Doch. Das Nachfolger steht mit drin, damit Steinweg überhaupt noch (und zwar nur im deutschsprachigen Raum) im Namen verwendet werden durfte.
"Nachfolger" war inhaltlich immer korrekt, als Verweis auf den vorigen Besitzer Theo Steinweg, kurz Th.
Das NICHT zu machen hätte mit Theo Steinweg selber vereinbart werden müssen, aber die Grotrians Helfferichs Schulzens wollten das mit dem guten Ruf haben und machen - und hätte Theo es ihnen verwehrt, dann hätte er vermutlich für seine Geschäftsanteile entweder weniger erlöst, oder die anderen hätten sie erst gar nicht gekauft ...
Die zweite Zeile der damaligen Tasteklappen bezog sich auf die Nachfolgerschaft Th. Steinweg. Nicht Heinrich Steinweg, und nicht die Fa. Steinweg - die gab es nicht mehr, weil erst persönliche Inhaberschaft und dann erloschen per Auswanderung.
(... was übrigens auch das verschiedentlich kolportierte Gründungsdatum 1835 auskontert, denn das war HEINRICH Steinweg - der den Laden aber 1850 vor der Auswanderung tutti completti verkauft hatte, damit den Klavierbau in Seesen beerdigt hatte, und das Haus an die Jacobson-Schule verkauft hatte. Der älteste Sohn Theo ging erst nicht mit nach New York, ging aber weg aus Seesen, für ihn stand da nix mehr. Er machte sich hinter der Weser (in Holzminden m.W.) als Musikalienhändler selbständig, und nahm dann seinen Sitz erst in Wolfenbüttel, dann in Braunschweig.
Dort nahm er Grotrian sr. als Partner herein. Der war mit einigem Geld aus Russland zurückgekommen.
Also WENN die Grotrian-Bude ein Gründungsdatum benennt, dann sollte man die Papiere des Amtes an der Weser checken, das ist 1850 oder 51, vielleicht. 1835 ist fake - weil Papa Heinrich seinem Sohn Theo geschäftlich nichts übereignete, außer vielleicht Klavierstimmhammer oder so. Die Firma Steinweg war persönliche Inhaberschaft Heinrich Steinweg senior, kein Kompagnon, keine GmbH, nichts dergleichen.
Der war dann mit Familie weg gen New York.
Also, Papa Heinrich weg aus D bzw. dem Hzm. Braunschweig, damit auch Firma weg.
Du musstest dich damals, um ausreisen zu dürfen, beim zuständigen Herzog anmelden zum Ausreisendürfen. Dein Name wurde eine zeitlang öffentlich aufgeboten, damit deine eventuellen Gläubiger erst noch ihr evtl. ihnen geschuldetes Geld hätten bei dir einziehen können. ... und hättest du sie nicht befriedigt, dann hätten sie dich verknasten lassen, statt ausreisen.
Das mit der Einigung zwischen Steinway und Grotrian-Steinweg gilt nur seit der finalen Beerdigung der zuvor ca. einhundert Jahre lang schwelenden und mal eskalierenden Streitereien um die Namensverwendung "Steinweg".
Finale Einigung war, dass die Braunschweiger Instrumente überall woanders nur "Grotrian" heißen sollten, mit Ausnahme des deutschen/deutschsprachigen Raumes. Dort durfte "Grotrian-Steinweg" erscheinen.
Und die Familie heißt seit Kaisers Zeiten und der Genehmigung einer Namensänderung so. Der Kaiser Willy Zwo brauchte wohl in New York hierfür nicht um Gestattung ersuchen ...