Fingersatz und Etüden

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Hi,

eine Frage zur Russische Klavierschule 1, Seite 78, Etüde a-moll, Samuil Majkapar.

Wie ist das eigentlich mit so angegebenen Fingersätzen bei Etüden? Etüden sind ja auch als eine Art Übungsstücke gedacht, oder? Sind die angegebenen Fingersätze bei Etüden also ein wichtigerer Teil als bei anderen Musikstücken/formen, wo man ja dann doch eher frei entscheiden soll wie es am Besten geht, z.B. weil der Fingersatz in Etüden auch einen gewissen Übungszweck erfüllen soll?

Bei diesem Lied will mir nicht in den Kopf, wir man einen derartigen Fingersatz für die linke Hand angeben kann, das macht für mich keinerlei Sinn derart herumzuspringen, speziell in der ersten Zeile. Sry nix online gefunden, Frage sicher nur schlüssig für Besitzer der Schule zu beantworten.

Viele Grüße,
André
 
Ich werde die Frage zwar nicht beantworten (können), trotzdem bin ich neugierig auf das Notenbeispiel. Kannst du die Stelle nicht fotografieren und dann hier hochladen?
 
Hi,

na ja, so spannend ists nicht, ist ja absolutes Anfängerstückchen.
Als Miniausschnitt sollte es rechtlich gehen, mehr besser nicht...


Ich verstehe nicht warum man linke Hand 5 -> 2,4 geht, das ist ziemlich umständlich - nur um den Daumen zu vermeiden? Kann man in dem Fall ja einfach weiter reingehen in schwarze Tasten.
Und der Wechsel auf Finger 3 im 5. Abschnitt ist mir ein totales Rätsel, nur um danach wieder zurückzuspringen.

Wie gesagt, die Frage ist auch im Kontext Etüde gemeint, sollte man bei dieser Liedform (wie nennt man sowas) besser wegen dem Übungscharalter auch seltsame Fingersätze mitmachen?

Viele Grüße,
André
 

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Ich finde den Fingersatz nicht schlecht. Er steht wohl aus klanglichen Gründen so da. Die linke Hand spielt ja keine Begleitakkorde - auch wenn das auf den ersten Blick so ausschaut. Vielmehr wechselt die Melodielinie ständig zwischen linker und rechter Hand hin und her.

Spielt man im zweiten Takt e-gis mit Daumen und Zeigefinger, ist bei Anfängern die Gefahr groß, dass aufgrund der unbequemeren Handstellung das e lauter wird als das gis. Es muss aber umgekehrt sein, weil das gis eine Melodienote ist und das e eine Begleitnote.

Im vierten Takt ist es auch nicht verkehrt, das e mit dem starken 3. Finger zu spielen statt mit dem schwächeren 4. Danach gehört ohnehin eine kleine Zäsur, bevor man mit d-a im 5. Takt weitermacht.

Im übrigen ist es wohl auch Sinn dieser Etüde, luftige Lagenwechsel (weg von den Tasten) zu üben. Wenn man die ersten beiden Takte als einen Griff spielt, verfehlt man auch ein wenig diesen Zweck. Und außerdem macht das freie, luftige Spiel viel mehr Spaß!

LG, Mick
 
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Ich verstehe nicht warum man linke Hand 5 -> 2,4 geht, das ist ziemlich umständlich - nur um den Daumen zu vermeiden? Kann man in dem Fall ja einfach weiter reingehen in schwarze Tasten.
wenn du für die Terz e-gis lieber (und bequemer) 2-1 nehmen wilsst, dann mach das einfach

Und der Wechsel auf Finger 3 im 5. Abschnitt ist mir ein totales Rätsel, nur um danach wieder zurückzuspringen.
der 3. Finger auf dem Viertel ist deswegen ok, weil sich der nachfolgende Doppelgriff dann bequem erreichen lässt

dennoch finde ich die Fingersätze dort wenig günstig (mag sein, dass sie für kleine Hände / Kinderhändchen passabel sind)
 
Danke für eure Ratschläge und auch auf was ich achten muss.
Der 3. Finger für die Viertel wundert mich trotzdem, ich mein ich bin vorher mit 4 drauf, springe auf selber Note laut Angabe extra auf 3 und muss dann direkt das d daneben mit 5 nehmen, springe also gewissermaßen wieder zurück.

Kann evtl. sein dass sie dazu zwingen wollen, auch eher luftig zu spielen/zu hüpfen, das nahm ich an.
Deshalb auch die Frage, ob bei Etüden zwingender auf Fingersätze geachtet werden sollte als bei anderen Liedformen.
 
Wie schon Rolf erwähnt hat, die Fingersätze sind eher für kleine Hände. Die Russische Klavierschule wurde eigentlich für Kinder (darum auch die lustigen Bären) gedacht bzw. entwickeln. Da ist das hüpfen manchmal die einzige Möglichkeit gewisse Griffe mit kleiner Hand zu schaffen.

Gruss Antoine
 

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