es dann bestimmte Resonanzen, die dieses Geräusch auslösen.
 
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Durch die Akklimatisierung arbeiten Holz und Metall, vielleicht hat sich da eine Lockerung o.ä. ergeben.
Was soll sich denn bei einem 75 Jahre alten Flügel dauernd akklimatisieren ... wenn er natürlich vorher bei -30 Grad im Grönland in der Garage stand und jetzt bei + 30 Grad im Wohnzimmer dann ist das was anderes.
 
Der größere Stress ist sicherlich der Transport. Einfach abwarten, bis sich alles "gesetzt" hat und dann schauen, ob was klemmt oder klappert.
 
Hm, vielleicht stand er vorher feuchter oder kühler oder steht jtezt in einem Raum neben der Heizung, neben einem zugigen Fenster, neben einem Kachelofen... keine Ahnung. Oder er wurde unklimatisiert transportiert, je nachdem, wer den Transport vorgenommen hat.
 
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  • #10
Danke Euch! Er kam ganz kalt und ausgekühlt an, sogar beschlagen, und jetzt steht er bei ca. 22-23 Grad unweit von einem Heizkörper (den habe ich aber abgeriegelt).

Ich werde mal einen Klavierstimmer kommen lassen, wollte es nur schon näher eingrenzen, und vllt kann der befreundete Pianist ja auch nochmal sagen, ob sich was verändert hat und wenn ja, was vielleicht. :-)

Mache mir dann erst mal keine großen Sorgen. Auch, wenn er schon so alt ist, er klang echt immer sehr gut, fast perfekt, das fiel immer auf im positiven Sinn. Will auf keinen Fall durch unsachgemäßes Aufstellen etc. diese Besonderheit verlieren.
 
  • #11
Mache mir dann erst mal keine großen Sorgen.
Brauchst Du auch nicht. Nach DEN Transportbedingungen braucht der Flügel Zeit und es wird noch viel (in beide Richtungen!) passieren. Ich würde jetzt erst mal stimmen lassen und dann in mind. 3 Monaten nochmals - vll. zum Ende der straken Heizperiode.
 
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  • #12
Warum fragst Du eigentlich hier, wo nur Mutmaßungen geäußert werden können?

Sinnvoll wäre, einen Klavierbauer zu beauftragen, der sich das Instrument anschaut.
 

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