Fingerwechsel auf derselben Taste - verstehe etwas nicht

  • Ersteller des Themas Foxedge
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Der Klang ist nur so gut wie der Pappkarton, der die Luft zum Schwingen bringt, die unser Trommelfell letztlich berührt .

Pappe ist bis heute echten schwingenden 2 Meter langen Saiten über einer riesigen Fichtenholzplatte gewaltig unterlegen.

Gewaltig sind aber auch manche Vorurteile.

Wer aus jeder modernen Box einen "Pappkarton" macht und in manch knarrendes Billig-Gebälk eine "riesige Fichtenholzplatte" mit "echten schwingenden 2 Meter langen Saiten" reininterpretiert, der misst sicherlich mit zweierlei Maß.

Ich stimme Dir durchaus zu, dass eine große Resonanzfläche einfach viel besser ist.
Aber gute Boxen haben sich durchaus auch weiterentwickelt. Schauen wir was da noch kommt mit Transducern etc.

Kopfhörer sind einfach eine zeitgenössische Anforderung und darüber klingt vieles schon sehr gut.
 
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Pappe ist bis heute echten schwingenden 2 Meter langen Saiten über einer riesigen Fichtenholzplatte gewaltig unterlegen.

Soweit stimmt es, nur der gewaltige Unterschied liegt nicht an der Pappe oder Holz .... sondern an der gesampelte bzw. simulation Technik des Klaviers und die ist noch nicht so weit.

Pappe hat meistens rund herum auch holz und z.T. sind sie auch 2 Meter lang/hoch (ich nehme an, mit der Pappe meist du Lautsprecher).

N.B. Ich habe vor x-Jahren in Paris L. Pavarotti in einem Konzert gehört. Da war das Orchester direkt jedoch Pavarotti hat ins Mikrophon gesungen ..... somit seine Stimme über so eine Pappe wiedergegeben. Trotzdem, eine gewaltige Stimme über die sog. Pappe !!!!
 
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Soweit stimmt es, nur der gewaltige Unterschied liegt nicht an der Pappe oder Holz .... sondern an der gesampelte bzw. simulation Technik des Klaviers und die ist noch nicht so weit.

Mein Digi Klavier und eine gute CD Aufnahme eines echten Klaviers klingen beides gespielt über auf meine Klipsch Boxen / NAD Verstärker vergleichbar. An der Digi Simulation kann es also nicht liegen, dass mein echtes Klavier im Vergleich deutlich besser klingt.
 
OK, wobei ich kann mir kaum Vorstellen, dass z.B. Klipsch Palladium Boxen gegenüber Klavierresonanzboden soviel am Klang unterschlagen sollen.
 
OK, wobei ich kann mir kaum Vorstellen, dass z.B. Klipsch Palladium Boxen gegenüber Klavierresonanzboden soviel am Klang unterschlagen sollen.

Ich hatte es auch nicht für möglich gehalten.
Als ich das erste Mal nach dem Kauf das Digi angeschlossen habe, hatte ich ernsthaft gedacht ich habe es falsch angeschlossen, da ich noch den akustischen Klang des Stückes im Ohr vom Üben hatte.
Dann habe ich eine meiner mir gut bekannten und geliebten CD's abgespielt und festgestellt, dass die ebenso "schlecht" im Vergleich zum akustischen Klang klang.

Unsere Ohren sind an schlechten Pappkartonklang gewöhnt.
 
Kann es vielleicht sein, dass der eine oder andere Digi-Enthusiast den Klang hauptsächlich im Vergleich zu Musikkonserven beurteilt? Ich kann mir das anders kaum erklären. Ein Digi ist klanglich viel näher an einer Aufnahme als eine Aufnahme an der Wirklichkeit, also dem Klang eines guten Flügels in einem akustisch guten Saal. Schon eine Aufnahme hat mit der Realität recht wenig zu tun, und ein Digi nochmal weniger. Wer's nicht glaubt, sollte seine Freizeit statt bei YouTube öfter mal in einem echten Konzert verbringen. Die Pianisten freuen sich auch über euren Besuch. ;-)
 
Leider kann ich keinen Flügel in einem akustisch guten Saal meines herrschaftlichen Anwesens nutzen. Also muß das Digi das Apartment-Wohnzimmer beschallen.

Natürlich klingt das mit Resonanzboden besser, deshalb gibt es ja auch Digitalklaviere mit einem solchem zu kaufen.
 
Leider kann ich keinen Flügel in einem akustisch guten Saal meines herrschaftlichen Anwesens nutzen.

Das kann ich auch nicht. Aber ich weiß, wie ein toller Flügel in einem guten Raum klingt. Die Imagination davon kann ich deshalb auch in einer Übezelle haben. An einem Digi aber nicht, auch nicht an einem der gehobenen Klasse. Ich habe das durchaus probiert und über lieber ohne Instrument als an einem Digi.
 
Vielleicht kannst du dir das nicht vorstellen, aber es gibt Menschen, für die Musik nicht nur irgendein austauschbares Hobby ist. Davon abgesehen vermute ich, dass auch in deiner Welt das warme Wasser aus der Leitung kommt und der Strom für's Digi aus der Steckdose.

Sehr theatralisch. Ist das irgendein aktuelles Sozialogieprojekt?
Lieber gar nix als ein Digi, das ist der Inbegriff für Liebe zur Musik, alles klar. Zwischen "warmes Wasser aus der Leitung" und "ohne echten Flügel in tollem Raum geht gar nix" liegen schon noch ein paar Snob-Schattierungen.

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Ich habe nicht geschrieben, dass ich nur auf tollen Flügeln übe. Meistens übe ich in einer winzigen Übezelle, und wer schon mal eine Musikhochschule von innen gesehen hat weiß auch, was für Instrumente in welchem Zustand man dort antrifft. Trotzdem kann man auf diesen Instrumenten am Klang so arbeiten und üben, dass das Spiel auf guten Instrumenten im Unterricht oder im Konzert davon profitiert. Am Digi kann ich das nicht. Die paar Sachen, für die mir ein Digi genügt, kann ich auch ohne Instrument üben. Und das tue ich.
 
Leider kann ich keinen Flügel in einem akustisch guten Saal meines herrschaftlichen Anwesens nutzen. Also muß das Digi das Apartment-Wohnzimmer beschallen.

Wenn man Kopfhörer nutzt und über ein Midikeyboard sein VST Piano/Konzertflügel anspielt, kann man dem entweder über externe Plugins Hall verpassen, oder über einen internen Effektbereich sofern mitgeliefert. Bei letzterem wird nicht selten - so kenne ich es jedenfalls von Orchester-Instrumenten - direkt in (berühmten) Konzertsäälen aufgenommen und die Instrumente bringen dann von Haus aus dessen Akustik mit. Gewünscht ist aber von erfahrenen Komponisten eher ein Sample was trocken ist, weil man dann mit entsprechenden Reverb-Plugins den Hall seiner Wahl dafür einstellen kann. Der lässt sich dann natürlich auch im Detail anpassen und da trennt sich dann vor allem bei der virtuellen Orchesterkomposition die Spreu vom Weizen, wer in der Lage ist, die Instrumente alle korrekt im Raum zu verteilen. Setzt sehr viel Kenntnis voraus und damit steht und fällt, wie authentisch und gut eine virtuelle Orchesterkomposition klingt.
 
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Ich habe nicht geschrieben, dass ich nur auf tollen Flügeln übe. Meistens übe ich in einer winzigen Übezelle, und wer schon mal eine Musikhochschule von innen gesehen hat weiß auch, was für Instrumente in welchem Zustand man dort antrifft. Trotzdem kann man auf diesen Instrumenten am Klang so arbeiten und üben, dass das Spiel auf guten Instrumenten im Unterricht oder im Konzert davon profitiert. Am Digi kann ich das nicht. Die paar Sachen, für die mir ein Digi genügt, kann ich auch ohne Instrument üben. Und das tue ich.

Ich würde auch lieber auf einem älteren, verstimmten akustischen Instrument üben als auf einem Digi - nichts anderes schreibt mick. Der Flügel diente doch nur als Referenz für das "Ideal", dem man sich eben mit akustischem Instrument besser annähern kann als mit einem digitalen; klanglich und gedanklich.
Und bevor Vorwürfe kommen, das sei "elitär": Ich habe beides probiert und hatte mal eine Zeit lang (während meines Studiums in München anfangs) ein Roland Digitalpiano - also durchaus eines der besseren. Es war okay, aber tot. Ich habe irgendwann aufgehört, regelmäßig zu üben.
Habe ein Jahr später ein akustisches gemietet, und was ist geschehen? Richtig: Die Lust und die Freude kamen sofort zurück. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit viel Liebe zur Sache.
 
Tja, so ist das. Ich kann NUR! auf dem Digi meine "Liebe zur Musik" voll entfalten, obwohl 3 Meter weiter ein toller Flügel steht.
"My Grand Piano is too big for my neighbours" :-D
 
Ich bin mir auch sicher, dass mein Wiedereinstieg mit Digi gescheitert wäre.
Viele klavierspielende Freunde haben nach einer Kindheit und Jugend mit echtem Klavier heute in irgendeiner Ecke ein mehr und mehr verstaubendes Digi. "Mittlerweile steht es schon so, dass ich es von dort gar nicht problemlos an die Steckdose bringen könnte. Haha."
Wer denkt sich solche Gemeinheiten schon für ein echtes Klavier aus?*
Außerdem ist mein Klavier beleidigt, wenn ich ihm zu wenig Beachtung schenke.
Ich hoffe, es hat noch nicht herausgefunden, dass ich manchmal auf einem Flügel fremdspiele und mir irgendwann einen Flügel kaufen möchte. :geheim:

*Ich weiß, es stauben auch viele akustische Klaviere ein.
 
Ich habe das durchaus probiert und über lieber ohne Instrument als an einem Digi.

Das Digi hat durchaus seine Vorteile beim Üben.
z.b eine Testaufnahme schnell mitschneiden und anhören.
Auch nur von einer schwierigen Stelle.
Oder verschiedene Interpretationen der Stelle schnell mal in Ruhe vergleichen.
Oder die Stelle mit halber oder viertel Geschwindigkeit abspielen ohne Frequenzänderung um technische Ungenauigkeiten besser herauszuhören. Das eingebaute Metronom ist auch sehr praktisch. Die unterschiedlichen Klavierklänge haben für mich auch ihren Reiz. Nichts was man nicht auch am akustischen machen könnte mit externen Geräten, aber am Digi geht das sehr schnell und einfach.

Was mir noch fehlt wären authentische Klänge von alten historischen Klavieren z.B von der Zeit Beethovens und Mozarts. Es gibt ja immer wieder Fragestellungen in den Noten die mit den technischen Eigenschaften der damaligen Klaviere erklärt werden könnten (vor allem Dämpfung). Testweise mit einem zeitgemäßen Instrument schnell mal spielen zu können hätte schon seinen Sinn.
Gibt es solche (Midi) Klänge?

Der Klang ist aber der riesen Schwachpunkt der Digis.

Wie gesagt ist mir selber der miserable Klang des Pappkartons erst aufgefallen, als ich länger mit einem richtigen Klavier geübt habe.

Das erklärt auch warum viele denken Digis oder Hifi klingen gut. Deren Gehör ist abgestumpft. So wie es meines war.
Ich höre jetzt allgemein deutlich besser und differenzierter, dank akustischem Klavier.
Akustische Klaviere sind also gesund :-)
 
Wenn man Kopfhörer nutzt und über ein Midikeyboard sein VST Piano/Konzertflügel anspielt, kann man dem entweder über externe Plugins Hall verpassen, oder über einen internen Effektbereich sofern mitgeliefert.

Der Klang eines Konzertsaales ist nicht nur mit Hall einstellbar oder simulierbar.
Das ist eine wesentlich kompliziertere Angelegenheit von Dämpfungs und Interferenzeigenschaften über unterschiedlichen Frequenz und Amplitudenverläufen.
Jeder Saal klingt deswegen auch anders. Niemand wird dir sagen oder simulieren können warum z.B gerade der Wiener Musikvereinssaal so phantastisch klingt.
Das ist auch nicht nachbaubar, geschweige denn elektronisch simulierbar.
 
Tja, so ist das. Ich kann NUR! auf dem Digi meine "Liebe zur Musik" voll entfalten, obwohl 3 Meter weiter ein toller Flügel steht.
"My Grand Piano is too big for my neighbours" :-D
Finde ich auch bezeichnend, daß hier einige schrieben, aus Liebe zur Musik mit dem Üben aufzuhören, während andere (in einem anderen Thema) sich noch freiwillig mit 140€-Master-Keyboard im Urlaub abplagen. ;-)

Auch mich halten imperfekte Instrumente unter suboptimalen akustischen Bedingungen nicht von Musizieren ab, sonst hätte ich Zeit meines Lebens nie (akustisch und elektronisch) Klavier gespielt. Und würde man mir meine Kawai-Hammermechanik wieder wegnehmen, könnte ich mich dennoch darüber freuen, was ich darauf alles gelernt habe, würde das Yamaha-Hackbrett wieder rausholen und weiterhin in die Tasten hauen.
 
Was mir noch fehlt wären authentische Klänge von alten historischen Klavieren z.B von der Zeit Beethovens und Mozarts. Es gibt ja immer wieder Fragestellungen in den Noten die mit den technischen Eigenschaften der damaligen Klaviere erklärt werden könnten (vor allem Dämpfung). Testweise mit einem zeitgemäßen Instrument schnell mal spielen zu können hätte schon seinen Sinn.
Digis sind - auch ohne deren Klang wie Pianoteq Kremsegg nachzubilden - näher an Instrumenten aus der Frühzeit der Klavierentwicklung: mit einfachen Mechaniken, weniger Dynamik, kurzem Sustain, und natürlich generell leiser. Was wenig verwunderlich ist, denn wir befinden uns in der Frühzeit der digitalen Instrumente. Das Pianoforte brauchte auch eine Weile, um sich klanglich vom älteren Cembalo absetzen zu können.
 

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