Fehler einüben

  • Ersteller des Themas Leoniesophie
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auch die Meinung gelesen zu haben, man solle von Anfang an "interpretatorisch" üben, also die Interpretation während der technischen Grundlage mit aufbauen

Hier kann Missverständlichkeit wegen des Wortes "Interpretation" entstehen: eine tatsächliche solche wird sich erst im richtigen Tempo darbieten lassen, woraus folgt, dass eine tatsächliche solche während des Übens (sicherstellen des Spiels) logischerweise nicht vollständig möglich ist.
Aber selbstverständlich gilt es beim Üben, akribisch jede dynam.-agog. Anweisung auszuführen und sich parallel auch Gedanken darüber zu machen, wie das später mal klingen soll. Allerdings ist das Erfüllen dynam.-agog. Anweisungen noch kein "interpretieren" (das wird gerne durcheinandergemengt)
alle Klarheiten beseitigt? :D
 
Ein Stück stellenweise lauter, leiser klingen zu lassen, melodische Zusammenhänge herzustellen oder Gegensätze herauszuarbeiten, den Grundcharakter eines Stückes für mein Spiel festzulegen, die Pedalarbeit verfeinern - das alles traue ich mir auch nachträglich zu.

Hallo Dreiklang,

Da stellt sich mir aber jetzt die Frage nach den Grenzen zwischen Technik und Interpretation. Für mich gehört die grundlegende Dynamik eigentlich schon zur Technik und ich achte von Anfang an drauf. Besonders bei den Bartók Stückelchen müsste ich ja dann fast wieder von vorne anfangen, da ist es mir lieber ich beachte das von vornherein. Die Stärke des Anschlags, ob legato oder staccato gespielt wird, laut oder leise, das übt sich doch auch gleich ein und wenn das mal falsch sitzt, muss man erst recht wieder umlernen.

Das Pedal, hebe ich mir aber immer für den Schluss auf und wenn es nur irgendwie geht, drücke ich mich überhaupt davor. :rolleyes:

LG, PP
 
Hier kann Missverständlichkeit wegen des Wortes "Interpretation" entstehen: eine tatsächliche solche wird sich erst im richtigen Tempo darbieten lassen, woraus folgt, dass eine tatsächliche solche während des Übens (sicherstellen des Spiels) logischerweise nicht vollständig möglich ist.
Aber selbstverständlich gilt es beim Üben, akribisch jede dynam.-agog. Anweisung auszuführen und sich parallel auch Gedanken darüber zu machen, wie das später mal klingen soll. Allerdings ist das Erfüllen dynam.-agog. Anweisungen noch kein "interpretieren" (das wird gerne durcheinandergemengt)
alle Klarheiten beseitigt? :D

oh, bitte alle Leser sich das von Rolf und PP gesagte genauestens zu Herzen nehmen und zu verstehen versuchen :shock:
gut, daß ihr da seid. Ich zitiere frei aus dem tollen Diskussionsfaden, an dem ich doch wesentlich mit beteiligt war:
"Interpretation findet innerhalb der Festlegungen der Partitur (Dynamik, Agogik, kurzum, alles was auf dem Notenblatt steht) statt". Danke nochmals für die Korrekturen, Klarstellungen und Verdeutlichungen.
 
oh, bitte alle Leser sich das von Rolf und PP gesagte genauestens zu Herzen nehmen und zu verstehen versuchen :shock:
gut, daß ihr da seid. Ich zitiere frei aus dem tollen Diskussionsfaden, an dem ich doch wesentlich mit beteiligt war:
"Interpretation findet innerhalb der Festlegungen der Partitur (Dynamik, Agogik, kurzum, alles was auf dem Notenblatt steht) statt". Danke nochmals für die Korrekturen, Klarstellungen und Verdeutlichungen.

Hallo Dreiklang,

Man kein ein Stück spielen, technisch einwandfrei, alle Noten passen, alle Tempi passen, die Dynamik passt - das wäre für mich eine einwandfreie Realisierung des Notentextes - und das schaffen meines Wissens auch verschiedene Computerprogramme. Dieses Stück wird aber trotz sklavischer Abarbeitung des Notentextes immer fad klingen, denn erst die Interpretation ist es, was einem Stück Leben einhaucht, was es interessant macht und was das Herz zum Stolpern bringt.

Ich nehme mal an, du hast ein Stück, das du technisch beherrscht - nun dann vergleiche das, was du hörst mit der Vorstellung dessen, wie es für dich klingen sollte. Wenn es da keinen Unterschied mehr gibt, dann ist es dir wohl gelungen, das Stück zu interpretieren - ob das dann eine gute oder schlechte Interpretation ist, steht auf einem anderen Blatt. Mir war es noch nicht vergönnt, etwas so klingen zu lassen, wie ich es wollte und ich nehme an, das wird auch noch sehr lange so bleiben, oder ich komme erst gar nicht in den Genuss. :rolleyes:

Nun, das ist meine Interpretation der Interpretation, wenig wissenschaftlich, aber so sehe ich es halt. Aber Rolf wird dir sicher noch mit einer professionelleren Antwort kommen, die muss ich dir aufgrund meines beschränkten Horizonts schuldig bleiben. ;)

LG, PP

PS: Nimm dir doch mal die Noten deines Lieblingsstückes, hör' dir verschiedene Interpretationen an, schau, ob sich die Musiker an den Notentext halten und wenn es so ist, vergleiche mal wie unterschiedlich die trotzdem klingen können.
 
Naja, das hält genauere Betrachtung wohl nicht stand

Liebe PP,

Du mußt Dich selbst aber auch im Zusammenhang lesen:
Ich nehme mal an, du hast ein Stück, das du technisch beherrscht - nun dann vergleiche das, was du hörst mit der Vorstellung dessen, wie es für dich klingen sollte. Wenn es da keinen Unterschied mehr gibt, dann ist es dir wohl gelungen, das Stück zu interpretieren

Da Du ja offengelassen hast, wie diese Vorstellung genau gebildet wird bzw. zustande kommt, kann man nichts dagegen sagen. Bezüglich der Bildung einer Interpretations-Vorstellung finden sich ja hier einige Anhaltspunkte:
https://www.clavio.de/forum/forum-fuer-anfaengerfragen/12467-uben-und-interpretation.html, Du dürftest den Faden mitverfolgt haben, da selbst darin geschrieben ;)

Mir war es noch nicht vergönnt, etwas so klingen zu lassen, wie ich es wollte und ich nehme an, das wird auch noch sehr lange so bleiben, oder ich komme erst gar nicht in den Genuss.

Ich wünsch' Dir wirklich, daß das nicht so kommen wird....
 
Hallo Dreiklang,

Da stellt sich mir aber jetzt die Frage nach den Grenzen zwischen Technik und Interpretation. Für mich gehört die grundlegende Dynamik eigentlich schon zur Technik und ich achte von Anfang an drauf. Besonders bei den Bartók Stückelchen müsste ich ja dann fast wieder von vorne anfangen, da ist es mir lieber ich beachte das von vornherein. Die Stärke des Anschlags, ob legato oder staccato gespielt wird, laut oder leise, das übt sich doch auch gleich ein und wenn das mal falsch sitzt, muss man erst recht wieder umlernen.

Das Pedal, hebe ich mir aber immer für den Schluss auf und wenn es nur irgendwie geht, drücke ich mich überhaupt davor. :rolleyes:

LG, PP

Es hat aber auch noch niemand geschadet, legato-Stellen einmal staccato und und insbesondere auch legato-Stellen einmal staccato zu üben.
 
Doppelt hält besser, was? Der TE dürfte aber inzwischen drüber weg sein.

K.
 

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