Ich kann eine Septime ohne Probleme mit 1-4 greifen.
(linke Hand - Walzerbegleitung) na ja, Septime mit 14, Oktave mit 15 (gerne auch mit 14, 13, 12, notfalls gar mit 25) - all sowas ist ja erfreulich, aber was nützt es, wenn man einen Basston woanders und danach zwei Akkorde spielen soll?
(darüber mal nachdenken, nicht vorschnell urteilen - nachdenken und sacken lassen)
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Ein unausrottbarer und aus mir unerfindlichen Gründen beliebter "begreif-Fehler" ist:
- man sieht einen Basston, z.B. As
- man sieht einen Akkord, z.B. es-as-c1
- man sieht einen Fingersatz: Bass As mit 5, den Akkord mit 4-2-1
- das glotzt man stumpfsinnig an und räsoniert "buhuhu was´n Scheiß, von As mit 5 zu es mit 4 ist ja voll weit und total unbequem"
Was ist da der Fehler? Das völlig blöde Glotzen auf den "Abstand" As-es und die dort einzusetzenden Finger 5 und 4. Mir steht nicht immer der Sinn nach freundlichen dutzi-streichel-lob-Formulierungen, deshalb herzenskalt und rüde: wer sowas denkt und dann womöglich noch sagt*), dem sollte man einfach eine runterhauen (damit das Gejammer wenigstens einen nachgelieferten echten Grund hat) und danach wegjagen: man muss nicht klavierspielen, Briefmarkensammeln oder winters Schneeschippen und sommers rasenmähen sind auch schöne (und nützliche!!) Hobbies.
Wer hingegen erkennt, dass man für den erwähnten Ablauf (Bass As, Akkord es-as-c1) nicht mehr benötigt, als mit dem Daumen von as (!!!!!) bis c1 zu gelangen, der wird weder geprügelt noch weggejagt
............................jetzt wüsste ich gerne, was Anfänger und halbwegs Fortgeschrittene, wenn sie das durchdenken, damit anfangen können.................
bevor weitergelesen wird: erstmal ne gute halbe Stunde probieren, nachdenken
und es kann nicht schaden, sich beim nachdenken klar zu machen, dass vergleichbare Walzer-Begleitfiguren in sehr hohem Tempo vorkommen können**)
ok, vor der Auflösung zwei immergrüne Zitate***):
Liszt: (sinngemäß) bei entfernten Basstönen die obere Oktave stumm mit dem Daumen berühren und nötigenfalls auf den stummen Daumenton schauen (Göllrich, Liszt-Pädagogikum)
Kratzert: (sinngemäß) die entspannte geöffnete Hand fällt von allein auf die Oktave****)
Jetzt wüsste ich gerne, ob beim lesen und überlegen beim einen oder anderen ein Licht aufgegangen ist


wenn ja, dann

und weiterlesen ist unnötig
Auflösung:
As-as mit 51 und c-c1 mit 51 - also zwei harmlose Oktaven im Abstand einer großen Terz: das ist alles, was man sehen und begreifen muss (mit entspannter Hand, die von allein auf die Oktaven fällt)
As mit 5 spielen, aber dabei as mit 1 berühren und sehen
es-as-c1 mit 4-2-1 spielen, aber dabei c-c1 mit 51 anvisieren/berühren
- zu sehen gibt es nur den Weg des Daumens (as-c1)
Nach diesem kinderleichten Prinzip alle Walzer- etc- "Hüpf"-Begleitungen spielen -- hat man das einmal geschnallt, werden solche Begleitfiguren in jedem Tempo leicht und danach kann man auch je nach Gusto die Akkorde mit 521 und den Bass spaßeshalber (bzw. wegen einer Betonung) mit 3 oder gar mit 1 spielen. Aber erst muss die Kombination aus geringerer Sicht-Distanz und quasi halbblindem Spiel begriffen sein.
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*) z.B. im Unterricht: "plärr plärr, das ist aber weit mit 5-4 von As nach es buhu"
**) Chopin Minutenwalzer, Liszt 2. Rhapsodie u.v.a.
***) ich bin zu faul, die ausführlichen Zitate abzutippen, deshalb sinngemäß verkürzt
****) jaja... "buhu ich find Oktaven voll weit" usw. - die Welt ist ungerecht und rücksichtslos: wessen Hände entweder sehr klein oder sehr verspannt sind, der soll halt ggf Banjo und nicht Klavier spielen (ja, das ist fies, aber Kismet)