Familie Schmitz schließt ihr Klavierfachgeschäft in Essen

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  • #42
Bei der Durchsicht der Produkte kann ich keine "Schnäppchen" erkennen.
 
  • #43
Hier steht eine anderer Preis (68.500,00).
Die dort genannten Preise sind die alten Ursprungspreise und werden nicht regelmäßig angepasst. Es gibt dieselben Instrumente dann noch hier über die Bechstein-Seite mit aktuelleren Preisen:

Aber erst in Kleinanzeigen findet man die neuesten Preise, und die sind teilw. deutlich besser:
 

  • #44
Die dort genannten Preise sind die alten Ursprungspreise und werden nicht regelmäßig angepasst.

Den Preis anzupassen ist eine Sache von einer Minute. Er will den Flügel ja anscheinend loswerden, dann sollte sich da schon mal jemand kurz an den PC setzen.
:konfus:

Es gibt dieselben Instrumente dann noch hier über die Bechstein-Seite mit aktuelleren Preisen:

Dort wird ein D 282 von 2008 für EUR 55.555,-- angeboten.

Aber erst in Kleinanzeigen findet man die neuesten Preise, und die sind teilw. deutlich besser:

Vom Vario-System schreibt Schmitz auf seiner Firmenseite nichts.

Ein 17 Jahre alter D 282 für knapp 50.000,00 ist doch ein Schnäppchen (für jene, die das Geld dafür haben), oder?
 
  • #45
Den Preis anzupassen ist eine Sache von einer Minute. Er will den Flügel ja anscheinend loswerden, dann sollte sich da schon mal jemand kurz an den PC setzen.
:konfus:
Theoretisch ja. Praktisch befindet Schmitz sich da in bester Gesellschaft, denn ich musste feststellen, dass die Verkäufer doch häufiger das Angebot und die Preise in den Vertriebskanälen nicht zeitnah anpassen. Mir ist es jetzt schon mehrfach passiert, dass vor Ort im Geschäft teilweise andere Instrumente standen als Online und teilweise auch mit anderen Preisen. Dabei waren online angebotene Instrumente bereits verkauft und einige im Austellungsraum angebotene Online noch gar nicht aufgeführt. Erklärung war dann häufig: „die Webpage muss noch aktualisiert werden..“
Das finde ich auch nicht problematisch, solange man nicht ein spezielles Modell sucht. Denn am Ende muss man das jeweilige Instrument immer vor Ort anspielen.
 
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  • #47
Ja, wenn ich ein Unternehmen hätte würde ich es vielleicht mangels Zeit auch so machen. Aber eigentlich stelle ich mir im Jahr 2025 ein Inventursystem vor, welches auch die Pflege der Website und ggfs. Kleinanzeigen etc. leicht und korrekt macht. Gut, wenn ich in 1,5 Monaten schließe wäre mir das vielleicht auch egal...
 
  • #48
Da wundert es mich wieder weniger, dass das Geschäft schließen muss.
 
  • #49
Eher umgekehrt: Wenn ich ein Unternehmen habe, bemühe ich mich besonders darum. Und gerade wenn es um Klaviere geht, also Artikel, von denen im Schnitt nicht einmal eines pro Tag kommt oder geht, ist der Aufwand gering und der Nutzen (keine frustrierten Kunden) groß.

Insbesondere, wenn ich nur mehr 1,5 Monate Zeit habe, möchte ich möglichst viele Leute mit attraktiven Preisen anlocken. Da höhere Preise online noch stehen lassen, ist extrem kontraproduktiv.
 
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  • #50
Ein 17 Jahre alter D 282 für knapp 50.000,00 ist doch ein Schnäppchen (für jene, die das Geld dafür haben), oder?

Das kommt ausschließlich darauf an, ob einem der Flügel zu 100% gefällt, ohne Einschränkungen. Dieser Flügel hat noch eine Bauform, die in den aktuellen D 282 etwas anders gestaltet ist. Ich habe nie einen solchen gespielt, aber die Gußplatte war als Ausstellungsstück bei Bechstein Berlin.
 
  • #52
Dabei waren online angebotene Instrumente bereits verkauft und einige im Austellungsraum angebotene Online noch gar nicht aufgeführt. Erklärung war dann häufig: „die Webpage muss noch aktualisiert werden..“
Das finde ich auch nicht problematisch, ...
Ich finde es äußerst ärgerlich, wenn Internetseiten nicht auf dem aktuellen Stand gehalten werden!

Dieser Ärger beschränkt sich nicht nur auf Klaviere, sondern gilt für jedes Produkt. Wenn auf der Seite ein Hinweis steht, wie "nicht verfügbar, wir warten selber auf die Ware", ist das ok; aber der Eindruck entsteht, man könne das Produkt bestellen oder gar sofort abholen, fühle ich mich - im Sinne von unlauterem Wettbewerb - verprellt.
 
  • #53
Ja, wenn ich ein Unternehmen hätte würde ich es vielleicht mangels Zeit auch so machen. Aber eigentlich stelle ich mir im Jahr 2025 ein Inventursystem vor, welches auch die Pflege der Website
Alle von mir besuchten Häbdler, und das waren schon einige, pflegen die Webseite mit Handarbeit. Da gat es krin Inventursystem fegeben, keinen Automatismus. Vermute, dass das zu kostspielig ist und sich schlicht nicht rechnet.
Eher umgekehrt: Wenn ich ein Unternehmen habe, bemühe ich mich besonders darum. Und gerade wenn es um Klaviere geht, also Artikel, von denen im Schnitt nicht einmal eines pro Tag kommt oder geht, ist der Aufwand gering und der Nutzen (keine frustrierten Kunden) groß.
Das ist keine Frage des Bemühens, sondern der Prioritäten.
Da der Kauf eines akustisches Instruments i.d.R. Immer vor Ort stattfindet und nicht im Online-Store, ist alleine deswegen eine tagesaktuelle Webseite schlicht nicht zwingend erforderlich.
Zudem habe ich in Gesprächen erfahren, dass nicht Wenige alleine von dem Verkaufsgeschäft aufgrund des schlechten Marktes längst nicht mehr von leben können, sondern das maximal ein Zubrot ist, welches durch andere Services (Wartung, Vermietung, Restaurierungen, etc..) ergänzt werden muss. Deswegen liegt da nicht (mehr) immer die absolute Priorität drauf, sondern teilweise auf anderen Einnahmequellen. Das kann man leicht daran ablesen, dass häufig auch Zeitmangel angeführt wurde.

Aber wie gesagt ist das ja bei weitem nicht überall so. Aber halt auch kein Einzelfall.
 
  • #54
Da der Kauf eines akustisches Instruments i.d.R. Immer vor Ort stattfindet und nicht im Online-Store,
Nur wenn der potentielle Kunde aufgrund der Falschinformation auf der Webseite gar nicht erst ins Geschäft kommt...

Deswegen liegt da nicht (mehr) immer die absolute Priorität drauf, sondern teilweise auf anderen Einnahmequellen. Das kann man leicht daran ablesen, dass häufig auch Zeitmangel angeführt wurde.
Zeitmangel ist falsche Prioritätensetzung. Ganz besonders in diesem Fall und wenn der Zeitaufwand gering ist. Wie schon geschrieben:
Insbesondere, wenn ich nur mehr 1,5 Monate Zeit habe, möchte ich möglichst viele Leute mit attraktiven Preisen anlocken. Da höhere Preise online noch stehen lassen, ist extrem kontraproduktiv.
 
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  • #55
Nur wenn der potentielle Kunde aufgrund der Falschinformation auf der Webseite gar nicht erst ins Geschäft kommt...
...ja, wenn man bestimmte Modelle sucht, dann ist das dem Geschäft nicht förderlich. Nur wieviele sind das von den eh wenigen Käufern?

Zeitmangel ist falsche Prioritätensetzung. Ganz besonders in diesem Fall und wenn der Zeitaufwand gering ist.
Ich schrieb: die Prioritätensetzung liegt auf den Tätigkeiten, die ein besseres Geschäft versprechen. Es wird also Zeit und Energie da reingesteckt, wo es sich am meisten rechnet. Wieso soll diese Prioritätensetzung dann falsch sein? Das denke ich mir das jetzt nicht aus, sonderm das war das wiederholte mehrfache Feedback auf Nachfrage. Und wenn der Verkauf sich nur noch wenig rechnet, dann finde ich es naheliegend, dass man sich auf lukrativere Aktivitäten konzenriert, wenn Kapazitätsengpässe eine Prioritätensetzung erfordern und das (schlechte) Geschäft keine Aufstockung der teuren Kapazitäten erlauben.

Zum Zeitaufwand: wenn der wirklich so gering sei, würden es ja alle machen, nur tun sie es nicht, weil ebend der Zeitwand ist nicht immer niedrig ist: Preisanpassungen gehen schnell, aber Fotos, Beschriebungen, etc. sind dann doch zeitaufweniger, wenn sie einigermaßen informativ und von hoher Qualität sein sollen. Ich nenne jetzt hier keine Händler-Namen, aber einige machen mit Absicht die Online-Pflege nur in zeitlichen Abständen und leben damit, dass in der Zeischenzeit dann nur 90-95% des Online-Angebots stimmen - der übergroße Anteil ist ja aktuell, nur ein kleiner Teil halt nicht. Und es kann durchaus verständlich sein, dass der Nachteil durch die fehlenden 5-10% durch ggf. Bedienung von Kunden mit anderen Services mehr als aufgewogen wird. Und zudem können hochqualitätive, nicht immer zeitnah aktualisierte Online-Angebote durchaus auch mehr Kundschaft anziehen als nichtssagende Einzeiler mit unscharfen Fotos, die dafür aber tagesaktuell sind.

Die Abwägung der Sache ist also nicht so primitiv und einfach wie in den oberen Kritiken dargestellt. Ich haben aktuell schon einige Klaviergeschäfte von innen gesehen - was mein Eindruck gewesen ist: das ist nicht einfach Nachlässigkeit, sondern i.d.R schon bewusst und begründet so gemacht, auch wenn es hier so machen nicht gefällt.

Darüberhinaus gibt es zuweilen deutliche Unterschiede in der Qualität der Produktdarstellungen (manche machen nur ein einzelenes nichts-aussagendes Handy-Foto ohne Detailtext, andere 10-15 hochauflösende High-Quality Fotos auch von Details, und dann versehen mit einer detallierten Beschriebung des Zustands und der durchgeführten Arbeiten) dementsprechend unterscheidet sich auch der nötige Zeitwand. Also so pauschal kann man nicht von einem geringen Zeitwand ausgehen.

Zurück zu Schmitz: warum da die Preise offensichtlich nur in Kleinanzeigen zeitnah gepflegt werden (aber immerhin zumindest da) weiß auch niemand konkret. Naheliegend und gut denkbar für seinen Fall ist, dass dies der Vertriebskanal mit dem meisten Traffic darstellt und die Instrumente da länger deutlich häufiger aufgrufen werden als auch deren Bechstein- oder eigener Homepage. Trafficanalysen werden ausgewertet und können eine Prioritätensetzung maßgeblich beeinflussen.
Und im Fall Schmitz scheint der Verkauf sehr wohl zu funktionieren: der Räumungsverkauf ist ja schon seit dem Spätfrühling im Gange und seitdem hat er schon sehr viel Instrumente rausgehauen wenn man das damalige und heute Angebot mal vergleicht. Im Juni hatte er den Bechstein C232 Bj 2006 von irgendwo 5xT€ (damit wurde der so > 1 Jahr lang angeboten) nur in Kleinanzeigen auf 38T€ reduziert und wurde prompt vor meiner Nase weggekauft. Warum sich mehr Arbeit machen, wenn das ausreicht...
 
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  • #56
...ja, wenn man bestimmte Modelle sucht, dann ist das dem Geschäft nicht förderlich. Nur wieviele sind das von den eh wenigen Käufern?
Nein, das gilt auch, wenn man eher allgemein sucht. zB "ah, der hat drei Flügel auf Lager, die von der Größe her passen. Da schaue ich mal vorbei."

Ich schrieb: die Prioritätensetzung liegt auf den Tätigkeiten, die ein besseres Geschäft versprechen. Es wird also Zeit und Energie da reingesteckt, wo es sich am meisten rechnet. Wieso soll diese Prioritätensetzung dann falsch sein?
Weil sich die Person irrt.
Ich höre immer wieder, auch in anderen Branchen "Wer sich wirklich interessiert, ruft an / kommt trotzdem vorbei."
Nein. Das war vielleicht bis vor 15 Jahren so. Wenn heute das Onlineangebot nicht ansprechend ist, geht man zur nächsten Webseite. Und wenn die Informationen zwischen Homepage und Kleinanzeigen nicht konsistent sind, macht das einen nachlässigen bis unseriösen Eindruck.
 
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  • #57
Ich höre immer wieder, auch in anderen Branchen "Wer sich wirklich interessiert, ruft an / kommt trotzdem vorbei."
Nein. Das war vielleicht bis vor 15 Jahren so. Wenn heute das Onlineangebot nicht ansprechend ist, geht man zur nächsten Webseite.

Wenn Du meinst.

Kunden, die fünf- oder sechsstellige Summen für ein hochwertiges Instrument bereit sind zu zahlen, die verlassen sich nicht auf eine Website, sondern greifen in der Tat zum Telefon.

Dort kann man nämlich schon vorab jede Menge Informationen darüber bekommen, ob sich ein Besuch lohnen könnte, ob man ein freundliches Gegenüber hat, vielleicht noch nach konkreten Vorstellungen gefragt wird und ein Anspieltermin vereinbart wird, bei dem man dann vielleicht das Geschäft alleine diesem Kunden zur Verfügung stellt.

Vielleicht auch noch dafür sorgt, dass die in Frage kommenden Klaviere auch wirklich gut gestimmt sind. Und dass die Kaffeemaschine funktioniert.
 
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  • #58
Denke auch, dass in diesem Preissegment das Shopangebot nur eine untergeordnete Rolle spielt. Klar, wenn der genannte Preis verrückt hoch ist, dann steigert das nicht die Chance auf einen Besuch. Wenn andere Anbieter aber ähnliche Preise aufrufen wird der Schaden gering sein.

Wichtiger ist das beim Preis eines gut ausgestatteten Mittelklassefahrzeuges, dass das Instrument gut klingt und sich angenehm spielt. Wird zumindest hier im Forum andauernd wiederholt.

In der umkämpften Preisklasse bis 15.000 Euro mag das anders aussehen.
 
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  • #59
Ich nenne jetzt hier keine Händler-Namen, aber einige machen mit Absicht die Online-Pflege nur in zeitlichen Abständen.......

.......Die Abwägung der Sache ist also nicht so primitiv und einfach wie in den oberen Kritiken dargestellt. Ich haben aktuell schon einige Klaviergeschäfte von innen gesehen - was mein Eindruck gewesen ist: das ist nicht einfach Nachlässigkeit, sondern i.d.R schon bewusst und begründet so gemacht, auch wenn es hier so machen nicht gefällt.
Ich verstehe deine Argumentation immer noch nicht. Warum macht das ein Klaviergeschäft mit Absicht? Ist die Absicht, sich die Mühe zu sparen? Dann wäre es ja wieder Nachlässigkeit.
Und im Fall Schmitz scheint der Verkauf sehr wohl zu funktionieren: der Räumungsverkauf ist ja schon seit dem Spätfrühling im Gange und seitdem hat er schon sehr viel Instrumente rausgehauen wenn man das damalige und heute Angebot mal vergleicht.
Das liegt an der Angebotsverknappung. Ich hab ja meinen Laden im April diesen Jahres aufgegeben. Weil einfach die Nachfrage radikal eingebrochen war. Dann hatte ich den Räumungsverkauf verkündet, und schon strömten die Leute herein und haben den Laden leer gekauft. Ok, mit 20 % Rabatt. 20 % sind zwar schon ein gutes Angebot, aber auch nicht so unglaublich, dass man sofort zuschlagen müsste, was man die letzten Jahre halt nicht getan hat. Das menschliche Gehirn setzt halt aus, sobald irgendwo "Rabatt" steht und ein Prozentzeichen in rot abgedruckt erscheint.
 
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  • #60
Ich verstehe deine Argumentation immer noch nicht. Warum macht das ein Klaviergeschäft mit Absicht? Ist die Absicht, sich die Mühe zu sparen? Dann wäre es ja wieder Nachlässigkeit.
Dachte, das wäre jetzt klar. Nun, ich bin selbst kein Klavier Verkäufer, sondern gebrn nur wieder, was mir zu Ohren kam. Und demmach gat das nichts mit Nachlässigkeit zu tun, sondern einfach mit der Abwägung (=Pfiorisierung) damit, wo der Einsatz meiner Arbeitskraft und der der Mitarbeiter am meisten Profit abwirft, wenn die Ressourcen begrenzt sind und für den Abschluss aller Arbeiten zu 100% nicht ausreichen. Anstatt die Arbeitskosten über Neueinstellungen an den Bedarf anzupassen, kann es sinnvoll sein irgendwo abzuknapsen. Und die Regel-Aktualisierung des Online-Angebots ist dafür ein brandheisser Kandidat, weil das schlicht nicht kriegsentscheidend. Der Verkauf akustischer Tasteninstrumente hängt nur zu kleinen Teil daran ganz im Unterschied zu Elektronikprodukten bei z.B. Amazon.

Nein, das gilt auch, wenn man eher allgemein sucht. zB "ah, der hat drei Flügel auf Lager, die von der Größe her passen. Da schaue ich mal vorbei."
Da bin ich völlig anderer Meinung, weil (bezieht sich nur auf den Gebrauchtkauf):
- die Kunden ohne oder geringe Detailvorkenntnisse (das sind die meisten) schauen eh erstmal auf die Preislage und Größe und checken das Budget. Und dann gehen auch diese ins Geschäft, schauen, spielen, und lassen sich beraten. Ich denke, die Beratungsnotwendigkeit sieht bei dieser Produktgruppe quasi jeder ein, vor allem, wenn man realisiert hat, dass man nur wenig Ahnung besitzt.
Es gibt natürlich auch „Spezialisten“, die nicht mal selbst in der Lage sind das zu kapieren, dass sie keinen Schimmer haben und meinen, man kann ein Klavier auch online kaufen. Aber das dürfte eine winzige Minderheit sein.
- Und dann gibt es noch die Gruppe der erfahreneren Klavierspieler und Kenner, die soviel Wissen mitbringen, dass ohne Live-Erfahrung des Klangs und Spielart eh nichts geht, und die kommen sowieso ins Geschäft.

Kurz: Gruppe 1 nutzt das Online-Angebot, um die Budget-Kompatibilität zu prüfen, inkl. der Rabattjäger.
Gruppe 2 nutzt das Online-Angebot, um zu schauen, ob die Instrumentenklasse grundsätzlich vorhanden ist, die den eigenen Erwartungen entspricht.

Für beide Fälle ist eine permanente Aktualisierung des Online.Angebots nicht unmittelbar verkaufsfördernd, denn ob ein vorhandenes, aber online noch fehlendes Instrument, als auch ein online vorhandenen, aber bereits verkauftes Instrument können glrichfalls Interesse für einen Besuch wecken. Das wiegt sich auf.

Weil sich die Person irrt.
Ich höre immer wieder, auch in anderen Branchen "Wer sich wirklich interessiert, ruft an / kommt trotzdem vorbei."
Nein. Das war vielleicht bis vor 15 Jahren so. Wenn heute das Onlineangebot nicht ansprechend ist, geht man zur nächsten Webseite. Und wenn die Informationen zwischen Homepage und Kleinanzeigen nicht konsistent sind, macht das einen nachlässigen bis unseriösen Eindruck.

Sehe ich anders. Ich denke, die Ursache für diese Diskussion liegt eher in einer Erwartungshaltung, die durch den Trend hin zu Online-Verkäufen und weg vom klassischen Vor-Ort-Filial-Kauf in den letzten 2 Jahrzehnten induziert worden ist. Nur meiner Meinung nach passt diese Erwartungshaltung im Speziellen nicht zum Instrumentenkauf, und schon gar nicht zu akustischen Tasteninstrumenten, die allesamt so individuell verschieden und sich technisch im Gegensatz zu quasi allen anderen technischen Produkten ausentwickelt sind und es von Modell zu Modell kaum noch Sprünge gibt. Und ich denke, die meisten beider Kundengruppen wissen das auch.

Wir haben es gerade bei Gebrauchten hier sehr viel mit Einzelstücken zu tun, und nicht ausschließlich mit industrieller Massenwaren von der Stange, die sich 100% gleichen. Und wenn man einfach nur diesen einen Umstand beherzigt, dann kommt es effektiv doch auf eine 100%ige Akkuratheit des Online-Angebots gar nicht mehr an. Und dann sollte man den Stellenwert des Aktualität des Online-Angebots nicht ganz so hoch hängen. Die inhaltiche Qualität des Online-Angebots ist mir z.B. viel wichtiger. Und wenn man eh weiss, dass aktuell die Marktlage historisch schlecht ist, Klavierbauer und Einzelhändler vielfach ums Überleben kämpfen, wäre das ein weiteres Argument, mit der Bewertung von Online-Angeboten etwas relaxter umzugehen und diese nicht schnell mit Nachlässigkeiten abzukanzeln.

Bei meinen Streifzügen sind mehrere tolle Instrumente auf der Shortlist gelandet, die noch nicht Online gelistet waren. Und die Beratungen waren, vor allem bei den bekannten seriösen Händlern, durchweg positiv, weil sich Zeit genommen wurde und ich als Kunde am Ende immer davon einen Mehrwert für meine Entscheidung hatte.
Ach ja, Prioritätensetzung: und es ist ganz sicher vorteilhafter, Zeit in gute Fotos und Beschreibungen der Instrumente oder noch besser in Kundengespräche zu investieren, als die Zeit zu verplempern, schnell den Preis unter meinem unscharfen Bild anzupassen…
 

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