Fingersatz ~ Oktave

hoppel.ak-pianoforte

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Oktaven spielen ~ Fingersatz ~ Fingerübungen/-Gymnastik



Sorry schon mal für den langen Text, kann meine Worte grad nicht treffend auf den Punkt bringen.



Auf der Suche nach Antwort auf meine Frage habe ich unzählige Beiträge im „www“ gefunden die alle in die gegensätzliche Richtung zielen.



Ich habe sehr große Hände und lange Finger...

Wenn ich die Oktave mit einer Hand z.B. c + c‘ gleichzeitig spielen möchte, so steht in Lehrbüchern, Ratgebern und Foren überall der Fingersatz 1+5.

Für kleine Hände der Ratschlag man solle die Hände dehnen und Fingerübungen machen um die Oktave greifen zu können.


Nur habe ich lange Finger und nutze den Fingersatz 1+4 weil ich bei 1+5 sogar 10 Töne locker erreichen kann.


Ist es für mich als „Anfänger/Ungelernter“ ratsam so weiter zu machen (Fingersatz 1+4) oder soll ich besser üben mit 1+5 zu greifen?


Also könnte es später evtl hinderlich sein das ich jetzt abweiche obwohl Lehrbücher etc. es anders aufzeigen?


Überall wird über kleine Hände geschrieben aber nirgends über „zu große“ Hände.



Danke fürs lesen und freue mich über eure Antworten oder Diskussion dazu.


Lg Andreas


PS: gezielt richte ich die Frage auf die Noten der rechten Hand wo ich ein Bild angefügt habe. (Rondo Alla Turca)
 

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Nur habe ich lange Finger und nutze den Fingersatz 1+4 weil ich bei 1+5 sogar 10 Töne locker erreichen kann.
Du darfst sogar bei passender Gelegenheit 1 -3 greifen. Fingersätze passen zum Fortgang im Stück und zu den Händen. Probleme machen die zu kleinen Hände, sonst ist alles erlaubt. Das Greifen von Dezimen (10) ist doch sogar vorteilhaft!


Freu dich, Rachmaninov und co. steht dir offen...
 
Danke. Ja einerseits ist es gut, das ich das theoretisch kann. Aber könnte ja sein das es ein Fehler ist den ich begehe :)
 
Wenn eine Oktave nicht in einem linearen Zusammenhang steht, dann ist es gut, sie mit 1-5 zu greifen.
Dann hat die Hand eine entspannte, geradegerichtete Position.
 
Freu dich doch, wenn du die Oktave locker greifen kannst. Es gibt keine Regeln, dass man alles mit 1-5 oder 1-4 spielen muss. Du musst halt schauen, wie die Hand insgesamt liegt. "Verdrehen" wäre nicht so ratsam, siehe auch @Tastatula's Beitrag.
 
Es gibt nicht viele Stücke, wo mehr als eine Oktave gegriffen wird. Aber es kommt öfter vor, dass dazwischen etwas passiert wo du dann die anderen Finger brauchst und die Oktave dann zwangsweise 1-5 greifst. Und dann ist es praktisch, wenn die Hand weiss, wie weit sie greifen muss, um die Oktave sicher blind zu treffen.
 
Es gibt nicht viele Stücke, wo mehr als eine Oktave gegriffen wird. Aber es kommt öfter vor, dass dazwischen etwas passiert wo du dann die anderen Finger brauchst und die Oktave dann zwangsweise 1-5 greifst. Und dann ist es praktisch, wenn die Hand weiss, wie weit sie greifen muss, um die Oktave sicher blind zu treffen.
Hmm, aus meiner eigenen Erfahrung habe ich das Gefühl, dass Nonen oder Dezimen sehr oft vorkommen. Gefühlt in über 80% der romantischen Literatur. Bei Mozart und Zeitgenossen vielleicht noch deutlich seltener, bei Bach auch nicht allzu oft, aber auch noch oft genug...

Oktaven mit 1-5 oder mit 1-4 greifen ist beides vollkommen in Ordnung. Je nachdem, was davon sich im Kontext (also im Gesamtbewegungsablauf - was machen deine Hände/Arme vor und nach der Oktave) anbietet. Bei Oktavläufen nehme ich z.B. sehr gerne 1-4 auf den schwarzen Tasten und 1-5 auf den weißen. Generalisieren kann man sowas aber auch absolut nicht. In manchen Kontexten kann sogar 1-3 nötig bzw. zumindest sinnvoll sein.
 
Die Scherereien beim Oktaven greifen treten vor allem dann auf, wenn zwischen den beiden Oktavtönen drin noch weitere Tasten gedrückt werden müssen und man die Hand deshalb nicht mehr quasi beliebig dehnen/ausrichten kann.

Ein kleines Experiment zum Nachmachen:
Hand bzw. Finger auf ein Blatt Papier legen, so als würde man die weiteste Spannweite mit 1-5 greifen wollen, die man am Klavier greifen kann. Dabei mit dem Stift markieren, wo der Daumen und wo der 5. Finger enden. Dann den Daumen an der gleichen Stelle liegen lassen, aber die maximale Spannweite des Griffs 1-4 markieren (Hand am besten so hindrehen, dass man die Markierung für den 4. Finger auf die gleiche Achse wie die Markierung für den 5. Finger malt). Danach das gleiche Spiel nochmal mit 1-3, und wenn man Lust hat mit 1-2.

Was sieht man (siehe Bild)? Die erreichbare Spannweite, wenn man die Hand zwischen zwei Fingern stark dehnt und die anderen 3 Finger ignoriert, ist ziemlich gleich groß, egal ob man 1-5, 1-4 oder 1-3 nimmt. Bei mir ist die mögliche Dehnung bei 1-4 sogar noch wenige Millimeter größer als bei 1-5...

Diese Erkenntnis hilft zwar nicht viel beim entspannten Klavierspiel, weil man dabei die Hand normalerweise nicht so dehnen kann und will (außer man will nen scheußlichen Klang und eine verkrampfte Hand). Aber die Erkenntnis hilft dabei, sich klarzumachen, dass leere Oktaven mit 1-4 oder 1-3 gegriffen nicht unpraktischer/falscher sein müssen, als Oktaven mit 1-5, wenn es die Handstellung an der entsprechenden Stelle zulässt.
 

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Bei der angegebenen Stelle bei Mozart ist es für Leute mit größeren Händen sinnvoll die Oktaven auf weißen Tasten mit 1-5 zu spielen und das cis mit 1-4-5, also 4 und 5 gemeinsam auf der schwarzen Taste!
Das stabilisiert die Oktavbrücke und erzeugt den gewünschten Akzent.
Überhaupt ist es hilfreich die Hand bei Oktaven als elastische Brücke zu empfinden.
 
Ahhhh das klingt interessant. Das probiere ich direkt aus. Kann’s mir richtig vorstellen wie es sich vom Klang auswirkt.


Bei der angegebenen Stelle bei Mozart ist es für Leute mit größeren Händen sinnvoll die Oktaven auf weißen Tasten mit 1-5 zu spielen und das cis mit 1-4-5, also 4 und 5 gemeinsam auf der schwarzen Taste!
Das stabilisiert die Oktavbrücke und erzeugt den gewünschten Akzent.
Überhaupt ist es hilfreich die Hand bei Oktaven als elastische Brücke zu empfinden.
 

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